Handballtraining Handballübungen


17. Juli 2024

Saisonvorbereitung: Zirkeltraining/Kraftübungen

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 15:20

Die Saisonvorbereitung steht vor der Tür. In einer weiteren kleinen Serie werden daher Artikel zu unterschiedlichen Schwerpunkten für diese erste Phase der Saison bereitgestellt. In einem ersten Artikel ging es um mögliche Übungen zur Verbesserung aber auch Bestimmung der konditionellen Grundlagen.

Im folgenden Artikel werden Ideen für kleine Übungen zur Kräftigung vorgestellt. Dabei steht jede Übung für sich, auch die hier dargestellte Reihenfolge ist beliebig. Die Übungen können somit selbst kombiniert werden, z.B. zu einem Zirkeltraining oder vor einer Trainingseinheit.

1

Aufstellung:

Zwei Spieler liegen sich im Abstand von zwei Metern auf dem Bauch gegenüber, Gesicht zum Boden.

Es wird ein Medizinball (alternativ auch Handball oder ein anderer Ball) benötigt.

Ablauf:

Die Spieler spielen sich abwechselnd den Ball zu. Dabei wird nur der Oberkörper angehoben, die Beine bleiben auf dem Boden. Auch das Gesicht zeigt bis auf einen kurzen Augenblick weiter zum Boden, so dass vom Körper eine Linie gebildet werden kann. Der Pass geschieht während der Aufwärtsbewegung mit nicht ganz durchgestreckten Armen.

2

Aufstellung:

Es werden ein kleiner und ein großer Kasten benötigt. Die Höhen werden der Kästen werden dem Leistungsniveau angepasst. Ein Spieler steht vor dem ersten, dem niedrigeren Kasten.

Ablauf:

Der Spieler springt mit beiden Beinen auf den ersten Kasten und verharrt eine Sekunde. Dann springt er weiter, runter vom Kasten, und unmittelbar im Anschluss auf den zweiten, höheren Kasten. Hier verharrt der Spieler ebenfalls eine Sekunde bevor er vom hohen Kasten herunterspringt und die Übung von vorne durchführt.

Bei dieser Übung ist vor allem der zweite Sprung wichtig, wo mit einer möglichst niedrigen Kontaktzeit direkt wieder abgesprungen werden soll. Die vorherige Landung soll auf dem Vorfuß erfolgen, um sich unmittelbar im Anschluss wieder abdrücken zu können.

3

Aufstellung:

Zwei Spieler positionieren sich sitzend neben dem jeweiligen Ende einer Bank.

Ablauf:

Die Spieler haben die Aufgabe, die Bank gemeinsam über ihren Kopf zu heben, neben sich abzustellen und wieder zurück zu heben.

4

Aufstellung:

Auf einen Kastenturm legt sich ein Spieler mit dem Gesicht nach unten. Die Beine bis zur Hüfte befinden sich auf dem Kasten, der Oberkörper befindet sich in der Luft. Ein zweiter Spieler hält die Beine des Mitspielers.

Ablauf:

Der Spieler bringt seinen Oberkörper an der Seite des Kastens nach unten (90 Grad Winkel) und im Anschluss wieder nach oben. Der Mitspieler an seinen Beinen sorgt für den Widerstand. Bei der Aufwärtsbewegung muss der Spieler an den Beinen darauf achten, dass der Ausführende nicht überstreckt sondern am höchsten Punkt der Oberkörper mit den Beinen eine Linie bildet.

5

Aufstellung:

Ein Spieler liegt mit dem Rücken auf dem Boden, ein Mitspieler steht hinter ihm am Kopf.

Ablauf:

Der Spieler auf dem Boden hebt die Beine im 90 Grad Winkel an. Der Mitspieler packt die Beine an den Knöcheln und schwingt diese in Richtung Boden. Der liegende Spieler muss dagegenhalten, so dass die Beine nicht den Boden berühren. Die Beine können vom stehenden Spieler nach vorne und zu den Seiten geschwenkt werden.

6

Aufstellung:

Ein Spieler stellt sich in die Hocke, in der Hand einen Medizinball.

Ablauf:

Der Spieler hält den Medizinball vor der Brust, führt ihn nach oben und hält ihn mit ausgestreckten Armen über den Kopf. Dann vollzieht er einen Strecksprung. Nach der Landung wird der Ball wieder vor der Brust gehalten und die Übung beginnt von vorne.

7

Aufstellung:

Ein Spieler positioniert sich stehend am vorderen Ende einer Bank.

Ablauf:

Der Spieler führt seitlich schräge Sprünge (mit beiden Beinen oder mit einem Bein) über die Bank aus, so dass er springend bis zum anderen Ende der Bank gelangt. Dort dreht er sich um und springt in die andere Richtung zurück.

8

Aufstellung:

Ein Spieler steht neben dem Tor auf der Grundlinie.

Ablauf:

Der Spieler sprintet zunächst zur 6m-Kreislinie, im Anschluss wieder zurück. Dann auf Höhe der 7m-Linie und wieder zurück und zur 9m-Linie und wieder zurück.

Die Laufrichtung ist variabel zu gestalten, nur vorwärts oder rückwärts oder ein Weg vorwärts und der Rückweg rückwärts. Wird die Übung von zwei Spielern ausgeführt, hat der erste Spieler Pause, bis der zweite Spieler den Lauf vollzogen hat.

Als Variation kann die Laufstrecke auch hüpfend/ springend zurückgelegt werden.

9

Aufstellung:

Ein Spieler stellt sich ins Tor und startet die Übung an einem Pfosten.

Ablauf:

Der Spieler führt kurze Sidesteps bis zum anderen Pfosten durch, läuft rückwärts aus dem Tor neben den Pfosten und sofort wieder vorwärts in das Tor zurück. Dann führt er Sidesteps zum anderen Pfosten aus usw.

10

Aufstellung:

Im Bereich des Torraums werden vier Hütchen aufgestellt. Jeweils parallel zwei auf Höhe von 6m und zwei auf Höhe von 4m. Ein Spieler positioniert sich zwischen den Hütchen, ein anderer ihm gegenüber jedoch außerhalb des Hütchen-Quadrates.

Ablauf:

Der Spieler außerhalb gibt dem Spieler zwischen den Hütchen per Handsignal die Laufrichtung vor. Dabei sind alle Richtungen innerhalb des Quadrates erlaubt, jede neue Handbewegung bedeutet für den Spieler einen Richtungswechsel.

11

Aufstellung:

Ein Spieler steht vor einer Hürde.

Ablauf:

Der Spieler springt zunächst über die Hürde (beidbeinig oder mit einem Bein) und klettert dann unmittelbar nach der Landung unter dem Balken durch zurück zum Start. Dort angekommen vollzieht er einen Strecksprung und startet erneut.

12

Aufstellung:

Ein Spieler steht vor einer Koordinationsleiter.

Ablauf:

Der Spieler muss verschiedene Übungen mit der Koordinationsleiter durchführen. In diesem Artikel auf handballtraining.de werden mögliche Übungen für die Koordinationsleiter vorgestellt: Integration der Koordinationsleiter in das Training.

13

Aufstellung:

Der Spieler hat ein Sprungseil.

Ablauf:

Der Spieler hat die Aufgabe, mit einem Sprungseil Seil zu springen. Dabei gilt es zu wechseln zwischen beidbeinig und einbeinig. Gesprungen werden soll nur auf dem Vorfuß.

14

Aufstellung:

Ein Spieler sitzt auf dem Boden mit einem Medizinball. Ein zweiter Spieler steht vor ihm.

Ablauf:

Der Spieler begibt sich von der Sitzposition in die Liegeposition, streckt die Arme aus und legt den Medizinball hinter sich ab. Unmittelbar danach nimmt er den Ball wieder auf, kommt zurück in die Sitzposition und spielt den Medizinball zum Mitspieler. Nach erhaltenem Rückpass startet die Übung von vorne.

15

Aufstellung:

Es werden zwei Hütchen jeweils auf der 9m-Linie aufgestellt. Zwei Spieler stehen sich innerhalb der Hütchen an der Mittellinie mit dem Rücken zueinander gewandt gegenüber.

Ablauf:

Einer der beiden Spieler gibt ein Startsignal, worauf sich beide Spieler umdrehen. Der Spieler, der das Startsignal gegeben hat, berührt seinen Mitspieler an einer beliebigen Stelle am Körper und sprintet im Anschluss zum Hütchen auf seiner Seite. Der Mitspieler muss nun ihn berühren, bevor er das Hütchen erreicht hat. Im Anschluss wird gewechselt.

16

Aufstellung:

Zwei Spieler befinden sich in der Hockposition gegeneinander gelehnt.

Ablauf:

Für eine definierte Zeit verharren beide Spieler Rücken an Rücken in der Hockposition. Die Beine sind dabei im 90 Grad Winkel, der Rücken gerade.

Alternative: Aus der gegebenen Ausgangssituation müssen beide Spieler gemeinsam versuchen, sich zunächst hinzusetzen und dann wieder aufzustehen. Die Rücken dürfen sich dabei nicht voneinander lösen.

17:

Aufstellung:

Aus Ringen wird ein kleiner Parcour gebaut. Ein Spieler steht am Anfang.

Ablauf:

Der Spieler hat die Aufgabe, jeweils von einem Ring zum nächsten zu hüpfen. Dabei können die Vorgaben unterschiedlich sein:

  • mit beiden Beinen
  • mit einem Bein
  • 2x vorwärts – 1x rückwärts
  • ausnahmslos rückwärts hüpfen
  • seitlich hüpfen

18:

Aufstellung:

Ein Spieler befindet sich einer Liegestützposition, ein zweiter Spieler nimmt dessen Bein in die Hand, so dass eine Schubkarre entsteht.

Ablauf:

Der Mitspieler hält den Spieler an den Beinen, während dieser die Aufgabe hat, im Kreis zu wandern.

19:

Aufstellung:

Ein Spieler vollzieht Burpees.

Ablauf:

Nach einem Strecksprung geht es in die Liegestütz-Position. Es wird ein Liegestütz durchgeführt, danach erfolgt der nächste Strecksprung usw.

20:

Aufstellung:

Ein Spieler steht auf einer Weichbodenmatte.

Ablauf:

Der Spieler kann auf der Weichbodenmatte unterschiedliche Übungen absolvieren:

  • laufen
  • hüpfen auf einem Bein/ beidbeinig
  • mit dem Bauch auf die Matte fallen lassen, aufstehen, einen Strecksprung durchführen und wieder fallen lassen
  • Sidesteps
  • von der Matte auf den Boden springen, sich umdrehen und wieder zurück auf die Matte springen usw.

vonvon Jens R. / Redaktion: Goetz&Media | Sport

2. Juli 2024

Saisonvorbereitung – konditionelle Grundlagen

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 11:37

Die Saisonvorbereitung steht auf der Tür. Daher werden in diesem Artikel verschiedene Möglichkeiten des Ausdauertrainings über den klassischen Waldlauf hinaus beschrieben, sowie Ausdauer-Tests, für die keine Laktat-Analyse notwendig sind.

Ausdauerlauf:

Aufstellung:

Dieser Lauf kann sowohl in der Halle als auch auf einer 400m Bahn absolviert werden. Er dient dazu, die Spieler über ein gesteigertes Tempo an ihre Leistungsgrenze zu bringen. Gleichzeitig lässt sich hier auch der konditionelle Grundzustand der Spieler erkennen.

Ablauf:

In der Halle:

Es wird ein Hütchen-Viereck aufgebaut. Alle Seiten sind gleich lang, z.B. 15m. Der Spieler startet auf Signal des Trainers (Pfiff, Hupe etc.) und muss bis zum nächsten Signal des Trainers wieder am ersten Hütchen sein. Die Geschwindigkeit wird langsam gesteigert, in dem der Trainer die Abstände zwischen den Pfiffen verringert.

Mögliche Abstände (je nach Leistungsstand):

30 Sekunden = 7,2 km/h (= 1.000m in 08:20; 10km in 1:23:20; Marathon in 5:51:37)

25 Sekunden = 8,64 km/h (= 1.000m in 06:58; 10km in 1:09:46; Marathon in 4:54:23)

20 Sekunden = 10,8 km/h (= 1.000m in 05:33; 10km in 55:33; Marathon in 3:54:25)

15 Sekunden = 14,4 km/h (= 1.000m in 04:10; 10km in 41:40; Marathon in 2:55:48)

Die Anzahl der Runden pro Geschwindigkeitsabschnitt sind individuell festzulegen.

Auf der 400m Bahn:

Gleicher Ablauf wie oben, nur dass der Trainer hier alle 200m ein Signal (Pfiff, Hupe etc.) gibt.

Mögliche Abstände (je nach Leistungsstand):

1:40 = 7,2 km/h (= 400m in 03:20)

1:22 = 8,64 km/h (= 400m in 2:47)

1:06 = 10,8 km/h (= 400m in 2:13)

0:50 = 14,4 km/h (= 400m in 1:40)

Zum Vergleich: 200m Weltrekord = 19,19 Sekunden = 36km/h (Männer)

= 21,34 Sekunden = 34km/h (Frauen)

400m Weltrekord = 43,03 Sekunden = 33km/h (Männer)

= 47,60 Sekunden = 30km/h (Frauen)

Shuttle-Run:

Aufstellung:

Ein wirklicher Test und kein Ausdauerlauf ist der Shuttle-Run-Test. Dieser wird unter genormten Bedingungen vollzogen und hat somit auch eine Vergleichbarkeit.

Im Abstand von 20m werden zwei Linien parallel gezogen oder mit Hütchen markiert.

Ablauf:

Ziel für die Spieler ist es, innerhalb einer vorgegebenen Zeit von einer Linie zur anderen zu laufen, diese zu überqueren und wieder, innerhalb des Zeitfensters, zurückzulaufen. Die Zeit wird auch hier über ein akustisches Signal definiert. Sollte der Spieler vor dem Signal die Linie erreichen, muss er warten, bis das Signal ertönt. Sollte der Spieler beim Signal noch nicht an der Linie sein, muss er diese zunächst überqueren um dann zur anderen Linie laufen. Ein Spieler, der 3x die Linie bis zum Signal nicht überqueren konnte, scheidet aus.

Der Trainer kann auch hier der Signalgeber sein, allerdings gibt es im Internet zahlreiche Seiten, die sowohl eine fertige .mp3 mit den entsprechenden Signalen für einen kompletten Testablauf bereitstellen. Zudem gibt es auch Auswertebögen und Interpretationen der Zeiten zum Herunterladen.

Auf der Laufbahn:

Einholen:

Aufstellung:

Die Spieler stellen sich in zwei Gruppen am jeweiligen Ende der 100m-Gerade auf.

Ablauf:

Auf ein Signal starten entweder die jeweils ersten Spieler oder jeweils die gesamte Gruppe. Ziel ist es, den anderen Spieler, die andere Gruppe einzuholen. Der Trainer bestimmt die dazu verfügbare Strecke.

10.000m Weltrekord:

Aufstellung:

Mindestens 8 Spieler stellen sich (hier: in 2er Gruppen) alle 100m auf. Ziel ist es, als Team den aktuell bestehenden 10.000m Weltrekord zu unterbieten.

Ablauf:

Auf ein Startsignal startet der erste Spieler seinen 100m Lauf bis zum ersten Spieler der nächsten Gruppe und berührt diesen als dessen Startsignal. Der gerade aktive Spieler stellt sich an.

Bei 8 Spielern läuft jeder Spieler ca. 12 Mal. Bei 12 Spielern läuft jeder Spieler ca. 8 Mal.

Der aktuelle Weltrekord liegt bei 26:11 Min. (Männer) bzw. 28:54 (Frauen).

Um den Weltrekord zu unterbieten, müssen alle 100m im Schnitt unter 15,71 Sekunden (Männer) bzw. 17,34 Sekunden (Frauen) gelaufen werden.

Zum Vergleich: 100m Weltrekord = 9,58 Sekunden = 39km/h (Männer)

= 10,49 Sekunden = 33km/h (Frauen)

Cooper-Test:

Aufstellung:

Ebenfalls ein genormter Test, der als Indikator der vorherrschenden Grundlagenausdauer genommen werden kann. Auf ein Signal starten alle Spieler gemeinsam auf der Laufbahn.

Ablauf:

Der Cooper-Test dauert 12 Minuten. Ziel für die Spieler ist es, in diesen 12 Minuten die größtmögliche Strecke zurückzulegen.

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, die bei der Interpretation der gelaufenen Zeiten helfen.

In der Halle:

Puzzlestück:

Aufstellung:

Als Variante eines klassischen Staffellaufes. Es werden zwei Teams (oder mehr) gebildet. Diese stellen sich auf einer Seite des Spielfeldes bei 9m auf. Ziel ist ein Puzzlespiel am 9m auf der anderen Seite des Spielfeldes.

Ablauf:

Der jeweils erste Spieler einer Gruppe sprintet zum Puzzlespiel. Am Puzzle hat er innerhalb einer vordefinierten Zeit (z.B. 15 Sekunden) die Möglichkeit, ein Puzzlestück zu legen. Danach sprintet er wieder zur Gruppe zurück und der nächste Spieler ist an der Reihe. Die Gruppe, die das Puzzle zuerst gelöst und alle Spieler im Ziel hat, hat gewonnen. Anstelle eines Puzzles könnte z.B. auch Kniffel o.ä. genommen werden.

von Jens R. / Redaktion: Goetz&Media | Sport

18. Juni 2024

Trainingseinheit Passen, 1:1 und Werfen

Kategorie: Passen,Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 13:23

In der aktuellen kleinen Serie werden in drei aufeinander folgenden Artikeln jeweils eine komplette Trainingseinheit mit einem besonderen Schwerpunkt vorgestellt. Im ersten Teil ging es um das Tempospiel, den sicheren Ballvortrag und die Entscheidungsfindung unter Druck, im zweiten Teil wurde das Einführen eines leeren Kreuzens im Rückraum vorgestellt.

In der nun abschließenden dritten Trainingseinheit geht es um Passen, 1:1 und Werfen.

Die Trainingseinheit dauert 90 Minuten.

Aufwärmen: 35 Minuten

Hauptteil: 45 Minuten

Abschluss: 10 Minuten

Aufwärmen – 5 Minuten:

Individuelles Aufwärmen mit anschließendem Dehnen.

Aufwärmspiel – 10 Minuten:

Aufstellung:

In einer Spielhälfte werden Kästen (oder Matten, Ringe etc.) verteilt. Es gibt eine angreifende und eine verteidigende Mannschaft.

Ablauf:

Die angreifende Mannschaft hat, abhängig von der Spielerzahl, mindestens zwei Bälle. In einer vorzugebenen Zeit ist es die Aufgabe, soviele Bälle wie möglich in der Kiste abzulegen. Danach wird gewechselt.

Coaching-Tipps:

Der Trainer bestimmt den Schwierigkeitsgrad durch die Vorgabe der Regeln:

  • mit oder ohne Prellen
  • drei Schritte mit dem Ball erlaubt oder nicht
  • Rückpässe erlaubt oder nicht
  • Mindestanzahl an Pässen bis zum erlaubten Ablegen
  • Körperkontakt durch die Abwehr oder nicht
  • kein Bewachen der Ablegezone
  • usw.

Kräftigung und Geschicklichkeit – 10 Minuten:

Aufstellung:

Es werden, je nach Anzahl der Spieler, mehrere Bänke in der Halle verteilt.

Ablauf:

  1. Die Spieler stehen sich auf der umgedrehten Bank gegenüber und passen sich den Ball zu. Der Trainer gibt die Übungen vor, wie z.B. jeweils nur auf einem Bein stehen, mit der richtigen oder falschen Hand werfen etc.
  2. Die Spieler stehen parallel zur ersten Bank und hüpfen nun gleichzeitig seitwärts über die Bank. In Sidesteps geht es zur zweiten Bank, dazwischen wird der Ball gepasst.
  3. Die Spieler stehen sich auf jeweils einer Bank gegenüber. Es werden hier Medizinbälle von unten zum Mitspieler auf der anderen Bank geworfen. Im Anschluss wechseln und den Ball von vor der Brust oder über den Kopf werfen.
  4. Die Spieler stellen sich hinter eine umgedrehte Bank und laufen darüber. Der Ball wird neben der Bank geprellt. Die Geschwindigkeit wird hierbei dem sicheren Lauf untergeordnet und stetig gesteigert.

Coaching-Tipps:

Die Übung kann als Zirkel ausgeführt werden, ebenso kann eine Bank auch für mehrere Übungen genutzt werden.

Einpassen – 10 Minuten:

Aufstellung:

Acht Spieler stellen sich in einem Viereck auf. Vier Spieler bilden den äußeren Rand, vier weitere Spieler stehen innen. Jeder Spieler hat einen Ball.

Ablauf:

Folgende Übungen sind denkbar:

  1. Die gegenüber stehenden Spieler passen sich mit einem Ball.
  2. Ein zweiter Ball wird dazu genommen.
  3. Jedes Paar hat einen Ball, der äußere Spieler passt den Ball zum Partner, erhält den Ball zurück und spielt dann zum von ihm rechts stehenden Spieler (später links stehend).
  4. Die Spieler im Inneren bewegen sich in Sidesteps im Kreis und erhalten immer einen Ball vom nächsten außenstehenden Partner. Nach zwei Runden Richtungswechsel.
  5. Die Spieler im Inneren bewegen sich in Sidesteps im Kreis. Nun bewegen sich auch die außenstehenden Spieler mit Sidesteps im Kreis. Entweder in die gleiche Richtung oder in die entgegengesetzt.

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann die Schwierigkeit je nach Leistungsstand steuern. Die genaue Ausführung und die Sicherheit mit dem richtigen Timing gehen zunächst vor der Geschwindigkeit. Diese ist im Laufe der Übung anzupassen.

Einwerfen – 10 Minuten:

Aufstellung:

Jeweils zwei Spieler stehen auf Rückraum Links und Rückraum Rechts. Die restlichen Spieler stehen am Kreis. Die Bälle sind bei den Rückraumspielern. Vor dem ersten Spieler liegen so viele Bälle wie Spieler am Kreis stehen und der eigene. Der zweite Rückraumspieler hat einen Ball.

Ablauf:

Der linke Rückraumspieler passt diagonal zum ersten Kreisspieler (1), dieser wirft den Vorgaben des Torwarts entsprechend auf das Tor (2). Gleichzeitig passt Rückraum rechts den Ball diagonal (2) und der Kreisläufer wirft auf das Tor (3). Alle Kreisspieler werden so angespielt. Im Anschluss daran werfen die Rückraumspieler auf das Tor, erst RL, dann RR etc.

Coaching-Tipps:

In dieser Übung geht es darum, den Torwart einzuwerfen und ihm ein Gefühl für die Bälle zu geben. Die Feldspieler müssen präzise in die vorgegebenen Ecken werfen. Ist der Torwart erwärmt, kann die Übung für ein Wurftraining genutzt werden.

Übung 1 – 10 Minuten:

Aufstellung:

Die Feldspieler stellen sich auf Rückraum Mitte auf Höhe der Mittellinie auf. Der Raum ist mit Markierungen abgegrenzt und innerhalb des Raumes befinden zwei Abwehrspieler hintereinander. Ein Torwart steht im Tor. Die Bälle sind beim Anspieler, der neben dem Tor steht.

Ablauf:

Die Angreifer müssen sich zwei Mal ohne Ball gegen den Abwehrspieler durchsetzen (1+2). Mit Körpertäuschungen, Drehungen, Erhöhung der Geschwindigkeit etc. Gelingt ihnen das, erhalten Sie vom Anspieler den Ball (3) und schließen mit Torwurf ab.

Coaching-Tipps:

Der Trainer muss vorgeben, wie intensiv die Abwehr agieren darf. Auch der Körperkontakt muss definiert sein. Die Intensität langsam steigern.

Übung 2 – 10 Minuten:

Aufstellung:

Die Übungen 2 und 3 sind in einem Bild zusammengefasst. Übung 2 bezieht sich auf die Übung der Spieler auf Rückraum Links und Rückraum Rechts (1). Hier befinden sich die Angreifer auf den Halbpositionen, ein Abwehrspieler auf HL und HR.

Ablauf:

Der Angreifer passt den Ball zum Abwehrspieler (1) und erhält diesen wieder zurück (2). Im Anschluss daran absolviert der Angreifer ein 1:1.

Coaching-Tipps:

Alle Spieler müssen in die Abwehr. Es wird auch zwischen HL und HR gewechselt, so dass die Spieler auf beiden Seiten verteidigen.

Übung 3 – 15 Minuten:

Aufstellung:

Diese Übung bezieht sich auf die Rückraumspieler in der Mitte (2). Es stellen sich zwei Gruppen parallel auf, denen jeweils ein Abwehrspieler, IL und IR, gegenübersteht.

Ablauf:

Die Spieler passen zunächst vor der Abwehr. Dann beginnt der erste Spieler mit einem 1:1 einen Durchbruch zwischen den beiden Spielern zu erzielen (1). Gelingt dies nicht, passt er zu seinem Mitspieler (2), der ebenfalls im 1:1 versucht, die Abwehr zu überwinden (3+4).

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann auch hier verschiedene Vorgaben machen. Es darf z.B. nicht geprellt werden, der Durchbruch muss mit einem 1:1 erfolgen, Würfe aus dem Rückraum sind nicht gestattet.

Die Übung ist schließlich auf ein 4:4 und 5:5 auszuweiten.

Abschluss – 10 Minuten:

Auf zwei Tore verteilen sich die Feldspieler und Torhüter. Die Feldspieler werfen abwechselnd von ihren Positionen. Ein gehaltener Ball zählt einen Punkt für den Torwart, ein Treffer zählt einen Punkt für die Feldspieler. Gezählt wird bis 10.

von Jens R. / Redaktion: Goetz&Media | Sport

30. Mai 2024

Trainingseinheit: Einführung leeres Kreuzen

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 15:45

In der aktuellen kleinen Serie werden in drei aufeinander folgenden Artikeln jeweils eine komplette Trainingseinheit mit einem besonderen Schwerpunkt vorgestellt. Im ersten Teil ging es um das Tempospiel, den sicheren Ballvortrag und die Entscheidungsfindung unter Druck.

In diesem Teil wird das Einführen eines leeren Kreuzens im Rückraum vorgestellt.

Die Trainingseinheit dauert 90 Minuten.

Aufwärmen: 20 Minuten

Hauptteil: 55 Minuten

Abschluss: 15 Minuten

Aufwärmen – 5 Minuten:

Individuelles Aufwärmen mit anschließendem Dehnen.

Ballgewöhnung Teil 1 – 10 Minuten:

Aufstellung:

Es werden 2er-Gruppen gebildet, mit jeweils einem Ball. Die Paare stellen sich gegenüber auf, parallel zur Mittellinie mit einem Abstand von einigen Metern.

Ablauf:

Die Paare spielen sich den Ball zu:

  • zunächst mit der starken Armseite, anschließend mit der schwachen
  • laufen beim passen aufeinander zu und wieder voneinander weg. Passen mit dem starken und dem schwachen Arm, im vorwärts und rückwärts laufen sowie mit beiden Händen über dem Kopf und vor der Brust
  • positionieren sich kurz vor der Seitenauslinie und spielen harte, präzise Pässe aus dem Schlagwurf und dem Sprungwurf

Vorbereitung für den Pass im leeren Kreuzen:

  • der Spieler ohne Ball läuft von der Seitenlinie aus auf den Partner mit Ball in einem leichten Bogen zu (1) und erhält ca. in der Mitte den Ball (2). Er macht eine Wurftäuschung (3) und spielt den Ball zurück zum Partner (4). Im Anschluss läuft der Spieler wieder auf seine Position zurück (5) und erhält den Ball zugespielt (6). Der Ablauf beginnt für die andere Seite. Nach einigen Durchgängen bzw. der sicheren Ausführung wird die Blickrichtung geändert, so dass nun der jeweilige Spieler von der anderen Seite aus anläuft.

Coaching-Tipps:

Neben der Ballgewöhnung und dem Aufwärmen des Schulterapparates geht es am Ende dieses Trainingsabschnittes darum, einen ersten Bewegungsablauf des leeren Kreuzens einzuführen. Dabei kann der anlaufende Spieler tempomäßig in zwei Phasen agieren: Im Bogenlauf etwas langsamer und beschleunigen, wenn es auf das Tor zu geht. Da es sich hier noch um das Aufwärmen handelt, sollte die Übung im mittleren Tempo geschehen. Wichtiger ist die korrekte Wurftäuschung, mit Blick und Oberkörper Richtung Tor sowie die präzisen Pässe des jeweiligen Spielers.

Torwart einwerfen – 5 Minuten:

Der/ die Torhüter haben sich während der Ballgewöhnung der Spieler individuell aufgewärmt. Passende Übungen dazu finden sich hier:

Torhüter im Fokus

Erwärmungsspiel

Erwärmung und Reaktion

Torwarttraining mit Luftballon

Aufstellung:

Der Torwart befindet sich im Tor. Die Feldspieler haben sich im Rückraum, jeweils Halblinks und Halbrechts ohne Bälle positioniert. Zwei Hütchen markieren die Laufwege. Der Trainer steht am 7m-Punkt mit einer Ballkiste.

Ablauf:

Rückraum Links startet und läuft in einem Bogen um das entferntere Hütchen herum (1) erhält den Ball vom Trainer (2) und wirft für den Torwart in die vorgegebene Ecke. Gleichzeitig startet RR mit dem selben Ablauf (2).

Coaching-Tipps:

Trotz der Vorübung muss das Einwerfen durch die Feldspieler konzentriert und präzise stattfinden. Der Trainer oder der Torwart sagen das Wurfbild an, z.B. jeweils 1x oben, 1, Mitte und 1x unten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Feldspieler so in den Bewegungsablauf starten, dass die Würfe für den Torwart ohne Pause hintereinander auf das Tor kommen.

Außerdem sollte auch hier schon der Bewegungsablauf aus der Ballgewöhnung fortgesetzt werden, also eine Temposteigerung kurz vor Erhalt des Balles erkennbar sein.

Übung 1 – 10 Minuten:

Aufstellung:

Gleiche Aufstellung wie beim Einwerfen ohne Ballkiste und Trainer. Nun hat jeder Feldspieler einen Ball, bis auf den ersten Spieler auf RL.

Ablauf:

Auch der Ablauf ähnelt dem beim Einwerfen. Anstatt des Trainers spielt aber nun der Mitspieler auf der anderen Rückraumposition den Ball zu. RL läuft im Bogen an (1), erhält den Ball von RR (2) und schließt mit Torwurf ab (3). Nun folgt die andere Seite.

Coaching-Tipps:

Der Grundablauf erfährt nun eine Erweiterung, so dass dem anlaufenden RL der Ball von RR zugespielt wird. Nach den ersten Würfen kann hier das Tempo nach und nach bis zur Spielgeschwindigkeit gesteigert werden, so dass eine deutliche Temposteigerung des RL erkennbar ist. Der Pass von RR muss gut abgestimmt sein, so dass RL diesen im Lauf erhält und sich mit drei Schritten in Wurfdistanz zum Tor befinden kann.

Nach dem der Ablauf funktioniert kann die Übung erweitert werden:

  • ein Abwehrspieler als Block
  • ein Kreisspieler und ein Abwehrspieler
    • der Abwehrspieler muss entscheiden, ob er offensiv heraustritt oder den Kreis deckt. Der Angreifer muss entsprechend entscheiden
    • der Kreisspieler blockt den Abwehrspieler an dessen Außenseite, so dass der Angreifer an ihm vorbei werfen kann.

Übung 2 – 15 Minuten:

Aufstellung:

Zur vorangegangenen Aufstellung wird Rückraum Mitte dazu genommen. Eine Ballkiste steht auf RM. Zwei Abwehrspieler befinden sich als Innen Links und Innen Rechts in der Abwehr. Zwei Hütchen markieren die Abwehrpositionen Hinten Links und Hinten Rechts.

Zu Beginn wird der Angriff ohne Abwehrspieler geübt, bis RM in den Ablauf mit eingebunden ist.

Ablauf:

Der Ablauf wird der Übersicht halber im Folgenden immer ausgehend von Rückraum Links beschrieben. Im Training sollten beide Seiten gleichermaßen und abwechselnd trainiert werden.

Nach einmaligem Durchspielen übt RM Druck auf das Tor aus (1) und passt den Ball zu RR (2). Im Anschluss läuft er im Bogen mit Blick zum Tor auf die Position Rückraum Links (3). RL wiederum läuft nun in dem schon vorher trainierten Bogen auf die Mitte (2) und erhält den Ball von RR (4). RL werden nach dem Ballerhalt verschiedene Optionen vorgegeben:

  • Wurf (schwarze 5)
  • Pass zum RR, RR wirft (blaue 5)
  • Pass zum RM, RM wirft (rote 5)
  • RL kreuzt direkt mit RR (grüne 5)
    • RR wirft
    • Parallelpass zum RM, RM wirft
  • anders: RR passt nicht zu RL sondern spielt den langen Parallelpass zu RM, RM wirft

Im Anschluss daran werden zwei Abwehrspieler dazu genommen, die Optionen für den Angriff werden nun, in Überzahl, gegen die Abwehr ausgespielt.

Coaching-Tipps:

Im Vordergrund steht zunächst der richtige Ablauf, in dem es zahlreiche Varianten gibt. Im Grundablauf übt RM leichten Druck auf die Abwehr aus, spielt den Ball dann zu RR. Er hält Blickkontakt mit der Abwehr. RL läuft hinter ihm in einem Bogen und erhöht die Geschwindigkeit, sobald es in Richtung Tor geht. RR spielt den Pass zum anlaufenden RL.

Ist der Ablauf präzise und flüssig, werden die zwei Abwehrspieler mit dazu genommen. Es entsteht ein 3:2, wo RL zunächst die Aufgabe hat, mit seinem Bogen weit über die Mitte auf IL bzw. zwischen IL und HR zu laufen. Aus diesem Auftakt sollen die oben aufgezeigten Varianten gespielt werden.

Übung 3: 15 Minuten:

Aufstellung:

Als Ergänzung zur Übung 2 kommt im Angriff nun ein Kreisspieler mit dazu. Die Hütchen in der Abwehr werden durch Spieler ersetzt. Es entsteht ein 4:4.

Ablauf:

Auch der Ablauf bleibt wieder gleich: Auftakt durch den anlaufenden RM (1), der den Pass zu RR spielt (2) und im Bogen auf RL läuft (3). Gleichzeitig läuft RL im Bogen über die Mitte (2) und erhält den Pass von RR. KM steht standardmäßig an der Außenseite von IL.

Coaching-Tipps:

RL hat die Aufgabe, zunächst die mögliche Sperre des KM auszunutzen. Er muss entscheiden, ob er hier zum Tor durchbrechen kann, den Parallelpass spielt oder ein Kreuzen mit RR beginnen kann (abhängig vom Verhalten der Abwehr). KM muss ebenfalls entsprechend reagieren. Alle in Übung 2 eingeführten Varianten können gespielt werden. Außerdem kann KM für die Ausgangsposition auch zwischen HL und HR gestellt werden, mit einer Sperre an der Innenseite bei HR, um die Abwehr zu teilen. Der Trainer bestimmt die Intensität der Abwehr, so dass der Angriff zunächst die Abläufe weiter üben kann.

Abschluss – 15 Minuten:

Aufstellung:

Es wird ein 6:6 gespielt. Der Angriff startet an der Mittellinie.

Ablauf:

Der Ball wird in die Hälfte getragen, der Kreisläufer positioniert sich. Auftakt ist das leere Kreuzen mit einer der bisher trainierten Varianten.

Coaching-Tipps:

Die letzte Übung kann als Wettkampf stattfinden, z.B. dass jede Mannschaft fünf Angriffe erhält und es mehr erfolgreiche Abschlüsse zu erzielen gilt. Dem Angriff sollte vor jedem Start eine kurze Zeit der Abstimmung eingeräumt werden, um einen geeigneten Auftakt zu bestimmen.

von Jens R. / Redaktion: Goetz&Media | Sport

14. Mai 2024

Trainingseinheit Tempospiel – Ballvortrag

Kategorie: Tempospiel – Autor: KaiDittrich – 18:05

In der nächsten kleinen Serie werden in drei aufeinander folgenden Artikeln jeweils eine komplette Trainingseinheit mit einem besonderen Schwerpunkt vorgestellt. In diesem ersten Teil geht es um das Tempospiel, den sicheren Ballvortrag und die Entscheidungsfindung unter Druck.

Eine Trainingseinheit dauert 90 Minuten.

Aufwärmen: 25 Minuten

Hauptteil: 50 Minuten

Abschluss: 15 Minuten

Aufwärmen – 5 Minuten:

Individuelles Aufwärmen mit anschließendem Dehnen.

Ballgewöhnung Teil 1 – 7 Minuten:

Aufstellung:

Es werden 2er-Gruppen gebildet, mit jeweils einem Ball.

Ablauf:

Die Paare spielen sich variantenreich den Ball zu und bleiben immer in Bewegung.

  • Paralleles Laufen, dabei passen mit der starken und anschließend mit der schwachen Hand
  • Aufeinander zu laufen und wieder von einander weg laufen, dabei passen
  • Nicht nur bei der Wurfhand variieren, auch bei den Passarten, wie Bodenpass, Sprungwurfpass, Pass über das falsche Bein

Vorbereitung für den Pass im Tempogegenstoß:

  • Der Spieler mit Ball passt zu seinem Partner. Im Anschluss startet er in hoher Geschwindigkeit in Richtung anderes Hallenende. Der Partner passt ihm einen weiten, präzisen Ball in den Lauf. Im Anschluss nähern sich beide Spieler passend wieder einander an, der Ablauf beginnt von vorne.

Coaching-Tipps:

Bei der Ballgewöhnung geht es daran, sich (wieder) mit dem Handball vertraut zu machen, seine Schulter und den Bewegungsapparat aufzuwärmen und die Möglichkeit zu nutzen, verschiedene Passvarianten auszuprobieren. Gleichzeitig dient sie als erste Vorbereitung auf den Hauptteil, in dem die Paare sich nach einem kurzen Antritt einen langen Pass zuspielen. Der Trainer sollte darauf achten, dass bereits dieser Teil des Trainings ernst genommen wird, die Spieler sich gut und qualitativ passen und auch die Pässe in den Lauf jeweils ihr Ziel finden.

Ballgewöhnung Teil 2 – 7 Minuten:

Aufstellung:

Je nach Mannschaftsstärke wird die Mannschaft in zwei Gruppen eingeteilt, welche sich jeweils in eine Spielhälfte begeben.

Ablauf:

Bei z.B. sieben Spielern in einer Hälfte werden alle Spieler mit einer Nummer zwischen 1 und 7 versehen. Die Nummer 1 erhält den Ball und muss nun zu Spieler 2 passen. Dieser zu Spieler 3 usw. Spieler 7 passt zu Spieler 1. Sobald z.B. Spieler 2 den Ball erhalten hat, startet Spieler 3 in einen schnellen Lauf innerhalb der eigenen Hälfte. Er erhält den Ball und Spieler 4 ist bereits gestartet.

Coaching-Tipps:

Die Spieler sollen hier unter Druck den Ball präzise in den Lauf passen. Nach der Ballannahme dürfen sie nur drei Schritte machen, müssen direkt schauen, wo ihr Mitspieler ist und den Pass platzieren. Der Trainer kann die Schwierigkeit erhöhen, in dem z.B. keine drei Schritte mehr erlaubt sind, sondern der Ball so schnell es geht weiter gepasst werden muss.

Torwart einwerfen – 6 Minuten:

Der/ die Torhüter haben das voran gegangene Programm mitgemacht.

Aufstellung:

Der Torwart befindet sich im Tor. Die Feldspieler haben sich im Rückraum, jeweils links und rechts positioniert. Drei Hütchen markieren die Laufwege. Bis auf den ersten Spieler haben alle einen Ball.

Ablauf:

Rückraum Links läuft zum Hütchen in der Mitte, berührt dieses (1) und läuft sofort in einem Bogen auf das weitere Hütchen auf seiner Seite zu (2). Dann erhält er den Pass von Rückraum rechts (3) und wirft auf das Tor. Danach startet Rückraum Rechts in den Ablauf.

Coaching-Tipps:

Trotz der Vorübung muss das Einwerfen durch die Feldspieler konzentriert und präzise stattfinden. Der Trainer oder der Torwart sagen das Wurfbild an, z.B. jeweils 1x oben, 1, Mitte und 1x unten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Feldspieler so in den Bewegungsablauf starten, dass die Würfe für den Torwart ohne Pause hintereinander auf das Tor kommen.

Passübung – 10 Minuten:

Aufstellung:

Zwei Gruppen von Feldspielern positionieren sich jeweils in einer Ecke des Spielfeldes und parallel gegenüber an der Mittellinie. Jeweils ein Torhüter befindet sich im Tor mit jeweils einem Ballkasten.

Ablauf:

Der Spieler in der Ecke startet in Spielgeschwindigkeit in einem Bogen in Richtung Mittellinie (1). In dieser Zeit läuft der Torwart zum Ballkasten und passt anschließend dem Feldspieler den Ball in den Lauf (2). Kurz vor diesem Ballerhalt startet der Spieler von der Mittellinie in Spielgeschwindigkeit in einem Bogen in Richtung Tor (3), erhält schließlich den Ball zugepasst (4) und schließt mit Torwurf ab (5). Die Feldspieler aus der Ecke stellen sich dann an der Mittellinie und die Feldspieler von der Mittellinie in der parallelen Ecke auf. Spielrichtung ist nun das andere Tor.

Coaching-Tipps:

Abhängig vom Leistungsstand kann die Geschwindigkeit angepasst werden. Ziel muss sein, dass ein flüssiger Ablauf entsteht und die Pässe sauber in den Lauf gespielt werden können. Der Trainer kann sich z.B. in den Passweg des Torwarts stellen, so dass dieser gezwungen ist, noch präziser zu passen.

Als Erweiterung lassen sich zudem Abwehrspieler dazu nehmen.

  • Zunächst ein Abwehrspieler im Bereich hinter der Mittellinie, der die Aufgabe hat, den Pass vom ersten zum zweiten Spieler zu stören.
  • Dann ein Abwehrspieler im Bereich von 9m, der den heranlaufenden zweiten Spieler stört.
  • Und/ Oder beide Abwehrspieler zusammengenommen, so dass ein 2:2 entsteht. Dazu läuft der erste Feldspieler nach seinem Pass durch und ist anspielbereit. Der Abwehrspieler hinter der Mittellinie lässt sich zurückfallen.

Passübung 2 – 10 Minuten:

Aufstellung:

Zwei Gruppen von Feldspielern positionieren sich jeweils in einer Ecke des Spielfeldes. Jeweils ein Torhüter befindet sich im Tor mit jeweils einem Ballkasten. Ein Abwehrspieler befindet sich jeweils in einer Spielhälfte in der Mitte.

Ablauf:

Die sich in den Ecken befindlichen Spieler laufen in Spielgeschwindigkeit in Richtung 7m-Punkt (1) und erhalten den Pass vom Torwart (2). Die Feldspieler müssen nun den Ball zum anderen Tor gegen die Abwehrspieler vortragen und mit Torwurf abschließen.

Coaching-Tipps:

Die Angreifer spielen 2x ein 2:1. Abhängig vom Leistungsstand kann das Prellen erlaubt sein oder eben nur drei Schritte, der Aktionsraum durch Hütchen begrenzt oder z.B. eine Kreuzaktion, mit oder ohne Ball, als Pflicht vor dem Torwurf eingeführt werden. Die Intensität und Aktivität der Abwehrspieler muss vorher bestimmt werden,

Passübung 3 – 10 – 15 Minuten:

Aufstellung:

Zwei Gruppen von Feldspielern befinden sich jeweils in einer Spielfeldecke. Ein Torwart im Tor, die Bälle liegen im Ballkasten neben dem Tor. Hütchen markieren die Laufwege, zwei Abwehrspieler haben sich positioniert.

Ablauf:

Einer der beiden Feldspieler startet in Spielgeschwindigkeit und läuft an der Außenlinie entlang (1). Kurz vor dem Hütchen spielt der Torwart ihm den Ball zu (2). Zeitgleich startet auch der andere Feldspieler zu seinem Hütchen (2).

Der Abwehrspieler verteidigt den Angreifer unmittelbar nach dessen Ballbesitz, so dass dieser sofort gestört wird. Der zweite Feldspieler sollte nun anspielbereit sein, so dass dann ein 2:2 gespielt werden kann, wo sich die Feldspieler von den Abwehrspieler lösen und frei laufen müssen.

Coaching-Tipps:

Das Agieren der Abwehrspieler bestimmt die Übung. Sie sollen sofort nach der Ballentnahme beim Feldspieler sein und Druck aufbauen, ihm aber dennoch die Möglichkeit lassen, eine Entscheidung zu treffen und den Mitspieler zu suchen. Beim 2:2 haben die Abwehrspieler zunächst Nachteile aufgrund der Größe des Spielfeldes, die Feldspieler müssen dies aber auch nutzen, sich freilaufen und nach der Ballabgabe ständig in Bewegung bleiben.

Passübung 4 – 10 – 15 Minuten:

Aufstellung:

Drei Gruppen von Feldspielern stellen sich jeweils in den beiden Spielfeldecken und in der Mitte des 6m-Kreises auf. Jeweils ein Torwart ist im Tor, die Bälle sind im Ballkasten neben dem Tor. Ein Abwehrspieler ist auf Höhe der Mittellinie positioniert, ein weiterer Abwehrspiel auf Höhe Hinten Rechts bei 9m. Hütchen markieren an dieser Stelle das Spielfeld.

Ablauf:

Der Spieler in der rechten Ecke startet in Spielgeschwindigkeit in einem Bogen in Richtung Mittelkreis (1). Er erhält einen Ball vom Torwart in den Lauf gespielt (2). Gleichzeitig starten die Spieler in der anderen Ecke und in der Mitte (2). Der Feldspieler aus der rechten Ecke spielt den Ball zum Feldspieler aus der linken Ecke (3), diese passt den Ball weiter zum Spieler aus der Mitte (4). Der Abwehrspieler soll diesen Pass stören.

In der Zwischenzeit ist der Spieler aus der rechten Ecke weitergelaufen (5) und erhält schließlich den Ball zurück. Auch diesen Pass kann der Abwehrspieler an der Mittellinie stören. Der Spieler aus der linken Ecke ist ebenfalls durchgelaufen, so dass sich nun gegen den Abwehrspieler auf Hinten Rechts ein 2:2 ergibt.

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann anhand des Leistungsstandes die Aktionen der Abwehrspieler steuern und vorgeben, ob sie nur stehend ein klein wenig stören oder spielnah den Ballbesitzenden verteidigen sollen.

Wichtig hierbei für die Feldspielerist ist das richtige Timing, das passende Kreuzen der Laufwege und der sichere Ballvortrag in Wettkampfgeschwindigkeit.

Abschluss – 15 Minuten:

Aufstellung:

Jeweils drei Feldspieler positionieren sich ganz links und ganz rechts an der Außenlinie sowie in der Mitte. Zwei Teams stehen jeweils bei 9m, das dritte Team steht an der Mittellinie. Die Tore sind mit jeweils einem Torwart besetzt. Ein Ball ist zu Beginn beim Team an der Mittellinie, die übrigen Bälle in einem Ballkasten neben den beiden Toren.

Ablauf:

Gespielt wird ein 3:3 Überschlagsspiel. Die Mannschaft an der Mittellinie spielt auf eines der beiden Tore gegen die dort stehende Mannschaft. Nach dem Torabschluss läuft diese Mannschaft in die andere Hälfte und spielt gegen das dritte Team. Den Ball dafür erhalten sie vom Torwart. Die gerade noch angreifende Mannschaft wird zur Abwehr usw. Die Abwehrspieler nehmen die Angreifer ca. 5m hinter der Mittellinie entgegen.

Coaching-Tipps:

Aufgrund der bisherigen Übungen in dieser Trainingseinheit ist der Spielaufbau bewusst breit angelegt. Die Feldspieler sollen zum einen weite Pässe zu ihren Mitspielern in den Lauf spielen und gleichzeitig durch schnelles Antreten, Richtungswechsel oder dem Kreuzen der Laufwege die Abwehrspieler überwinden und immer anspielbereit sein.

von Jens R. / Redaktion: Goetz & Media | Sport

30. April 2024

Passübungen im Kontinuum

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 12:43

Ziel der Übung:

  • Passen und Fangen mit kognitiver und konditioneller Belastung
  • Koordination

Die kleinen und einfachen Übungen sind manchmal die schwersten. In diesem Artikel werden drei Passübungen im Kontinuum vorgestellt, wo die Spieler entsprechend dem Übungsname den Ball eigentlich nur von einem Mitspieler zum nächsten passen müssen. Zusammen mit vorher festgelegten Abläufen, einer zu erledigenden Aufgabe nach dem jeweiligen Pass oder z.B. auch der Hinzunahme eines zweiten Balls und der damit steigenden Handlungsschnelligkeit kann es am Anfang dann doch herausfordernd sein.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Rückraumpositionen sowie die Außenpositionen sind besetzt. Eine Ballkiste steht auf der Mitte.

Ablauf:

RM spielt ein Kreuzen mit RL (1-3). In dessen Anschluss passt RL zu LA (4), LA passt zu RR (5). RR spielt ein Kreuzen mit RM (6-8) und RM kreuzt direkt im Anschluss mit RA (9-11). RA spielt den Ball zu RL (12), RL schließlich zu RM (13). Der Ablauf beginnt von vorne.

Coaching-Tipps:

Im Vordergrund soll zunächst die saubere Ausführung beim Kreuzen und beim Passen stehen. Je nach Leistungsstand kann dann die Geschwindigkeit bis hin zum spielnahen Tempo vorgegeben werden.

Der passgebende Spieler kann sich entweder wieder auf seiner angestammten Position einsortieren oder jeweils dem Ball nachlaufen und somit immer eine neue Position einnehmen. Eine weitere Vorgabe kann die Art der Pässe sein, wie z.B. nur Sprungwurf-Pässe oder nur Pässe aus dem Lauf, Pässe über das falsche Bein oder nur Aufsetzer als Pässe.

Als Variante kann der Ablauf nach dem ersten Durchgang (13) von RM zur anderen Seite geändert werden, so dass nun RM mit RR kreuzt, der Ball zu RA geht usw. Durch eine zu erreichende Anzahl an Pässen ohne Ballverlust kann der Druck auf die Spieler weiter erhöht werden.

Übung 2:

Aufstellung:

Es wird ein Quadrat mit Markierungen (hier: Fahnen) an jeder Ecke aufgebaut. Eine Fahne steht in der Mitte. Die Spieler positionieren sich gleichmäßig an den vier Ecken. Ein Ball ist im Umlauf.

Ablauf:

Der Grundablauf ist bei den unterschiedlichen Varianten gleich. Der jeweils erste Spieler erhält den Ball kurz hinter seiner Fahne in den Lauf gespielt (schwarze 1) und spielt diesen dann weiter zum nächsten Spieler (schwarze 2). Danach läuft der Spieler dem Ball nach und stellt sich an.

Variante 1 (rot): Der Spieler läuft nach dem Pass nicht den geraden Weg nach, sondern umrundet zunächst die Fahne in der Mitte.

Variante 2 (blau): Der Spieler läuft dem Ball nicht nach, sondern startet nach dem Pass in Richtung der Fahne in der Mitte, vollzieht an der Fahne eine Körpertäuschung und läuft zur Ecke gegenüber.

Variante 3 (grün): Der Spieler spielt den Pass, läuft dann aber gegen den Uhrzeigersinn zur nächsten Fahne.

Coaching-Tipps:

Auch hier gilt es zunächst den Schwerpunkt auf die saubere Ausführung zu legen. Bei gutem Gelingen kann die Geschwindigkeit angepasst werden. Die in Übung 1 genannten Varianten bei den Pässen und der Ausführung können hier fortgeführt werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Alle Feldspielerpositionen sind besetzt. Jeweils eine Fahne steht auf der Halbposition auf 9m. Die Bälle sind auf der Mitte.

Ablauf:

1:

RM spielt den Ball zu LA (1), LA passt weiter zu RR (2), RR passt zu RL (3). Während dieses Passes tritt KM an die Fahne bei Rückraum Links heraus und stellt an eine der beiden Seiten eine Sperre (3). RL nimmt die Sperre nach Ballerhalt an (4) und spielt den Ball zu RA (5). RA spielt den Ball zu RM (6), der Ablauf beginnt von vorne. RM entscheidet mit seinem ersten Pass, wo KM die Sperre stellt.

2:

RM spielt den Ball zu RR (1), KM umläuft die Fahnenstange auf Rückraum Links (2) und erhält den Ball von RR (3). KM spielt den Ball zu RA (4), dieser passt weiter zu LA (5). LA spielt zu RR (6), dieser zu RL (7). RL spielt einen Pass/ Rückpass (8+9) mit RM, KM umrundet nun die Fahne auf Rückraum Rechts (10) und erhält den Ball von RL (11). KM spielt den Ball zu LA usw.

Coaching-Tipps:

Bei diesem Passkontinuum wird der Kreisläufer mit hinzugenommen. Neben den oben bereits genannten Schwerpunkten in Bezug auf Passgenauigkeit und Ausführung, wird hier noch Entscheidungsfindung dazu genommen. Der Kreisläufer stellt die Sperre an der Innen- oder Außenseite des Abwehrspielers, der Rückraumspieler muss diese annehmen. RM bestimmt mit seinem Auftakt, auf welcher Seite KM die Sperre stellen kann, je nachdem ob der Ball zu LA oder RA geht.

Im zweiten Teil der Übung ist es u.a. auch der Pass/Rückpass auf den das Augenmerk gerichtet sein soll. Hier wird nicht auf der Rückraumposition nach dem Pass zu RM der Spieler gewechselt, sondern es soll eine spielnahe Szene konstruiert werden. RM kann bei seinem Pass mit unterschiedlichen Varianten arbeiten, mit Wurf- oder Passtäuschung oder der Geschwindigkeit des Rückpasses.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

5. April 2024

Übungen für die Position Torwart

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 12:41

Ziel der Übung:

  • Kognitive, koordinative und konditionelle Grundlagen
  • Belastung über den normalen Torwurf hinaus
  • Gegenstoßpässe üben

Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten Übungen für die einzelnen Positionen der Feldspieler vorgestellt wurden, endet die Reihe nun mit einigen Trainingsbeispielen für den Torwart. Insgesamt finden sich auf handballtraining.de schon eine große Anzahl an spezifischen Torwartübungen, so dass hier neben zwei individuellen auch zwei Übungen unter Beteiligung der Feldspieler vorgestellt werden. Diese sollen jedoch über das reine Wurftraining hinausgehen und vielmehr den Torwart in mehrere unterschiedliche Situationen versetzen um die konditionellen und koordinativen Abläufe zu erweitern.

Die bisherigen Übungsbeispiele aus der Serie der Feldspieler finden sich hier: Übungen für Außenspieler Teil 1 und Übungen für Außenspieler Teil 2 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und individuelle Übungen für Kreisläufer im Zweikampf und Torabschluss und Übungen für das Zusammenspiel zwischen Kreis und Rückraum.

Übung 1:

Aufstellung:

Ein Torwart im Tor. Im Spielfeld sind verschiedene Ziele aufgebaut, welche unterschiedliche Durchmesser haben. Eine blaue Weichbodenmatte als großes Ziel, ein individuell zu stellendes Viereck aus Hütchen, ein Kasten als kleineres Ziel und Hütchen zum treffen.

Ablauf:

Der TW hat die Aufgabe, die Bälle präzise auf bzw. in die Ziele zu werfen. Dabei sollen diese nicht abgeworfen, sondern mit einem Pass wie bei einem Tempogegenstoß angeworfen werden.

Coaching-Tipps:

Ja nach Leistungsstand können die Ziele unterschiedlich weit weg vom eigenen Tor platziert werden. Der Trainer sollte darauf achten, dass die Aufgabe fordernd ist, sich aber dennoch Erfolgserlebnisse für den TW einstellen. Evtl. muss bei der Grundaufstellung zunächst nachjustiert werden, so dass die Ziele dann bei häufigerem Einsatz dieser Übung nach und nach verkleinert oder weiter weg aufgebaut werden können.

Übung 2:

Aufstellung:

Ein Torwart befindet sich im Tor. Eine beliebige Anzahl an Feldspielern positioniert sich in der eigenen Hälfte. Alle sitzen. Ein Anspieler steht mit den Bällen auf 4m.

Ablauf:

Der Torwart steht mit dem Rücken zum Anspieler. Währenddessen steht einer der Feldspieler auf und dreht sich anspielbereit zum TW.

Grundübung: Der TW erhält den Ball. Er muss sich schnell orientieren welcher Feldspieler anspielbereit ist und den Ball zu diesem passen. Im Anschluss dreht er sich wieder um, ein anderer Feldspieler steht auf. Als Option ist im Anschluss ein Tempogegenstoß auf das zweite Tor möglich.

Varianten:

  • Der Anspieler gibt ein Kommando, der TW dreht sich um, erhält den Ball und passt.
  • Der Anspieler wirft den Ball ins Tor, der TW muss diesen nehmen […]
  • Der Anspieler gibt ein Kommando, wirft im Duell von der 4m gegen den TW […]
  • Der Anspieler wirft den Ball neben das Tor oder irgendwo in den 6m-Kreis. Der TW muss diesen holen […].
  • Alle Feldspieler stehen und haben ein rotes Leibchen. Nur ein Feldspieler hat ein grünes Leibchen und ist der Passempfänger.
  • Alle Feldspieler stehen, stellen sich aber, während der TW ihnen den Rücken zudreht, um. Jedem Feldspieler ist eine Farbe zugeordnet. Der Anspieler nennt die Farbe, zu der der Ball gespielt wird.
  • Wie vorangegangene Variante, die Feldspieler haben nun Zahlen. Der Trainer stellt dem TW eine Rechenaufgabe, dieser muss den Ball zur Lösung passen.

Coaching-Tipps:

In dieser auf den ersten Blick einfachen Übung, wird der TW auf mehreren Ebenen gefordert. Je nach Variante muss er sich zunächst auf eine andere Art konzentrieren, um dann den richtigen und auch genauen Pass zu spielen. Die Übung ist beliebig erweiterbar, z.B. mit aktiven Feldspielern, die sich in der eigenen Hälfte bewegen. Oder mit zusätzlichen Abwehrspielern, die Feldspieler abdecken und/ oder auch ein grünes Leibchen tragen, aber nicht angespielt werden dürfen. Am Ende mit dem Ziel, den TW vor eine nicht übliche Situation zu stellen, auf die er schnell und richtig (also ohne Ballverlust) reagieren muss.

Übung 3:

Aufstellung:

Rückraum Mitte und eine Außen-Position ist besetzt (hier: RA). Ein Spieler steht an der Mittellinie, ein Torwart steht im Tor. Eine Ballkiste befindet sich jeweils auf RM und beim TW.

Ablauf:

RM passt den Ball zu RA (1). Dieser startet zum Torwurf (2). RA wirft aber nicht, sondern spielt den Ball zum startenden RM (3). Dieser erhält den Ball und wirft auf das Tor (4).

Der TW spielt unmittelbar nach dem Torwurf einen direkten Ball zum an der Mittellinie wartenden Angreifer (5).

Variante: Auch LA ist besetzt, so dass sowohl RA als auch RM die Option haben, den Ball zu LA zu passen.

Coaching-Tipps:

Für den Torwart geht es darum, in einer plötzlich neu auftretenden Situation trotzdem seine Grundstellung einzunehmen und bereit zu sein, den Wurf von RM abzuwehren. Auch wenn bekannt ist, dass der Außenspieler den Pass spielt, muss der TW zunächst seinen vollen Fokus auf diesen Wurf legen Der Trainer muss hier darauf achten, dass die Abläufe eingehalten werden und wenn es zu offensichtlich ist, RA zum Torwurf auffordern. Je nach Leistungsstand kann der Wurfort von RM variiert, ein Abwehrspieler mit dazu genommen oder, wie oben schon geschrieben, weitere Positionen wie z.B. LA aber auch KM mit eingebunden werden.

Weitere Übungen und theoretische Grundlagen zur Ausführung der schnellen Mitte durch den TW gibt es z.B. hier: Übungen zur Spieleröffnung für Torhüter (Schnelle Mitte)

Übung 4:

Aufstellung:

Im Angriff sind Rückraum Mitte im Bereich von 7m, Kreis und eine Außen-Position besetzt (hier: RA). Auf jeder Position befindet sich eine Ballkiste um evtl. fehlende Bälle auszugleichen.

Ablauf:

RM passt zu KM (1). Dieser wirft (2), startet unmittelbar zum Tempogegenstoß (3) und erhält den Pass vom TW (4). Im direkten Anschluss wirft RM einen 7m (5), startet zum Tempogegenstoß (6) und erhält den Pass vom TW (7). RM passt einen Ball nach Außen (8), dieser wirft (9), startet zum Tempogegenstoß (10) und erhält den Pass vom TW (11).

Coaching-Tipps:

Der Torwart führt hier mehrere Aktionen hintereinander aus. Er muss zunächst die geworfenen Bälle abwehren und im Anschluss den präzisen Pass zum startenden Angreifer spielen. Je nach Leistungsstand kann der Trainer die Geschwindigkeit der Übung steuern, u.a. durch ein schnelles oder langsames Anpfeifen beim 7m oder einem Start-Kommando, wann RM den Pass zu RA spielen soll.

Zudem ist diese Übung beliebig um mehrere Positionen erweiterbar.

Einen Artikel zum richtigen Stellungsspiel des TW z.B. gegen Kreisläufer findet ihr hier: Richtig stehen – Stellungsspiel für Torhüter

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

20. März 2024

Übungen: Zusammenspiel Kreisläufer mit Rückraum

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:59

Ziel der Übung:

  • Zusammenspiel Rückraum und Kreisläufer
  • Entscheidungstraining

In Teil 1 der Übungen für den Kreisläufer ging es um individuelle Übungen im Zweikampf und Torabschluss. In Teil 2 wird der Schwerpunkt nun auf das Zusammenspiel mit dem Rückraum gelegt. Bereits vorher wurden schon positionsspezifische Übungen für die übrigen Feldspieler vorgestellt. Diese finden sich hier: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus gibt es hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Es wird ein 3:3 gespielt. Im Rückraum sind Rückraum Links und Rückraum Rechts besetzt. Der Kreisläufer befindet sich am Kreis. Die Abwehr hat Hinten Links, Hinten Mitte und Hinten Rechts besetzt und agiert leicht offensiv im Raum zwischen 7m und 9m. Die Bälle befinden sich auf der Mittelposition, ein Anspieler bringt den Ball ins Spiel. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

Der Anspieler auf RM spielt den Pass zum startenden RL (1). Dieser passt den Ball zum über die Mitte kommenden RR (2). Gleichzeitig verlagert KM seine Position in diese Richtung und befindet sich nun hinter HL (2). RR erhält den Ball und macht Druck zwischen HL und HM oder läuft mit hohem Tempo direkt auf HM zu (3). In diesem Moment stellt KM an der Innenseite von HL die Sperre (3).

Bei einer gelungenen Sperre hat RR die Möglichkeit, den Ball zu KM zu spielen. In diesem Fall gelingt es aber HL den Kreisspieler abzuschirmen. RR versucht HM zu binden, spielt weiter zu RL (4) und läuft zurück auf seine Position (5). RL stößt in die Lücke zwischen HR und HM (5) und passt wieder zu RR (6). In dieser Zeit wechselt KM die Sperrposition und stellt nun eine Sperre an der Außenseite von HM (7). RR muss HL nun binden (8) und KM die Sperre gegen HM halten. So kann ein Raum zwischen HL und HM entstehen, der für ein Anspiel an KM genutzt werden kann (9)

Coaching-Tipps:

Durch die vorgezogene Position der Abwehr ergeben sich in dieser Übung schneller größere Räume. Schließlich kann im Laufe der Übung die Abwehr auf 6m zurücksinken.

Die Rückraumspieler haben primär die Aufgabe, den Ball zum Kreisläufer zu spielen. Auch wenn die Abwehr dies weiß, soll und muss der Rückraum entsprechend verteidigt werden, so dass vor allem keine freie Wurfgelegenheit für den Rückraum zu Stande kommt. Sollten sich durch das Sperrverhalten von KM Lücken für den Rückraum ergeben, sind diese natürlich zu nutzen.

Wichtig beim Einnehmen der Sperre ist u.a. das richtige Timing des KM, so dass dieser nicht zu lange am Gegenspieler steht und dieser die Möglichkeit hat, sich aus der Sperre zu lösen. KM muss außerdem erkennen, wann die nächste Spielsituation eintritt und die Sperre möglicherweise gewechselt werden muss.

Die hier gezeigte Auftakthandlung ist nur eine Option. Der Rückraum und KM müssen Absprachen treffen und diese gegen die Abwehr zu Ende spielen. Bälle einfach in den großen freien Raum zu passen oder über die Abwehr hinweg ist in dieser Übung allerdings nicht erlaubt.

Übung 2:

Aufstellung:

Vier Angreifer spielen gegen vier Abwehrspieler. Es sind die Rückraumpositionen besetzt und der Kreis im Angriff, sowie Hinten Rechts, Innen Rechts, Innen Links und Hinten Links in der Abwehr. Ein Torwart befindet sich im Tor. Die Bälle befinden sich in der Mitte.

Ablauf:

RM spielt den Ball zu RL RR (1) und bekommt diesen im Lauf wieder zurück (2). KM setzt sich von seiner Position an die 9m-Linie im Bereich von Rückraum Links ab (3) und erhält den Ball von RM (4). RL startet im Bogen über die Mitte (5) und erhält den Ball von KM (6). Dieser setzt sich nun an die Innenseite von HR ab (7.)

Eine erste Option könnte bei einer gelungenen Sperre das Anspiel von RL zu KM sein (8). RL bindet stattdessen den heraustretenden IR (9), während KM den entstandenen Freiraum hinter IR nutzt und dem Ball nachläuft (10). Eine weitere Option ist dann der Pass von RL zum KM (11). Es erfolgt aber der Pass zu RM (12), der möglicherweise ebenfalls die Option besitzt, KM anzuspielen (13).

Ist dies alles nicht möglich, so passt RM zu RR und es kann ein Rückstoßen beginnen. KM kann hierbei die Sperre auf der Innenseite von IL setzen.

Coaching-Tipps:

Der Auftakt ist bei dieser Übung vorgegeben. KM tritt heraus und erhält den Ball von RM. Der dann hier aufgezeigte Ablauf soll nur eine von vielen Optionen im Zusammenspiel mit dem Kreis sein. KM kann den Ball auch zurück zu RM oder auch zu RR passen und sich dann passend positionieren. Wichtig bei allen Abläufen ist die Flexibilität im Zusammenspiel und die richtige Entscheidungsfindung. Das Ziel ist das Kreisanspiel, jedoch ist kein Pass vorgegeben. KM muss in dem hier beschriebenen Ablauf erkennen, ob und wie weit IR heraustritt und ob die Sperre gegen HR gehalten werden oder die Lücke hinter IR genutzt werden soll. Die Rückraumspieler haben die Aufgabe, zunächst einmal Torgefahr auszustrahlen und den Willen zu haben, selbst ein Tor zu erzielen. Das Anspiel an den Kreis geschieht immer aus der Situation heraus und darf sich nicht vorgenommen werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Aufbauend auf Übung 2 bleibt es beim 4:4. KM hat sich zu Beginn an der Innenseite von HR positioniert. Die Bälle sind auf der Mitte, ein Torwart im Tor.

Ablauf:

RM passt zu RR (1), startet in Richtung 9m-Linie (2) und erhält den Ball zurück (3). KM kommt zu einem Kreuzen mit RM aus der Abwehr herum (4) und macht sich gegenüber IL torgefährlich (5). RR startet parallel (5) und erhält den Ball von KM (6), der sich an der Innenseite von IL aufstellt (7).

Sollte RR offensiv angegangen werden bietet sich als Option und je nach Deckungsverhalten von IL die Möglichkeit des Anspiels von RR an KM (8). RR spielt aber zunächst weiter zu RM (9) der den Ball im Lauf erhält (10). Abhängig von der Sperre des KM und des Verhaltens von IR ist eine weitere Option des Kreisanspiels gegeben (11). RM kreuzt aber mit dem angelaufenen RL (12+13) und sucht den Torabschluss. Ein offensives Abwehrverhalten von IR bietet möglicherweise eine neue Situation, um mit dem Kreis zu spielen (14).

Coaching-Tipps:

Auch bei dieser Übung ist nur der Auftakt vorgegeben. Das Kreuzen zwischen RM und KM sollte allerdings im Spieltempo geschehen und die Abwehr bereits beschäftigen. Die möglichen Optionen müssen im Training aufgezeigt werden, jedoch wie auch in Übung 2 unter der Vorgabe, dass der Rückraum zunächst die eigene Torgefahr ausstrahlen muss. Gleichzeitig können und müssen eigene Optionen und Spielsituationen erschaffen werden. Sollte z.B. RL weder zum Torwurf oder zum Kreisanspiel kommen (14), ist ein Parallelpass zu RM mit Wechselsperre von KM denkbar (15).

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport

6. März 2024

Übungen für die Position Kreisläufer

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 14:05

Ziel der Übungen:

  • Wurftraining
  • Entscheidungstraining

Die nächste Position im Rahmen der Reihe der positionsspezifischen Übungen für das Angriffsspiel ist der Kreisläufer. Die Übungen für den Kreisläufer werden in zwei Teile aufgeteilt. Im heutigen Teil 1 geht es um das individuelle Training, in Teil 2 dann schließlich um das Zusammenspiel mit dem Rückraum. Die weiteren Teile der Reihe lassen sich hier finden: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus findet hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Übung besteht aus zwei Teilen. Es befinden sich in beiden Teilen zwei Abwehrspieler auf den Positionen IL und IR sowie der Kreisläufer zwischen ihnen. In Teil 1 steht der Anspieler mit einer Ballkiste auf RM, KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zur Mittellinie. In Teil 2 steht der Anspieler mit der Ballkiste neben dem Tor und KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zum Tor hin. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

In beiden Teilen ist der Ablauf ähnlich. RM spielt den Ball zu KM (1), dieser muss sich gegen die Abwehrspieler durchsetzen (2) und die Aktion mit Torwurf abschließen (3). In Teil 1 spielt RM einen normalen Pass zu KM. In Teil 2 sollen vor allem Abpraller simuliert werden, so dass der Anspieler hier die Bälle in Richtung KM leicht tippend spielen muss. Die Seite des Anspielers ist nicht festgelegt, auch der TW kann einen Abprallerball zu KM spielen.

Coaching-Tipps:

Die Übung soll eine spielnahe Szene trainieren. Dabei kommt es neben dem Durchsetzungsvermögen von KM vor allem auf die Abwehrarbeit von IR und IL an. Diese muss regelgerecht erfolgen, das Ziel ist der Torwurf von KM. Dennoch kann die Intensität stetig gesteigert werden, so dass KM evtl. auch gezwungen wird, einen 7m heraus zu holen. Der Trainer muss hier die Intensität steuern und möglicherweise korrigierend bei der Abwehrarbeit eingreifen. Für den Kreisläufer ist es wichtig, zuerst den Ball unter Kontrolle zu haben und dann die Bewegung in Richtung Tor zu starten.

Im zweiten Teil soll es so sein, dass vor allem KM die Chance erhält, an den Ball zu kommen. Er muss sich zwar gegen die Abwehrspieler durchsetzen, um den Ball zu erhalten. Der „Abpraller“ sollte aber auch so gespielt werden, dass KM mit Torwurf abschließen kann. Der Trainer bestimmt auch hier die Intensität und die Schwierigkeit für den Kreisläufer.

Übung 2:

Aufstellung:

Ein Abwehrspieler positioniert sich auf Hinten Mitte, ein Kreisläufer steht vor ihm. Eine Anspielstation befindet sich mit einer Ballkiste auf Rückraum Mitte. Ein Torwart befindet sich im Tor. Der Trainer steht für eine Zusatzaufgabe neben oder hinter dem Tor. Zwei Hütchen begrenzen den Raum.

Ablauf:

RM als Anspielstation bringt den Ball ins Spiel. Er passt entweder zu KM (1), welcher sich mit dem Rücken zur Abwehr gewandt gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (2) und mit Torwurf abschließt (3).

Oder RM spielt den Ball in den Raum zwischen Abwehrspieler und Hütchen, KM nimmt ihn auf und schließt mit Torwurf ab. Als Zusatzaufgabe kann sich der Trainer neben oder hinter dem Tor positionieren und bei allen (oder nur den freien) Würfen während des Wurfes die Wurfecke für KM vorgeben.

Coaching-Tipps:

KM muss den Ball sicher von RM erhalten und sich im Anschluss gegen HM mit einer Täuschung durchsetzen. HM bestimmt die Intensität dieser Übung mit, in dem er KM vor unterschiedliche Aufgaben stellt und ihn z.B. vor dem Anspiel weiter herausschiebt, eine Seite anbietet und diese dann doch abdeckt oder ihn bei Ballbesitz bereits festsetzt um einen Freiwurf zu erhalten (und KM sich dennoch durchsetzt).

Bei den freien Anspielen verkürzt HM den Raum zwischen sich und dem Hütchen, so dass KM gezwungen ist, nach Ballerhalt einen direkten Wurf evtl. ohne weitere Schritte auszuführen. Auch hier kann HM variieren, wieviel Platz KM erhält. KM soll bei den freien Würfen unterschiedliche Wurfvarianten anwenden.

Als Zusatzaufgabe gilt es für KM auf den Trainer und dessen Zeichen zu achten und trotz Bedrängnis durch den Abwehrspieler die richtige Wurf-Entscheidung zu treffen.

Übung 3:

Aufstellung:

Die Übung im Aufbau ähnelt bewusst Übung 2, damit diese z.B. als Erweiterung im Training angewandt werden kann. Der Abwehrspieler steht nun allerdings auf HR oder HL. Zwei weitere Hütchen begrenzen nun auch den Raum auf diesen Abwehrpositionen. Ansonsten bleibt der Aufbau gleich.

Ablauf:

KM startet zu der Seite, wo kein Abwehrspieler steht, hier Rückraum Rechts (1). RM spielt den Pass in den Lauf (2), KM schließt mit Torwurf ab (3). Im Anschluss nimmt er wieder die Ausgangsposition ein (4). Er startet nun zur anderen Seite (5), erhält den Pass von RM (6) und setzt sich zwischen Hütchen und Abwehrspieler (7) mit einem Torwurf durch (8).

Coaching-Tipps:

KM soll hier zwei Würfe hintereinander abschließen. Der erste Wurf ohne Abwehrspieler, um sich ganz auf Technik und Torwurf zu konzentrieren, der zweite Wurf mit Abwehrspieler. HR gibt dabei zunächst durch sein Stellungsspiel die Lücke vor und bedrängt KM schließlich beim Wurf. Auch hier gilt, dass der Abwehrspieler eine große Verantwortung für den Erfolg der Übung hat, da dieser für KM den Torwurf zwar deutlich erschweren, ihn aber nicht verhindern soll.

Übung 4:

Aufstellung:

Auch dieser Aufbau ähnelt den voran gegangenen Übungen. KM nimmt die Startposition auf HM ein, ca. auf Höhe von 8m. Hinter ihm wird ein Sprungkasten aufgebaut. Ein Anspieler steht auf RM mit einer Ballkiste, Links und Rechts Außen sind jeweils besetzt. Zwei Abwehrspieler befinden sich jeweils auf den Halbpositionen, deren Räume werden mit Hütchen begrenzt. Ein Torwart steht im Tor.

Ablauf:

Insgesamt erhält KM bei dieser Übung 8 Würfe unmittelbar hintereinander.

RM spielt den ersten Pass zu KM (1), dieser dreht sich und absolviert mit Ball einen Sprung über den Kasten (2) und schließt mit Torwurf ab (3).

Danach läuft er zum äußeren Hütchen auf HR und stellt dort auf der Innenseite eine Sperre (4). RM passt zu KM (5), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (6), KM schließt mit Torwurf ab (7).

Im Anschluss läuft KM zum anderen Hütchen auf HR und stellt sich dort ebenfalls in die Sperre (8). RM passt den Ball auf LA (9), dieser passt zu KM (10), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (11) und KM schließt mit Torwurf ab (12).

Danach läuft KM auf die gegenseitige Angriffsseite (13) und absolviert den gleichen Ablauf mit dem Einnehmen der Sperre und dem zweimaligen Torabschluss (14-22).

Nach dem zweiten Torwurf nimmt KM wieder die Position auf HM an, dieses Mal auf Höhe von 6m. Die beiden Abwehrspieler stehen nun ebenfalls auf der Position Hinten Mitte, ungefähr auf Höhe von 8m. RM läuft mit Ball auf die Abwehrspieler zu (23), spielt den Ball zu KM an den Abwehrspielern vorbei (24), KM schließt mit Torwurf ab. Dieser Ablauf wird drei Mal wiederholt, jeweils mit einem anderen Zuspiel.

Coaching-Tipps:

In diesem Wurfkontinuum erhält der Kreisläufer viele Würfe hintereinander. Der Trainer kann hierbei die Reihenfolge und die Intensität bestimmen. Für einen gelungenen Ablauf müssen alle Pässe präzise gespielt werden. Die Abwehrspieler dürfen KM beim Wurf bedrängen, diesen aber nicht verhindern.

RM kann bei der letzten Station u.a. die folgenden Pässe spielen: Über den Kopf der Abwehrspieler; durch deren Beine; aufgetippter Pass in den Raum; gerollter Ball in den Raum; Pass zu LA/RA und von dort ein gerader Pass zum sich herumdrehenden KM.

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport

20. Februar 2024

Übungen für die Position Rechtsaußen

Kategorie: Außenspieler – Autor: KaiDittrich – 10:13

Ziel der Übung:

  • Wurftraining
  • Zusammenspiel mit Kreis
  • Entscheidungstraining

In einem weiteren Teil der positionsspezifischen Übungen geht es nun wieder auf die Außenposition. Die Übungen hier haben ihre Aufstellung auf Rechts Außen, sind aber natürlich für Links Außen adaptierbar. Die ersten Teile der Reihe lassen sich hier finden: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2 und Übungen für Rückraumspieler Teil 3.

Übung 1:

Aufstellung:

Im Angriff werden Rechtsaußen, Rückraum Rechts und Links Außen besetzt. Ein Torwart steht im Tor. Die Bälle sind auf Rückraum Rechts.

Ablauf:

RR stößt an und passt den Ball auf RA (1). RA setzt zum Wurf an (2), passt den Ball aber auf die gegenüber liegende Seite zu LA (3). Im Anschluss läuft RA über die Position Rückraum Mitte (4). Währen dessen passt LA den Ball zu RR (5). RR passt den Ball zu LA (6), LA schließt mit Torwurf ab.

Coaching-Tipps:

Im Spiel kann es notwendig sein, dass ein Außenspieler einen Wurf mit kleinem Winkel annimmt und während des Abschlusses bemerkt, dass der Torwart eine sehr gute Position besitzt. Eine Option wäre dann, den Ball zum möglicherweise freien LA zu passen, so dass dieser mit Torwurf abschließen kann. Dies soll hier trainiert werden, zusammen mit dem Abschluss beim Tempogegenstoß.

Der Trainer kann den Wurfwinkel des RA bestimmen. Gleichzeitig muss der Torwart, obwohl er weiß, dass der Pass erfolgt, spielnah agieren. Die Fahne auf Rückraum Mitte für den Umlauf von LA kann vom Trainer beliebig weit nach hinten gesetzt werden.

Alternativen zum normalen Pass von RA zu dem sich im Lauf befindlichen LA sind bewusst ungenaue Pässe in einen vorbestimmten Raum, wie z.B. den Ball rollen oder tippen, so dass LA seinen Lauf kurz unterbrechen muss um den Ball aufzunehmen.

Eine Erweiterung könnte u.a. ein Abwehrspieler sein, der den Tempogegenstoß unterbrechen soll.

Übung 2:

Aufstellung:

Im Angriff sind die Positionen Rückraum Mitte, Rückraum Rechts, Rechtsaußen und Kreis besetzt. In der Abwehr stehen Spieler auf den Positionen IR, IL, HL und AL. Ein Torwart steht im Tor. Die Bälle befinden sich auf RR.

Ablauf:

Vor dem hier beginnenden Ablauf wird der Ball im Angriff durchgespielt bis dieser wieder auf RR ist. Wenn RR den Ball erhält, startet RM zur Kreuzung mit RA (1). RR passt den Ball zu RM (2), dieser stößt in Richtung HL. RA kommt zur Kreuzung (3), RR gleicht auf RM aus (3). RM spielt den Ball zu RA (4) und gleicht auf die Position Rechtsaußen aus. KM, der während der Kreuzung zwischen IL und HL stand, Außenseite IL, wechselt bei Ballbesitz RA zur Innenseite HL.

RA ist nach Annahme des Balls auf Höhe IL und hat nun abhängig vom Abwehrverhalten unterschiedliche Optionen:

  1. IL tritt RA entgegen, KM hält die Sperre gegen HL. Es besteht die Möglichkeit eines Anspiels an den Kreis.
  2. IL ist zu passiv, es gibt die Möglichkeit für RA zum Torwurf.
  3. RA stößt in die Lücke zwischen IL und IR um IR zu binden und durch paralleles Stoßen eine Überzahl auf der linken Seite zu schaffen.
  4. RA stößt in die Gegenrichtung, zurück auf HL. Durch eine Wechselsperre von KM zurück zur Außenseite IL gibt es möglicherweise die Anspielmöglichkeit an den Kreis, die Option eines 1:1 gegen HL oder eines Anspiels auf RM um noch einmal Druck aufzubauen.

Coaching-Tipps:

Ausgangspunkt ist das Kreuzen von RM mit RA. Dabei soll RM den Abwehrspieler HL binden, so dass dieser nach dem Abspiel auf RA zunächst keinen Zugriff auf diesen erhält. RA kommt nach Ballbesitz über die Mitte und stößt auf IL.

Im Training ist zunächst auf eine korrekte Kreuzbewegung zu achten. Der Kreisspieler muss im richtigen Moment die Wechselsperren setzen, so dass er die Position eingenommen hat, wenn RA die Stoßbewegung vollzieht.

Die vier Optionen von RA sollten spielnah von der Abwehr gestellt werden, so dass RA die Entscheidung treffen muss, wie weitergespielt wird.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport