Handballtraining Handballübungen


30. April 2024

Passübungen im Kontinuum

Ziel der Übung:

  • Passen und Fangen mit kognitiver und konditioneller Belastung
  • Koordination

Die kleinen und einfachen Übungen sind manchmal die schwersten. In diesem Artikel werden drei Passübungen im Kontinuum vorgestellt, wo die Spieler entsprechend dem Übungsname den Ball eigentlich nur von einem Mitspieler zum nächsten passen müssen. Zusammen mit vorher festgelegten Abläufen, einer zu erledigenden Aufgabe nach dem jeweiligen Pass oder z.B. auch der Hinzunahme eines zweiten Balls und der damit steigenden Handlungsschnelligkeit kann es am Anfang dann doch herausfordernd sein.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Rückraumpositionen sowie die Außenpositionen sind besetzt. Eine Ballkiste steht auf der Mitte.

Ablauf:

RM spielt ein Kreuzen mit RL (1-3). In dessen Anschluss passt RL zu LA (4), LA passt zu RR (5). RR spielt ein Kreuzen mit RM (6-8) und RM kreuzt direkt im Anschluss mit RA (9-11). RA spielt den Ball zu RL (12), RL schließlich zu RM (13). Der Ablauf beginnt von vorne.

Coaching-Tipps:

Im Vordergrund soll zunächst die saubere Ausführung beim Kreuzen und beim Passen stehen. Je nach Leistungsstand kann dann die Geschwindigkeit bis hin zum spielnahen Tempo vorgegeben werden.

Der passgebende Spieler kann sich entweder wieder auf seiner angestammten Position einsortieren oder jeweils dem Ball nachlaufen und somit immer eine neue Position einnehmen. Eine weitere Vorgabe kann die Art der Pässe sein, wie z.B. nur Sprungwurf-Pässe oder nur Pässe aus dem Lauf, Pässe über das falsche Bein oder nur Aufsetzer als Pässe.

Als Variante kann der Ablauf nach dem ersten Durchgang (13) von RM zur anderen Seite geändert werden, so dass nun RM mit RR kreuzt, der Ball zu RA geht usw. Durch eine zu erreichende Anzahl an Pässen ohne Ballverlust kann der Druck auf die Spieler weiter erhöht werden.

Übung 2:

Aufstellung:

Es wird ein Quadrat mit Markierungen (hier: Fahnen) an jeder Ecke aufgebaut. Eine Fahne steht in der Mitte. Die Spieler positionieren sich gleichmäßig an den vier Ecken. Ein Ball ist im Umlauf.

Ablauf:

Der Grundablauf ist bei den unterschiedlichen Varianten gleich. Der jeweils erste Spieler erhält den Ball kurz hinter seiner Fahne in den Lauf gespielt (schwarze 1) und spielt diesen dann weiter zum nächsten Spieler (schwarze 2). Danach läuft der Spieler dem Ball nach und stellt sich an.

Variante 1 (rot): Der Spieler läuft nach dem Pass nicht den geraden Weg nach, sondern umrundet zunächst die Fahne in der Mitte.

Variante 2 (blau): Der Spieler läuft dem Ball nicht nach, sondern startet nach dem Pass in Richtung der Fahne in der Mitte, vollzieht an der Fahne eine Körpertäuschung und läuft zur Ecke gegenüber.

Variante 3 (grün): Der Spieler spielt den Pass, läuft dann aber gegen den Uhrzeigersinn zur nächsten Fahne.

Coaching-Tipps:

Auch hier gilt es zunächst den Schwerpunkt auf die saubere Ausführung zu legen. Bei gutem Gelingen kann die Geschwindigkeit angepasst werden. Die in Übung 1 genannten Varianten bei den Pässen und der Ausführung können hier fortgeführt werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Alle Feldspielerpositionen sind besetzt. Jeweils eine Fahne steht auf der Halbposition auf 9m. Die Bälle sind auf der Mitte.

Ablauf:

1:

RM spielt den Ball zu LA (1), LA passt weiter zu RR (2), RR passt zu RL (3). Während dieses Passes tritt KM an die Fahne bei Rückraum Links heraus und stellt an eine der beiden Seiten eine Sperre (3). RL nimmt die Sperre nach Ballerhalt an (4) und spielt den Ball zu RA (5). RA spielt den Ball zu RM (6), der Ablauf beginnt von vorne. RM entscheidet mit seinem ersten Pass, wo KM die Sperre stellt.

2:

RM spielt den Ball zu RR (1), KM umläuft die Fahnenstange auf Rückraum Links (2) und erhält den Ball von RR (3). KM spielt den Ball zu RA (4), dieser passt weiter zu LA (5). LA spielt zu RR (6), dieser zu RL (7). RL spielt einen Pass/ Rückpass (8+9) mit RM, KM umrundet nun die Fahne auf Rückraum Rechts (10) und erhält den Ball von RL (11). KM spielt den Ball zu LA usw.

Coaching-Tipps:

Bei diesem Passkontinuum wird der Kreisläufer mit hinzugenommen. Neben den oben bereits genannten Schwerpunkten in Bezug auf Passgenauigkeit und Ausführung, wird hier noch Entscheidungsfindung dazu genommen. Der Kreisläufer stellt die Sperre an der Innen- oder Außenseite des Abwehrspielers, der Rückraumspieler muss diese annehmen. RM bestimmt mit seinem Auftakt, auf welcher Seite KM die Sperre stellen kann, je nachdem ob der Ball zu LA oder RA geht.

Im zweiten Teil der Übung ist es u.a. auch der Pass/Rückpass auf den das Augenmerk gerichtet sein soll. Hier wird nicht auf der Rückraumposition nach dem Pass zu RM der Spieler gewechselt, sondern es soll eine spielnahe Szene konstruiert werden. RM kann bei seinem Pass mit unterschiedlichen Varianten arbeiten, mit Wurf- oder Passtäuschung oder der Geschwindigkeit des Rückpasses.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

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