Handballtraining Handballübungen


5. April 2024

Übungen für die Position Torwart

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 12:41

Ziel der Übung:

  • Kognitive, koordinative und konditionelle Grundlagen
  • Belastung über den normalen Torwurf hinaus
  • Gegenstoßpässe üben

Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten Übungen für die einzelnen Positionen der Feldspieler vorgestellt wurden, endet die Reihe nun mit einigen Trainingsbeispielen für den Torwart. Insgesamt finden sich auf handballtraining.de schon eine große Anzahl an spezifischen Torwartübungen, so dass hier neben zwei individuellen auch zwei Übungen unter Beteiligung der Feldspieler vorgestellt werden. Diese sollen jedoch über das reine Wurftraining hinausgehen und vielmehr den Torwart in mehrere unterschiedliche Situationen versetzen um die konditionellen und koordinativen Abläufe zu erweitern.

Die bisherigen Übungsbeispiele aus der Serie der Feldspieler finden sich hier: Übungen für Außenspieler Teil 1 und Übungen für Außenspieler Teil 2 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und individuelle Übungen für Kreisläufer im Zweikampf und Torabschluss und Übungen für das Zusammenspiel zwischen Kreis und Rückraum.

Übung 1:

Aufstellung:

Ein Torwart im Tor. Im Spielfeld sind verschiedene Ziele aufgebaut, welche unterschiedliche Durchmesser haben. Eine blaue Weichbodenmatte als großes Ziel, ein individuell zu stellendes Viereck aus Hütchen, ein Kasten als kleineres Ziel und Hütchen zum treffen.

Ablauf:

Der TW hat die Aufgabe, die Bälle präzise auf bzw. in die Ziele zu werfen. Dabei sollen diese nicht abgeworfen, sondern mit einem Pass wie bei einem Tempogegenstoß angeworfen werden.

Coaching-Tipps:

Ja nach Leistungsstand können die Ziele unterschiedlich weit weg vom eigenen Tor platziert werden. Der Trainer sollte darauf achten, dass die Aufgabe fordernd ist, sich aber dennoch Erfolgserlebnisse für den TW einstellen. Evtl. muss bei der Grundaufstellung zunächst nachjustiert werden, so dass die Ziele dann bei häufigerem Einsatz dieser Übung nach und nach verkleinert oder weiter weg aufgebaut werden können.

Übung 2:

Aufstellung:

Ein Torwart befindet sich im Tor. Eine beliebige Anzahl an Feldspielern positioniert sich in der eigenen Hälfte. Alle sitzen. Ein Anspieler steht mit den Bällen auf 4m.

Ablauf:

Der Torwart steht mit dem Rücken zum Anspieler. Währenddessen steht einer der Feldspieler auf und dreht sich anspielbereit zum TW.

Grundübung: Der TW erhält den Ball. Er muss sich schnell orientieren welcher Feldspieler anspielbereit ist und den Ball zu diesem passen. Im Anschluss dreht er sich wieder um, ein anderer Feldspieler steht auf. Als Option ist im Anschluss ein Tempogegenstoß auf das zweite Tor möglich.

Varianten:

  • Der Anspieler gibt ein Kommando, der TW dreht sich um, erhält den Ball und passt.
  • Der Anspieler wirft den Ball ins Tor, der TW muss diesen nehmen […]
  • Der Anspieler gibt ein Kommando, wirft im Duell von der 4m gegen den TW […]
  • Der Anspieler wirft den Ball neben das Tor oder irgendwo in den 6m-Kreis. Der TW muss diesen holen […].
  • Alle Feldspieler stehen und haben ein rotes Leibchen. Nur ein Feldspieler hat ein grünes Leibchen und ist der Passempfänger.
  • Alle Feldspieler stehen, stellen sich aber, während der TW ihnen den Rücken zudreht, um. Jedem Feldspieler ist eine Farbe zugeordnet. Der Anspieler nennt die Farbe, zu der der Ball gespielt wird.
  • Wie vorangegangene Variante, die Feldspieler haben nun Zahlen. Der Trainer stellt dem TW eine Rechenaufgabe, dieser muss den Ball zur Lösung passen.

Coaching-Tipps:

In dieser auf den ersten Blick einfachen Übung, wird der TW auf mehreren Ebenen gefordert. Je nach Variante muss er sich zunächst auf eine andere Art konzentrieren, um dann den richtigen und auch genauen Pass zu spielen. Die Übung ist beliebig erweiterbar, z.B. mit aktiven Feldspielern, die sich in der eigenen Hälfte bewegen. Oder mit zusätzlichen Abwehrspielern, die Feldspieler abdecken und/ oder auch ein grünes Leibchen tragen, aber nicht angespielt werden dürfen. Am Ende mit dem Ziel, den TW vor eine nicht übliche Situation zu stellen, auf die er schnell und richtig (also ohne Ballverlust) reagieren muss.

Übung 3:

Aufstellung:

Rückraum Mitte und eine Außen-Position ist besetzt (hier: RA). Ein Spieler steht an der Mittellinie, ein Torwart steht im Tor. Eine Ballkiste befindet sich jeweils auf RM und beim TW.

Ablauf:

RM passt den Ball zu RA (1). Dieser startet zum Torwurf (2). RA wirft aber nicht, sondern spielt den Ball zum startenden RM (3). Dieser erhält den Ball und wirft auf das Tor (4).

Der TW spielt unmittelbar nach dem Torwurf einen direkten Ball zum an der Mittellinie wartenden Angreifer (5).

Variante: Auch LA ist besetzt, so dass sowohl RA als auch RM die Option haben, den Ball zu LA zu passen.

Coaching-Tipps:

Für den Torwart geht es darum, in einer plötzlich neu auftretenden Situation trotzdem seine Grundstellung einzunehmen und bereit zu sein, den Wurf von RM abzuwehren. Auch wenn bekannt ist, dass der Außenspieler den Pass spielt, muss der TW zunächst seinen vollen Fokus auf diesen Wurf legen Der Trainer muss hier darauf achten, dass die Abläufe eingehalten werden und wenn es zu offensichtlich ist, RA zum Torwurf auffordern. Je nach Leistungsstand kann der Wurfort von RM variiert, ein Abwehrspieler mit dazu genommen oder, wie oben schon geschrieben, weitere Positionen wie z.B. LA aber auch KM mit eingebunden werden.

Weitere Übungen und theoretische Grundlagen zur Ausführung der schnellen Mitte durch den TW gibt es z.B. hier: Übungen zur Spieleröffnung für Torhüter (Schnelle Mitte)

Übung 4:

Aufstellung:

Im Angriff sind Rückraum Mitte im Bereich von 7m, Kreis und eine Außen-Position besetzt (hier: RA). Auf jeder Position befindet sich eine Ballkiste um evtl. fehlende Bälle auszugleichen.

Ablauf:

RM passt zu KM (1). Dieser wirft (2), startet unmittelbar zum Tempogegenstoß (3) und erhält den Pass vom TW (4). Im direkten Anschluss wirft RM einen 7m (5), startet zum Tempogegenstoß (6) und erhält den Pass vom TW (7). RM passt einen Ball nach Außen (8), dieser wirft (9), startet zum Tempogegenstoß (10) und erhält den Pass vom TW (11).

Coaching-Tipps:

Der Torwart führt hier mehrere Aktionen hintereinander aus. Er muss zunächst die geworfenen Bälle abwehren und im Anschluss den präzisen Pass zum startenden Angreifer spielen. Je nach Leistungsstand kann der Trainer die Geschwindigkeit der Übung steuern, u.a. durch ein schnelles oder langsames Anpfeifen beim 7m oder einem Start-Kommando, wann RM den Pass zu RA spielen soll.

Zudem ist diese Übung beliebig um mehrere Positionen erweiterbar.

Einen Artikel zum richtigen Stellungsspiel des TW z.B. gegen Kreisläufer findet ihr hier: Richtig stehen – Stellungsspiel für Torhüter

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

27. Dezember 2023

Übungen für den Rückraum – Teil 1

Kategorie: Rückraumspieler – Autor: KaiDittrich – 08:57

Ziel der Übung:

  • Wurftraining
  • Konditionelle Grundlagen

Nachdem im vorherigen Artikel Übungen für die Position Links Außen vorgestellt wurden, folgen nun in den kommenden drei Artikeln Übungen für den Rückraum. Hier auf handballtraining.de finden sich bereits einige Artikel zum Rückraumspieler, dies wird nun fortgeführt.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Rückraumspieler positionieren sich an 9m. Sie nehmen eine Hockposition ein. Jeder Spieler hat einen Ball.

Ablauf:

Jeder Rückraumspieler absolviert die folgenden Übungen mit anschließendem Torwurf:

  • Aus der Hocke heraus in den Sprung über das Sprungbein (Rechtshänder: Linkes Bein).
  • Aus der Hocke heraus in den Sprung über das Standbein (Rechtshänder: Rechtes Bein).
  • Aus der Hocke herausspringen, auf beiden Füßen landen und sofort wieder beidbeinig abspringen.
  • Den Ball vor sich ein/zwei Meter rollen, aus der Hocke heraus aufrichten, den Ball aufnehmen und sofort abspringen (erst über das Sprungbein, beim nächsten Durchgang über das Standbein).

Coaching-Tipps:

Die Spieler sollen sich aus der Hocke kräftig abdrücken und so die größtmögliche Sprungkraft entfalten. Die jeweiligen Übungen dosiert wiederholen um Ermüdungen vorzubeugen. Auf die korrekte Ausführung der Wurfbewegung achten.

Übung 2:

Aufstellung:

Im Angriff sind Rückraum Links besetzt, RM und RR dienen als Anspielpartner. Die Bälle befinden sich auf RM. In der Abwehr sind die Positionen HR und IR besetzt. Es sind zwei Fahnenstangen in der Nähe von HR und IR und ein Hütchen in der Nähe von RL aufgebaut. Ein Torwart im Tor.

Ablauf:

RM passt zur RL (1). Während dessen startet RL im Bogenlauf zum Hütchen (1) sowie HR und IR zu den jeweiligen Fahnenstangen (1). RR passt zurück zu RM (2). Während dessen läuft RL im Bogen nach innen (2), ebenso wie HR und IR, die damit den Weg zum Tor blockieren möchten (2). RM passt zu RL (3). RL schließt, nachdem er die Lücke zwischen HR und IR gefunden hat, mit Torwurf ab.

Coaching-Tipps:

Diese Übung soll das Durchdringen des Zwischenraumes zwischen zwei Abwehrspieler simulieren. Der Trainer muss daher zu Beginn den richtigen Abstand der Fahnenstangen und des Hütchens finden. Er kann die Übung steuern, in dem der Weg der Abwehrspieler lang genug ist, um eine kleine Lücke für RL offen zu lassen.

Rückraum Links hat die Aufgabe, nach Erhalt des Balles durch die vorhandene Lücke mit einem Torwurf abzuschließen. Die Abwehrspieler möchten die Lücke schließen, haben aber die Aufgabe, RL den Durchbruch zu ermöglichen. Sie stehen in der Verantwortung, dass auf der einen Seite eine spielnahe Szene entsteht, gleichzeitig RL aber „sicher“ durchbrechen kann. RL muss spätestens nach dem Bogenlauf zum Hütchen Wettkampfgeschwindigkeit haben.

Übung 3:

Aufstellung:

Rückraum Links und Rückraum Rechts sind besetzt. Jeder Spieler hat einen Ball. Zwei Fahnenstangen auf Höhe der Rückraumspieler auf 9m.

Ablauf:

RL läuft zur Fahnenstange an (1) und einen Bogen nach innen (2) und erhält den Ball von RR (3). RL setzt zur Wurftäuschung an und passt parallel (4) zum bereits gestarteten RR (5). Dieser schließt mit Torwurf ab (6).

Nach dem Pass startet RL rückwärts in einem Bogen zur Außenseite der Fahnenstange (7) und erhält den Ball von RR (dem zweiten Spieler in der Reihe) (8) um mit Torwurf abzuschließen (9).

Im Anschluss startet RR, der gerade den zweiten Pass gespielt hat mit dem gleichen Ablauf. Er erhält den Ball von RL.

Coaching-Tipps:

Das Tempo der Ausführung entsprechend dem Leistungsstand der Mannschaft gestalten. Ziel sollte am Ende Wettkampftempo sein. Dabei ist vor allem die saubere Ausführung der Wurftäuschung zu beachten. RL hat zunächst Gesicht, Blick und Körper dem Tor zugewandt.

Erst spät ändert sich die Ausrichtung, um einen geraden Pass in den Lauf von RR zu spielen. Der sauber ausgeführte Ablauf sollte zunächst im Vordergrund stehen, um dann nach und nach die Geschwindigkeit zu steigern.

Als Erweiterung können die Fahnenstangen gegen Abwehrspieler ausgetauscht werden.

von Jens R.

29. März 2023

Die schnelle Mitte 3: Vom ersten Pass zum Torabschluss

Kategorie: Allgemein,Tempospiel – Autor: KaiDittrich – 18:06

Ziel der Übung:

  • Ablauf eines einfachen Konzeptes zur schnellen Mitte
  • Torabschluss

Im ersten Teil der Übungsreihe wurden zunächst die Abläufe für einen schnellen Anwurf nach einem erhaltenen Tor geübt. Im zweiten Teil der Übungsreihe lag der Fokus auf den Rückraumspielern, welche nach der erfolgten schnellen Mitte eine Überzahl auf einer Außenseite herausspielen sollen.
Im hier nun abschließenden dritten Teil wird das Konzept zusammengefügt und der gesamte Ablauf erklärt.

Aufstellung:

Die Übung erfolgt in der spielnahen Situation und somit im 6:6 mit zwei Torhütern. Die Mannschaft, welche die schnelle Mitte ausführen wird, befindet sich in der Abwehr. Für die zunächst angreifende Mannschaft können die Vorgaben individuell bestimmt werden (Angriffskonzepte üben, freies Spiel etc.) – wichtig ist der zu erfolgende Torabschluss. Sollte es für die Abwehr zu lange dauern ist auch das Eingreifen des Trainers denkbar, so dass auf ein Kommando der Torwart ohne Torabschluss einen neuen Ball ins Spiel bringt und die schnelle Mitte ausgeführt wird.

Ablauf:

Es erfolgt als Auftakt ein 6:6 in einer spielnahen Situation. Der Angriff schließt mit einem Torwurf ab (1). Im Anschluss starten als erstes KM und LA zum Angriff. KM in Richtung Mittellinie, um den Anwurf auszuführen. LA um bereits die ersten Meter zurückzulegen und somit nach dem Anpfiff mit dem richtigen Timing den Ball von KM zu erhalten (2).

Der Torwart bringt den Ball ins Spiel und passt zum bereits an der Mittellinie wartenden KM (3). LA kennt seinen Laufweg und muss unmittelbar nach Anpfiff auf Höhe vom KM sein um den Ball entgegenzunehmen. Die restlichen Mitspieler ziehen nach. Vor allem RA muss zügig in die Richtung seiner Position im Angriff, da er nach dem Anpfiff den ersten Pass von LA erhält. RM muss den Laufweg von LA beachten und darf nicht zu schnell nach vorne starten.

LA erhält nach dem Anpfiff den Pass von KM (4) und trägt ihn in die gegnerische Hälfte in den Bereich zwischen IL und HL (5). Die Mitspieler ziehen nach: RA in Richtung der hohen Rechtsaußen-Position, RR und RM noch etwas zurückhaltend, um nicht am Anfang zu nah an der Abwehr zu sein und RL in Richtung der hohen Linksaußen-Position (alle 5).

LA spielt den Pass zu RA, währenddessen zieht auch RR nach (6). LA positioniert sich nach seinem Pass als zweiter Kreisläufer zwischen HL und AL (7).

RA startet die Passfolge zu RR (7), von RR zu RM (8) und von RM zu RL (9). RA, RR und RM stoßen vor dem Pass zur passfernen Seite um die (möglicherweise noch nicht sortierte) Abwehr weiter in Bewegung zu halten. RL startet mit einem weiten Bogen auf die Abwehr zwischen HR und IR in den Pass von RM.

RL stößt weit über die Mitte bis zum IR. KM stellt zeitgleich die Sperre auf der Innenseite von HR (10). Pass zu RM, dieser stößt auf die Abwehr zwischen IL und HL (11/12). Pass zu RR, welcher zwischen HL und AL stößt. LA stellt die Sperre auf der Außenseite von HL (13). Pass zum RA und Torabschluss (14).

Coaching-Tipps:

Der hier dargestellte Ablauf ist zunächst einmal der Idealfall. Bereits mit der Ballannahme des LA von KM sollten aber alle Spieler die Abwehr beobachten und schauen, wie gut diese bereits in ihre Formation gefunden hat. Eventuell hat schon der LA die Möglichkeit eines schnellen Torabschlusses. Das Ziel ist am Ende die Überzahl auf Außen (hier: RA), doch nach dem Abspiel von LA zu RA muss im Anschluss jeder Spieler seine jeweilige Situation selber einschätzen können, ob sich bereits eine Lücke bietet oder weitergespielt werden muss. Auch beim Rückstoß, wo RL vielleicht die Chance eines Zusammenspiels mit dem KM bekommt – oder mit dem entsprechenden Druck auf den Innenblock zu RM passt.

Außerdem zu beachten:

  • LA kommt mit einer hohen Geschwindigkeit zur Mitte, muss aber in der Lage sein, nach dem Erhalt des Ballls noch einmal zu beschleunigen. Zudem muss KM den Pass so spielen, dass LA das Tempo nicht abbrechen muss.
  • RA muss für sich die richtige Geschwindigkeit finden, damit er nicht vor dem Anpfiff über die Mittellinie läuft – aber danach dann anspielbereit für LA ist.
  • RR und RM müssen ihre Laufwege und ihre Geschwindigkeit so gestalten, dass sie zunächst LA und RA nicht behindern, dennoch aber rechtzeitig für die Anspiele in der gegnerischen Hälfte sind.
  • RL nimmt die Position auf der hohen Linksaußen-Position ein um zunächst den Abwehrspieler AR zu beschäftigen und somit vielleicht eine korrekte Zuordnung der Abwehr zu verhindern.
  • Sollte AR eine Manndeckung gegen RL ausführen, um den Pass von RM zum anlaufenden RL verhindern zu wollen, könnte sich KM hinter AR oder als LA positionieren. In diesem Fall sollte aber schon von RA nicht zur passfernen Seite sondern zwischen AL und HL gestoßen werden. LA stellt dann die Sperre an der Innenseite von AL.

von Jens R.

3. Januar 2023

Tempospiel 1. Welle: Übung mit offensiven Gegenspielern

Kategorie: Tempospiel – Autor: KaiDittrich – 15:57

Ziel der Übung:

  • Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen über eine lange Distanz
  • Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen aus dem Tempo heraus
  • Reaktionsfähigkeit des TW und Passspiel unter Zeitdruck
  • 1:1 – Situation im Tempospiel
  • Passgenauigkeit der Feldspieler bei Pässen unter Gegnerdruck
  • Torabschluss
  • Konditionelle Belastung

Aufstellung:

Es werden zwei Gruppen benötigt, welche sich auf den Positionen AR und AL aufstellen. Je ein Torhüter im Tor. Bälle sind bei AR. Ein Abwehrspieler befindet als HL ca. 9 -10m vor dem eigenen Tor. Ein Abwehrspieler befindet sich als HR/HM ca. 15m vor dem eigenen Tor. Hütchen begrenzen den Raum für die Angreifer.

Ablauf:

Der AR hat den Ball und spielt diesen zu AL (1). Dies kann beliebig oft wiederholt werden. AR rollt den Ball schließlich in den Torkreis (2).

Der TW, der auf der Grundlinie zwischen den Pfosten wartet (oder er macht parallel eine Übung, wie z.B. Sidesteps zwischen den Pfosten) muss dies erkennen und den Ball aufnehmen (3).

Der TW spielt den Ball zum startenden LA (4).

LA spielt den Ball zum startenden RA (5).

LA ist inzwischen auf Höhe der Mittellinie im Bereich des HM und erhält den Ball von RA (6).

LA muss sich im 1:1 gegen HM durchsetzen (7) und spielt den Ball zurück zu RA, der inzwischen auf Höhe und im Bereich des HL ist (8).

RA muss sich im 1:1 gegen HL durchsetzen (9) und das Tor erzielen (10)

Nach dem Torabschluss wird RA zu HL und LA zu HM; HM wird zu AR und HL wird zu AL

Coaching-Tipps:

Alle Aktionen werden im Spieltempo ausgeführt. Der AR rollt den Ball so zum TW in den Torkreis, dass dieser einen kurzen Laufweg hat. Der Ball sollte in der vom TW rechten Hälfte des Torkreises bleiben, damit er einen langen Pass aus der Bewegung zum LA spielen muss. Als Vorübung für den TW könnte dieser auch auf dem Bauch liegen oder der Trainer macht mit ihm während der Pässe von AR und AL eine kleine TW-Übung mit Bällen Wurfabwehr nach Vorbelastung oder Wurfabwehr bei zweiten Bällen. Die Präzision der Pässe entscheidet erheblich über die Qualität der Übung. Der Trainer kann durch das Abwehrverhalten der Abwehrspieler – von passiv bis spielnah – die Intensität steuern.

Variation/ Erweiterung:

HM und HL werden unmittelbar nach Abschluss des RA zu Angreifern und spielen nun ein 2:2. RA und LA werden sofort zu Abwehrspielern. Der TW der Abwehr hat ausreichend Bälle neben dem Pfosten liegen und bringt den Ball mit einem Pass auf HL ins Spiel. RA muss nach dem Torwurf schnell umschalten. HM muss sich aus der Manndeckung des LA befreien. Nach Abschluss des Angriffes der ehemaligen HM und HL werden die vormals LA und RA zu Abwehrspielern (hohe Intensität) oder es gibt eine dritte Gruppe an Spielern, die eine neue Abwehr mit HL und HM stellt.

von Jens R.

31. Juli 2012

Bewegungsverhalten für Anfänger auf der Torwartposition

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 09:48

Die Position des Torhüters hebt sich in ihren Anforderungen deutlich von den anderen taktischen Positionen in einer Handballmannschaft ab. Häufig ist es vor allem für Vereine in unteren Spielklassen schwierig die Torwartposition sowohl qualitativ als auch quantitativ zufriedenstellend zu besetzen.

Erklärt sich doch einmal ein ehemaliger Feldspieler oder ein Neuzugang bereit ins Tor zu gehen reichen die Kenntnisse des Übungsleiters bezüglich Training und Technikanforderungen für Torhüter oft nicht aus um diesen zu einem guten Torhüter auszubilden. Im nachfolgenden werden einige Punkte genannt die der Übungsleiter seinem neuen Torwart unbedingt vermitteln sollte. Dies gilt auch für die Ausbildung in der Jugend.

Arme oben lassen vor dem Torwurf

Während die eigene Mannschaft in der Verteidigungsphase ist und der Gegner versucht eine Wurfchance zu kreieren sollte der Torwart stets die Arme erhoben haben. Vor allem bei ansatzlosen Würfen aus dem Rückraum ist es so leichter Bälle, die in den oberen Bereich des Tores geworfen werden abzuwehren. Allerdings sollte der Torwart die Hände auch für Abwehraktionen auf Hüft- und sogar Kniehöhe verwenden können sobald er die Höhe und Richtung eines gegnerischen Wurfes zu erkennen glaubt.

Körperspannung beim Torwurf

Eine der wichtigsten Regeln für Torhüter lautet bei Abwehraktionen immer den ganzen Körper unter Spannung zu setzen. Dies kann auch im Training gezielt geübt werden. Zum einen erhöht sich durch eine gute Körperspannung die Chancen Würfe auch mit geringflächigem Körperkontakt noch am Torerfolg zu hindern. Zum anderen schützt sich der Torhüter auch vor Verletzungen durch Körpertreffer dank der natürlichen Schutzfunktion der Muskelkontraktion. Vor allem Bei Magen- (Bauchmuskulatur) und Kopftreffern (Nackenmuskulatur) ist dies sehr wichtig.

Mit dem Ball bewegen

Um optimale Positionen bei gegnerischen Torwürfen einzunehmen ist es wichtig für einen Torhüter permanent so viel Torfläche wie möglich abzudecken. Beim gebundenen Spiel heißt dies, dass er sich in einer parabelförmigen Kurve von Torpfosten zu Torpfosten bewegt und dabei stets Position zum Ball bezieht. Je weiter er sich Richtung Tormitte bewegt umso weiter sollte er von der Torlinie entfernt stehen um viel Torfläche abdecken zu können. Bei Würfen aus der Nahdistanz wird dieses Bewegungsmuster allerdings aufgehoben.

Robert Nowacki

4. Juni 2012

Komplexübungen zur Verbindung mehrerer Grundtechniken (Teil 2)

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 09:46

Eins Gegen Eins – Sprungwurf – Tempogegenstoß – Torwurf vom Kreis

Für die Übung wird ein etwa vier Meter breiter Bereich am Kreis mit zwei Pylonen abgetrennt. In diesem Bereich wird ein aktiver Verteidiger platziert. Der erst Spieler läuft nun mit Ball auf den Verteidiger zu und versucht mit einer Körpertäuschung an ihm vorbeizugelangen und einen Sprungwurf auf das Tor zu machen. Unabhängig vom Erfolg der Aktion wird der Angreifer zum Verteidiger und der Abwehrspieler dreht sich sofort um und läuft als Gegenstoßspieler auf das gegenüberliegende Tor zu.

Er bekommt bei ca. zehn Meter Torentfernung einen langen Pass des Torhüters (s. Abb.1) und schließt mit einem beliebigem Wurf ab. Sofort im Anschluss daran platziert er sich vor dem am Kreis stehendem Abwehrspieler und bekommt den Ball von einem Zuspieler, nach dessen Annahme er sich gegen den Verteidiger am Kreis durchsetzen und zum Torerfolg kommen soll. Nach dem Torwurf nimmt der Spieler die Rolle des Verteidigers an. Diese Übung erfordert ein hohes Maß an Konzentration und etwas längere Erklärungszeiten, da sie gerade für unerfahrenere Spieler zunächst sehr komplex erscheint. Dafür verbindet sie enorm viele Angriffs- und Abwehrtechniken zu einem flüssigen Ablauf.

Siebenmeterwurf – Ballannahme im Sprint – Pass unter Bedrängnis – Sprungwurf von der Außenposition

Die Übung beginnt für jeden Spieler mit einem Siebenmeterwurf auf eines der zwei Tore. Direkt im Anschluss an den Siebenmeter setzt der Schütze zum Sprint in Richtung des anderen Tores an und bekommt den Ball vom Torwart bei ca. zehn Metern Torentfernung (s. Abb.2) in den Lauf gespielt. Das andere Tor wird von einem Verteidiger auf der halben Abwehrposition geschützt. Der Angreifer versucht den Verteidiger zu binden und auf einen bereitstehenden Eckenaußen abzulegen, welcher daraufhin per Sprungwurf den Torabschluss sucht. Nachdem dies geschehen ist wechselt der Passgeber auf die Außenposition und wartet seinerseits auf das Anspiel.

Robert Nowacki