Handballtraining Handballübungen


30. April 2024

Passübungen im Kontinuum

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 12:43

Ziel der Übung:

  • Passen und Fangen mit kognitiver und konditioneller Belastung
  • Koordination

Die kleinen und einfachen Übungen sind manchmal die schwersten. In diesem Artikel werden drei Passübungen im Kontinuum vorgestellt, wo die Spieler entsprechend dem Übungsname den Ball eigentlich nur von einem Mitspieler zum nächsten passen müssen. Zusammen mit vorher festgelegten Abläufen, einer zu erledigenden Aufgabe nach dem jeweiligen Pass oder z.B. auch der Hinzunahme eines zweiten Balls und der damit steigenden Handlungsschnelligkeit kann es am Anfang dann doch herausfordernd sein.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Rückraumpositionen sowie die Außenpositionen sind besetzt. Eine Ballkiste steht auf der Mitte.

Ablauf:

RM spielt ein Kreuzen mit RL (1-3). In dessen Anschluss passt RL zu LA (4), LA passt zu RR (5). RR spielt ein Kreuzen mit RM (6-8) und RM kreuzt direkt im Anschluss mit RA (9-11). RA spielt den Ball zu RL (12), RL schließlich zu RM (13). Der Ablauf beginnt von vorne.

Coaching-Tipps:

Im Vordergrund soll zunächst die saubere Ausführung beim Kreuzen und beim Passen stehen. Je nach Leistungsstand kann dann die Geschwindigkeit bis hin zum spielnahen Tempo vorgegeben werden.

Der passgebende Spieler kann sich entweder wieder auf seiner angestammten Position einsortieren oder jeweils dem Ball nachlaufen und somit immer eine neue Position einnehmen. Eine weitere Vorgabe kann die Art der Pässe sein, wie z.B. nur Sprungwurf-Pässe oder nur Pässe aus dem Lauf, Pässe über das falsche Bein oder nur Aufsetzer als Pässe.

Als Variante kann der Ablauf nach dem ersten Durchgang (13) von RM zur anderen Seite geändert werden, so dass nun RM mit RR kreuzt, der Ball zu RA geht usw. Durch eine zu erreichende Anzahl an Pässen ohne Ballverlust kann der Druck auf die Spieler weiter erhöht werden.

Übung 2:

Aufstellung:

Es wird ein Quadrat mit Markierungen (hier: Fahnen) an jeder Ecke aufgebaut. Eine Fahne steht in der Mitte. Die Spieler positionieren sich gleichmäßig an den vier Ecken. Ein Ball ist im Umlauf.

Ablauf:

Der Grundablauf ist bei den unterschiedlichen Varianten gleich. Der jeweils erste Spieler erhält den Ball kurz hinter seiner Fahne in den Lauf gespielt (schwarze 1) und spielt diesen dann weiter zum nächsten Spieler (schwarze 2). Danach läuft der Spieler dem Ball nach und stellt sich an.

Variante 1 (rot): Der Spieler läuft nach dem Pass nicht den geraden Weg nach, sondern umrundet zunächst die Fahne in der Mitte.

Variante 2 (blau): Der Spieler läuft dem Ball nicht nach, sondern startet nach dem Pass in Richtung der Fahne in der Mitte, vollzieht an der Fahne eine Körpertäuschung und läuft zur Ecke gegenüber.

Variante 3 (grün): Der Spieler spielt den Pass, läuft dann aber gegen den Uhrzeigersinn zur nächsten Fahne.

Coaching-Tipps:

Auch hier gilt es zunächst den Schwerpunkt auf die saubere Ausführung zu legen. Bei gutem Gelingen kann die Geschwindigkeit angepasst werden. Die in Übung 1 genannten Varianten bei den Pässen und der Ausführung können hier fortgeführt werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Alle Feldspielerpositionen sind besetzt. Jeweils eine Fahne steht auf der Halbposition auf 9m. Die Bälle sind auf der Mitte.

Ablauf:

1:

RM spielt den Ball zu LA (1), LA passt weiter zu RR (2), RR passt zu RL (3). Während dieses Passes tritt KM an die Fahne bei Rückraum Links heraus und stellt an eine der beiden Seiten eine Sperre (3). RL nimmt die Sperre nach Ballerhalt an (4) und spielt den Ball zu RA (5). RA spielt den Ball zu RM (6), der Ablauf beginnt von vorne. RM entscheidet mit seinem ersten Pass, wo KM die Sperre stellt.

2:

RM spielt den Ball zu RR (1), KM umläuft die Fahnenstange auf Rückraum Links (2) und erhält den Ball von RR (3). KM spielt den Ball zu RA (4), dieser passt weiter zu LA (5). LA spielt zu RR (6), dieser zu RL (7). RL spielt einen Pass/ Rückpass (8+9) mit RM, KM umrundet nun die Fahne auf Rückraum Rechts (10) und erhält den Ball von RL (11). KM spielt den Ball zu LA usw.

Coaching-Tipps:

Bei diesem Passkontinuum wird der Kreisläufer mit hinzugenommen. Neben den oben bereits genannten Schwerpunkten in Bezug auf Passgenauigkeit und Ausführung, wird hier noch Entscheidungsfindung dazu genommen. Der Kreisläufer stellt die Sperre an der Innen- oder Außenseite des Abwehrspielers, der Rückraumspieler muss diese annehmen. RM bestimmt mit seinem Auftakt, auf welcher Seite KM die Sperre stellen kann, je nachdem ob der Ball zu LA oder RA geht.

Im zweiten Teil der Übung ist es u.a. auch der Pass/Rückpass auf den das Augenmerk gerichtet sein soll. Hier wird nicht auf der Rückraumposition nach dem Pass zu RM der Spieler gewechselt, sondern es soll eine spielnahe Szene konstruiert werden. RM kann bei seinem Pass mit unterschiedlichen Varianten arbeiten, mit Wurf- oder Passtäuschung oder der Geschwindigkeit des Rückpasses.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

20. März 2024

Übungen: Zusammenspiel Kreisläufer mit Rückraum

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:59

Ziel der Übung:

  • Zusammenspiel Rückraum und Kreisläufer
  • Entscheidungstraining

In Teil 1 der Übungen für den Kreisläufer ging es um individuelle Übungen im Zweikampf und Torabschluss. In Teil 2 wird der Schwerpunkt nun auf das Zusammenspiel mit dem Rückraum gelegt. Bereits vorher wurden schon positionsspezifische Übungen für die übrigen Feldspieler vorgestellt. Diese finden sich hier: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus gibt es hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Es wird ein 3:3 gespielt. Im Rückraum sind Rückraum Links und Rückraum Rechts besetzt. Der Kreisläufer befindet sich am Kreis. Die Abwehr hat Hinten Links, Hinten Mitte und Hinten Rechts besetzt und agiert leicht offensiv im Raum zwischen 7m und 9m. Die Bälle befinden sich auf der Mittelposition, ein Anspieler bringt den Ball ins Spiel. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

Der Anspieler auf RM spielt den Pass zum startenden RL (1). Dieser passt den Ball zum über die Mitte kommenden RR (2). Gleichzeitig verlagert KM seine Position in diese Richtung und befindet sich nun hinter HL (2). RR erhält den Ball und macht Druck zwischen HL und HM oder läuft mit hohem Tempo direkt auf HM zu (3). In diesem Moment stellt KM an der Innenseite von HL die Sperre (3).

Bei einer gelungenen Sperre hat RR die Möglichkeit, den Ball zu KM zu spielen. In diesem Fall gelingt es aber HL den Kreisspieler abzuschirmen. RR versucht HM zu binden, spielt weiter zu RL (4) und läuft zurück auf seine Position (5). RL stößt in die Lücke zwischen HR und HM (5) und passt wieder zu RR (6). In dieser Zeit wechselt KM die Sperrposition und stellt nun eine Sperre an der Außenseite von HM (7). RR muss HL nun binden (8) und KM die Sperre gegen HM halten. So kann ein Raum zwischen HL und HM entstehen, der für ein Anspiel an KM genutzt werden kann (9)

Coaching-Tipps:

Durch die vorgezogene Position der Abwehr ergeben sich in dieser Übung schneller größere Räume. Schließlich kann im Laufe der Übung die Abwehr auf 6m zurücksinken.

Die Rückraumspieler haben primär die Aufgabe, den Ball zum Kreisläufer zu spielen. Auch wenn die Abwehr dies weiß, soll und muss der Rückraum entsprechend verteidigt werden, so dass vor allem keine freie Wurfgelegenheit für den Rückraum zu Stande kommt. Sollten sich durch das Sperrverhalten von KM Lücken für den Rückraum ergeben, sind diese natürlich zu nutzen.

Wichtig beim Einnehmen der Sperre ist u.a. das richtige Timing des KM, so dass dieser nicht zu lange am Gegenspieler steht und dieser die Möglichkeit hat, sich aus der Sperre zu lösen. KM muss außerdem erkennen, wann die nächste Spielsituation eintritt und die Sperre möglicherweise gewechselt werden muss.

Die hier gezeigte Auftakthandlung ist nur eine Option. Der Rückraum und KM müssen Absprachen treffen und diese gegen die Abwehr zu Ende spielen. Bälle einfach in den großen freien Raum zu passen oder über die Abwehr hinweg ist in dieser Übung allerdings nicht erlaubt.

Übung 2:

Aufstellung:

Vier Angreifer spielen gegen vier Abwehrspieler. Es sind die Rückraumpositionen besetzt und der Kreis im Angriff, sowie Hinten Rechts, Innen Rechts, Innen Links und Hinten Links in der Abwehr. Ein Torwart befindet sich im Tor. Die Bälle befinden sich in der Mitte.

Ablauf:

RM spielt den Ball zu RL RR (1) und bekommt diesen im Lauf wieder zurück (2). KM setzt sich von seiner Position an die 9m-Linie im Bereich von Rückraum Links ab (3) und erhält den Ball von RM (4). RL startet im Bogen über die Mitte (5) und erhält den Ball von KM (6). Dieser setzt sich nun an die Innenseite von HR ab (7.)

Eine erste Option könnte bei einer gelungenen Sperre das Anspiel von RL zu KM sein (8). RL bindet stattdessen den heraustretenden IR (9), während KM den entstandenen Freiraum hinter IR nutzt und dem Ball nachläuft (10). Eine weitere Option ist dann der Pass von RL zum KM (11). Es erfolgt aber der Pass zu RM (12), der möglicherweise ebenfalls die Option besitzt, KM anzuspielen (13).

Ist dies alles nicht möglich, so passt RM zu RR und es kann ein Rückstoßen beginnen. KM kann hierbei die Sperre auf der Innenseite von IL setzen.

Coaching-Tipps:

Der Auftakt ist bei dieser Übung vorgegeben. KM tritt heraus und erhält den Ball von RM. Der dann hier aufgezeigte Ablauf soll nur eine von vielen Optionen im Zusammenspiel mit dem Kreis sein. KM kann den Ball auch zurück zu RM oder auch zu RR passen und sich dann passend positionieren. Wichtig bei allen Abläufen ist die Flexibilität im Zusammenspiel und die richtige Entscheidungsfindung. Das Ziel ist das Kreisanspiel, jedoch ist kein Pass vorgegeben. KM muss in dem hier beschriebenen Ablauf erkennen, ob und wie weit IR heraustritt und ob die Sperre gegen HR gehalten werden oder die Lücke hinter IR genutzt werden soll. Die Rückraumspieler haben die Aufgabe, zunächst einmal Torgefahr auszustrahlen und den Willen zu haben, selbst ein Tor zu erzielen. Das Anspiel an den Kreis geschieht immer aus der Situation heraus und darf sich nicht vorgenommen werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Aufbauend auf Übung 2 bleibt es beim 4:4. KM hat sich zu Beginn an der Innenseite von HR positioniert. Die Bälle sind auf der Mitte, ein Torwart im Tor.

Ablauf:

RM passt zu RR (1), startet in Richtung 9m-Linie (2) und erhält den Ball zurück (3). KM kommt zu einem Kreuzen mit RM aus der Abwehr herum (4) und macht sich gegenüber IL torgefährlich (5). RR startet parallel (5) und erhält den Ball von KM (6), der sich an der Innenseite von IL aufstellt (7).

Sollte RR offensiv angegangen werden bietet sich als Option und je nach Deckungsverhalten von IL die Möglichkeit des Anspiels von RR an KM (8). RR spielt aber zunächst weiter zu RM (9) der den Ball im Lauf erhält (10). Abhängig von der Sperre des KM und des Verhaltens von IR ist eine weitere Option des Kreisanspiels gegeben (11). RM kreuzt aber mit dem angelaufenen RL (12+13) und sucht den Torabschluss. Ein offensives Abwehrverhalten von IR bietet möglicherweise eine neue Situation, um mit dem Kreis zu spielen (14).

Coaching-Tipps:

Auch bei dieser Übung ist nur der Auftakt vorgegeben. Das Kreuzen zwischen RM und KM sollte allerdings im Spieltempo geschehen und die Abwehr bereits beschäftigen. Die möglichen Optionen müssen im Training aufgezeigt werden, jedoch wie auch in Übung 2 unter der Vorgabe, dass der Rückraum zunächst die eigene Torgefahr ausstrahlen muss. Gleichzeitig können und müssen eigene Optionen und Spielsituationen erschaffen werden. Sollte z.B. RL weder zum Torwurf oder zum Kreisanspiel kommen (14), ist ein Parallelpass zu RM mit Wechselsperre von KM denkbar (15).

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport

6. März 2024

Übungen für die Position Kreisläufer

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 14:05

Ziel der Übungen:

  • Wurftraining
  • Entscheidungstraining

Die nächste Position im Rahmen der Reihe der positionsspezifischen Übungen für das Angriffsspiel ist der Kreisläufer. Die Übungen für den Kreisläufer werden in zwei Teile aufgeteilt. Im heutigen Teil 1 geht es um das individuelle Training, in Teil 2 dann schließlich um das Zusammenspiel mit dem Rückraum. Die weiteren Teile der Reihe lassen sich hier finden: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus findet hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Übung besteht aus zwei Teilen. Es befinden sich in beiden Teilen zwei Abwehrspieler auf den Positionen IL und IR sowie der Kreisläufer zwischen ihnen. In Teil 1 steht der Anspieler mit einer Ballkiste auf RM, KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zur Mittellinie. In Teil 2 steht der Anspieler mit der Ballkiste neben dem Tor und KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zum Tor hin. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

In beiden Teilen ist der Ablauf ähnlich. RM spielt den Ball zu KM (1), dieser muss sich gegen die Abwehrspieler durchsetzen (2) und die Aktion mit Torwurf abschließen (3). In Teil 1 spielt RM einen normalen Pass zu KM. In Teil 2 sollen vor allem Abpraller simuliert werden, so dass der Anspieler hier die Bälle in Richtung KM leicht tippend spielen muss. Die Seite des Anspielers ist nicht festgelegt, auch der TW kann einen Abprallerball zu KM spielen.

Coaching-Tipps:

Die Übung soll eine spielnahe Szene trainieren. Dabei kommt es neben dem Durchsetzungsvermögen von KM vor allem auf die Abwehrarbeit von IR und IL an. Diese muss regelgerecht erfolgen, das Ziel ist der Torwurf von KM. Dennoch kann die Intensität stetig gesteigert werden, so dass KM evtl. auch gezwungen wird, einen 7m heraus zu holen. Der Trainer muss hier die Intensität steuern und möglicherweise korrigierend bei der Abwehrarbeit eingreifen. Für den Kreisläufer ist es wichtig, zuerst den Ball unter Kontrolle zu haben und dann die Bewegung in Richtung Tor zu starten.

Im zweiten Teil soll es so sein, dass vor allem KM die Chance erhält, an den Ball zu kommen. Er muss sich zwar gegen die Abwehrspieler durchsetzen, um den Ball zu erhalten. Der „Abpraller“ sollte aber auch so gespielt werden, dass KM mit Torwurf abschließen kann. Der Trainer bestimmt auch hier die Intensität und die Schwierigkeit für den Kreisläufer.

Übung 2:

Aufstellung:

Ein Abwehrspieler positioniert sich auf Hinten Mitte, ein Kreisläufer steht vor ihm. Eine Anspielstation befindet sich mit einer Ballkiste auf Rückraum Mitte. Ein Torwart befindet sich im Tor. Der Trainer steht für eine Zusatzaufgabe neben oder hinter dem Tor. Zwei Hütchen begrenzen den Raum.

Ablauf:

RM als Anspielstation bringt den Ball ins Spiel. Er passt entweder zu KM (1), welcher sich mit dem Rücken zur Abwehr gewandt gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (2) und mit Torwurf abschließt (3).

Oder RM spielt den Ball in den Raum zwischen Abwehrspieler und Hütchen, KM nimmt ihn auf und schließt mit Torwurf ab. Als Zusatzaufgabe kann sich der Trainer neben oder hinter dem Tor positionieren und bei allen (oder nur den freien) Würfen während des Wurfes die Wurfecke für KM vorgeben.

Coaching-Tipps:

KM muss den Ball sicher von RM erhalten und sich im Anschluss gegen HM mit einer Täuschung durchsetzen. HM bestimmt die Intensität dieser Übung mit, in dem er KM vor unterschiedliche Aufgaben stellt und ihn z.B. vor dem Anspiel weiter herausschiebt, eine Seite anbietet und diese dann doch abdeckt oder ihn bei Ballbesitz bereits festsetzt um einen Freiwurf zu erhalten (und KM sich dennoch durchsetzt).

Bei den freien Anspielen verkürzt HM den Raum zwischen sich und dem Hütchen, so dass KM gezwungen ist, nach Ballerhalt einen direkten Wurf evtl. ohne weitere Schritte auszuführen. Auch hier kann HM variieren, wieviel Platz KM erhält. KM soll bei den freien Würfen unterschiedliche Wurfvarianten anwenden.

Als Zusatzaufgabe gilt es für KM auf den Trainer und dessen Zeichen zu achten und trotz Bedrängnis durch den Abwehrspieler die richtige Wurf-Entscheidung zu treffen.

Übung 3:

Aufstellung:

Die Übung im Aufbau ähnelt bewusst Übung 2, damit diese z.B. als Erweiterung im Training angewandt werden kann. Der Abwehrspieler steht nun allerdings auf HR oder HL. Zwei weitere Hütchen begrenzen nun auch den Raum auf diesen Abwehrpositionen. Ansonsten bleibt der Aufbau gleich.

Ablauf:

KM startet zu der Seite, wo kein Abwehrspieler steht, hier Rückraum Rechts (1). RM spielt den Pass in den Lauf (2), KM schließt mit Torwurf ab (3). Im Anschluss nimmt er wieder die Ausgangsposition ein (4). Er startet nun zur anderen Seite (5), erhält den Pass von RM (6) und setzt sich zwischen Hütchen und Abwehrspieler (7) mit einem Torwurf durch (8).

Coaching-Tipps:

KM soll hier zwei Würfe hintereinander abschließen. Der erste Wurf ohne Abwehrspieler, um sich ganz auf Technik und Torwurf zu konzentrieren, der zweite Wurf mit Abwehrspieler. HR gibt dabei zunächst durch sein Stellungsspiel die Lücke vor und bedrängt KM schließlich beim Wurf. Auch hier gilt, dass der Abwehrspieler eine große Verantwortung für den Erfolg der Übung hat, da dieser für KM den Torwurf zwar deutlich erschweren, ihn aber nicht verhindern soll.

Übung 4:

Aufstellung:

Auch dieser Aufbau ähnelt den voran gegangenen Übungen. KM nimmt die Startposition auf HM ein, ca. auf Höhe von 8m. Hinter ihm wird ein Sprungkasten aufgebaut. Ein Anspieler steht auf RM mit einer Ballkiste, Links und Rechts Außen sind jeweils besetzt. Zwei Abwehrspieler befinden sich jeweils auf den Halbpositionen, deren Räume werden mit Hütchen begrenzt. Ein Torwart steht im Tor.

Ablauf:

Insgesamt erhält KM bei dieser Übung 8 Würfe unmittelbar hintereinander.

RM spielt den ersten Pass zu KM (1), dieser dreht sich und absolviert mit Ball einen Sprung über den Kasten (2) und schließt mit Torwurf ab (3).

Danach läuft er zum äußeren Hütchen auf HR und stellt dort auf der Innenseite eine Sperre (4). RM passt zu KM (5), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (6), KM schließt mit Torwurf ab (7).

Im Anschluss läuft KM zum anderen Hütchen auf HR und stellt sich dort ebenfalls in die Sperre (8). RM passt den Ball auf LA (9), dieser passt zu KM (10), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (11) und KM schließt mit Torwurf ab (12).

Danach läuft KM auf die gegenseitige Angriffsseite (13) und absolviert den gleichen Ablauf mit dem Einnehmen der Sperre und dem zweimaligen Torabschluss (14-22).

Nach dem zweiten Torwurf nimmt KM wieder die Position auf HM an, dieses Mal auf Höhe von 6m. Die beiden Abwehrspieler stehen nun ebenfalls auf der Position Hinten Mitte, ungefähr auf Höhe von 8m. RM läuft mit Ball auf die Abwehrspieler zu (23), spielt den Ball zu KM an den Abwehrspielern vorbei (24), KM schließt mit Torwurf ab. Dieser Ablauf wird drei Mal wiederholt, jeweils mit einem anderen Zuspiel.

Coaching-Tipps:

In diesem Wurfkontinuum erhält der Kreisläufer viele Würfe hintereinander. Der Trainer kann hierbei die Reihenfolge und die Intensität bestimmen. Für einen gelungenen Ablauf müssen alle Pässe präzise gespielt werden. Die Abwehrspieler dürfen KM beim Wurf bedrängen, diesen aber nicht verhindern.

RM kann bei der letzten Station u.a. die folgenden Pässe spielen: Über den Kopf der Abwehrspieler; durch deren Beine; aufgetippter Pass in den Raum; gerollter Ball in den Raum; Pass zu LA/RA und von dort ein gerader Pass zum sich herumdrehenden KM.

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport

6. September 2023

Abwehrsystem 5:1 – Übungen für das Verteidigen gegen einen Übergang aus dem Rückraum

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 16:47

Ziel der Übung:

  • Mögliche Lösung der Abwehr gegen Übergang aus dem Rückraum

Wie im ersten Artikel dieser Serie bereits beschrieben, soll bei dieser Variante der 5:1 Abwehr bei einem Übergang aus dem Rückraum die Formation gehalten werden und der VM nicht in den Abwehrverband zurückfallen. Der Vorgezogene orientiert sich zu einem der beiden Rückraumspieler und nimmt diesen aus dem Angriffsspiel, in dem er möglichst dessen weitere Ballannahmen verhindert. Ziel ist die Isolierung einer Angriffsseite.

Gleiches gilt bei einem zweiten Kreisläufer, der als Einläufer von LA/RA in das Spiel gebracht wird. Der jeweilige Abwehrspieler orientiert sich in Richtung des Rückraumspielers, um hier den weiteren Spielfluss zu unterbrechen und das Angriffsspiel fortan komprimiert auf einer Seite zu halten.

Die folgenden Übungen führen an diese Abwehrvariante heran.

Ausgangssituation:

RM passt zu RR (1) und geht an den Kreis über (2). VM orientiert sich direkt auf die ballferne Seite zum RL (2).

Übung 1:

Aufstellung:

Zwei Abwehrspieler, HM und HL, nehmen ihre Position ein. KM agiert zwischen ihnen. Der Angriff ist auf RR besetzt. Ein Anspieler auf RM. Bälle sind auf RR.

Ablauf:

Es wird ein 2:2 gespielt. RR passt den Ball zu RM (1) und erhält diesen wieder zurück. RM und KM spielen zusammen gegen HM und HL (2). RR wird zum Anspieler auf RM.

Coaching-Tipps:

Im Kleingruppenspiel soll zunächst das Verteidigen gegen den Kreis geübt werden. Nach dem Auflösen des VM ist im Idealfall eine Angriffsseite isoliert und die Abwehr wird vor genau dieser Aufgabenstellung stehen. Der Trainer kann hier die Schwierigkeit und Intensität steuern, in dem er das Spielfeld verkleinert/ vergrößert, das Prellen erlaubt/ nicht erlaubt oder die Anzahl der Pässe zum Anspieler auf RM einschränkt.

KM versucht durch Sperren den Raum für RR zu schaffen, die Abwehrspieler dürfen die Sperre nicht zulassen und sich um den KM herumbewegen (3).

Übung 2:

Aufstellung:

Die Angreifer besetzen RR, RA und KM sowie RM. Die Abwehrspieler nehmen die Positionen HM, HL und AL ein. Bälle sind auf RR.

Ablauf:

Das vorherige 2:2 wird nun erweitert auf ein 3:3 bzw. 4:3. RR bringt den Ball ins Spiel (1) und hat nun zwei Anspielstationen (2) bzw. mit RA einen weiteren Mitspieler (3).

Coaching-Tipps:

Je nach Leistungsstand wir die Abwehr nun vor die Aufgabe gestellt, gegen Gleichzahl oder Überzahl zu verteidigen. Die Überzahlsituation sollte jedoch Bestandteil dieser Übung sein, da hier die Abwehr noch deutlichere Absprachen treffen und eine intensivere Arbeit rund um den KM leisten muss. Der Angriff wird möglicherweise durch die Überzahl regelmäßiger zum Abschluss kommen, doch ist es die Aufgabe der Abwehr durch Verschieben und weiterhin aktiver Abwehrarbeit, dies so schwer wie möglich zu gestalten. Der Trainer kann bei einem zu großen Ungleichgewicht das Spielfeld verkleinern oder verschärfte Regeln zum Prellen oder der Passhäufigkeit einführen.

Übung 3:

Aufstellung:

Der Angriff wird nun erweitert um RM als vollwertigen Mitspieler, die Abwehr spielt in Gleichzahl ein 4:4. Somit werden im Angriff die Positionen RM, RR, RA und KM und in der Abwehr die Positionen AL, HL, HM und HR eingenommen.

Ablauf:

Es beginnt mit der Ausgangssituation von oben. RM spielt den Ball zu RR (1) und geht dann an Kreis über (2). RM arbeitet als Kreisläufer (3), der KM ist auf der Gegenseite positioniert. RR kann mit RA spielen (3) und den Angriff mit Druck auf die Abwehr fortsetzen (4).

Coaching-Tipps:

Aktuell fehlt noch VM. Es wird davon ausgegangen, dass es gelingt, die linke Angriffsseite zu isolieren, so dass RR nun mit zwei Kreisläufern und dem RA spielen muss. HR muss aufpassen, dass der Abstand zum HM nicht zu groß wird und es dem Angriff bzw. RM als Kreisläufer gelingt, eine zu große Lücke zu reißen (3). Die Absprachen zwischen HR, HM und HL müssen klar geregelt sein, wie die Kreisläufer übergeben werden und wer für den RR zuständig ist.

Übung 4:

Aufstellung:

Abschluss der Übung ist ein 6:6.

Ablauf:

Es beginnt wieder mit der Ausgangssituation von oben. RM spielt den Ball zu RR (1) und geht dann an Kreis über (2). RM arbeitet als Kreisläufer (3), der KM ist auf der Gegenseite positioniert. RR kann mit RA spielen (3) und den Angriff mit Druck auf die Abwehr fortsetzen (4).

VM hat nun die Aufgabe, die linke Abwehrseite, und hier vorrangig RL zu isolieren (5). AR muss auf LA achten, dass dieser nicht als Anspielstation dienen kann (5).

Coaching-Tipps:

Im abschließenden 6:6 werden die zuvor im Kleingruppenspiel geübten Abläufe übertragen. VM als Verteidiger gegen RL sowie AR müssen darauf gefasst sein, dass ihre Gegenspieler aktiv ins Spiel eingreifen und als Anspielstation RR unterstützen möchten. Auch im 6:6 gilt für die Abwehr, dass die Räume zwischen den Spielern nicht zu groß werden dürfen. Ziel ist es hier, eine kompakte und enge Situation für den Angriff zu schaffen, da nun nicht mehr das ganze Spielfeld zur Verfügung steht. Der Trainer muss darauf achten, dass die Abwehr eine geordnete Spielweise beibehält.

von Jens R.

12. Mai 2023

Abwehrsystem: Die 6:0 Abwehr – 2 Grundübungen

Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 17:27

Ziel der Übung:

  • Abwehrtypische Beinarbeit
  • Angreifer annehmen und aktiv verteidigen
  • Konditionelle Grundlagen
  • Körperkontakt
  • 1:1 Verhalten

In einem ersten Beitrag zur 6:0 Abwehr wurden (mögliche) Grundprinzipien der Abwehrformation vorgestellt. In diesem Artikel soll es nun um zwei Grundübungen gehen, welche durch unterschiedliche individuelle Schwerpunkte auf die spätere Abwehrarbeit in der Formation hinarbeiten. Das Annehmen, begleiten und schließlich abwehren kreuzender Gegenspieler vor der Abwehr ist dabei ebenso wichtig wie das stabile Verhalten im 1:1 oder die Verteidigung gegen den Kreisläufer.

Trainingsübung: Passkontinuum über Halbpositionen

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf den beiden Halbpositionen. Ein Abwehrspieler steht bei 7m. Es wird nur ein Ball benötigt. Falls dieser in der Aktion verloren gehen sollte, steht in der Mitte eine Kiste mit Bällen.

Ablauf:

RL und RR spielen ein langes Kreuzen über die Mittelposition (1-3). Der Abwehrspieler tritt heraus (2), nimmt RL an. Nachdem RL den Ball zu RR abgespielt hat, übernimmt der Abwehrspieler RR. Inzwischen ist der zweite Spieler in der Reihe von Rückraum Links angelaufen und übernimmt wiederum den Ball von RR. Der Abwehrspieler übernimmt RL, welcher nun zum bereits angelaufenen zweiten Spieler in der Reihe von Rückraum Rechts gespielt hat. Der Abwehrspieler übernimmt – usw.

Hieraus ergibt sich ein Passkontinuum und der Abwehrspieler hat die Aufgabe, die den jeweiligen ballbesitzenden Spieler anzunehmen und bis zum Abspiel zu begleiten, so dass kein Durchbruch möglich ist.

Coaching-Tipps:

Der Abwehrspieler muss die Angreifer mit seitlichen Bewegungen und entsprechendem Körperkontakt begleiten. Er darf nicht stehen bleiben, sondern nimmt nach und nach die jeweiligen Rückraumspieler an. Der Trainer muss die Intensität über die Vorgabe der Geschwindigkeit steuern sowie die Einsatzdauer des Abwehrspielers richtig einschätzen können, damit dieser bis zum Schluss die Übung sauber durchführen kann.

Farbige Kegel/Pylonen für das Handballtraining

Trainingsübung: Kreislauf in 3 Verteidigungssituationen

Aufstellung:

Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Ein Abwehrspieler nimmt die Position HR ein. Der Trainer dient hier als Anspielstation und verteilt die Bälle.

Ablauf:

Der Abwehrspieler führt pro Runde drei Aktionen durch. Einen Block (1), eine Verteidigung im 1:1 (2) und eine Verteidigung gegen einen Kreisläufer (3). Danach geht es wieder von vorne los.

Der Trainer passt den Ball zu RL (1), welcher einen Torwurf platziert (2). HR kommt RL entgegen und stellt einen Block gegen den Wurf (2).

Im Anschluss sprintet HR vor den Hütchen auf die Position an Siebenmeter (3). Der Trainer spielt den Pass zu RM, welcher ein 1:1 gegen den Abwehrspieler ausführt (4). Der Abwehrspieler verteidigt dieses (5).

Danach sprintet der Abwehrspieler an den 6m Kreis zum wartenden Kreisspieler und (6). Der Trainer spielt den Pass an den heraustretenden Kreisspieler, der sich nun gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (8).

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann durch die Geschwindigkeit seiner Pässe die Intensität für den Abwehrspieler steuern. Der Abwehrspieler kann je nach den konditionellen Voraussetzungen mehrere Runden absolvieren oder nach jeder Runde wechseln.

Grundsätzlich steht bei beiden hier vorgestellte Übungen das Trainieren der Abwehrgrundlagen im Mittelpunkt. Der Angriff muss aber für den Erfolg der Übungen genauso konzentriert agieren und die Abwehrspieler entsprechend fordern.

Zwei weitere Übungen zum Trainieren des 1:1-Verhalten in spielerischer Form wurden hier bereits vorgestellt: Wettkämpfe zur Verbesserung des individuellen Abwehrverhaltens

von Jens R.

18. Januar 2023

Tempospiel 2. Welle: Kreuzen RR/RL mit Parallelstoß im 3:3

Kategorie: Tempospiel – Autor: KaiDittrich – 20:01

Ziel der Übung:

  • Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
  • Kreuzbewegungen im Tempospiel
  • 1:1 – Situation nach dem Kreuzen, um die Gegenspieler zu binden
  • Paralleles Stoßen mit Druck auf die Abwehr
  • Torabschluss

Aufstellung:

Für die Abwehr werden 3 Abwehrspieler benötigt, HL, HM und HR. Ein TW ist im Tor. Die Angreifer stehen auf RL, RM und RR an der Mittellinie. Vor jedem Angreifer steht eine Fahnenstange. Die Bälle befinden sich in einem Kasten etwas vor der Mittellinie auf Höhe RA. Der Trainer oder ein TW bringt den Ball ins Spiel. Hütchen begrenzen den Raum für die Angreifer.

Ablauf:

Alle Angreifer starten zeitgleich erst vorwärts dann rückwärts 1x um die Fahnenstange herum, um direkt das Tempo aufnehmen zu können (1). Der Trainer/ TW spielt den Pass zu RM (2).

RM entscheidet sich für eine Seite, hier spielt er den Ball zu RL (3) und RL wieder zu RM (4).

RM spielt den Ball zum anlaufenden RR (5), dieser startet die Kreuzbewegung auf HM, hin zur Lücke zwischen HM und HR. RL ist bereits gestartet und erhält den Ball von RR. RM läuft ebenfalls an und gleicht auf die Position RR aus (6).

RL setzt seinen Lauf mit Ball in die Lücke zwischen HM und HL fort und spielt parallel zum anlaufenden RM, nun auf RR. RR gleicht in der Zwischenzeit auf RL aus (7).

RM schließt den Parallelstoß mit Torwart ab (8).

Coaching-Tipps:

Alle Aktionen werden mit hohem Tempo ausgeführt, welches durch die Umrandung der Fahnenstange aufgenommen wird. RM bestimmt mit seinem ersten Pass, wer die Kreuzbewegung anzieht. Dieses kann am Anfang zunächst immer dieselbe Seite sein oder er darf von Beginn an wählen. Entscheidend ist hier die Kreuzbewegung, welche nach einer nochmaligen Temposteigerung erfolgen soll. Der Halbspieler bewegt sich auf den HM bzw. in die Lücke zwischen HM und HR und soll damit eine erste Überzahl schaffen, in dem er es schafft, HM zu binden. RL kommt im weiten Bogen und stößt nun in die Lücke zwischen HM und HL. Je nach Situation hat bereits RL die Möglichkeit abzuschließen.

Hier soll aber darauf geachtet werden, dass HL aushilft und somit der Parallelpass auf den mitlaufenden RM auf Rückraum Rechts möglich ist. Eine Steuerung dieser Situation ist über die Aufgabenstellung für den Abwehrspieler und durch den gewählten Aktionsraum mit der Begrenzung durch die Hütchen möglich.

Sollte kein Durchbruch möglich sein, muss RM den Parallelstoß zurückspielen, in dem er nun in die Lücke zwischen HL und HM stößt. RL befindet sich auf der Position Rückraum Mitte und RR befindet sich auf der Position Rückraum Links.

Jeder Spieler sollte auf jeder Position diese Übung ausführen.

Erweiterung:

Als Erweiterung dieser Übung lässt sich ein Kreisläufer mit dazunehmen. Daraus entsteht ein 4:4, wo der KM entsprechend der Kreuzbewegung des Rückraums durch eine Sperre den Parallelstoß unterstützen kann. Dies zeigen wir in der nächsten Übung.

von Jens R.

22. Februar 2022

Individualtaktik Kreisläufer

Kategorie: Allgemein,Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 16:09

Teil 3: 1vs 1 Fähigkeiten

Der letzte Teil der Schulung individueller Fähigkeiten von Kreisspielern liegt im Bereich der 1vs1 Fähigkeiten, der Balleroberung und dem daraus resultierenden Durchsetzungsvermögen der Kreisspieler. Die zwei folgenden Übungen sollen Inspirationen für Trainingsinhalte im Bereich der Zweikampfschulung bieten. 

Übung 1 – Zweikampf nach athletischer Vorbelastung

ZIEL? Durch die variable Auslegung dieser Übung werden neben der Balleroberung und dem Zweikampfverhalten auch athletische und koordinative Elemente mit eingebaut. Die Komplexität kann auch hier wieder angepasst werden und somit auf das entsprechende Trainingsniveau angeglichen werden. Zuvor bereits trainierte Fähigkeiten (z.B. im koordinativen Bereich, einhändiges Fangen, Sperrverhalten) können hier in einem „finalen Zweikampf“ eingesetzt werden. 

WIE? Die beiden KM Spieler starten zeitgleich über die Hürden. Bereits hier kann variiert werden, wie die Spieler die Hürden zu überspringen haben (beidbeinig, einbeinig, Doppelkontakt, rückwärts etc.). In der Mitte angekommen springen die Spieler mit einem Strecksprung aneinander, klatschen sich auf höchstem Punkt ab und gehen nach der Landung in eine Rückwärtsrolle. Mit Vollendung der Rückwärtsrolle spielt RM den Ball in den Sektor. Ab hier sind die KM Spieler frei und agieren im 1vs1 gegeneinander. Die Übung kann im Anschluss variabel abgeändert werden. Eine mögliche Variation wäre, dass die Spieler, wie oben, gleichzeitig über die Hürden starten. Mittig angekommen begeben sie sich in den Unterarmstütz mit Blick Richtung Tor. RM gibt den Ball durch einmaliges Tippen frei und spielt ihn in den Raum. 

WICHTIG? Eine schnelle Orientierung, sowohl nach den Sprüngen über die Hürden als auch nach der Rückwärtsrolle ist entscheidend für die Balleroberung. Weiter sollen die Spieler mit maximaler Geschwindigkeit in die jeweilige Ausführung der Sprünge gehen, sodass die Intensität hochgehalten wird. Die Anspiele durch den Passgeber sollten variabel erfolgen, sodass wieder unterschiedlichste Anspiele verwertet werden müssen. 

Übung 2 – Springen, Schieben, Erobern

ZIEL? Auch bei dieser Übung sind alle oben aufgeführten Trainingsinhalte vertreten. Hinzu kommt ein minimaler Fokus auf Abwehrebene. Die Kreisspieler sollen durch Beinarbeit und Core-Stabilität (s. Spielerportraits Kreisläufer), ihren Gegenspieler maximal dynamisch aus einer abgesteckten Zone schieben. 

WIE? Die beiden KM Spieler starten zeitgleich mit Sprüngen über die Kisten. Auch hier können die Sprungarten wieder variiert werden (Einbeinig, einbeinig landen etc.). Im Mittelsektor angekommen versuchen beide KM Spieler den jeweiligen Gegenspieler auf ihrer Seite über die 9m Linie zu schieben. Die Gegenspieler geben möglichst viel Widerstand, lassen ein Schieben aber dennoch zu. Nach Erreichen der 9m-Linie gibt RM den Ball wieder frei und spielt ihn in den Sektor. Nun startet der Zweikampf. 

WICHTIG? Nachdem die beiden Kreisspieler ihr Abwehrelement absolviert haben, muss der Fokus schnellstmöglich wieder auf das Zuspiel des Passgebers gerichtet werden. Eine schneller Ballorientierung und ein explosives Absetzen in den freien Raum sind hier entscheidend für den Zweikampf. 

1. September 2018

Komplexübung zur Schulung verschiedener individueller Abwehrtechniken

Kategorie: Technikschulung – Autor: KaiDittrich – 09:41

Abwehr hat viele Gesichter. Da gibt es unter anderem das Blocken, das Zweikampfverhalten und das Ballgewinnen. Alle diese Techniken erfordern Übung und sind in ihren Formen auch abhängig vom jeweiligen Abwehrsystem. Im Folgenden beschreiben wir euch eine Komplexübung, bei welcher die Abwehrspieler verschiedene Arten des Defensivspiels in schneller Abfolge trainieren.

Grundsituation (Abb. 1)

Der grundlegende Aufbau unserer Übungsreihe sieht folgende Positionen vor. Ein Abwehrspieler (rot) und ein Kreisläufer (gelb) werden zunächst zentral im abgesteckten Bereich vor dem Tor platziert. Zudem werden zwei Rückraumspieler (RL und RR benötigt). Etwas zurückgezogen auf der Rückraum-Mitte-Position sollte ein Zuspieler mit Ballkiste positioniert werden.

Teil 1: Antizipatives Abwehrverhalten und Kreisläufer abdecken

Im ersten Übungsabschnitt stößt der Rückraumspieler mit Ball innerhalb von 9 Metern Richtung Tor und hat zwei Möglichkeiten. Entweder spielt er einen straffen Parallelpass auf den gegenüberliegenden Halbspieler oder er bedient den Kreisläufer, welcher sich allerdings nicht bewegen darf.

Die Hauptaufgabe des Abwehrspielers ist es stets durch Veränderung des Stellungsspiels (Kreisläufer im Rücken halten) den Pass zum Kreisspieler abzudecken. Des Weiteren ist es ihm jedoch gestattet auch den Parallelpass zwischen den beiden Rückraumspielern heraus zu fangen.

Hierbei ist Timing gefragt. Der Abwehrspieler darf sich nicht zu früh herausbewegen, sondern sollte bis zum Schluss den Kreis abdecken. Auch beim Abfangen des Balles gilt es, den Kreisspieler im Rücken zu halten, sodass auch überraschende Kreisanspiele durch einen schnellen Schritt oder eine Reaktion verhindert werden können.

Verschätzt sich der Abwehrspieler zudem und kann einen langen Pass nicht herausspielen, muss er so schnell wie möglich wieder zurück und das Kreisanspiel auf der Gegenseite unterbinden.

Die erste Phase der Übung ist vorbei, falls ein erfolgreiches Kreisanspiel gelingt, der Abwehrspieler einen Ball Fangen oder herausspielen kann oder der Rückraum vier erfolgreiche Parallelpässe spielen konnte.

Teil 2: Zweikampftechnik und Blockverhalten

Im zweiten Teil der Übung kommt der RR-Spieler mit Ball über das Zentrum und sucht den Zweikampf gegen den bei 9-10 Meter agierenden Abwehrspieler (s. Abb. 2). Dieser versucht zunächst mit fairen Mitteln (schnelle Beine) den Durchbruch des Angreifers zu verhindern und gegebenenfalls auch ein Stoppfoul zu setzen.

Sobald dies gelingt, pfeift der Übungsleiter und RR spielt auf den aus dem Lauf kommenden RL, welcher per Sprungwurf aus dem Rückraum abschließen soll.

Der Abwehrspieler versucht durch einen schnellen Wechsel mit Side-Steps auf die Halbverteidigerposition den Wurf im Block zu Verteidigen. Durch den langen Weg sollte die Kooperation mit dem Torhüter genutzt und die lange Torecke abgedeckt werden, sodass der Torwart sich auf einen Wurf in die kurze Ecke einstellen kann.

Verliert der Abwehrspieler das erste Eins-Eins mit RR, erhält RL den Ball vom Zuspieler.

Teil 3: Kooperatives Abwehrspiel im 2 vs. 2

Im letzten Übungsteil Agieren nun beide Rückraumspieler gegen den Verteidiger und den Kreisläufer als Abwehrverbund. Der Rückraum soll durch Kreuzbewegungen die Abwehr zu hoher Kommunikation bezüglich Übergabe und Übernahme zwingen.

Möglich ist auch ein Spiel 3 vs.2 mit Überzahl des Angriffes in Form eines zusätzlichen Kreisläufers.

Für alle Übungsformen gelten folgende Kernpunkte:

– Ballorientiert Agieren (insbesondere im Zweikampf)

– Schnelle Beinarbeit mit Side-Steps (kein Überkreuzen der Beine und niemals dem Angriff den Rücken zudrehen)

– Aktives Arbeiten mit Armen und Händen um Passwege zu versperren

Autor: Robert Nowacki

25. April 2018

Exemplarische Erwärmungsübungen zum Schwerpunkt: Übergang mit Ball von der Außenposition

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 17:34

Das Einlaufen gilt als probates taktisches Mittel, um vor allem offensive Abwehrreihen durcheinander zu bringen. Im heutigen Artikel wollen wir euch eine exemplarische Einheit rund um das Thema veranschaulichen.

Erwärmungsspiel – Ball hinter der Linie ablegen

280 Einlaufen mit Ball Abb. 1

Gespielt wird in zwei Mannschaften auf einer Hallenhälfte. Ziel des Spiels ist es den Ball hinter der Seitenauslinie des Gegners abzulegen. Der Ball darf nicht geprellt werden. Spieler müssen vor allem versuchen, sich durch hinterlaufen der gegnerischen Abwehrreihe in Position für einen Pass hinter die Linie zu bringen (s. Abb. 1).

Passkontinuum mit Einläufer

Die Spieler besetzen gleichmäßig die Positionen LA, RL, RM und RR. Die Passfolge beginnt bei RM, welcher den Ball zu RL passt. Dieser spielt einen Wechsel mit LA. LA spielt zurück zu RM und läuft in Ballrichtung am Kreis ein bis zur gegenüberliegenden Halbposition.

RM passt währenddessen parallel weiter zu RR welcher zunächst weit nach außen stößt und an der vorderen Pylone eine Körperfinte mit Ball nach innen ausführt. Im Anschluss daran wird der Ball per Aufsetzer zum eingelaufenen LA gespielt. Der Einläufer spielt den Ball schlussendlich zurück zu RM, welcher eine neue Runde initiiert.

Worauf zu achten ist:

  • Tempo Einläufer (im Idealfall erreicht er seine Endposition genau in dem Moment, in welchem RR zur Körpertäuschung ansetzt)
  • Breites Anstoßen RR und schnelles Zurückstoßen von RL auf Ausgangsposition
  • Hohes Einlaufen von LA bis etwa zur Mitte, am Ende
  • Torwart einwerfen nach Einläuferbewegung

    Benötigt werden lediglich zwei Anspieler auf den Halbpositionen bei ca. 9 Metern. Die restlichen Feldspieler verteilen sich mit Ball auf beide Außenpositionen. Die Übung beginnt mit einem Pass von LA zum entfernteren RR-Anspieler.

    LA sprintet als Einläufer am Kreis entlang und muss so schnell wie möglich eine markierte Wurfzone auf der gegenüberliegenden Halbposition erreicht haben, von welcher er nach Rückpass des Anspielers nach jeweiliger Ansage abschließt.

    Beginnt LA mit dem Einlaufen, spielt RA den Ball zu seinem Anspieler auf RL und führt die Übung ebenfalls aus. Die Torhüter sollen daher zwei schnelle Würfe hintereinander parieren.

    Mögliche Variation: Einlaufen und Werfen während ein Verteidiger stört (ohne Einsatz der Arme).

    Autor: Robert Nowacki

    7. April 2018

    Komplexe Wurfserie für Außen- und Halbangreifer

    Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 10:41

    Der folgenden Übung liegt eine von uns erstellte Animation zu Grunde:

    Ziel soll es sein innerhalb kurzer Zeit drei Aktionen in der kleinen Gruppe mit Kreis- Außen und Rückraumspielern auszuführen, wobei jede Handlung mit einem Torwurf abgeschlossen werden soll.

    Grundaufbau

    Ein Anspieler mit Ballkiste wird auf RM postiert. In einem abgesteckten Raum auf der Halbposition am Kreis verteidigt ein Abwehrspieler (weißes Trikot in der Animation). Die verbliebenen Spieler verteilen sich auf den Halb- und Außenpositionen, wobei die Halbposition bei jeder Übung doppelt besetzt wird.

    Handlung 1: Wechsel zwischen Halb und Außen

    In der ersten Aktion erfolgt ein Wechsel zwischen dem Halbspieler (im Video RL) und seinem Außenangreifer in deren Anschluss der Außenangreifer gegen den im Defensivblock stehenden Abwehrspieler den Torabschluss aus dem Rückraum suchen soll.
    Wichtig hierbei ist, dass der Außenspieler bereits vor dem Pass des Anspielers im Bogen anläuft, um nach dem Wechsel mit seinem Halbspieler den Ball mit Blickrichtung Tor annehmen zu können.

    Handlung 2: Parallelstoß und abräumen auf Außen

    Während sich der Halbspieler direkt nach dem Wechsel auf LA absetzt, wird der Werfer zum Kreisspieler. Der zweite Halbspieler erhält vom Anspieler den Ball und geht parallel Richtung Tor, um den neuen Außen freizuspielen, welcher per Sprungwurf von LA abschließt. Anschließend wird LA zum Verteidiger auf der gegenüberliegenden Halbposition.

    Handlung 3: Aufbausperre und Durchbruch

    Direkt nach seinem Pass zu LA setzt RL mit Blick zum Tor zurück, um einen neuen Pass von RL anzunehmen. Der Verteidiger agiert jetzt offensiv gegen RL, welcher breit anstößt. Der KL stellt RL im richtigen Moment eine Sperre für eine schnelle Körpertäuschung Richtung Spielfeldmitte, in deren Verlauf RL an der Sperre vorbei zum freien Torabschluss bei ca. 7 Metern kommen soll.
    Das Timing des KL ist hierbei entscheidend. Die Sperre soll erst im letzten Moment gestellt werden, sodass dem Verteidiger keine Gelegenheit bleibt, diese zu Umlaufen.

    Variationen

    Aus den grundsätzlichen Abläufen lassen sich zahlreiche Varianten ableiten. Beispielsweise kann Handlung 1 auch gegen einen offensiven Verteidiger mit 1:1 Aktion gespielt werden.

    Handlung 2 ist als Entscheidungstraining für den Halbspieler möglich, indem der Verteidiger die Rolle eines AL-Abwehrspielers einnimmt und entweder versucht den Pass zum Außen zu unterbinden (dann Abschluss durch RL) oder RL zu attackieren (dann Pass zu LA).

    Handlung 3 kann durch Hinzunahme eines zweiten Abwehrspielers auch das Einsetzen von Sperre Absetzen verlangen bzw. durch variables Verhalten des Verteidigers in einem Kreisanspiel durch RL münden.

    Autor: Robert Nowacki