Handballtraining Handballübungen


10. November 2023

Abwehr 3:2:1 / Übergang Rückraum

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 07:20

Ein beliebtes Angriffsmittel gegen die 3:2:1 Abwehr sind das Einlaufen von Außen oder der Übergang aus dem Rückraum. Auch hier gibt es seitens der Abwehr unterschiedliche Möglichkeiten, dies zu verteidigen. In der hier dargestellten Variante soll die Abwehr bei einem Übergang nicht in eine 6:0 Formation wechseln, sondern ihr offensives, proaktives Spiel beibehalten. Der ohne Ballbesitz verbliebene Spieler im Rückraum des Gegners wird aktiv verteidigt, um den ballbesitzenden Spieler zur sofortigen Handlung zu zwingen.

Übung 1:

Aufstellung:

Der Angriff besetzt RL und RM sowie die Position am Kreis. Die Abwehr hat einen Abwehrspieler auf der Halbposition, hier VR und zunächst einen Innenblock.

Ablauf:

Ziel der Übung ist das offensive Verteidigen einer Sperre bei VR. RM spielt den Ball zu RL (1), dieser geht ins 1:1 gegen den Abwehrspieler. KM stellt die Sperre, der Abwehrspieler begleitet ihn.

Es folgt ein 3:3 in Zusammenspiel mit RM. Der dritte Abwehrspieler agiert nun offensiv gegen RM (3)

Coaching-Tipps:

Die Halbverteidiger in der 3:2:1 müssen immer darauf gefasst sein, dass der Kreisläufer eine Sperre stellen möchte, um den großen Raum hinter dem Abwehrspieler im Zusammenspiel mit seinem RL/RR auszunutzen. Auch nach einem Übergang ist dies ein beliebtes Mittel, um die eventuell noch nicht sortierte Abwehr vor eine weitere Aufgabe zu stellen. HM hat die Aufgabe KM bis zum Halbverteidiger zu begleiten und mit ihm zusammen die Situation zu lösen.

Wichtig sind hier ein gutes 1:1 Verhalten der Abwehrspieler, da die Räume im Rücken der Abwehr sehr groß sind. Die Abwehrspieler auf Außen müssen aufpassen, dass ihre Gegenspieler nicht in diesen freien Raum durchbrechen. Als Erweiterung der Übung lässt sich dies im 4:4 trainieren.

Sollte sich KM bei Ballbesitz von RM wieder zurückfallen lassen, muss die Absprache zwischen VR und HM klar sein und HM den Passweg zwischen den beiden Spielern absichern.

Übung 2:

Aufstellung:

Es sind alle Positionen im Rückraum besetzt. Die Außen sind im Angriff auch besetzt, dienen aber zunächst nur als Anspielstation. Die Abwehr agiert mit HM, VM sowie VR und VL.

Ablauf:

Der Ball wird durchgespielt und kommt schließlich von RM zu RR (1). Dieser spielt ihn zurück (2), RM passt zu RL (3). In diesem Moment geht RR an den Kreis über. RL passt zu LA (4).

VL lässt sich während des Übergangs von RR zurückfallen und übernimmt KM. HM löst sich von KM um den übergegangenen RR zu übernehmen. VM orientiert sich bereits offensiver zu RM.

LA passt den Ball zu RL. Es wird ein 4:4 gespielt.

Coaching-Tipps:

Sobald der Übergang erkannt wird, müssen die Abwehrspieler ihre Zuordnungen kennen. Die ballferne Seite, in diesem Fall RM, wird aktiv gedeckt, um eine Entscheidung des ballbesitzenden Spielers zu provozieren. Dabei gilt auch hier, dass in Zwischenräumen der beiden Abwehrlinien große Räume entstehen, die durch Laufarbeit gut verteidigt werden müssen. Durch das Einschränken der Anspielmöglichkeiten, hier für RL, kann gewährleistet werden, dass der Angriff nur wenige Möglichkeiten hat, diese Räume zu nutzen.

Die Zuordnungen der Abwehrspieler zu den jeweiligen Angriffsspielern sind dabei klar und werden nicht geändert. Vor allem HM und hier der eingesunkene VL müssen untereinander sprechen, falls KM und RR einen Positionswechsel vollziehen. AL und AR dürfen nicht zulassen, dass ihre Gegenspieler ungehindert in den offenen Raum (rote Schraffierung) gelangen.

Sollte RM den Übergang vollziehen, begleitet ihn VM an den Kreis und der ballferne Halbverteidiger geht offensiv an seinen Gegenspieler, um eine Angriffsseite zu isolieren.

Im weiteren Teil der Übung muss die Abwehr die zuvor trainierte Sperre bei VR, das jeweilige 1:1 von RL oder RM, ein Kreuzen zwischen RL und RM, ein Kreuzen zwischen RL und LA, einen Wechsel von KM und RR sowie den Einläufer von LA (im 5:5) verteidigen.

von Jens R.

24. Oktober 2023

Übungsreihe zum Abwehrsystem 3:2:1

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 17:06

In der im vergangenen Artikel vorgestellten Variante des Abwehrsystems 3:2:1 herrscht u.a. folgendes Prinzip: Die Abwehrspieler HL und HR, im Zusammenspiel mit HM, haben die Aufgabe, bei Ballbesitz des Gegners auf der jeweils ballfernen Seite tief in den Abwehrverband zu rücken und entweder den Kreisläufer zu übernehmen oder eine Absicherung für den jeweils anderen Halbverteidiger zu stellen.

Um die Abläufe zu trainieren eignen sich u.a. die nun hier dargestellten Übungen.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Angreifer besetzen die Positionen im Rückraum. Zwei Kreisläufer befinden sich auf den Positionen HL und HR. Die jeweiligen Abwehrspieler agieren offensiv, einer der beiden Kreisläufer wird von HM gedeckt. Die Bälle befinden sich auf RM.

Ablauf:

Der Angriff im Rückraum, hier RL, spielt sich den Ball zu und stößt dabei auf die Abwehr (1). Der jeweilige Abwehrspieler auf der Halbposition tritt gegen den Angreifer heraus. Nachdem der Ball zur Mitte gespielt wurde, sinkt HR ab und deckt den Kreisläufer. HM läuft gleichzeitig zum Kreisläufer hinter HL um diesen abzudecken. Der Angriff hat die Aufgabe, einen KM anzuspielen (2).

Coaching-Tipps:

In dieser ersten Übung soll es darum gehen, die Laufwege zu verstehen. Der Abwehrspieler auf der Halbposition muss, nachdem sein Gegenspieler den Ball zu RM gepasst hat, in den Abwehrverband einsinken. Steht KM auf der dann ballfernen Seite, muss dieser gedeckt werden. Hier kommt es im Zusammenspiel mit HM auf das richtige Timing an, damit KM möglichst nie ungedeckt bleibt. HM orientiert sich zusammen mit dem Ball auf die andere Halbseite und unterstützt zumindest optisch den Abwehrspieler. Sollte der KM auf der dann ballnahen Seite stehen, gilt es für KM rechtzeitig auf der Position zu sein, damit der Abwehrspieler offensiv agieren kann. Die Kreisläufer dürfen sich nicht bewegen.

Der Trainer kann die Übung steuern, in dem Rückpässe oder Anspiele zwischen den Halbpositionen erlaubt/nicht erlaubt sind, die Kreisläufer aktiv sein dürfen oder z.B. auch deren Aktionsradien vergrößert/ verkleinert werden

Übung 2:

Aufstellung:

Es sind alle Positionen im Rückraum besetzt. In der Abwehr sind lediglich die Außen nicht besetzt. Ein Kreisläufer am Kreis. Das Spielfeld ist durch Hütchen in zwei Hälften geteilt.

Ablauf:

Gespielt wird ein 3:3 auf einer Seite. Die Angreifer müssen sich an die Begrenzungen halten, der Kreisläufer darf sich bewegen. Im ansonsten freien Spiel versucht der Angriff ein Tor zu erzielen. Für die Abwehr geht es vor allem darum, im 1:1 zu verteidigen, den Kreisläufer abzudecken und die Räume zu verdichten.

Nachdem die eine Halbseite den Angriff abgeschlossen hat, wird nun auf der anderen Halbseite gespielt. HM muss sich orientieren und ebenfalls auf die andere Seite laufen. KM kann entscheiden, ob er zunächst auf der ballfernen Seite und nachläuft oder sich unmittelbar mit dem Ball bewegt. Der Abwehrspieler der nun ballfernen Seite, sinkt nach hinten ab und agiert je nach Position des Kreisläufers.

Coaching-Tipps:

Das Spielfeld ist zunächst begrenzt, damit die Abwehr die Grundabläufe trainieren kann – ein sicheres 1:1, das unmittelbare Absinken der Halbpositionen zum KM oder zur optischen Unterstützung in den freien Raum.

HM muss das Angriffsspiel beobachten und mit den vorgelagerten Abwehrspielern stetig kommunizieren, damit diese immer wissen, was in ihrem Rücken passiert.

Der Trainer kann mit unterschiedlichen Vorgaben, wie z.B. kein Prellen, eine bestimmte notwendige Anzahl an Pässen im Rückraum, Kreisläufer aktiv/ passiv, Kreuzbewegungen erlaubt/ nicht erlaubt die Übung steuern. Eine Erweiterung wäre im Anschluss das 4:4 ohne die Begrenzung auf Spielfelder.

von Jens R.

7. Oktober 2023

Abwehrsystem 3:2:1 | Grundprinzipien

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 10:43

Im Anschluss an die bereits dargestellte 6:0 Abwehr und die 5:1 Abwehr folgt nun das Abwehrsystem im 3:2:1.

Wie bei den anderen Abwehrsystemen bietet die 3:2:1 Abwehr unzählige Möglichkeiten der Ausrichtung, der Spielidee und der Umsetzung. Abhängig von den vorhandenen Qualitäten der zur Verfügung stehenden Spieler, welche sich hier vor allem auf eine hohe Laufbereitschaft und gute Befähigungen im 1:1 sowie gutes Spielverständnis beziehen.

Die hier vorgestellte Variante der 3:2:1 Abwehr wird wie auch schon die 6:0 und die 5:1 Abwehr als aktives, den Gegner beschäftigendes und somit offensiv verteidigendes System interpretiert

Allgemeines:

Die 3:2:1 Abwehr besteht aus drei Abwehrreihen, welche jeweils vorgelagert, am Ende aber doch zusammenhängend, agieren. Im hinteren Teil befinden sich die Spieler Außen Links und Außen Rechts sowie der Abwehrspieler Hinten Mitte. Die zweite Linie bilden die Verteidiger auf den Halbpositionen. Die im Namen enthaltene 1 auf der Spitze ist der Vorgezogene Spieler, ähnlich wie bei der 5:1 Abwehr. Im Unterschied zur 5:1 Abwehr sind die beiden Abwehrspieler HR und HL jedoch bereits offensiv orientiert, je nach Ausrichtung im Bereich zwischen 6m und 9m. Der Aktionsradius des VM orientiert sich ein wenig an der Position der Halbspieler, je nachdem wie offensiv diese ausgerichtet sind. Für gewöhnlich agiert VM im Bereich um 9m und vor allem davor.

Prinzip 1:

Die 3:2:1 Abwehr in der hier vorgestellten Variante soll dazu dienen, das Aufbauspiel des Gegners zu unterbrechen und diesen immer vor neue Aufgaben zu stellen. Wirksam kann dies z.B. gegen Mannschaften sein, welche sich vornehmlich gute Wurfgelegenheiten aus dem Rückraum erarbeiten möchten.

VM hat dabei die Aufgabe, in unregelmäßigen Abständen die Passwege seines Gegenspielers auf RM so zu unterbrechen, dass dieser keine Pässe von RL oder RR empfangen kann und somit aus dem Spiel genommen wird. Nicht nur diese Spielweise, sondern die generelle Ausrichtung dieser 3:2:1 Abwehr führt allerdings zu großen Räumen innerhalb des Abwehrverbandes. Die Abwehr wirkt weniger kompakt und eine hohe Laufbereitschaft und gutes Verhalten im 1:1 sind unerlässlich.

Prinzip 2:

So gilt u.a., dass VM seinen Mitspielern auf HL oder HR nicht zur Hilfe kommen kann. Sollte ein Durchstoß der Angriffsspieler auf den Halbpositionen gelingen, muss das Ziel der Abwehr sein, den Angriff zu unterbrechen, da ein gelungenes Weiterstoßen durch die notwendige Hilfe des VM eine direkte Überzahl des Angriffs zur Folge haben wird. Die Abwehrspieler auf den Halbposition und auch Vorne Mitte dürfen direkte Duelle im 1:1 nicht verlieren, da die Räume neben ihnen so groß sind, dass der Durchbruch im Anschluss nur schwer zu verhindern seid wird.

Prinzip 3:

Um auch bei dieser Abwehrformation die unerlässliche Kompaktheit herbeizuführen, haben die Abwehrspieler HL und HR, im Zusammenspiel mit HM, die folgende Aufgabe: Bei Ballbesitz des Gegners auf der jeweils ballfernen Seite rücken sie tief in den Abwehrverband und übernehmen entweder den Kreisläufer oder stellen eine Absicherung für den jeweils anderen Halbverteidiger da. Das dadurch entstehende Viereck sichert so den vorhandenen Platz und schafft eine Überzahl auf der Ballseite.

Welche Laufwege dafür wichtig sind, wie die Absprachen lauten und was für Möglichkeiten es gibt, die 3:2:1 Abwehr zu trainieren, wird in den kommenden Artikeln weiter thematisiert und aufgearbeitet.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

26. Mai 2023

Abwehrsystem: Die 6:0 Abwehr – Übungen Mittelblock

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 08:26

Ziel der Übung:

  • Systemisches Verständnis
  • Angreifer annehmen und aktiv verteidigen
  • Konditionelle Grundlagen
  • Körperkontakt
  • 1:1 Verhalten

Nachdem in einem ersten Teil die Grundprinzipien einer möglichen Variante der 6:0 Abwehr vorgestellt wurden, geht es in diesem Beitrag um die Einbindung im Training. Die Abwehrformation 6:0 bietet eine Vielzahl an Varianten und Möglichkeiten der Ausführung. Oftmals auch in Abhängigkeit der Fähigkeiten der gegnerischen Mannschaft.

In der hier vorgestellten Variante der 6:0 Abwehr steht das aktive Verteidigen gegen den Angriff im Vordergrund, mit einer stets sich in Bewegung befindlichen Formation, die nicht bloß warten möchte, dass es einen Wurf des Gegners zu verteidigen gibt. Hierbei wird nun die Arbeit des Mittelblocks betrachtet.

Übung 1:

Aufstellung:

Es liegt eine Weichbodenmatte am Mittelkreis. Der Trainer (oder TW) und ein weiterer TW (Feldspieler) stehen mit Bällen neben der Matte. Zwei Abwehrspieler verteidigen die Matte, ein Angreifer steht zwischen ihnen vor der Matte. Die restlichen Angreifer positionieren sich auf HR und HL. Als Vorübung könnten sich die Abwehrspieler (und der eine Angreifer) hinter der Matte aufstellen und bei Start der Aktion über die Matte zu ihren Positionen laufen (1).

Ablauf:

Ziel des Angriffes ist es, den Ball auf der Matte abzulegen.

Die Angreifer laufen von ihren Positionen aus in Richtung Mitte (1). Sie bekommen von einer der beiden Seiten den Ball in den Lauf gespielt (2). Derjenige, der den Ball erhält (hier: RL) beginnt die Kreuzbewegung vor den Abwehrspielern (3). Der zweite Angreifer (hier: RR) erhält den Ball und hat die Möglichkeit des 1:1 gegen den Abwehrspieler oder das Anspiel an den vor der Matte stehenden Angreifer zu spielen.

Die Abwehrspieler müssen zunächst entscheiden, wer auf den Angriff heraustritt. Abhängig davon, welcher Angreifer den Ball erhält (3). Der andere Abwehrspieler übernimmt den Kreis (4). Der heraustretenden Abwehrspieler nimmt zunächst den anlaufenden Spieler an, nach der Kreuzbewegung den kreuzenden Angreifer. Er verteidigt die Matte gegen einen Durchbruch oder ein Abspiel an den Kreis. Sollte das Abspiel doch gelingen, gilt es für den zweiten Abwehrspieler das Ankommen des Balles oder den Durchbruch zur Matte aktiv zu verhindern.

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann hier mit verschiedenen Möglichkeiten die Intensität und Schwierigkeit beeinflussen: Begrenzung der Seiten, an denen der Ball auf die Matte gelegt werden darf; Angriff darf prellen/nicht prellen; Größe des Spielfeldes (und somit der Laufwege) für den Angriff; Angriffsspieler an der Matte darf sich bewegen/ nicht bewegen; Rückpass nach dem Kreuzen zum angelaufenen Angreifer erlaubt/ nicht erlaubt; Abwehrspieler müssen Vorübung absolvieren.

Ziel der Übung ist die Annahme und aktive Verteidigung der kreuzenden Angreifer und die Verhinderung eines Durchbruches oder eines Abspiels an den „Kreis“. Sowie die Verteidigung eines solchen Anspiels oder, sollte der Ball durchkommen, den Durchbruch auf die Matte.

Übung 2:

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Die Abwehrspieler besetzen die Position IR und IL. Ein Anspieler auf LA mit Bällen sowie auf RR. Es wird ein 3:2 gespielt.

Multi-Hürdensystem für das Handballtraining

Ablauf:

Der Pass wird von LA ins Spiel gebracht (1). Für die spielnahe Dynamik kann der Ball einmal bis RR und dann wieder zu LA durchgespielt werden. RL stößt mit Druck auf das Tor, IR geht ihm entgegen (2). RL spielt den Ball zu RM, während RL zurücksinkt und KM übernimmt (3). IL tritt auf RM hinaus (4). RM schaut, ob KM frei ist, ansonsten freies Spiel im 3:2.

Als Erweiterung: RM kreuzt mit RL. IL bleibt vorne und übernimmt den kreuzenden RL (5). Danach freies Spiel.

Coaching-Tipps:

Eine mögliche Übung, um die Abstimmung im Mittelblock zu trainieren, das Timing des Heraustretens und die notwendigen Geschwindigkeiten beim absinken. Die Orientierung bei der Verteidigung von KM sowie die klaren Absprachen, wer wann und wie lange den Angriff aktiv bekämpft und wann es wieder sinnvoll ist, in den Abwehrverband zurückzukehren.

Der Trainer kann die Intensität und Schwierigkeit durch ein Verbot des Prellens, den erlaubten Radius des KM oder die Spielfeldbreite steuern.

Übung 3:

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition und Rückraum Rechts. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Die Abwehrspieler besetzen die Position IR und IL sowie HL. Ein Anspieler auf LA mit Bällen. Es wird ein 4:3 gespielt.

Ablauf:

Als Erweiterung geht es in ein 4:3. In einer ersten Aufgabe spielt der Angriff einen Parallelstoß. Der Ball kommt von LA ins Spiel (1). RL stößt an, IR tritt ihm aktiv entgegen (2). Wenn RL den Weg nach innen sucht, begleitet ihn IR, bis er den Ball weiterspielt. (3).

Der Ball wird weiter gepasst zum RM (4). RL sinkt zurück und übernimmt KM, IL tritt gegen RM heraus (5). RM passt weiter zu RR, IL sinkt wieder zurück (6). RR stößt auf die Abwehr, HL tritt heraus (7). Danach ergibt sich durch den Rückstoß ein freies Spiel.

Sollte RR im Rückstoß nach innen ziehen, bleibt HL zunächst vorne. Diese Situation und die Verteidigung rund um den KM wird im nächsten Beitrag dargestellt.

Coaching-Tipps:

Hier sind für die Abwehr zunächst die klaren Abläufe und Zuordnungen wichtig. Der Trainer kann die Geschwindigkeit für den Angriff zunächst verlangsamen um die Abwehr üben zu lassen. Bei der Überzahlsituation sollte der Radius für den KM begrenzt werden, da sonst der zu verteidigende Raum, vor allem für IR, zu groß wird. Wichtig ist die klare Kommunikation untereinander, damit bei solch einer aktiven Abwehr jeder weiß, welche Aufgabe gerade ausgeführt wird.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

12. Mai 2023

Abwehrsystem: Die 6:0 Abwehr – 2 Grundübungen

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 17:27

Ziel der Übung:

  • Abwehrtypische Beinarbeit
  • Angreifer annehmen und aktiv verteidigen
  • Konditionelle Grundlagen
  • Körperkontakt
  • 1:1 Verhalten

In einem ersten Beitrag zur 6:0 Abwehr wurden (mögliche) Grundprinzipien der Abwehrformation vorgestellt. In diesem Artikel soll es nun um zwei Grundübungen gehen, welche durch unterschiedliche individuelle Schwerpunkte auf die spätere Abwehrarbeit in der Formation hinarbeiten. Das Annehmen, begleiten und schließlich abwehren kreuzender Gegenspieler vor der Abwehr ist dabei ebenso wichtig wie das stabile Verhalten im 1:1 oder die Verteidigung gegen den Kreisläufer.

Trainingsübung: Passkontinuum über Halbpositionen

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf den beiden Halbpositionen. Ein Abwehrspieler steht bei 7m. Es wird nur ein Ball benötigt. Falls dieser in der Aktion verloren gehen sollte, steht in der Mitte eine Kiste mit Bällen.

Ablauf:

RL und RR spielen ein langes Kreuzen über die Mittelposition (1-3). Der Abwehrspieler tritt heraus (2), nimmt RL an. Nachdem RL den Ball zu RR abgespielt hat, übernimmt der Abwehrspieler RR. Inzwischen ist der zweite Spieler in der Reihe von Rückraum Links angelaufen und übernimmt wiederum den Ball von RR. Der Abwehrspieler übernimmt RL, welcher nun zum bereits angelaufenen zweiten Spieler in der Reihe von Rückraum Rechts gespielt hat. Der Abwehrspieler übernimmt – usw.

Hieraus ergibt sich ein Passkontinuum und der Abwehrspieler hat die Aufgabe, die den jeweiligen ballbesitzenden Spieler anzunehmen und bis zum Abspiel zu begleiten, so dass kein Durchbruch möglich ist.

Coaching-Tipps:

Der Abwehrspieler muss die Angreifer mit seitlichen Bewegungen und entsprechendem Körperkontakt begleiten. Er darf nicht stehen bleiben, sondern nimmt nach und nach die jeweiligen Rückraumspieler an. Der Trainer muss die Intensität über die Vorgabe der Geschwindigkeit steuern sowie die Einsatzdauer des Abwehrspielers richtig einschätzen können, damit dieser bis zum Schluss die Übung sauber durchführen kann.

Farbige Kegel/Pylonen für das Handballtraining

Trainingsübung: Kreislauf in 3 Verteidigungssituationen

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Ein Abwehrspieler nimmt die Position HR ein. Der Trainer dient hier als Anspielstation und verteilt die Bälle.

Ablauf:

Der Abwehrspieler führt pro Runde drei Aktionen durch. Einen Block (1), eine Verteidigung im 1:1 (2) und eine Verteidigung gegen einen Kreisläufer (3). Danach geht es wieder von vorne los.

Der Trainer passt den Ball zu RL (1), welcher einen Torwurf platziert (2). HR kommt RL entgegen und stellt einen Block gegen den Wurf (2).

Im Anschluss sprintet HR vor den Hütchen auf die Position an Siebenmeter (3). Der Trainer spielt den Pass zu RM, welcher ein 1:1 gegen den Abwehrspieler ausführt (4). Der Abwehrspieler verteidigt dieses (5).

Danach sprintet der Abwehrspieler an den 6m Kreis zum wartenden Kreisspieler und (6). Der Trainer spielt den Pass an den heraustretenden Kreisspieler, der sich nun gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (8).

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann durch die Geschwindigkeit seiner Pässe die Intensität für den Abwehrspieler steuern. Der Abwehrspieler kann je nach den konditionellen Voraussetzungen mehrere Runden absolvieren oder nach jeder Runde wechseln.

Grundsätzlich steht bei beiden hier vorgestellte Übungen das Trainieren der Abwehrgrundlagen im Mittelpunkt. Der Angriff muss aber für den Erfolg der Übungen genauso konzentriert agieren und die Abwehrspieler entsprechend fordern.

Zwei weitere Übungen zum Trainieren des 1:1-Verhalten in spielerischer Form wurden hier bereits vorgestellt: Wettkämpfe zur Verbesserung des individuellen Abwehrverhaltens

von Jens R.

20. März 2022

Übung zur Einführung der 3-2-1 Abwehrformation

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 21:15

Die Halbpositionen spielen in der 3-2-1-Abwehr eine wichtige Rolle. Aufgrund der 2-Linien-Abwehrregel müssen zwei Abwehrspieler immer vor der 9-Meter-Linie agieren. Der Spieler auf der Spitze (1) ist dauerhaft vor dieser Linie. Zudem tritt immer ein Halbspieler zum Ballführer (RR oder RL) hinaus. Der Halbspieler auf der Gegenseite rückt in das Abwehrzentrum ein und hilft dem Hinten-Mitte bei der Abdeckung des Kreisläufers.

Einrücken und Hinaustreten der Halbpositionen

Bevor die Übung gestartet wird, muss der Trainer einen Bereich von Halblinks bis Halbrechts mit zwei Hütchen abstecken, da die Außen in dieser Übung vernachlässigt werden(siehe Grafik, ca. 9 Meter Breite). Die Positionen Rückraum-Mitte (RM) und Kreis-Mitte (KM) werden einmal besetzt. KM steht in einem Reifen auf dem 7-Meter-Strich. Alle weiteren Spieler stellen sich auf der Rückraum-Linken Angriffsposition (RL) und Rückraum-Rechten Angriffsposition (RR) auf. Es werden zwei Abwehrspieler benötigt. Einer besetzt die Halblinke Abwehrposition (HL) und ein anderer Spieler die Halbrechte Position (HR).

Der Ablauf der Übung startet mit einem Pass von RM zu RL. Der Angreifer stößt auf die Abwehr zu. Der Abwehrspieler tritt auf den Angreifer hinaus. Gleichzeitig rückt HL zu dem Kreisläufer ins Abwehrzentrum. Als nächstes kommt der Rückpass zu RM und die Abwehrspieler lösen sich von ihren Gegenspielern. Der Pass von RM zu RR folgt und RR macht Druck auf die Abwehr. HL tritt auf RR raus. Zur selben Zeit muss HR zu dem Kreisspieler einrücken. Als letztes kommt der Rückpass zur RM und die Abwehrspieler lösen sich von den Angreifern.

Diese Übung wird als Passkontinuum ausgeführt. Als Trainer stoppe ich die Übung und wechsele die Abwehrspieler nach einem gewissen Fortschritt oder nach einer bestimmten Zeit aus. Es sind mehrere Durchgänge mit geringer Wiederholungszahl pro Abwehrspieler sinnvoll. 

Eine seitliche Körperstellung beim Raus- und Reintreten mit Tempowechseln sollte erkennbar sein. Eine eintönige Abwehrbewegung ist fehlerhaft. Außerdem ist es sinnvoll immer den Blickkontakt zwischen Gegnern und Spielball schweifen zu lassen, um zum Beispiel einen einlaufenden Angreifer verteidigen zu können.

Möglichkeit mit zusätzlichem Abwehrspieler

Hinten-Mitte (HM) stößt in den Abwehrverbund und verschiebt zur Ballseite um den Raum hinter dem Heraustretenden Verteidiger abzusichern. Die Rückraumspieler bekommen die Aufgabe den Kreisläufer anzuspielen, sodass die Verteidiger schneller und effektiver arbeiten müssen.

Von Finn Wäsch

2. März 2022

Vorbereitende Übung zur Beinarbeit in offensiven Abwehrsystemen

Kategorie: Abwehrtraining,Allgemein,Jugendtraining,Zweikampf – Autor: KaiDittrich – 15:30

Als vorbereitende Übung für eine offensive Abwehr ist es von enormer Wichtigkeit die Beinarbeit der Abwehrspieler zu fördern. Ein Grundprinzip, welches wir unseren Spielerinnen und Spielern vermitteln müssen, lautet, dass der Körper des Abwehrspielers immer zwischen Angreifer und Tor platziert werden sollte. Dieses Prinzip wird durch eine gute Beinarbeit des Abwehrspielers ausgeprägt.

1 vs. 1 Verteidigen durch Beinarbeit

Vor Übungsbeginn wird ein Korridor von ungefähr 2 Metern mit 2 Pylonen abgesteckt und dieser von einem Abwehrspieler besetzt. Die Angreifer stellen sich als Reihe mit etwas Abstand zum Korridor auf. Zudem gibt es einen passiven Zuspieler auf der rechten oder linken Seite des Angreifers.

Das Ziel des Abwehrspielers ist es, den Korridor so zu verteidigen, dass der Gegenspieler nicht durch ihn hindurch laufen kann. Der Angreifer darf dafür alle seine handballerischen Fähigkeiten nutzen (Täuschungen, Finten). Der Abwehrspieler erhält während der Übung ein kleines Handicap. Er muss einen Ball hinter seinem Rücken festhalten und darf diesen nicht loslassen. So wird er gezwungen den Gegner nur mit seinem Körper und seiner Beinarbeit von der Durchquerung des Korridors abzuhalten.

Zu Beginn der Übung wird ein Pass vom Angreifer zum Zuspieler gespielt. Der Rückpass gibt das Startsignal für den Angreifer und den Abwehrspieler. Folglich muss der Abwehrspieler versuchen, den Gegenspieler von dem abgesteckten Korridor wegzuhalten. Trotz seiner eingeschränkten Armbewegung soll der Verteidiger Druck auf den Angreifer ausüben. Falls er passiv bleiben sollte, wird er höchstwahrscheinlich vom Gegner überlaufen.

Als Trainer ist besonders auf die korrekte Abwehrhaltung zu achten. Schulter und Bein müssen zur Wurfhand des Angreifers ausgerichtet werden. Zudem sollte versucht werden den Gegner zur Nicht-Wurfhand-Seite zu drängen. Dafür sollte sich der Abwehrspieler etwas auf die Wurfarmseite stellen und versuchen den Angreifer zu der anderen Seite zu locken, um ihn anschließend zur Seite nach außen zu drängen.

Die Angreifer haben freies Spiel und sollten mit Täuschungen arbeiten, um am Abwehrspieler vorbeizukommen. Der Abwehrspieler ist nach einer festgelegten Anzahl an Aktionen durch einen Angreifer auszutauschen. Der Zuspieler geht in den Angriff und der Abwehrspieler besetzt die passive Zuspielposition.

Vereinfachte Variante

Manche SpielerInnen sind anfangs unsicher und wollen sich unabsichtlich helfen, indem sie ein Bein oder ihren Fuß in den Laufweg des Gegners stellen. Als Vereinfachung für den abwehrenden Spieler kann der Ball auch vor den Körper genommen werden. Jetzt kann der Verteidiger den Ball als Druckmittel gegen den ankommenden Angreifer nutzen und die Überforderung für den Abwehrspieler ist deutlich geringer.

von Finn Wäsch

19. August 2017

Wettkämpfe zur Verbesserung des individuellen Abwehrverhaltens

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 10:12

Viele Trainer kennen das Problem. Im Training wird bei sämtlichen Übungen gefordert, dass die Abwehr ordentlich dagegenhält und es den Angreifern nicht zu leicht macht, insbesondere wenn der Fokus einer Übung auf dem Abwehrverhalten liegt. Oft klappt dies allerdings doch nicht und das hat zumeist den Grund, dass im Training die entscheidenden Prozente im Verteidigungsengagement fehlen.

Viele Spiele sind darauf ausgelegt erfolgreiche Angriffsaktionen zu belohnen. Das Abwehrverhalten ist dabei meist nur Mittel zum Zweck. Im Folgenden zeigen wir euch zwei Spielformen, bei denen hauptsächlich gutes Abwehrverhalten über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Kartensammler – Variante Eins-Eins-Schulung

Die Grundvariante dieses Staffelspiels haben wir schon einmal in einem älteren Beitrag (http://www.handballtraining.de/saisonvorbereitung/kleine-wettkaempfe-fuer-die-saisonvorbereitung/1585) unter „Memorylauf“ erklärt. Ziel bei diesem Mannschaftsspiel ist es, möglichst schnell alle Spielkarten einer Farbe aufzusammeln. Die Karten werden vor Spielbeginn verdeckt in einem Bereich (z.B. auf einer Matte) platziert und die Teams an unterschiedliche Startpunkte verteilt. In der Grundform des Spiels, darf jeder Spieler pro Lauf zwei Karten umdrehen. Die Karten, welche der Farbe seines Teams entsprechen nimmt er mit zum Startpunkt von dem der nächste Spieler dann loslaufen darf.

259 Abwehrwettkämpfe Abb. 1

In unserer Variation werden vor dem Bereich mit den Spielkarten mit Hilfe von Pylonen „Tore“ von ca. drei Metern Breite abgesteckt. Jeder dieser Bereiche wird von einem Spieler einer Mannschaft verteidigt, wobei z.B. die Mannschaft welche die Kartenfarbe „Karo“ sammelt gegen das Team, welches „Herz“ sammelt verteidigt, usw. (s. Abbildung 1).

Die Sammler laufen mit einem Handball auf die Tore zu und versuchen regelgerecht (Drei-Schritt-Regel, maximal einmal Tippen) an dem Abwehrspieler innerhalb des Tores vorbeizukommen. Gelingt dem Sammler dies, darf er zwei Karten umdrehen. Gewinnt der Abwehrspieler den Zweikampf, darf der Sammler nur eine Karte anschauen und hat damit niedrigere Erfolgschancen auf einen Punktgewinn.

Der Abwehrspieler kann fliegend gewechselt werden oder für eine komplette Spielrunde bestimmt werden. Alternativ können Sammler, welche Zweikämpfe verlieren auch mit Zusatzaufgaben bestraft werden.

Abwehrkönig – Verteidigen im 1 vs. 2

Der Abwehrkönig wird mit folgendem Spiel gekürt. Jeweils ein Spieler verteidigt einen etwa fünf Meter breiten Bereich alleine gegen jeweils zwei Angreifer. Die beiden Angriffsspieler müssen versuchen so schnell wie möglich zum Torerfolg zu kommen. Für jeden Pass den sie spielen müssen bevor sie auf das Tor werfen, erhält der Abwehrspieler einen Punkt (Stellungsspiel).

259 Abwehrwettkämpfe Abb. 2

Gewinnt er den Ball oder gelingt es ihm den Angriff zu unterbrechen, erhält er fünf Extrapunkte. Landet der Wurf eines Angriffsduos nicht im Tor, erhält der Abwehrspieler drei Punkte (s. Abbildung 2).

Jeder Spieler muss die Rolle des Verteidigers einmal gegen alle Paare ausführen. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl erhält den Titel „Abwehrkönig“.

Autor: Robert Nowacki

15. Oktober 2016

Armarbeit in der Abwehr schulen

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 10:55

Auch wenn sich eine gute Defensivarbeit vordergründig durch starke Beinarbeit auszeichnet, entstehen im Wettkampf auch immer wieder Situationen, in denen die Arme und Hände des Verteidigers gefragt sind (Blocken von Würfen und Anspielen, Heraustippen von Bällen, Schieben von Gegnern). Der heutige Artikel befasst sich mit Übungen/Spielen zur Schulung der Armarbeit in der Abwehr.

Burgball

Gut als Erwärmungsspiel einsetzbar zielt Burgball auf das intelligente Blocken von Kreisanspielen und Schlagwürfen ab und bietet gleichzeitig Angreifern die Chance ihr Auge für Lücken im Abwehrverbund zu schulen.

229-armarbeit-abwehr-abb-1

Vor Spielbeginn wird in einem Kreis (z.B. unter dem Basketballkorb) ein Turnkasten aufgestellt auf welchem ein Medizinball platziert wird (s. Abbildung 1). Drei Spieler haben die Aufgabe den Medizinball auf dem Kasten zu verteidigen während vier Angreifer versuchen mit einem Handball den Medizinball so abzuwerfen, dass er vom Kasten herunterfällt.

Pässe durch oder über den Kreis sind nicht erlaubt, ebenso wenig wie Durchbrüche der Angreifer. Diese müssen viel mehr versuchen durch schnelles Passen des Balles in gute Wurfpositionen zu kommen. Die Abwehrspieler dürfen lediglich mit den Armen/Händen die Bälle blocken und niemanden festmachen.

Die Höhe des Turnkastens kann modifiziert werden um das Blocken unterschiedlicher Wurftechniken zu schulen (Unterarmwurf = niedriger, Sprungwurf = höher).

Abpraller aus kurzer Distanz blocken

Für diese kleine Übung finden sich die Spieler paarweise zusammen und suchen sich ein Stück Wand. Partner A steht näher zur Wand als Partner B, welcher den Ball hat. Die richtigen Abstände müssen durch Experimentieren herausgearbeitet werden und sollten mit zunehmender Übungsdauer verkürzt werden.

B wirft seinen Ball fest gegen die Wand, sodass er beim Zurückprallen körpernah an A vorbeifliegt. A versucht den Ball zu Blocken. Am besten wird bei dieser Übung eine Ballkiste verwendet um die Serien effektiv zu gestalten.

Zuspiel im 3 vs. 1 verhindern

229-armarbeit-abwehr-abb-2

Ein Abwehrspieler (blaues Trikot) agiert gegen zwei Rückraumspieler (s. Abb. 2: RL und RM) und einen Kreisläufer. Ein Anspieler kann auf der LA-Position postiert werden. Nach dem Pass des Anspielers stößt RL Richtung Tor. Der Abwehrspieler versucht den Rückraumhalben frühzeitig bei neun Metern anzunehmen und den Ball festzumachen. Gelingt dies, pfeift der Übungsleiter. Dies ist das Signal für den Abwehrspieler zurück in Richtung Torkreis zu laufen. RL spielt zudem den Ball sofort zu RM, welcher verscuht den KL anzuspielen.

Der Abwehrspieler versucht dieses Anspiel herauszufangen. Wichtig dabei ist, dass der Abwehrspieler zu Beginn der Rückwärtsbewegung den Blick weiterhin auf die Spielsituation gerichtet hat und nicht mit dem Rücken zum Ball steht.

Steht er jedoch im Moment des Passes noch zu weit weg, um den Ball zu erlaufen, darf er sich umdrehen und z.B. mit einem Sprung oder zwei kurzen schnellen Schritten den Ball erkämpfen. Die Übung kann variiert werden, z.B. dass bei erfolgreichen Abwehraktionen der Außenspieler einen Wurfversuch machen darf. Zudem kann der Übungsablauf geöffnet werden, indem RM den Ball auch wieder zu RL spielen darf und der Abwehrspieler dann erneut schnell in die Vorwärtsbewegung muss.

Autor: Robert Nowacki