Handballtraining Handballübungen


21. September 2023

Übungen für Feldspieler vor dem Mannschaftstraining

Kategorie: Individualtraining – Autor: KaiDittrich – 14:18

Ballgewöhnung der Feldspieler

Ziel der Übung:

  • Ballgewöhnung
  • Passspiel
  • Konditionelle Grundlagen
  • Timing innerhalb der Aktionen

Nachdem in den vergangenen Wochen die Abwehr im Fokus stand, möchte der folgende Artikel einige kleine Übungen aufzeigen, welche für die Feldspieler vor dem Beginn des Mannschaftstraining geeignet sein können.

Bei den Übungen wird ein Passkontinuum erzeugt, womit nicht nur die Ballgewöhnung und das Passspiel, sondern auch Kondition und Konzentration im Mittelpunkt stehen.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Feldspieler positionieren sich innerhalb von 6m oder 9m (je nach Mannschaftsstärke). Jeder Spieler erhält eine Nummer. Ein Ball ist im Spiel.

Ablauf:

Die Spieler passen sich innerhalb des Spielfeldes den Ball zu. Jeder Spieler erhält den Ball von der vorherigen Nummer und spielt ihn zu dem Spieler mit der nächsthöheren Nummer. Dabei müssen die Spieler immer in Bewegung bleiben.

Coaching-Tipps:

Diese vermeintlich leichte Übung schult die Koordination und die Konzentration. Zuerst einmal müssen sich die Spieler nur merken, von wem sie den Ball erhalten und an wen sie diesen wieder weiterspielen müssen. Der Trainer kann hier, sobald dies funktioniert, viele Variationen einbringen (je nach Leistungsstand):

  • die Reihenfolge rückwärts bespielen (von der hohen Zahl zur niedrigen Zahl)
  • eine Zahl überspringen, um dann rückwärtszuspielen, also Nummer 1 zu Nummer 3, zu Nummer 2, zu Nummer 4, zu Nummer 3, zu Nummer 5, zu Nummer 4 etc.
  • zwei Bälle ins Spiel bringen, so dass nur die geraden und die ungeraden Zahlen miteinander spielen
  • ein Ball ist im Spiel, die ungeraden Zahlen passen den Ball, die geraden Zahlen müssen diesen abfangen
  • Der Trainer gibt durch Handzeichen die nächste Zahl vor. Der Spieler mit dieser Zahl muss sich bemerkbar und anspielbereit machen.
  • Prellen ist erlaubt, der Trainer nennt eine kleine Rechenaufgabe. Die Lösung ist der nächste anzuspielende Spieler, welcher sich bemerkbar und anspielbereit machen muss.

Übung 2:

Aufstellung:

Die Feldspieler stehen sich in einer Gasse gegenüber. Die Bälle sind in einer Ballkiste.

Ablauf:

Der Trainer bringt den Ball ins Spiel (1). Der erste Spieler passt den Ball zum gegenüberstehenden Mitspieler (2). Dieser passt den Ball diagonal zum nächsten Mitspieler (3) usw.

Sobald der erste Spieler den Ball weitergespielt hat, bringt der Trainer den nächsten Ball ins Spiel. Die Bälle werden am Ende der Gasse in eine Kiste gelegt. Im Anschluss dreht sich die Passrichtung.

Coaching-Tipps:

Auch hier sind einige Variationen möglich. Der Trainer kann Vorgaben machen

  • zur Passart, wie z.B. ein Pass aus dem Lauf oder aus dem Sprung
  • zum Ablauf, wie z.B. mit einer Körpertäuschung vor dem nächsten Pass
  • zur Reihenfolge der Pässe, so dass nicht der Pass zum Gegenüber gespielt, sondern eine andere Reihenfolge gewählt wird
  • zu eingebauten Übungen, so dass nach jedem Pass rückwärts um ein Hütchen gelaufen oder ein Liegestütz oder ein Strecksprung etc. absolviert werden muss
  • zur Geschwindigkeit, in dem er die Bälle unterschiedlich schnell ins Spiel bringt

Übung 3:

Aufstellung:

Die Spieler stellen sich auf den Positionen RL und RR auf. Eine Ballkiste steht in der Mitte.

Ablauf:

Der erste Spieler auf RL hat den Ball, läuft über ein Hindernis, macht eine Körpertäuschung (Variante: Lauftäuschung) und zieht ein Kreuzen vor einer Fahnenstange an. Der erste Spieler auf RR startet zeitversetzt den gleichen Ablauf und erhält den Ball von RL. Der zweite Spieler auf RL ist bereits gestartet, so dass sich hier heraus ein Passkontinuum entwickelt.

Coaching-Tipps:

Das Kreuzen soll trotz kleiner Vorbelastung sauber ausgeführt werden. Der Trainer muss auf die korrekte Bewegung und den sicheren Pass achten. Für einen optimalen Ablauf müssen die Spieler das richtige Timing des Starts finden, damit die Pass- und Kreuzbewegungen flüssig bleiben.

Übung 4:

Aufstellung:

Die Spieler stellen sich auf den Positionen RL und RR auf. Eine Ballkiste steht in der Mitte.

Ablauf:

Der erste Spieler auf RL hat den Ball, läuft über eine Matte (1), rückwärts um eine Fahne (2), durch zwei Hütchen (3) und passt den Ball dann parallel zum bereitstehenden RR. Dieser hat ebenfalls die Vorübungen absolviert und spielt seinerseits den Ball zum nächsten RL. Daraus entwickelt sich ein Passkontinuum.

Coaching-Tipps:

Wie in der Übung 3 ist auf die saubere Ausführung zu achten. Die Pässe können variieren (Pass aus dem Lauf, Sprungwurfpass etc.) Die Spieler sollten vor dem Pass auf das Tor schauen bzw. dem Tor zugewandt sein, so dass nicht sofort zu erkennen ist, dass ein Parallelpass erfolgt.

Falls es Probleme mit dem Timing von RL und RR gibt und die Übung dadurch nicht flüssig bespielt wird ist folgende Variante denkbar:

Alle Spieler befinden sich auf einer Seite und nur diese Seite macht die Vorübung (1-3 ohne Ball). Der Trainer steht auf der anderen Seite und passt dem Spieler den Ball zu, bevor dieser durch die Hütchen läuft. Der Spieler macht spielt den Parallelpass zum Trainer, der nächste Spieler folgt usw.

von Jens R.

1. Juli 2023

Zusammenspiel im Angriff: Passkontinuum

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 09:08

Ziel der Übung:

  • Ballgewöhnung
  • Passspiel
  • Konditionelle Grundlagen
  • Timing innerhalb der Aktionen

Nach dem Aufwärmen und vor dem Torwart einwerfen sollte immer mal wieder Zeit gefunden haben, wo die Feldspieler mit unterschiedlichen Passübungen den Ball über mehrere Minuten durch die eigene Angriffsreihe laufen lassen. Ohne Einwirkung eines Gegners aber eben auch ohne Unterbrechung durch einen Ballverlust.

Hier werden nun zwei Übungen vorgestellt, wo durch ein Passkontinuum nicht nur die Ballgewöhnung und das Passspiel, sondern auch Kondition und Konzentration im Mittelpunkt stehen.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Feldspieler positionieren sich auf den Rückraumpositionen sowie auf den beiden Außen. Eine Ballkiste steht bei RL, dieser hat auch den Ball und beginnt.

Ablauf:

RL kreuzt mit LA (1), LA spielt den Ball zu RR (2), RR kreuzt mit RM (3), RM kreuzt mit RA (4) und RA spielt den Ball wieder zu RL (5). Der Ablauf beginnt von vorne. Der jeweilige Passgeber nimmt die Position des Ballempfängers ein. LA und RA laufen also dem Ball hinterher und werden zu RR bzw. RL, RL wird zu LA, RR zu RM und RM wird zu RA.

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann die Übung je nach Leistungsstand der Mannschaft in Tempo und Dauer beeinflussen. Ziel ist ein sauberes Passkontinuum über einen gewissen Zeitraum hinweg, ohne das der Ball verloren geht, die Pässe unsauber werden oder sich das Tempo verlangsamt. Zur Steigerung der Komplexität ist auch ein zweiter Ball möglich, den RL mit der Auftaktaktion ins Spiel bringt, sobald LA den Ball zur RR gespielt und diesem nachgelaufen ist (Anzahl der Spieler beachten).

Übung 2:

Aufstellung:

Die Feldspieler positionieren sich auf den Positionen Rückraum Links und Rechts sowie auf den Außenpositionen. Die Bälle sind in einer Ballkiste bei RL, RL beginnt mit der Übung.

Ablauf:

RL spielt den Ball zu LA (1) und umrundet die vor ihm stehende Bank (2). LA spielt den Ball zu RL zurück (3), dieser läuft im Bogen nach innen (oder vollzieht eine 1:1-Bewegung) (4) und spielt den Pass im Sprung zu RR (5). RL läuft im Anschluss in Richtung AL, RR passt den Ball weiter zu RA (6).

RA führt eine 1:1-Bewegung gegen AL aus, während dessen startet RR zum Lauf um die Bank (7).

RA passt den Ball zu RR, welcher im Bogen nach innen läuft (oder eine 1:1-Bewegung ausführt) (9) und den Ball zu RL passt (10). RR läuft im Anschluss in Richtung AR (11), RL passt den Ball weiter zu LA (1). LA führt eine 1:1-Bewegung gegen AR aus (12), während dessen startet RL zum Lauf um die Bank.

Das Passkontinuum beginnt von vorne.

RL wird nach erfolgter Aktion zu RA, RA zu RR, RR zu LA und LA zu RL.

Coaching-Tipps:

Auch hier kann der Trainer die Übung durch Vorgaben im Tempo, Art der Pässe, Intensität der 1:1-Bewegungen oder Länge der Laufwege beeinflussen. Als Variation kann auch über eine Weichbodenmatte oder um Fahnenstangen herumgelaufen werden.

Sollte das Timing zwischen dem Pass vom Außen zum Rückraumspieler nach dem parallelen Ablauf (umrunden der Bank und 1:1-Bewegung) nicht funktionieren und die Passfolge dadurch verzögert werden, kann auch zuerst die Aktion auf Außen ausgeführt und dann wie zu Beginn (1-3) zwischen Außen und Rückraumspieler gespielt werden.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

Handball-Trainingsübungen zur Angriffs- /Abwehrtaktik – hier mehr erfahren.
28. Dezember 2020

Optimale Erwärmung – Aufwärmvariationen für Groß und Klein TEIL 2

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 11:27
  1. Parteiball Variation – Balldiebe 

Beide Teams nummerieren sich durch, sodass jeder Spieler/ jede Spielerinn eine Nummer besitzt. In einer vorgegebenen Reihenfolge wird der Ball nun gepasst. Die Spielerinnen und Spieler bewegen sich frei in dem abgesteckten Raum und haben neben dem Passspiel die Aufgabe, den Ball der gegnerischen Gruppe zu klauen. Ziel ist es, den Ball 3x in der vorgegebenen Reihenfolge durchzuspielen. Bestehen die Teams also aus jeweils 10 Personen, müsste der Ball 3x alle 10 Personen durchlaufen haben. Gelingt es einer Spielerin/ einem Spieler den Ball des gegnerischen Teams zu klauen, muss dieses von vorne beginnen und alle bisherigen Durchgänge verfallen. 

Variation 1:

Die Teams nummerieren sich erneut durch. Nun gibt der Trainer eine neue beliebige Passfolge für den jeweiligen Durchgang an (z.B. 3, 5, 1 usw.). Dies erschwert zum einen das Passspiel untereinander, als auch das Ballklauen, da die Spielerinnen und Spieler sich nun immer wieder neu sortieren müssen und herausfinden müssen, welche Passfolge nun besteht. 

Variation 2:

Die Teams sind nun nicht mehr durchnummeriert. Jedes Team erhält einen abgesteckten Sektor, in dem es sich fortbewegt. Weiter darf jedes Team eine ausgewählte Anzahl von Spielerinnen/ Spielern in das gegnerische Feld als „Balldiebe“ schicken. Angenommen Team A schickt 3 Spielerinnen/Spieler in das gegnerische Feld, so bleiben ihnen noch 7 weitere Spielerinnen/Spieler übrig, um die vorgegebene Anzahl von 30 Pässen in ihrem Sektor zu erspielen. Wichtig: Beide Teams schicken gleichzeitig ihre Balldiebe in das gegnerische Feld. So kann keine Absprache oder Anpassung/ Reaktion erfolgen.            

25. August 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Ballkontrolle

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 08:43

Auch wenn der Pass für einen Kempa-Trick genau dort hingeht wohin er soll, ist dies noch lange keine Erfolgsgarantie. Kann ein Passadressat den Ball nicht kontrollieren oder gelingt es ihm nicht die geeignete Wurfvariante zu finden, ist die Chance auf ein spektakuläres Tor vertan.

Schnelle Ballkontrolle im Sprung

Damit auch ein im Sprung befindlicher Spieler den Ball unter Kontrolle bringen kann, muss er in der Lage sein schnell Informationen zu verarbeiten und unter Zeitdruck agieren zu können.
Als Grundlagenübung hierfür eignet sich folgender Übungsaufbau (s. Abb. 1):

Der Übungsleiter platziert einen Turnhocker innerhalb des Torraumes. Auf dem Hocker wird ein Teilnehmer postiert, welcher einen Ball am ausgestreckten Arm hält. Die Übenden müssen nun versuchen, den Ball im Sprung aus der Hand des „Hockerspielers“ zu nehmen und noch während der Flugphase zum Torabschluss zu kommen.

Der Spieler auf dem Hocker muss dabei jeweils auf die verschiedenen Eigenschaften der jeweils Übenden eingehen (Körpergröße, Sprungkraft, Armlänge). Ziel sollte es sein, den Ball am höchsten Punkt der Flugphase anzunehmen und während der Landephase abzuschließen.

Die Übung lässt sich erschweren, indem der Ball vom „Hockerspieler“ nicht mehr nur gehalten wird, sondern leicht angelupft, sodass der Übende auf die Flugbahn des Balles reagieren soll.

Wurfqualität beim Kempa schulen

Ähnlich wie auch bei der Ballkontrolle, kann man die Wurfqualität für Kempa-Situationen schulen. Hierfür werden erneut die Turnhocker oder andere Erhöhungen benötigt. Je nach Sprungkraft sollte die Erhöhung angepasst werden. Hat ein Spieler eine maximale Sprunghöhe von 1,00 Meter, sollte auch die Erhöhung eine ähnliche Dimension besitzen.
Der Übende stellt sich auf den Hocker und erhält einen Ball zugespielt. Direkt nach dem Anspiel springt er vom Hocker Richtung Boden, ohne nach oben heraus zu springen (s. Abb. 2), und versucht den Ball während der Fallphase so zu werfen, dass er im Tor landet.

In dieser Übung wird also lediglich die Phase simuliert, in welcher der Ball bereits unter Kontrolle gebracht und der Werfer bereits im Fall befindlich ist. Die Spieler können somit lernen in kurzer Zeit Wurfvarianten anhand ihrer Position und dem Verhalten des Torhüters auszuwählen und zu benutzen.

Autor: Robert Nowacki

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