Nachdem in einem ersten Teil die Grundprinzipien einer möglichen Variante der 6:0 Abwehr vorgestellt wurden, geht es in diesem Beitrag um die Einbindung im Training. Die Abwehrformation 6:0 bietet eine Vielzahl an Varianten und Möglichkeiten der Ausführung. Oftmals auch in Abhängigkeit der Fähigkeiten der gegnerischen Mannschaft.
In der hier vorgestellten Variante der 6:0 Abwehr steht das aktive Verteidigen gegen den Angriff im Vordergrund, mit einer stets sich in Bewegung befindlichen Formation, die nicht bloß warten möchte, dass es einen Wurf des Gegners zu verteidigen gibt. Hierbei wird nun die Arbeit des Mittelblocks betrachtet.
Übung 1:
Aufstellung:
Es liegt eine Weichbodenmatte am Mittelkreis. Der Trainer (oder TW) und ein weiterer TW (Feldspieler) stehen mit Bällen neben der Matte. Zwei Abwehrspieler verteidigen die Matte, ein Angreifer steht zwischen ihnen vor der Matte. Die restlichen Angreifer positionieren sich auf HR und HL. Als Vorübung könnten sich die Abwehrspieler (und der eine Angreifer) hinter der Matte aufstellen und bei Start der Aktion über die Matte zu ihren Positionen laufen (1).
Ablauf:
Ziel des Angriffes ist es, den Ball auf der Matte abzulegen.
Die Angreifer laufen von ihren Positionen aus in Richtung Mitte (1). Sie bekommen von einer der beiden Seiten den Ball in den Lauf gespielt (2). Derjenige, der den Ball erhält (hier: RL) beginnt die Kreuzbewegung vor den Abwehrspielern (3). Der zweite Angreifer (hier: RR) erhält den Ball und hat die Möglichkeit des 1:1 gegen den Abwehrspieler oder das Anspiel an den vor der Matte stehenden Angreifer zu spielen.
Die Abwehrspieler müssen zunächst entscheiden, wer auf den Angriff heraustritt. Abhängig davon, welcher Angreifer den Ball erhält (3). Der andere Abwehrspieler übernimmt den Kreis (4). Der heraustretenden Abwehrspieler nimmt zunächst den anlaufenden Spieler an, nach der Kreuzbewegung den kreuzenden Angreifer. Er verteidigt die Matte gegen einen Durchbruch oder ein Abspiel an den Kreis. Sollte das Abspiel doch gelingen, gilt es für den zweiten Abwehrspieler das Ankommen des Balles oder den Durchbruch zur Matte aktiv zu verhindern.
Coaching-Tipps:
Der Trainer kann hier mit verschiedenen Möglichkeiten die Intensität und Schwierigkeit beeinflussen: Begrenzung der Seiten, an denen der Ball auf die Matte gelegt werden darf; Angriff darf prellen/nicht prellen; Größe des Spielfeldes (und somit der Laufwege) für den Angriff; Angriffsspieler an der Matte darf sich bewegen/ nicht bewegen; Rückpass nach dem Kreuzen zum angelaufenen Angreifer erlaubt/ nicht erlaubt; Abwehrspieler müssen Vorübung absolvieren.
Ziel der Übung ist die Annahme und aktive Verteidigung der kreuzenden Angreifer und die Verhinderung eines Durchbruches oder eines Abspiels an den „Kreis“. Sowie die Verteidigung eines solchen Anspiels oder, sollte der Ball durchkommen, den Durchbruch auf die Matte.
Übung 2:
Aufstellung:
Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Die Abwehrspieler besetzen die Position IR und IL. Ein Anspieler auf LA mit Bällen sowie auf RR. Es wird ein 3:2 gespielt.
Multi-Hürdensystem für das Handballtraining
Ablauf:
Der Pass wird von LA ins Spiel gebracht (1). Für die spielnahe Dynamik kann der Ball einmal bis RR und dann wieder zu LA durchgespielt werden. RL stößt mit Druck auf das Tor, IR geht ihm entgegen (2). RL spielt den Ball zu RM, während RL zurücksinkt und KM übernimmt (3). IL tritt auf RM hinaus (4). RM schaut, ob KM frei ist, ansonsten freies Spiel im 3:2.
Als Erweiterung: RM kreuzt mit RL. IL bleibt vorne und übernimmt den kreuzenden RL (5). Danach freies Spiel.
Coaching-Tipps:
Eine mögliche Übung, um die Abstimmung im Mittelblock zu trainieren, das Timing des Heraustretens und die notwendigen Geschwindigkeiten beim absinken. Die Orientierung bei der Verteidigung von KM sowie die klaren Absprachen, wer wann und wie lange den Angriff aktiv bekämpft und wann es wieder sinnvoll ist, in den Abwehrverband zurückzukehren.
Der Trainer kann die Intensität und Schwierigkeit durch ein Verbot des Prellens, den erlaubten Radius des KM oder die Spielfeldbreite steuern.
Übung 3:
Aufstellung:
Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition und Rückraum Rechts. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Die Abwehrspieler besetzen die Position IR und IL sowie HL. Ein Anspieler auf LA mit Bällen. Es wird ein 4:3 gespielt.
Ablauf:
Als Erweiterung geht es in ein 4:3. In einer ersten Aufgabe spielt der Angriff einen Parallelstoß. Der Ball kommt von LA ins Spiel (1). RL stößt an, IR tritt ihm aktiv entgegen (2). Wenn RL den Weg nach innen sucht, begleitet ihn IR, bis er den Ball weiterspielt. (3).
Der Ball wird weiter gepasst zum RM (4). RL sinkt zurück und übernimmt KM, IL tritt gegen RM heraus (5). RM passt weiter zu RR, IL sinkt wieder zurück (6). RR stößt auf die Abwehr, HL tritt heraus (7). Danach ergibt sich durch den Rückstoß ein freies Spiel.
Sollte RR im Rückstoß nach innen ziehen, bleibt HL zunächst vorne. Diese Situation und die Verteidigung rund um den KM wird im nächsten Beitrag dargestellt.
Coaching-Tipps:
Hier sind für die Abwehr zunächst die klaren Abläufe und Zuordnungen wichtig. Der Trainer kann die Geschwindigkeit für den Angriff zunächst verlangsamen um die Abwehr üben zu lassen. Bei der Überzahlsituation sollte der Radius für den KM begrenzt werden, da sonst der zu verteidigende Raum, vor allem für IR, zu groß wird. Wichtig ist die klare Kommunikation untereinander, damit bei solch einer aktiven Abwehr jeder weiß, welche Aufgabe gerade ausgeführt wird.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Abwehrsystem: Die 6:0 Abwehr – Übungen Mittelblock
In einem ersten Beitrag zur 6:0 Abwehr wurden (mögliche) Grundprinzipien der Abwehrformation vorgestellt. In diesem Artikel soll es nun um zwei Grundübungen gehen, welche durch unterschiedliche individuelle Schwerpunkte auf die spätere Abwehrarbeit in der Formation hinarbeiten. Das Annehmen, begleiten und schließlich abwehren kreuzender Gegenspieler vor der Abwehr ist dabei ebenso wichtig wie das stabile Verhalten im 1:1 oder die Verteidigung gegen den Kreisläufer.
Trainingsübung: Passkontinuum über Halbpositionen
Aufstellung:
Die Angreifer positionieren sich auf den beiden Halbpositionen. Ein Abwehrspieler steht bei 7m. Es wird nur ein Ball benötigt. Falls dieser in der Aktion verloren gehen sollte, steht in der Mitte eine Kiste mit Bällen.
Ablauf:
RL und RR spielen ein langes Kreuzen über die Mittelposition (1-3). Der Abwehrspieler tritt heraus (2), nimmt RL an. Nachdem RL den Ball zu RR abgespielt hat, übernimmt der Abwehrspieler RR. Inzwischen ist der zweite Spieler in der Reihe von Rückraum Links angelaufen und übernimmt wiederum den Ball von RR. Der Abwehrspieler übernimmt RL, welcher nun zum bereits angelaufenen zweiten Spieler in der Reihe von Rückraum Rechts gespielt hat. Der Abwehrspieler übernimmt – usw.
Hieraus ergibt sich ein Passkontinuum und der Abwehrspieler hat die Aufgabe, die den jeweiligen ballbesitzenden Spieler anzunehmen und bis zum Abspiel zu begleiten, so dass kein Durchbruch möglich ist.
Coaching-Tipps:
Der Abwehrspieler muss die Angreifer mit seitlichen Bewegungen und entsprechendem Körperkontakt begleiten. Er darf nicht stehen bleiben, sondern nimmt nach und nach die jeweiligen Rückraumspieler an. Der Trainer muss die Intensität über die Vorgabe der Geschwindigkeit steuern sowie die Einsatzdauer des Abwehrspielers richtig einschätzen können, damit dieser bis zum Schluss die Übung sauber durchführen kann.
Farbige Kegel/Pylonen für das Handballtraining
Trainingsübung: Kreislauf in 3 Verteidigungssituationen
Aufstellung:
Die Angreifer positionieren sich auf der Position Rückraum Links sowie auf der Mittelposition. Ein Kreisläufer geht an den Kreis. Ein Abwehrspieler nimmt die Position HR ein. Der Trainer dient hier als Anspielstation und verteilt die Bälle.
Ablauf:
Der Abwehrspieler führt pro Runde drei Aktionen durch. Einen Block (1), eine Verteidigung im 1:1 (2) und eine Verteidigung gegen einen Kreisläufer (3). Danach geht es wieder von vorne los.
Der Trainer passt den Ball zu RL (1), welcher einen Torwurf platziert (2). HR kommt RL entgegen und stellt einen Block gegen den Wurf (2).
Im Anschluss sprintet HR vor den Hütchen auf die Position an Siebenmeter (3). Der Trainer spielt den Pass zu RM, welcher ein 1:1 gegen den Abwehrspieler ausführt (4). Der Abwehrspieler verteidigt dieses (5).
Danach sprintet der Abwehrspieler an den 6m Kreis zum wartenden Kreisspieler und (6). Der Trainer spielt den Pass an den heraustretenden Kreisspieler, der sich nun gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (8).
Coaching-Tipps:
Der Trainer kann durch die Geschwindigkeit seiner Pässe die Intensität für den Abwehrspieler steuern. Der Abwehrspieler kann je nach den konditionellen Voraussetzungen mehrere Runden absolvieren oder nach jeder Runde wechseln.
Grundsätzlich steht bei beiden hier vorgestellte Übungen das Trainieren der Abwehrgrundlagen im Mittelpunkt. Der Angriff muss aber für den Erfolg der Übungen genauso konzentriert agieren und die Abwehrspieler entsprechend fordern.
In einer neuen Serie wird es in den kommenden Wochen um die im Handball unterschiedlichen Abwehrsysteme gehen. 6:0, 5:1, 3:2:1, 4:2, 3:3 oder Manndeckung – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Tor zu verteidigen. Durch die für den Angriff bestehende Möglichkeit des 7. Feldspielers muss die Abwehr heutzutage auch damit umgehen können, einen großen Teil der Spielzeit eine Überzahlsituation zu verteidigen.
Im ersten Teil der Serie wird die 6:0 Deckung thematisiert. Hier werden zunächst einige Prinzipien der Abwehrformation vorgestellt. In den weiteren Teilen geht es dann über individuelle bis hin zu mannschaftstaktischen Übungen.
Jedes Abwehrsystem bietet zahlreiche Möglichkeiten der Variation und Interpretation. Auch die 6:0 Abwehr bildet dort, obwohl durch ihre Formation sofort erkennbar, keine Ausnahme. Früher als eher passive Abwehr wahrgenommen, wo große Abwehrspieler den Block am 6m-Kreis bilden, wurde die Abwehrformation in den vergangenen Jahren immer beweglicher. Auch hier soll nun die aktive 6:0-Abwehr vorgestellt werden, wo der Abwehrspieler nicht darauf wartet, dass der Angriff zum Wurf abschließt. Stattdessen möchte die Abwehr den Ballgewinn und versucht ihrerseits Druck aufzubauen.
Prinzip 1: Das aktive Verschieben
Die hier vorgestellte 6:0 Formation ist ständig in Bewegung. Ist der Ball bei LA, so verteidigt der AL im besten Fall gegen RR. Die Abwehr ist soweit herüber gerückt, dass RA für diesen Moment vernachlässigt wird. AL hat dabei die Aufgabe, die Abwehr in Richtung LA zu verschieben. Sein Einrücken ist das Signal für alle anderen Mitspieler. Gleichzeitig müssen er und auch HL immer die Möglichkeit eines langen Passes auf RA beachten. Gleiches gilt für die andere Seite, wenn sich der Ball auf RA befindet.
Prinzip 2: Abstimmung zwischen IR/IL und HR/HL
Der angreifende Rückraum wird durch die Abwehr aktiv verteidigt. HR tritt stets gegen den ballbesitzenden RL entgegen (1). Sucht RL den Laufweg über die Mitte (2) übernimmt IR (3), während sich HR wieder zurückfallen lässt (2) und in Richtung Ballseite hinter IR verschiebt (3).
Dadurch entsteht ein Dreieck, bestehend aus HR, IR und IL (4). Die Übergabe/ Übernahme zwischen dem Innenblock und den Abwehrspielern sowie die einzelnen Aufgaben werden in einem der nächsten Beiträge aufgezeigt.
Prinzip 3: Unterbrechung des Angriffsspiels
Als weiteres Prinzip der aktiv agierenden 6:0 gilt, dass das flüssige Angriffsspiel regelmäßig unterbrochen werden soll. Dies kann sowohl durch die Abwehrspieler auf den Außenpositionen geschehen, in dem sie den Angriffsspielern auf der Halbposition keine Möglichkeit geben, mit ihrem Außen zu spielen.
Aber vor allem auch durch einen Spieler der Abwehr auf der Halbposition, der seinen Gegenspieler entweder vollständig abdeckt und somit RM eine Anspielstation verwehrt oder durch ein Heraustreten zumindest den Druck auf dessen Entscheidung erhöht.
Coaching-Tipps:
Diese Art der 6:0 Abwehr erfordert eine hohe Laufbereitschaft, klare Absprachen in Bezug auf die Übergabe/ Übernahme und die Zuordnung bei Auslösehandlungen des Angriffes. Auch eine gute Antizipation ist notwendig, um Spielsituationen lesen und möglicherweise den Spielfluss des Angriffs unterbrechen zu können.
Grundsätzlich müssen natürlich die jeweiligen gegnerischen Spieler und deren Fähigkeiten mit in die Überlegungen zu einem Abwehrsystem mit einbezogen werden. Doch die hier vorgestellten Grundprinzipien einer aktiven 6:0 sollten bei der Wahl dieser Abwehr immer gelten.
Wie diese erarbeitet werden können, wird in den kommenden Beiträgen vorgestellt.
von Jens R.
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Ablauf eines einfachen Konzeptes zur schnellen Mitte
Torabschluss
Im ersten Teil der Übungsreihe wurden zunächst die Abläufe für einen schnellen Anwurf nach einem erhaltenen Tor geübt. Im zweiten Teil der Übungsreihe lag der Fokus auf den Rückraumspielern, welche nach der erfolgten schnellen Mitte eine Überzahl auf einer Außenseite herausspielen sollen. Im hier nun abschließenden dritten Teil wird das Konzept zusammengefügt und der gesamte Ablauf erklärt.
Aufstellung:
Die Übung erfolgt in der spielnahen Situation und somit im 6:6 mit zwei Torhütern. Die Mannschaft, welche die schnelle Mitte ausführen wird, befindet sich in der Abwehr. Für die zunächst angreifende Mannschaft können die Vorgaben individuell bestimmt werden (Angriffskonzepte üben, freies Spiel etc.) – wichtig ist der zu erfolgende Torabschluss. Sollte es für die Abwehr zu lange dauern ist auch das Eingreifen des Trainers denkbar, so dass auf ein Kommando der Torwart ohne Torabschluss einen neuen Ball ins Spiel bringt und die schnelle Mitte ausgeführt wird.
Ablauf:
Es erfolgt als Auftakt ein 6:6 in einer spielnahen Situation. Der Angriff schließt mit einem Torwurf ab (1). Im Anschluss starten als erstes KM und LA zum Angriff. KM in Richtung Mittellinie, um den Anwurf auszuführen. LA um bereits die ersten Meter zurückzulegen und somit nach dem Anpfiff mit dem richtigen Timing den Ball von KM zu erhalten (2).
Der Torwart bringt den Ball ins Spiel und passt zum bereits an der Mittellinie wartenden KM (3). LA kennt seinen Laufweg und muss unmittelbar nach Anpfiff auf Höhe vom KM sein um den Ball entgegenzunehmen. Die restlichen Mitspieler ziehen nach. Vor allem RA muss zügig in die Richtung seiner Position im Angriff, da er nach dem Anpfiff den ersten Pass von LA erhält. RM muss den Laufweg von LA beachten und darf nicht zu schnell nach vorne starten.
LA erhält nach dem Anpfiff den Pass von KM (4) und trägt ihn in die gegnerische Hälfte in den Bereich zwischen IL und HL (5). Die Mitspieler ziehen nach: RA in Richtung der hohen Rechtsaußen-Position, RR und RM noch etwas zurückhaltend, um nicht am Anfang zu nah an der Abwehr zu sein und RL in Richtung der hohen Linksaußen-Position (alle 5).
LA spielt den Pass zu RA, währenddessen zieht auch RR nach (6). LA positioniert sich nach seinem Pass als zweiter Kreisläufer zwischen HL und AL (7).
RA startet die Passfolge zu RR (7), von RR zu RM (8) und von RM zu RL (9). RA, RR und RM stoßen vor dem Pass zur passfernen Seite um die (möglicherweise noch nicht sortierte) Abwehr weiter in Bewegung zu halten. RL startet mit einem weiten Bogen auf die Abwehr zwischen HR und IR in den Pass von RM.
RL stößt weit über die Mitte bis zum IR. KM stellt zeitgleich die Sperre auf der Innenseite von HR (10). Pass zu RM, dieser stößt auf die Abwehr zwischen IL und HL (11/12). Pass zu RR, welcher zwischen HL und AL stößt. LA stellt die Sperre auf der Außenseite von HL (13). Pass zum RA und Torabschluss (14).
Coaching-Tipps:
Der hier dargestellte Ablauf ist zunächst einmal der Idealfall. Bereits mit der Ballannahme des LA von KM sollten aber alle Spieler die Abwehr beobachten und schauen, wie gut diese bereits in ihre Formation gefunden hat. Eventuell hat schon der LA die Möglichkeit eines schnellen Torabschlusses. Das Ziel ist am Ende die Überzahl auf Außen (hier: RA), doch nach dem Abspiel von LA zu RA muss im Anschluss jeder Spieler seine jeweilige Situation selber einschätzen können, ob sich bereits eine Lücke bietet oder weitergespielt werden muss. Auch beim Rückstoß, wo RL vielleicht die Chance eines Zusammenspiels mit dem KM bekommt – oder mit dem entsprechenden Druck auf den Innenblock zu RM passt.
Außerdem zu beachten:
LA kommt mit einer hohen Geschwindigkeit zur Mitte, muss aber in der Lage sein, nach dem Erhalt des Ballls noch einmal zu beschleunigen. Zudem muss KM den Pass so spielen, dass LA das Tempo nicht abbrechen muss.
RA muss für sich die richtige Geschwindigkeit finden, damit er nicht vor dem Anpfiff über die Mittellinie läuft – aber danach dann anspielbereit für LA ist.
RR und RM müssen ihre Laufwege und ihre Geschwindigkeit so gestalten, dass sie zunächst LA und RA nicht behindern, dennoch aber rechtzeitig für die Anspiele in der gegnerischen Hälfte sind.
RL nimmt die Position auf der hohen Linksaußen-Position ein um zunächst den Abwehrspieler AR zu beschäftigen und somit vielleicht eine korrekte Zuordnung der Abwehr zu verhindern.
Sollte AR eine Manndeckung gegen RL ausführen, um den Pass von RM zum anlaufenden RL verhindern zu wollen, könnte sich KM hinter AR oder als LA positionieren. In diesem Fall sollte aber schon von RA nicht zur passfernen Seite sondern zwischen AL und HL gestoßen werden. LA stellt dann die Sperre an der Innenseite von AL.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Die schnelle Mitte 3: Vom ersten Pass zum Torabschluss
Laufwege und Timing der Rückraumspieler nach dem Anwurf mit der schnellen Mitte
Torabschluss
Im ersten Teil der Übungsreihe wurden zunächst die Abläufe für einen schnellen Anwurf nach einem erhaltenen Tor geübt. Hier lag der Fokus auf die Aufgaben des Außenspielers (hier: LA) und des KM. in diesem Beitrag, dem zweiten Teil der Übungsreihe, liegt der Fokus nun auf den Rückraumspielern, welche nach der erfolgten schnellen Mitte eine Überzahl auf einer Außenseite herausspielen sollen (hier: RA).
Im dritten Teil der Übungsreihe werden dann die Abläufe zu einem einfachen Konzept für eine schnelle Mitte nach einem Gegentor zusammengefasst.
Aufstellung:
Die angreifende Mannschaft startet mit den Rückraumspielern und dem RA an der Mittellinie. Es steht eine Kiste mit Bällen bereit, der Trainer oder ein nicht aktiver Spieler/ zweiter TW bringt den Ball ins Spiel. Besetzt sind RL, RM, RR und RA.
KM und LA sind bereits auf Ihren Positionen am Kreis der Abwehr. KM zwischen den Positionen 2 und 3 (HR und IR), LA zwischen den Positionen 5 und 6 (HL und AL).
Die Abwehr ist auf den Positionen HR, IR, IL, HL und AL besetzt. AR ist durch eine Fahnenstange ersetzt.
Ablauf:
RA startet als Erster (1), der Anspieler bringt den Ball ins Spiel zu RA (2). Mit dem Pass vom Anspieler starten auch die Rückraumspieler (2) und RA trägt den Ball in Richtung Abwehr (3). RL nimmt dabei zunächst die Position eines hohen LA ein.
Anschließende Passreihenfolge von RA zu RR (3) von RR zu RM (4) und von RM zu RL (5). RL läuft vor der Annahme des Passes auf die RL Position, um so den AR zu überlaufen und das Zusammenspiel mit dem KM zu suchen (5). KM stellt gleichzeitig die Sperre an der Innenseite des HR (5).
RL nimmt einen weiten Bogen mit seinem Laufweg in Richtung HR (6). Falls kein Zusammenspiel mit dem KM möglich ist, Pass zu RM (7). RM setzt den Stoß zwischen IL und HL und passt weiter zu RR (7/8). Mit dem Pass von RM zu RR setzt der LA die Sperre bei HL innen (8). RR sucht die Möglichkeit eines Durchbruches zwischen HL und AL (8) oder passt weiter zu RA (9).
Sollte die Abwehr schnell genug verschoben haben und für RR kein Durchbruch oder RA keine klare Wurfgelegenheit möglich sein, ist die Gegenbewegung durch den RA mit einer wechselhaften Sperre von LA an der Innenseite des AL denkbar.
Coaching-Tipps:
Diese Übung ist der Schritt in Richtung des angedachten Konzeptes der schnellen Mitte. Zunächst treffen die Angreifer hier auf eine bereits formierte Abwehr. Durch ergänzende Maßnahmen, z.B. startet die Abwehr auch von der Mittellinie etc., ließe es sich noch spielnaher konstruieren. Dies kommt dann allerdings im 3. Teil.
Stattdessen ist hier wichtig, dass die Spieler die Passreihenfolge, ihre Positionen und die entsprechenden Abläufe kennen. RA, RR und RM haben mit ihren ersten Aktionen auch die Aufgabe, die Abwehr in Bewegung zu halten, in dem sie nicht gerade, sondern in die passferne Richtung auf die Abwehr stoßen.
Das Timing von RL muss stimmen, damit die Idee, AR zu überspielen und somit eine Überzahl auf der Gegenseite zu schaffen, auf geht. Die hohe Position auf LA des RL kann daher wichtig sein, damit AR zunächst beschäftigt ist und nicht bemerkt, dass sein Gegenspieler LA eigentlich fehlt.
Das vorrangige Ziel ist eine Überzahl auf der rechten Seite zu schaffen und somit RR oder RA eine Möglichkeit zum Torabschluss zu geben. Wie immer sollte aber, gerade gegen eine noch nicht formierte Abwehr, jede Situation von den Angreifern für sich bewertet werden, so dass möglicherweise auch RM schon die Möglichkeit hat, einen Durchbruch zu erzielen.
Grundsätzlich sind alle Teile natürlich auch für die andere Außenseite anwendbar.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Die schnelle Mitte 2: Überzahl auf Außenseite herausspielen
Passgenauigkeit der Torhüter bei Pässen zur Mittellinie
Laufwege und Timing der Feldspieler beim Anwurf mit der schnellen Mitte
Konditionelle Grundlagen
Torabschluss
In der Saison 1997/98 veränderte die neue Ausführung des Anwurfes das Handballspiel. Die Regel wurde so geändert, dass seitdem ein Anwurf bereits auch dann schon ausgeführt werden darf, wenn sich noch gegnerische Spieler in der eigenen Hälfte befinden. Dies war der Startschuss für den heutigen Hochgeschwindigkeitshandball. Seit der Saison 2022/23 ist es nun auch nicht mehr zwingend nötig, dass sich der ausführende Spieler bei einem Anwurf mit seinem Fuß exakt auf dem Anwurfpunkt auf der Mittellinie befindet. Innerhalb einer festgelegten Zone am Mittelkreis genügt fortan, was die Geschwindigkeit der Ausführung der schnellen Mitte, über 20 Jahre nach deren Einführung, noch einmal steigern dürfte.
Im Rahmen der Reihe Tempospiel wird daher in den kommenden drei Übungseinheiten die Ausführung der schnellen Mitte dargestellt. Von den ersten Übungen zur Passgenauigkeit und Timing bis hin zu einem einfachen Konzept.
Aufstellung:
Übung 1: Beide TW sind im Tor, die Feldspieler stehen aufgeteilt an der Schnittstelle Außenlinie/Mittellinie. Bälle sind bei einem der beiden TW.
Übung 2: Beide TW sind im Tor, die Positionen HM sowie AR und AL sind besetzt. Bälle sind bei dem TW auf der Seite, wo die Feldspieler stehen.
Übung 3: Beide TW sind im Tor. IR und IL sowie RM und KM sind besetzt. Bälle sind sowohl bei HM als auch beim TW auf dieser Seite.
Ablauf:
Übung 1:
Der TW mit den Bällen, hat die Aufgabe, nach einem simulierten Torwurf den Ball an den Mittelkreis zur schnellen Mitte zu passen. Je nach Leistungsstand kann dies als reine „trockene“ Übung geschehen – z.B. der Trainer passt den Ball zum TW, dieser dann zum Anwurfkreis.
Alternativ kann der TW eine Vorübung absolvieren, entweder durch einen wirklichen Torwurf vom Trainer, der TW holt den Ball aus dem Netz oder als Steigerung mit einer konditionellen Vorbelastung, bevor der Pass gespielt wird: Purzelbaum über eine Matte, Bocksprünge über einen Kasten oder eine andere Sprungübung.
Sobald der TW passbereit ist, läuft einer der Feldspieler in den Anwurfkreis. Nach erfolgreichem Pass erfolgt der Torwurf auf das andere Tor. Die Feldspieler können während des Wartens ebenfalls eine konditionelle Vorübung (Liegestütze, Burpees, Sit-Ups etc.) oder mit dem Ball kleine Fertigkeitsübungen ausführen.
Übung 2:
Die Art der Vorübung bleibt gleich. Der TW spielt den Pass nun an den zum Mittelkreis gelaufenen und wartenden KM. Dieser spielt den Ball nach erfolgreichem Pass vom TW und dem „Anpfiff“ durch den Trainer zum heranlaufenden LA oder RA. KM und LA/ RA beenden die Übung mit einem langen Kreuzen und Torwurf.
Übung 3:
Es wird ein 2:2 gespielt, mit RM und KM gegen IR und IL. Der Trainer dient evtl. als Anspielstation. Nach dem Torabschluss bringt der TW den Ball ins Spiel. IR wird zu KM, läuft zum Mittelkreis und erhält den Ball vom TW. IL wird zum LA bzw. RA und nimmt den Ball von KM in Empfang. Die ehemals Angreifenden sind nun die Abwehrspieler, die gegen die schnelle Mitte verteidigen.
Coaching-Tipps:
Bei der schnellen Mitte ist es wichtig, dass die Abläufe aufeinander abgestimmt sind. Der Empfänger des Balles an der Mittellinie muss nach dem Torwurf direkt umschalten und warten, bis er den Ball vom TW erhält. Der nächste Pass zum heranlaufenden Ballempfänger muss sicher und gut abgestimmt passieren, damit die Geschwindigkeit gehalten werden kann und kein Ballverlust entsteht.
Wichtig sind aber im ersten Schritt die Aktionen des TW. Das Umschalten nach dem Torwurf, beobachten, dass der Passempfänger bereit ist und den Ball schließlich mit einem schnellen Pass zur Mittellinie bringen. Letzteres gut und sicher auszuführen ist Grundvoraussetzung. Je nach Leistungsstand des TW muss dies evtl. auch zunächst isoliert und ohne Mitspieler geübt werden, da ansonsten bereits die Übung 1 nicht auszuführen ist.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Die schnelle Mitte 1: Schneller Anwurf nach Gegentor
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
Kreuzbewegungen im Tempospiel
1:1 – Situation nach dem Kreuzen, um die Gegenspieler zu binden
Paralleles Stoßen mit Druck auf die Abwehr
Spielnahe Situationen erzeugen
Mögliche Konzeption in der 2. Welle
Konditionelle Grundlagen
Torabschluss
Aufstellung und Ablauf ähneln dem der vorherigen Übungen im 3:3 und 4:4 (Link). Die dort trainierten Abläufe sollen nun im Spieltempo durchgeführt werden, so dass es in den Handlungen zu spielnahen Situationen kommt.
Aufstellung:
Drei Angreifer stehen in einer Hälfte auf HL, HM und HR. Beide Tore sind mit TW besetzt. Die Abwehrspieler stehen auf der rechten Seite auf Höhe der Mittellinie. Gegenüber auf der anderen Seite stehen drei weitere Spieler, die nach dem ersten Angriff dann zu Abwehrspielern werden. Die jeweiligen Abwehrspieler starten immer von der Seite auf Höhe der Mittelinie, so dass diese beim Vortragen der 2. Welle noch nicht vollständig organisiert sind. Der Ablauf im 4:4 ist identisch, außer dass der KR während der 2. Welle nicht am Ballvortrag beteiligt ist, sondern direkt seine Position im Angriff einnimmt.
Ablauf:
Es wird ein Überschlagsspiel gespielt, so dass es keinen Anwurf etc. gibt, sondern die Bälle vom jeweiligen TW in das Spiel gebracht werden.
Die Angreifer laufen auf ein Signal los (1), der TW bringt den Ball über RM ins Spiel, RL und RR laufen Richtung Mittellinie (2). Ballvortrag über RM und die beiden Rückraumspieler (3-6)
RM entscheidet sich für eine Seite, hier spielt er den Ball zu RL (7) und RL wieder zu RM (8).
RM spielt den Ball zum anlaufenden RR (9), dieser startet die Kreuzbewegung auf HM, hin zur Lücke zwischen HM und HR. RL ist bereits gestartet und erhält den Ball von RR. RM läuft ebenfalls an und gleicht auf die Position RR aus (10).
RL setzt seinen Lauf mit Ball in die Lücke zwischen HM und HL fort und spielt parallel zum anlaufenden RM, nun auf RR. RR gleicht in der Zwischenzeit auf RL aus (11).
RM schließt den Parallelstoß mit Torwart ab (12).
Nach dem Torwurf startet die Abwehr in die 2. Welle. Die Gruppe am Seitenrand wird zur Abwehr. Sie darf aber erst starten, wenn der TW den Ball zum startenden RM gespielt hat. Die bisherige Angriffsmannschaft stellt sich an die Seitenlinie.
Coaching-Tipps:
Alle Aktionen werden im Spieltempo durchgeführt. Trotzdem ist auf die korrekte Ausführung der Kreuzbewegungen zu achten, um so einen Mitspieler freizuspielen. Sollte kein Torabschluss möglich sein, ergibt sich durch die Rückstoßbewegung ein 3:3 (4:4) im Positionsspiel. Der Trainer kann die Intensität steuern, in dem er das freie Spiel auf eine Passanzahl begrenzt. Zudem kann der Trainer nachsteuern, falls die neuen Abwehrspieler von der Seitenlinie zu früh oder zu spät auf dem Spielfeld sind und den Zeitpunkt von deren Start beeinflussen. Er sollte auch darauf achten, wie viele Durchgänge das Überschlagsspiel haben kann, bevor die Konzentration weniger und die Durchführung unsauberer wird.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Tempospiel 2. Welle: Kreuzen RR/RL mit Parallelstoß im 3:3 – spielnah
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
Kreuzbewegungen im Tempospiel
1:1 – Situation nach dem Kreuzen, um die Gegenspieler zu binden
Paralleles Stoßen mit Druck auf die Abwehr
Stellungsspiel Kreisläufer
Torabschluss
Aufstellung und Ablauf ähneln dem der vorherigen Übung im 3:3. Unterschied hierbei ist nun der jeweils vierte Abwehrspieler und Angriffsspieler. Der Kreisläufer stellt während der Kreuzbewegung im Rückraum die Sperre im Innenblock.
Aufstellung:
Für die Abwehr werden 4 Abwehrspieler benötigt, HL, IL, IR und HR. Ein TW ist im Tor. Die Angreifer stehen auf RL, RM und RR an der Mittellinie, der KR steht zwischen RL und RR. Vor jedem Angreifer außer dem KR steht eine Fahnenstange. Die Bälle befinden sich in einem Kasten etwas vor der Mittellinie auf Höhe RA. Der Trainer oder ein TW bringt den Ball ins Spiel. Hütchen begrenzen den Raum für die Angreifer.
Ablauf:
Alle Angreifer starten zeitgleich erst vorwärts dann rückwärts 1x um die Fahnenstange herum, um direkt das Tempo aufnehmen zu können. Der KR startet direkt auf seine Position (1). Der Trainer/ TW spielt den Pass zu RM (2).
RM entscheidet sich für eine Seite, hier spielt er den Ball zu RL (3) und RL wieder zu RM (4).
RM spielt den Ball zum anlaufenden RR (5), dieser startet die Kreuzbewegung auf HM, hin zur Lücke zwischen IR und HR. KR stellt die Sperre auf der Innenseite des IL.
RL ist bereits gestartet und erhält den Ball von RR. KR wechselt die Sperre auf die Innenseite des IR. RM läuft ebenfalls an und gleicht auf die Position RR aus (6).
RL setzt seinen Lauf mit Ball in die Lücke zwischen IL und HL fort und spielt parallel zum anlaufenden RM, nun auf RR. RR gleicht in der Zwischenzeit auf RL aus (7).
RM schließt den Parallelstoß mit Torwart ab (8).
Coaching-Tipps:
Alle Aktionen werden mit hohem Tempo ausgeführt, welches durch die Umrandung der Fahnenstange aufgenommen wird. Der Kreisläufer läuft in hohem Tempo direkt zu seiner Position zwischen den Innenblock. RM bestimmt mit seinem ersten Pass, wer die Kreuzbewegung anzieht. Dieses kann am Anfang zunächst immer dieselbe Seite sein oder er darf von Beginn an wählen. Entscheidend ist hier die Kreuzbewegung, welche nach einer nochmaligen Temposteigerung erfolgen soll. Der Halbspieler bewegt sich auf den IR bzw. in die Lücke zwischen IR und HR und soll damit eine erste Überzahl schaffen, in dem er es schafft, IR zu binden. Der Kreisläufer muss die Sperre auf der Innenseite von IL halten. RL kommt im weiten Bogen und stößt nun in die Lücke zwischen IL und HL. KR muss hier den richtigen Moment erkennen, um seine Sperre auf die Innenseite von IR zu wechseln. Je nach Situation hat bereits RL die Möglichkeit abzuschließen.
Hier soll aber darauf zunächst darauf geachtet werden, dass HL aushilft und somit der Parallelpass auf den mitlaufenden RM auf Rückraum Rechts möglich ist. Eine Steuerung dieser Situation ist über die Aufgabenstellung für den Abwehrspieler und durch den gewählten Aktionsraum mit der Begrenzung durch die Hütchen möglich. Sollte kein Durchbruch möglich sein, muss RM den Parallelstoß zurückspielen, in dem er nun in die Lücke zwischen HL und IL stößt. RL befindet sich auf der Position Rückraum Mitte und RR befindet sich auf der Position Rückraum Links.
Nach mehreren Durchgängen kann das Spiel freier werden, so dass auch der KR durch ein Anspiel oder RR bzw. RL mit einem direkten Durchbruch nach der Kreuzbewegung die Möglichkeit zum Abschluss haben.
Jeder Spieler sollte auf jeder Position diese Übung ausführen.
Erweiterung:
Als Erweiterung lassen sich nun die Abläufe des Kreuzens von RR und RL in einem Überschlagsspiel trainieren und somit als eine Konzeption für einen Angriff in der 2. Welle üben. Dies stellen wir euch im nächsten Artikel vor.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Tempospiel 2. Welle: Kreuzen RR/RL mit Parallelstoß im 4:4
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
Kreuzbewegungen im Tempospiel
1:1 – Situation nach dem Kreuzen, um die Gegenspieler zu binden
Paralleles Stoßen mit Druck auf die Abwehr
Torabschluss
Aufstellung:
Für die Abwehr werden 3 Abwehrspieler benötigt, HL, HM und HR. Ein TW ist im Tor. Die Angreifer stehen auf RL, RM und RR an der Mittellinie. Vor jedem Angreifer steht eine Fahnenstange. Die Bälle befinden sich in einem Kasten etwas vor der Mittellinie auf Höhe RA. Der Trainer oder ein TW bringt den Ball ins Spiel. Hütchen begrenzen den Raum für die Angreifer.
Ablauf:
Alle Angreifer starten zeitgleich erst vorwärts dann rückwärts 1x um die Fahnenstange herum, um direkt das Tempo aufnehmen zu können (1). Der Trainer/ TW spielt den Pass zu RM (2).
RM entscheidet sich für eine Seite, hier spielt er den Ball zu RL (3) und RL wieder zu RM (4).
RM spielt den Ball zum anlaufenden RR (5), dieser startet die Kreuzbewegung auf HM, hin zur Lücke zwischen HM und HR. RL ist bereits gestartet und erhält den Ball von RR. RM läuft ebenfalls an und gleicht auf die Position RR aus (6).
RL setzt seinen Lauf mit Ball in die Lücke zwischen HM und HL fort und spielt parallel zum anlaufenden RM, nun auf RR. RR gleicht in der Zwischenzeit auf RL aus (7).
RM schließt den Parallelstoß mit Torwart ab (8).
Coaching-Tipps:
Alle Aktionen werden mit hohem Tempo ausgeführt, welches durch die Umrandung der Fahnenstange aufgenommen wird. RM bestimmt mit seinem ersten Pass, wer die Kreuzbewegung anzieht. Dieses kann am Anfang zunächst immer dieselbe Seite sein oder er darf von Beginn an wählen. Entscheidend ist hier die Kreuzbewegung, welche nach einer nochmaligen Temposteigerung erfolgen soll. Der Halbspieler bewegt sich auf den HM bzw. in die Lücke zwischen HM und HR und soll damit eine erste Überzahl schaffen, in dem er es schafft, HM zu binden. RL kommt im weiten Bogen und stößt nun in die Lücke zwischen HM und HL. Je nach Situation hat bereits RL die Möglichkeit abzuschließen.
Hier soll aber darauf geachtet werden, dass HL aushilft und somit der Parallelpass auf den mitlaufenden RM auf Rückraum Rechts möglich ist. Eine Steuerung dieser Situation ist über die Aufgabenstellung für den Abwehrspieler und durch den gewählten Aktionsraum mit der Begrenzung durch die Hütchen möglich.
Sollte kein Durchbruch möglich sein, muss RM den Parallelstoß zurückspielen, in dem er nun in die Lücke zwischen HL und HM stößt. RL befindet sich auf der Position Rückraum Mitte und RR befindet sich auf der Position Rückraum Links.
Jeder Spieler sollte auf jeder Position diese Übung ausführen.
Erweiterung:
Als Erweiterung dieser Übung lässt sich ein Kreisläufer mit dazunehmen. Daraus entsteht ein 4:4, wo der KM entsprechend der Kreuzbewegung des Rückraums durch eine Sperre den Parallelstoß unterstützen kann. Dies zeigen wir in der nächsten Übung.
von Jens R.
Kommentare deaktiviert für Tempospiel 2. Welle: Kreuzen RR/RL mit Parallelstoß im 3:3
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen über eine lange Distanz
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
Reaktionsfähigkeit des TW und Passspiel unter Zeitdruck
1:1 – Situation im Tempospiel
Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen unter Gegnerdruck
Torabschluss
Konditionelle Belastung
Aufstellung:
Es werden zwei Gruppen benötigt, welche sich auf den Positionen AR und AL aufstellen. Je ein Torhüter im Tor. Bälle sind bei AR. Ein Abwehrspieler befindet als HL ca. 9 -10m vor dem eigenen Tor. Ein Abwehrspieler befindet sich als HR/HM ca. 15m vor dem eigenen Tor. Hütchen begrenzen den Raum für die Angreifer.
Ablauf:
Der AR hat den Ball und spielt diesen zu AL (1). Dies kann beliebig oft wiederholt werden. AR rollt den Ball schließlich in den Torkreis (2).
Der TW, der auf der Grundlinie zwischen den Pfosten wartet (oder er macht parallel eine Übung, wie z.B. Sidesteps zwischen den Pfosten) muss dies erkennen und den Ball aufnehmen (3).
Der TW spielt den Ball zum startenden LA (4).
LA spielt den Ball zum startenden RA (5).
LA ist inzwischen auf Höhe der Mittellinie im Bereich des HM und erhält den Ball von RA (6).
LA muss sich im 1:1 gegen HM durchsetzen (7) und spielt den Ball zurück zu RA, der inzwischen auf Höhe und im Bereich des HL ist (8).
RA muss sich im 1:1 gegen HL durchsetzen (9) und das Tor erzielen (10)
Nach dem Torabschluss wird RA zu HL und LA zu HM; HM wird zu AR und HL wird zu AL
Coaching-Tipps:
Alle Aktionen werden im Spieltempo ausgeführt. Der AR rollt den Ball so zum TW in den Torkreis, dass dieser einen kurzen Laufweg hat. Der Ball sollte in der vom TW rechten Hälfte des Torkreises bleiben, damit er einen langen Pass aus der Bewegung zum LA spielen muss. Als Vorübung für den TW könnte dieser auch auf dem Bauch liegen oder der Trainer macht mit ihm während der Pässe von AR und AL eine kleine TW-Übung mit Bällen Wurfabwehr nach Vorbelastung oder Wurfabwehr bei zweiten Bällen. Die Präzision der Pässe entscheidet erheblich über die Qualität der Übung. Der Trainer kann durch das Abwehrverhalten der Abwehrspieler – von passiv bis spielnah – die Intensität steuern.
Variation/ Erweiterung:
HM und HL werden unmittelbar nach Abschluss des RA zu Angreifern und spielen nun ein 2:2. RA und LA werden sofort zu Abwehrspielern. Der TW der Abwehr hat ausreichend Bälle neben dem Pfosten liegen und bringt den Ball mit einem Pass auf HL ins Spiel. RA muss nach dem Torwurf schnell umschalten. HM muss sich aus der Manndeckung des LA befreien. Nach Abschluss des Angriffes der ehemaligen HM und HL werden die vormals LA und RA zu Abwehrspielern (hohe Intensität) oder es gibt eine dritte Gruppe an Spielern, die eine neue Abwehr mit HL und HM stellt.
von Jens R.
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