Handballtraining Handballübungen


31. Juli 2022

Aufsetzerball

Das Spiel „Aufsetzerball“ dient als Aufwärmspiel und Vorbereitung auf das Handballspiel im Kinderhandballbereich. Die Grundkenntnisse des Handballspiels und der Umgang mit dem Spielgerät können den Kindern vermittelt werden. Außerdem bringt die Spielform eine Menge Spaß durch die Wettkampfform mit sich. Zudem gibt es noch keine festen Rollen, sondern alle Spieler können als Feldspieler und Torhüter agieren.

Ein perfektes Warm-Up-Spiel für Handballanfänger

Es spielen immer zwei Mannschaften mit 3 Spielern pro Team gegeneinander. Dazu wird die Hallenhälfte horizontal geteilt. Als Tore können Hütchentore (linkes Spielfeld in der Grafik) oder Handballtore (rechtes Spielfeld in der Grafik) dienen. Als Mittellinie können ebenfalls Hütchen oder auch Bänke den Raum eingrenzen. Um ein Tor zu erzielen, darf das angreifende Team den Ball nur aus der eigenen Hälfte und als Bodenpass auf das gegnerische Tor werfen. Damit diese Würfe möglichst erfolgreich sind, dürfen und sollen die angreifenden Spieler sich den Handball untereinander zuspielen und Lücken zwischen den Verteidigern kreieren. Das gegenüberliegende Team muss den Wurf, durch Blockbewegungen mit den Armen, verteidigen. Im Anschluss des Wurfes wird die Verteidigermannschaft zur neuen Angreifermannschaft und versucht ebenfalls ein Tor zu erzielen.

Das Spielen des Balls als Bodenpass auf das gegnerische Tor sorgt dafür, dass die Angreifer präziser werfen müssen und die Verteidiger einfacher den geworfenen Ball entschärfen können. Außerdem solltet ihr anfangs darauf achten, dass die Spieler den Ball nicht mit dem Fuß spielen. Nutzt formale Handballregeln wie Toraus, Schrittregel und ahndet den Übertritt der Mittellinie, um die Spieler auf das Handballspiel vorzubereiten.

Weitere Variationsmöglichkeiten für Fortgeschrittene

Als Schritt zur Spezialposition des Torwarts kann eine „Letzter-Mann-Regel“ eingeführt werden. Jetzt darf ein ausgewählter Spieler im Tor den Ball auch mit dem Fuß abwehren.

Da im Handballspiel das Prellen von Bedeutung ist, können die Spieler nicht nur durch Pässe Räume überbrücken, sondern auch durch die Einführung des Prellens.

Um etwas Abwechslung in die Spielform zu bringen und um weitere koordinative Reize zu setzen, kann der Handball nach gewisser Zeit durch einen Tennisball ausgetauscht werden.

31. März 2022

Piraten gegen Küstenwache

In „Piraten gegen Küstenwache“ geht es um die spielerische Vermittlung der Pass- und Wurfbewegung im Handballsport. Passgassen oder repetitive Würfe gegen die Hallenwand sind eher motivationshemmend für Handballanfängerinnen. Die Kids müssen Spaß beim Erlernen eines Bewegungsablaufs haben und das geht am einfachsten über eine Spielform mit metaphorischem Hintergrund. In unserem Falle verpacken wir die Werfer als „Küstenwache“ und die Läufer als „Piraten“.

Erste Spielerische Vermittlung der Pass-/Wurftechnik

Für einen reibungslosen Ablauf benötigen wir eine freie Hallenwand. Nutzt am besten die lange Seite der Sporthalle. Bevor es losgeht, müssen einige Verstecke und Schutzmöglichkeiten für die Läufer aufgebaut werden. Es eignen sich große Kästen, Weichbodenmatten, Bänke oder auch Kombinationen aus Turnmatten und kleinen Kästen dafür. Diese werden im Abstand von 4 Metern an der Hallenwand aufgebaut. Am Anfang und am Ende der „Bahn“ werden kleine umgedrehte Kästen gestellt. Der hintere Kasten beinhaltet Tennisbälle als „Schätze.“ Um die kleinen Kästen muss eine „Safe-Zone“ sein, um die Läufer bzw. die Piraten zu schützen.

Ablauf

Die Piraten müssen die Bahn hochlaufen. Am Ende angekommen, können sie einen Tennisball aus der Kiste nehmen. Anschließend müssen sie diesen in ihre eigene Basis bringen. Pro zurückgebrachten Ball gibt es einen Punkt.

Die Werfer/Küstenwache sollen dies verhindern, indem sie die Piraten mit Softbällen von der Seite aus abwerfen. Dabei stehen sie hinter einer mit Pylonen abgesteckten Linie.  Ein getroffener Pirat muss wieder von vorne starten. Falls er auf dem Rückweg getroffen wird, muss er vorher den Ball wieder in die Kiste am Ende der Halle bringen und am besten außenherum zur Startbasis zurücklaufen.

Als Coaches solltet Ihr einen Blick auf grobe Technikaspekte legen. Aufgrund des jungen Alters der Kids steht erstmal der Spaß und das Resultat im Fokus. Allerdings können erste kleine Fehler, wie zum Beispiel die Höhe des Wurfarmes oder die Beinstellung korrigiert werden. So sorgt ihr dafür, dass sich die Würfe der Jungen und Mädchen verbessern und der Spaß steigt automatisch mit dem Erfolg nach Treffern an.

Das Team mit den meisten gesammelten Tennisbällen gewinnt.

Variationen für Fortgeschrittene

Bei Fortgeschrittenen können folgende Variationen eingebaut werden: Das Abwerfen der Piraten durch die Küstenwache gibt ebenfalls einen Punkt und der Abwurf mit der Nicht-Wurfhand gibt 2 Punkte pro Treffer. Ihr könnt den Spielern weniger Bälle zur Verfügung stellen, damit die Werfer kooperativer spielen müssen.

Außerdem könnten die Kids ihre eigenen Verstecke aufbauen und eigene Taktiken als Werfer/Küstenwache und Läufer/Piraten entwickeln.

Von Finn Wäsch

8. März 2021

Optimale Erwärmung – Aufwärmvariationen für Groß und Klein – TEIL 3

Kategorie: Aufwärmen,Passen,Schnelligkeit,Tempospiel – Autor: KaiDittrich – 12:08

Balltransport – Wer ist schneller?

Die Trainingsgruppe wird zweigeteilt. In jedem 9m-Raum befindet sich ein Team. Jedes Team nummeriert seine Spieler durch (1,2,3,4 usw.). Diese Nummerierung ist für die spätere Passfolge von Bedeutung. Zu Beginn der Übung befinden sich die Teams in den jeweiligen 9m-Räumen und bewegen sich prellenderweise. Der Übungsleiter gibt nun gestaffelt Aufgaben vor, die die Spieler ausführen. Diese könnten wie folgt aussehen:

1. Bei Begegnung Hock/Strecksprung mit Balltausch
2. + kurzer Antritt
3. + Bauchlage und 180-Grad Drehung

Die Aufgaben werden nach und nach addiert. Bedeutet: Die erste Aufgabe wird für einen kurzen Zeitraum von den Spielern durchgeführt, bevor der zweite Aufgabenteil angereiht wird. So entsteht eine immer längere Aufgabenkette.


Gibt der Übungsleiter in einem weiteren Schritt ein akustisches Signal von sich (Pfiff o.ä.), ist dies das Zeichen für den Start. Bis auf den Spieler mit der Nummer 1, legen alle übrigen Spieler ihre Bälle sofort ab. Gemeinsam starten sie passenderweise (in der vorgegebenen Reihenfolge) rüber auf die gegenüberliegende Spielfeldseite. Spieler 1 passt also zu Spieler 2, dieser wiederum zu Spieler 3 usw.

Das Team, welches den gegenüberliegenden 9-Raum zuerst erreicht, gewinnt den Durchgang und darf einen folglich einen Spieler für die nächste Runde auf „passiv“ setzen. Dieser Spieler muss bei der nächsten Passfolge nicht mehr eingesetzt werden und darf bei Pfiff direkt in den gegenüberliegenden 9-Raum laufen.

In unserem Beispiel (s.o.) gewinnt das blaue Team den ersten Durchgang. Im nächsten Durchgang würde also beispielsweise Spieler 5 auf passiv gesetzt werden und dürfte direkt durchlaufen. Ziel des Spiels ist es demnach, in einem letzten Durchgang, das Pärchen zu sein, welches passenderweise zu zweit zuerst den gegenüberliegenden 9m-Raum erreicht. Die Übungen zu Beginn können beliebig gewählt und vaiiert werden.

10. November 2018

Wichtigkeit des Handwechsels im Parallelstoß

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 10:09

Das beidhändige Werfen stellt nicht unbedingt eine wichtige Fertigkeit im Handballsport dar. Durch die klare Positionsaufteilung ist eine gute Wurftechnik mit einer Hand in der Regel ausreichend.

Lediglich Kreisläufer sollten in der Lage sein, auch mit ihrer schwachen Hand den Ball auf das Tor zu bringen (mehr dazu in einem späteren Artikel).

Anders verhält es sich beim Passen. Gerade im Rückraum eröffnet die Fähigkeit den Ball mit beiden Händen sicher weiterspielen zu können viele neue Möglichkeiten. Besagten Möglichkeiten und einigen Übungen diese aufzuzeigen und auszuschöpfen wollen wir uns im Folgenden etwas genauer widmen.

Problem: Rechtshänderüberschuss

Naturgemäß sind die meisten Menschen Rechtshänder und damit natürlich auch die meisten Handballspieler. Linkshänder sind rar gesät – es gibt übrigens mehr Linkshänder als Linkshänderinnen – und dies hat zur Folge, dass die meisten Akteure auf dem Handballfeld mit der rechten Hand den Ball weiterspielen.

Dies macht es für die gegnerische Abwehrreihe oft einfach. Attackiere ich in der Defensive die Wurfarmseite eines Gegenspielers, wird er in seinen Möglichkeiten eingeschränkt.

Im normalen Parallelstoß wird der Ball dann zwar meist sicher und auch mit dem nötigen Druck nach rechts weitergespielt, das Stoßen nach links fällt jedoch meistens der Tatsache zum Opfer, dass bei einem Pass nach links die rechte Schulter sehr früh und offen zur Abwehr stehen muss (s. Abb. 1). Einen gegnerischen Abwehrspieler wirklich „zu binden“ ist auf diese Art und Weise nur schwer möglich.

Dem Problem entgegenwirken – Beidhändiges Passen im Parallelstoß

Um für mehr Variabilität und ein schnelleres Aufbauspiel zu sorgen, kann es sich also lohne insbesondere Rückraumspieler im Passen mit ihrer „schwächeren Hand“ zu schulen.

Als grundlegende Idee für das Training sollten gerade die einfachen Abläufe wie z.B. das Einpassen in Zweiergruppen als teil der Erwärmung nicht nur mit der dominanten, sondern auch mit der anderen Hand durchgeführt werden.

Daran können sich Basisübungen anschließen, welche ein genaues Zuspiel des Balles aus der und in die Bewegung schulen sollen.

Beispiel: Stoßen im Quadrat

Für die Übung wird ein quadratischer Aufbau (s. Abb. 2) mit einer ungefähren Seitenlänge von 3-5 Metern, einem zentralen Punkt und vier Eckpunkten für vier Spieler benötigt. Ziel ist es den Ball in der Bewegung anzunehmen, schnell und sauber zum nächstgelegenen Spieler weiterzupassen und anschließend schnell rückwärts zum Ausgangspunkt zu Laufen (Stoßen-Rückstoßen).

Für die Schulung des beidhändigen Passens sollte die Spielrichtung häufiger zur nichtdominanten Seite erfolgen. Ein Ausbau erfolgt dadurch, dass Richtungswechsel spontan eingebaut werden können, bzw. die Spieler vor dem Pass eine kurze Körpertäuschung zur jeweiligen Spielseite ausführen sollen.

Die Passhand der Körpertäuschung angleichen

Besonders effektiv wird die Fähigkeit den Ball mit beiden Händen zu spielen, wenn sie in Verbindung mit einer guten Eins-Eins-Bewegung gebracht wird.

Das Eins-Gegen-Eins gegen die Wurfhand wird oft auch deshalb weniger ausgeführt, weil die Spieler häufig zwar den Großteil des Körpers, nicht aber ihre Dominante Wurfhand am Gegner vorbei bekommen.

Für die folgende Übung werden lediglich zwei Anspieler und ein „Teambody“ (später auch passiver/halbaktiver/aktiver Verteidiger) benötigt. Nach Zuspiel durch einen Anspieler in den Lauf soll der Übende den Ball kurz vor dem Verteidiger im Nullschritt annehmen und eine Körpertäuschung gegen diesen Ausführen (Abb. 3).

Wichtig hierbei: Der Ball wird zunächst beidhändig angenommen und erst in dem Moment in die Passhand genommen, wenn der Übende die finale Richtung für die Körpertäuschung einschlägt. Nach erfolgreicher Finte wird der Ball jeweils zum nächstgelegenen Anspieler gepasst, welcher direkt wieder einen neuen Übenden bedient.

Für die Übung gelten einfache Grundregeln:

– Eins-Eins nach rechts = Ball wird mit rechter Hand zum rechten Verteidiger gespielt und umgekehrt

– Aktive Abwehrspieler stellen sich auf die bevorzugte Wurfhand der Übenden, sodass diese eher die Täuschung zur nichtdominanten Hand suchen sollen

– Die Anspieler werden so postiert, dass der Ball jeweils leicht nach hinten gepasst werden muss (spielnahe Situation im Parallelstoß)

Autor: Robert Nowacki

18. Februar 2017

Varianten des Passquadrates (Teil 1)

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 10:42

Die meisten von uns kennen die Übung des Passquadrates, bei die Ecken eines Quadrates mit jeweils gleich vielen Spielern besetzt werden und die Spieler von einer Ecke zur nächsten laufen, um während des Laufens einen Pass zu fangen und direkt weiter zum aus der nächsten Ecke startenden Spieler zu leiten (Abb. 1).

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Eine Übung, welche ihren Zweck besonders im Jugendhandball erfüllt und das aneinander ketten der Einzeltechniken Fangen, Laufen und Werfen sowie die Präzision beim Passen in den Lauf schult. Dennoch birgt die Übung auch die Gefahr einer gewissen Eintönigkeit. Daher haben wir einige Variationen zusammengetragen, wie das Passquadrat für unterschiedliche Trainingszwecke modifiziert werden kann.

Grundlegende Variationen der Laufwege

Die einfachste Veränderung ist natürlich schon durch eine Umgestaltung der Größe des Quadrates gegeben. Je kleiner das Quadrat ist, umso höher ist die Belastung, umso mehr Ballkontakte haben die Spieler und umso genauer und schneller müssen die Abläufe gespielt werden. Es ist auch möglich aus dem Quadrat ein Viereck mit zwei sehr kurzen und zwei sehr langen Seiten zu machen.

Weiterhin kann aus dem einfachen Passen-Nachlaufen-Prinzip auch ein Stoßen-Rückstoßen-Prinzip gemacht werden, indem die Spieler nachdem sie den Ball erhalten und weiter gespielt haben nicht zur nächsten Ecke laufen, sondern sich schnell wieder durch rückwärtslaufen zur ihrer ursprünglichen Ecke zurückbewegen.

Weiterhin kann der umgehende Einbau von Richtungswechseln, z.B. auf Pfiff, für zusätzliche Schulung der Handlungsschnelligkeit führen, genauso wie die Durchführung mit zwei Bällen.

Varianten mit Gegnerdruck

Werden die Grundlagen des Passens in den Lauf sicher beherrscht, kann damit begonnen werden Übungen mit gegnerischem Druck einzuführen. Für das Passquadrat bieten sich hier u.a. zwei Varianten an.
Variante 1 benötigt zwei Abwehrspieler welche jeweils versuchen die Pässe abzufangen. Dabei darf lediglich ein Abwehrspieler gleichzeitig zwischen Passgeber und Empfänger stehen.

243 Variationen Passquadrat Abb. 2

In Abbildung 2 sehen wir die gelben Abwehrspieler, wie sie versuchen den Passweg zu verstellen. Der Passgeber muss demnach den richtigen Moment abwarten den Ball weiterzuspielen. Hier kann auch das einmalige Tippen zum Verzögern des Abspiels erlaubt werden. Für die Abwehrspieler wird gleichermaßen Kommunikation untereinander und Beinarbeit gefordert.

243 Variationen Passquadrat Abb. 3

Bei Variante 2 werden die Abwehrspieler direkt auf den Bahne zwischen den Eckpunkten postiert (s. Abbildung 3). Die Spieler im Ballbesitz dürfen den Ball erst einen Pass spielen, wenn sie im Eins-Gegen-Eins am Abwehrspieler vorbeigehen konnten, wobei die Verteidiger hier zunächst nur halbaktiv Gegenwehr leisten sollten.

Es wird also ein weiteres Technikbild in die Übung integriert. Durch die Eins-Eins-Bewegung verändert sich natürlich auch grundlegend das nötige Timing für den nächsten Spieler um anzulaufen. Nachdem ein Pass gespielt wurde übernimmt der Passgeber die Rolle des Abwehrspielers auf seiner Bahn.

Autor: Robert Nowacki

17. Dezember 2016

Übungsformen zum Passtäuschungen – Erwärmung und Grundübungen

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:50

Passtäuschungen sind besonders für Repertoire von Rückraumspielern sehr nützlich. Sie können dabei helfen die gegnerische Abwehrreihe so zu stellen, wie es der Angreifer möchte und somit Räume für Durchbrüche insbesondere auf den Halbpositionen zu schaffen. Im Folgenden gibt es von uns exemplarische Grundübungen, bei welcher das Thema Passtäuschung im Fokus steht.

Passtäuschung in Dreiergruppen mit zwei Bällen

Nach einer allgemeinen Erwärmung werden Dreiergruppen gebildet. Zunächst sollte innerhalb der Dreiergruppe eine etwa fünfminütige Einpassphase im Dreieck durchgeführt werden. Bereits hier kann mit zwei Bällen pro Gruppe gearbeitet werden um die Aufmerksamkeit für die Folgeübung zu schärfen.

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Bei dieser wird die Länge des Spielfeldes von der Dreiergruppe überbrückt. Dabei werden jeweils Passtäuschungen und Passaktionen im Wechsel vorgetragen. Zu Beginn der Übung haben der Spieler in der Mitte und ein zweiter Spieler auf der Seite den Ball. Beide Spieler führen eine Passtäuschung vom Spieler ohne Ball entfernt aus und spielen ihren Ball anschließend in die Gegenrichtung ab (s. Abbildung 1).

Wichtig dabei ist, dass der Pass des Spielers in der Mitte etwas früher gespielt wird, da er im Anschluss erst den Ball von der anderen Seite fangen kann. Danach wird die Übung spiegelverkehrt durchgeführt. Es sollte auf regelgerechte Bewegung geachtet werden (Schritte beachten, ggf. Prellen).

Rückstoßbewegung mit Passtäuschung auf Rückraum Mitte

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Die oben beschriebene Gruppenübung wird als Stoßübung adaptiert. Die Spieler verteilen sich auf den drei Rückraumpositionen. Rückraum Mitte wird dabei doppelt besetzt (s. Abbildung 2) und führt nach einem Pass von der Halbposition eine Passtäuschung zur anderen Halbposition aus. Anschließend wird der Ball zur Halbposition zurückgepasst (Doppelpässe). Eine hohe Intensität der Übung ergibt sich, wenn die Spieler nach jeder Aktion eine Position nach links rücken, wobei die Halbspieler zwei Pässe spielen müssen.

Torhüter einwerfen nach Passtäuschung

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Die Feldspieler stellen sich in zwei Reihen (Pfostenhöhe) bei ca. 12 Meter vom Tor entfernt auf. Der erste Spieler benötigt keinen Ball, alle anderen schon. Nach Pass vom Spieler aus der anderen Reihe wird zunächst ein Pass nach außen angetäuscht und anschließend nach Ansage auf das Tor geworfen (s. Abbildung 3).

In der einfachen Variante darf nach der Passtäuschung noch einmal getippt werden, in der schwierigen nicht. Der letzte Spieler erhält seinen Ball von einem externen Zuspieler.

Autor: Robert Nowacki

2. Mai 2015

Kleingruppenübung – Halb- und Außenangreifer

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:41

Im Folgenden zeigen wir euch eine Übung zur Schulung des Zusammenspiels in der kleinen Gruppe zwischen Halb- und Außenangreifern.

Übungsaufbau

Zu Beginn der Übung werden am Kreis mit Hilfe von Pylonen zwei Spielbereiche gekennzeichnet (s. Abb. 1). Diese Bereiche werden jeweils von einem Außenverteidiger und einem Halbverteidiger abgesichert. Die restlichen Spieler verteilen sich auf den Angriffspositionen LA, RL, RR, RA. Dabei sollten mindestens die Außenpositionen doppelt besetzt sein. Dort werden auch die benötigten Handbälle in einer Kiste gelagert. Zusätzlich wird ein Verbindungsspieler auf RM installiert.

Übungsablauf

Die Übung beginnt mit einer Anzugsbewegung von LA (rote Laufwege). Der LA versucht dabei möglichst torgefährlich auf die Lücke zwischen den beiden Verteidigern zu ziehen und den Ball anschließend auf RL abzulegen, welcher seinerseits die Eins-Eins-Bewegung gegen den halbrechten Abwehrspieler zur Mitte sucht und den Ball zum Verbindungsspieler auf der Mittelposition passt.
Dieser spielt RR an, welcher in das Eins-Gegen-Eins mit dem Halbverteidiger nach außen geht. Diese Bewegung sollte so dynamisch sein, dass der linke Außenverteidiger aushelfen muss und somit RA freigespielt werden kann und mit möglichst gutem Wurfwinkel abschließt.
Direkt nach dem Torwurf von RA zieht der zweite RA mit Ball an und die Übung geht in die entgegengesetzte Richtung weiter, um LA freizuspielen.

Was zu beachten ist/Korrekturen

Eins-Eins-Bewegungen in die Tiefe:

Insbesondere der letzte Schritt sollte klar Richtung Tor gehen, sodass der zweite Abwehrspieler gebunden wird
Anlauftiming
Alle Spieler nehmen den Ball im Lauf an
Die Halbangreifer brauchen jedoch bei Ballannahme noch genügend Abstand zum Ansetzen der Eins-Gegen-Eins-Bewegung
Sauberes Passspiel
Pässe in den Lauf auf Brusthöhe
Letzter Pass auf den wurfbereiten Außen evtl. als Tippanspiel
Unterschiedliche Eins-Eins-Bewegung
Klassische Finte zur Hand
Höherer Schwierigkeitsgrad gegen die Hand –> evtl. Überzieher anwenden um Arm für den Pass freizubekommen

Variationen

Die Übung kann Schritt für Schritt für eine freie Entscheidungsfindung geöffnet werden. Dies bedeutet, dass auch die Halbspieler oder der anziehende Außenspieler bereits den Torabschluss suchen können, falls sie einen Zweikampf für sich entscheiden.

Außerdem ist es möglich ohne Verbindungsspieler auf der Mittelposition (Grundübung für das 4:2 Angriffssystem) und mit langen Pässen von einer Halbposition zur anderen zu agieren, z.B. auch zur Übung des Überpasses bei 5:1 oder 3:2:1 Deckungssystemen.

Autor: Robert Nowacki

15. April 2015

Kreuzen zwischen Rückraum- und Außenspielern – Übungsbeispiel

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 09:34

Basisübung: Wurf aus einfachem Kreuz Halb-Außen (s. Abbildung 1)

Für die Übung benötigt werden zwei Blockspieler auf den Halbverteidigerpositionen. Die Linkshänder verteilen sich auf RR und RA, die Rechtshänder auf RL und LA. Der erste RR hat einen Ball, der erste RL zunächst nicht. Alle anderen Spieler auf die auf den Halbpositionen anstehen haben ebenfalls einen Ball.
RR spielt den Ball zu RL, welcher direkt seinen Außenspieler holt (blauer Laufweg), welcher nach Ballerhalt mit einem Sprungwurf gegen den Blockspieler abschließt. Anschließend wir die Übung auf der rechten Seite wiederholt.

Die Übung soll vor allem dazu dienen, den Außenspielern die Basisbewegung des Kreuzens mit dem Rückraum zu erlernen. Der Außenspieler startet bereits kurz bevor der Halbspieler überhaupt den Ball fängt um in einem großen Bogen anzulaufen, sodass er gerade Richtung Tor stoßen kann (roter Laufweg).

Erweiterung: Entscheidung im 3 vs. 2

Für die Erweiterung der Basisübung werden zwei Abwehrspieler auf beiden Angriffsseiten benötigt. Ein Spielbereich wird gemäß der Abbildung 2 mit Pylonen begrenzt. Ein Zuspieler wird auf Rückraum Mitte mit Ballkiste platziert. Es wird mindestens ein Kreisläufer benötigt.
Nach Pass des Zuspielers holt der Rückraumhalbe seinen Außenspieler und geht anschließend in die Sperre gegen den Außenverteidiger. Der Außenspieler geht wie in der Basisübung auch Richtung Tor und entscheidet anhand des Verhaltens der beiden Verteidiger, welche Aktion er ausführt.
Im Folgenden gibt es einige Szenarien nebst Lösungsansätzen. Diese sind jedoch auch in Anbetracht der Stärken und Schwächen des Außenspielers einzusetzen und sollten eher als Empfehlung gelten. Wichtig ist, dass die Außenspieler lernen die Situationen zu erkennen und bestmöglich darauf zu reagieren.

Szenario 1: Halbabwehrspieler bleibt defensiv und kreisorientiert
Lösung: Wurf aus dem Rückraum (möglichst Blockecke)
Szenario: 2 Abwehrspieler geht früh raus auf den kreuzenden Außen
Lösung 1: Kreisanspiel Tipppass (sofern der Außenverteidiger die Sperre umläuft)
Lösung 2: Anspiel des auflösenden Halben (sofern Außenverteidiger sich deutlich sperren lässt
Szenario 3: Halbverteidiger verteidigt im Raum zwischen Kreisspieler und kreuzendem Außen
Lösung: Offensivsperre von Kreisläufer gegen Halbverteidiger = Chance zum Durchbruch/Sperre absetzen

Erweiterung auf 6vs. 6

Wettkampfnah lässt sich die Übung auch auf das 6 vs. 6 übertragen, indem aus dem Spiel mit zwei Kreisläufern immer wieder der Wechsel zwischen Halb und außen forciert wird.

Autor: Robert Nowacki

21. Juli 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Passtiming

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:32

Beim Beachhanball gibt es bekanntlich Aktionen, welche einer Mannschaft gleich zwei Punkte einbringen können. Zu diesen – im Regelwerk mit den Attributen spektakulär und kreativ beschriebenen – Aktionen gehört der Kempa-Trick. Im Hallenhandball eher eine Rarität, bildet seine Beherrschung im Beachhandball beinahe schon eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Angriffsspiel.

Dabei wird das Springen durch die geringe Härte des Sanduntergrundes erschwert, gleichzeitig werden jedoch Stürze aus der Höhe besser abgefedert. Für einen erfolgreichen Kempa-Trick sind zwei Sachen grundlegend:

Timing des Passgeber
Sprunghöhe des Passempfängers
Beides kann im Training mit einfachen Mitteln eingeübt werden.

Grundlegende Übungen und Integration des „Kempas“

Zur Vorbereitung auf eine Trainingseinheit in deren Mittelpunkt der Kempa-Trick steht, reicht es bereits bekannte Übungen und Spiele etwas zu modifizieren. So können einfache Passübungen das Passen per Kempa-Trick zum Gegenstand haben.

Auch kleinere Spiele wie Parteiball kann man dementsprechend umgestalten, dass nur Zuspiele als Punkt gewertet werden, die in der Luft gefangen und gleich weitergepasst werden.

Beispielübung: Dreieckspassen

Drei Spieler passen sich einen Ball untereinander zu. Der Ball darf dabei lediglich im Sprung angenommen werden und muss vor der Landung auf dem Boden weitergespielt werden. Zusätzliche Erschwerungen lassen sich durch vermehrte Bewegung (Übung im Laufen) oder durch konditionelle Zusatzaspekte (z.B. 1 Liegestütz nach erfolgreichem Pass) einbauen.

Passtiming trainieren

Das Timing des Kempapasses lässt sich durch einfaches Wiederholungstraining trainieren. Zunächst sollte der Pass aus dem Stand oder mit einem Schritt Anlauf gespielt werden. Gelingt der Pass unter diesen Bedingungen sicher, können Spielsituationen nachgestellt werden.
In Abbildung 1 ist eine Beispielübung dargestellt. Die beiden Übenden laufen gemeinsam passenderweise Richtung Tor. Einer der Partner springt über der Hochsprungmatte zum Kempa und wird von seinem Mitspieler mit einem Kempapass bedient.

Auch hier kann durch Vorbelastung (Parcours mit koordinativen/konditionellen Elementen) oder Störfaktoren (z.B. Pass über einen Gegenspieler) eine zusätzliche Übungserschwerung erreicht werden.
Autor: Robert Nowacki

28. Januar 2014

Komplexe Passübungen

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 10:15

Die folgenden Übungen verbinden Elemente des Kreuzens, Parallelstoßens und Kreisspiels. Die Spieler sollen schnell hintereinander verschiedene Techniken und Spielsituationen bewältigen.

Übung 1 (Mittelposition)

Für die Übung werden alle Angriffspositionen besetzt. Zwei Pylonen beschränken den Wurfwinkel für die Außenspieler. In der Abwehr werden zwei Blockspieler im Zentrum benötigt. Auf den Außenpositionen und der Mittelposition werden Ballkisten aufgestellt (s. Abb. 1).

Der Hauptübende ist RM (weißes Trikot/schwarze Laufwege in der Abbildung 1). Er beginnt mit dem Ball ein Kreuz mit RR zu laufen, der über den Block abschließt. RM erhält anschließend einen Ball von RA, stößt zwischen die Abwehrpositionen 1 und 2 und legt den Ball wieder auf RA, welcher mit Sprungwurf abschließt. RM läuft zurück auf seine Ausgangsposition, holt einen Ball aus der Kiste und wiederholt dieselbe Übungsabfolge mit RL und LA. Zuletzt spielt er mit dem Kreisläufer gegen die beiden Blockspieler eine 2-Gegen-2 Situation aus (Stichwort: Sperre Absetzen). Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Übung 2 (Halbposition)

Für die folgende Übungsaufgabe wird mit Pylonen ein ca. 1 Meter großer Bereich des Torkreises auf der Position (AR-HR) begrenzt (s. Abb. 2). Benötigt werden Spieler auf der RA, RR und RM Position (bzw. gespiegelt auf der anderen Seite). Bei RA und RM werden zusätzlich zwei Ballkisten benötigt.

Der Hauptübende ist RR. Er erhält den ersten Ball von RM und stößt auf die 1 Meter breite Lücke zwischen beiden Pylonen. Im letzten Moment legt er auf RA ab, der mit Sprungwurf abschließt (s. Abb.: schwarze Lauf-/Ballwege). Anschließend geht er über seine Ausgangsposition zurück und läuft ein Kreuz mit RM, welcher zwischen die Pylonen stößt und abschließt (roter Laufweg). Direkt danach stößt er erneut auf die Lücke zwischen den Pylonen und erhält von RA den Ball in den Lauf. Der Torabschluss erfolgt mit Sprungwurf.

Zusammenfassung für RR: 1. Ablegen auf RA nach Pass von RM  2. Kreuz mit RM nach Pass von RM  3. Wurf von 6 Metern nach Pass von RA
Tipp: Anstelle der Pylonen können aktive/passive Gegenspieler postiert werden. Dadurch ist auch die Umwandlung in ein Entscheidungstraining schnell möglich.

R. N.