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10. Januar 2024

Übungen für den Rückraum – Teil 2

Ziel der Übung:

  • Wurf- und Techniktraining (Übung 1)
  • Zusammenspiel mit Kreisläufer (Übung 2)
  • Entscheidungstraining (Übung 3)
  • Konditionelle Grundlagen

Im zweiten Teil der Übungen für die Rückraumspieler geht es um verschiedene Wurfvarianten, Entscheidungstraining und das Zusammenspiel mit dem Kreis. Der erste Teil und weitere Übungen lassen sich hier finden – Übungen für Rückraumspieler – ebenso wie Übungen für Außenspieler.

Übung 1:

Aufstellung:

Der hier gezeigte Aufbau soll nur beispielhaft sein, damit unterschiedliche Übungen in einem Bild präsentiert werden können. Insgesamt handelt es sich um drei verschiedene Übungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Geräte – Weichbodenmatte, Gerätekasten und Stangensystem – können auf allen drei Rückraumpositionen aufgebaut werden. Die Rückraumpositionen sind entsprechend besetzt, eine Ballkiste und eine Anspielstation vorhanden.

Ablauf:

Weichbodenmatte:

Mit der Weichbodenmatte, welche hochkant aufgestellt wird (mit einem Kasten dahinter sichern) sind die folgenden Übungen möglich:

  • Sprungwurf über die Weichbodenmatte
  • Sprungwurf an der Weichbodenmatte vorbei
  • wenn möglich (Größe): Schlagwurf oder Wurf aus dem Lauf über die Weichbodenmatte
  • Schlagwurf zur Wurfarmseite, seitlich an der Weichbodenmatte vorbei
  • Schlagwurf gegen die Wurfarmseite, seitlich an der Weichbodenmatte vorbei

Gerätekasten:

Der Gerätekasten kann für folgende Übungen dienen:

  • Schlagwurf/ Wurf aus dem Lauf rechts oder links am Kasten vorbei
  • Körpertäuschung zur oder gegen die Hand vor dem Kasten mit anschließendem Sprungwurf
  • Lauftäuschung zu einer Seite des Kastens, nach erhaltenem Anspiel Sprungwurf
  • wenn möglich (Größe): Schlagwurf durch den Kasten

Stangensystem:

Das aufgebaute Stangensystem dient zur Übung des tiefen Schlagwurfes.

Coaching-Tipps:

Grundsätzlich ist es auch möglich, alle drei Stationen gemeinsam aufbauen zu lassen und die Rückraumspieler entweder getrennt oder in einer Ballreihenfolge (z.B. ein Rückraumspieler jeweils zwei Würfe pro Station hintereinander) die Übung durchführen zu lassen. Wenn der Schwerpunkt auf der technischen Ausführung liegt, sollten die Übungen zunächst einzeln und ohne Wettbewerb ausgeführt werden.

Übung 2:

Aufstellung:

Die Rückraumspieler stellen sich auf Rückraum links auf. Eine Anspielstation. Die Bälle befinden sich in einer Ballkiste auf Rückraum links. Ein Kreisläufer zusammen mit einem Abwehrspieler beginnt auf HL, ein weiterer Abwehrspieler wartet auf HR. Ein Torwart im Tor.

Ablauf:

Übung 1:

RL spielt den Ball zur Anspielstation (1) und sprintet Richtung Fahne (2). Nachdem er den Ball zurückerhalten hat (3), macht er an der Fahne eine Körpertäuschung nach innen (4) und passt den Ball in Richtung Kreisläufer. Dieser hat sich im richtigen Moment von seinem Abwehrspieler abgesetzt, erhält den Ball (5) und schließt mit Torwurf ab (6).

Übung 2:

Nach dem Pass zum Kreisläufer läuft RL wieder auf seine Ausgangsposition zurück. KM positioniert sich nach seinem Torwurf beim Abwehrspieler HR.

RL passt wieder zum Anspieler (7) und absolviert ohne Ball Sprünge über die kleinen Kästen (8). Am Ende der Reihe läuft er um die Fahne herum, im Bogen auf den Kasten zu (9) und erhält den Ball wieder (10). RL spielt durch den Kasten den sich absetzenden KM an (11), welcher mit Torwurf abschließt (12).

Übung 3:

Erneut läuft RL auf seine Position zurück. KM und der Abwehrspieler HR positionieren sich auf HM, der Abwehrspieler HL nimmt die Position VM auf Höhe von 9m ein.

Pass von RL zum Anspieler (13). Danach ein Sprint entlang der Kästen (14) und der Bogenlauf in Richtung RM (15). RL erhält den Ball zurück (16) und setzt vor VM zum Torwurf an. Im Sprung muss RL nun die Aktion von KM beobachten und ihm im Sprung entsprechend seines Laufweges den Ball zupassen (17). KM schließt mit Torwurf ab (18).

Coaching-Tipps:

Die Übungen wurden hier als Reihenfolge dargestellt, sind aber auch alle einzeln und unabhängig voneinander durchführbar. Die Anspiele der Rückraumspieler an den Kreis und deren Zusammenspiel stehen bei dieser Übung im Vordergrund, ein mögliches Wurftraining für KM ist ein Zusatz.

Bei Übung 1 gilt es zu beachten, dass der Pass von RL gerade und präzise zu KM gespielt wird und das Timing zwischen gespieltem Pass und Absetzen des Kreisläufers immer weiter verfeinert wird. Kommt der Pass zu früh, ist KM noch nicht bereit. Bei einem zu späten Pass hat der Abwehrspieler evtl. die Möglichkeit, wieder in die Situation eingreifen zu können. RL soll hierbei unterschiedliche Passvarianten ausprobieren. Aus dem Lauf/ Schlagwurf mit direktem Augenkontakt zu KM, aber auch mit einem Sprungwurf und zunächst langem Blick auf das Tor. Da der Abwehrspieler HM in diesem Fall weiß, was kommt, muss er die Balance finden, zwischen guter Abwehrarbeit aber auch KM den nötigen Freiraum für eine gelungene Aktion lassen.

Für die Übungen 2 und 3 gelten in Bezug auf die Intensität der Abwehrspieler und die Wurf-/ Passvarianten von RL die gleichen Prinzipien.

Übung 3:

Aufstellung:

Die Grundaufstellung ist bei dieser Übung variabel. In diesem Fall kommt der Rückraum über die Mitteposition zum Torwurf. Ein KM, ein LA und ein RA sind auf ihren Positionen. Ein Torwart im Tor Der Trainer steht neben dem Tor. Als konditionelle Vorübung ist eine Stangenbahn aufgebaut. Eine Kiste mit ausreichend Bällen steht bereit.

Ablauf:

RM spielt den Ball zu KM und erhält diesen nach dem Durchlaufen der Stangenbahn auf 10m zurück. Er steigt hoch zum Torwurf. In dem Moment gibt der Trainer einen visuellen oder auditiven Hinweis auf die nun folgende Aktion. RM muss diesen während seiner Wurfaktion aufnehmen und entsprechend umsetzen.

Coaching-Tipps:

Der Trainer bestimmt hier den Schwierigkeitsgrad der Übung, welcher auf das jeweilige Leistungsniveau angepasst werden muss. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen besetzt. Es müssen vorher Signale festgelegt werden, auf die RM dann reagieren muss:

  • Ruft der Trainer z.B. „1“, darf RM selber werfen. Bei 2 geht der Pass zu LA, bei 3 zu RA und bei 4 an den Kreis.
  • Gerade Zahlen bedeuten Wurf für den RM, ungerade Zahlen einen Pass zum Mitspieler (die ungeraden 20er z.B. zu LA, die ungeraden 30er zu RA usw.)
  • Der Trainer ruft mehrere Durchgänge die Position, auf die der Ball gepasst werden soll – oder eben Wurf, für einen Torwurf von RM. Danach werden die Namen durcheinandergebracht, so dass der Ruf für Links Außen einen Pass zum Rechts Außen bedeutet, bei Rechts Außen geht der Ball an den Kreis usw.
  • Der Trainer stellt RM während des Laufes durch die Stangenbahn eine Rechenaufgabe. RM erhält den Ball von KM zurück und muss anhand des Ergebnisses entscheiden, welche Aktion folgt.
  • Bei den visuellen Zeichen kann der Trainer mit Handzeichen vor oder während des Sprungs anzeigen, in welche Ecke der Ball geworfen werden soll.
  • Ebenso kann der Trainer Farbkarten hochhalten, wo jede Farbe für eine Torecke oder aber die Entscheidung Torwurf oder Abspiel steht.

Auch hier besteht die Möglichkeit, jede der Varianten einzeln durchzuführen und sich in einem Durchgang, z.B. 10 Bälle, nur auf eine Entscheidungssituation zu konzentrieren.

von Jens R.

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