Handballtraining Handballübungen


29. März 2023

Die schnelle Mitte 3: Vom ersten Pass zum Torabschluss

Ziel der Übung:

  • Ablauf eines einfachen Konzeptes zur schnellen Mitte
  • Torabschluss

Im ersten Teil der Übungsreihe wurden zunächst die Abläufe für einen schnellen Anwurf nach einem erhaltenen Tor geübt. Im zweiten Teil der Übungsreihe lag der Fokus auf den Rückraumspielern, welche nach der erfolgten schnellen Mitte eine Überzahl auf einer Außenseite herausspielen sollen.
Im hier nun abschließenden dritten Teil wird das Konzept zusammengefügt und der gesamte Ablauf erklärt.

Aufstellung:

Die Übung erfolgt in der spielnahen Situation und somit im 6:6 mit zwei Torhütern. Die Mannschaft, welche die schnelle Mitte ausführen wird, befindet sich in der Abwehr. Für die zunächst angreifende Mannschaft können die Vorgaben individuell bestimmt werden (Angriffskonzepte üben, freies Spiel etc.) – wichtig ist der zu erfolgende Torabschluss. Sollte es für die Abwehr zu lange dauern ist auch das Eingreifen des Trainers denkbar, so dass auf ein Kommando der Torwart ohne Torabschluss einen neuen Ball ins Spiel bringt und die schnelle Mitte ausgeführt wird.

Ablauf:

Es erfolgt als Auftakt ein 6:6 in einer spielnahen Situation. Der Angriff schließt mit einem Torwurf ab (1). Im Anschluss starten als erstes KM und LA zum Angriff. KM in Richtung Mittellinie, um den Anwurf auszuführen. LA um bereits die ersten Meter zurückzulegen und somit nach dem Anpfiff mit dem richtigen Timing den Ball von KM zu erhalten (2).

Der Torwart bringt den Ball ins Spiel und passt zum bereits an der Mittellinie wartenden KM (3). LA kennt seinen Laufweg und muss unmittelbar nach Anpfiff auf Höhe vom KM sein um den Ball entgegenzunehmen. Die restlichen Mitspieler ziehen nach. Vor allem RA muss zügig in die Richtung seiner Position im Angriff, da er nach dem Anpfiff den ersten Pass von LA erhält. RM muss den Laufweg von LA beachten und darf nicht zu schnell nach vorne starten.

LA erhält nach dem Anpfiff den Pass von KM (4) und trägt ihn in die gegnerische Hälfte in den Bereich zwischen IL und HL (5). Die Mitspieler ziehen nach: RA in Richtung der hohen Rechtsaußen-Position, RR und RM noch etwas zurückhaltend, um nicht am Anfang zu nah an der Abwehr zu sein und RL in Richtung der hohen Linksaußen-Position (alle 5).

LA spielt den Pass zu RA, währenddessen zieht auch RR nach (6). LA positioniert sich nach seinem Pass als zweiter Kreisläufer zwischen HL und AL (7).

RA startet die Passfolge zu RR (7), von RR zu RM (8) und von RM zu RL (9). RA, RR und RM stoßen vor dem Pass zur passfernen Seite um die (möglicherweise noch nicht sortierte) Abwehr weiter in Bewegung zu halten. RL startet mit einem weiten Bogen auf die Abwehr zwischen HR und IR in den Pass von RM.

RL stößt weit über die Mitte bis zum IR. KM stellt zeitgleich die Sperre auf der Innenseite von HR (10). Pass zu RM, dieser stößt auf die Abwehr zwischen IL und HL (11/12). Pass zu RR, welcher zwischen HL und AL stößt. LA stellt die Sperre auf der Außenseite von HL (13). Pass zum RA und Torabschluss (14).

Coaching-Tipps:

Der hier dargestellte Ablauf ist zunächst einmal der Idealfall. Bereits mit der Ballannahme des LA von KM sollten aber alle Spieler die Abwehr beobachten und schauen, wie gut diese bereits in ihre Formation gefunden hat. Eventuell hat schon der LA die Möglichkeit eines schnellen Torabschlusses. Das Ziel ist am Ende die Überzahl auf Außen (hier: RA), doch nach dem Abspiel von LA zu RA muss im Anschluss jeder Spieler seine jeweilige Situation selber einschätzen können, ob sich bereits eine Lücke bietet oder weitergespielt werden muss. Auch beim Rückstoß, wo RL vielleicht die Chance eines Zusammenspiels mit dem KM bekommt – oder mit dem entsprechenden Druck auf den Innenblock zu RM passt.

Außerdem zu beachten:

  • LA kommt mit einer hohen Geschwindigkeit zur Mitte, muss aber in der Lage sein, nach dem Erhalt des Ballls noch einmal zu beschleunigen. Zudem muss KM den Pass so spielen, dass LA das Tempo nicht abbrechen muss.
  • RA muss für sich die richtige Geschwindigkeit finden, damit er nicht vor dem Anpfiff über die Mittellinie läuft – aber danach dann anspielbereit für LA ist.
  • RR und RM müssen ihre Laufwege und ihre Geschwindigkeit so gestalten, dass sie zunächst LA und RA nicht behindern, dennoch aber rechtzeitig für die Anspiele in der gegnerischen Hälfte sind.
  • RL nimmt die Position auf der hohen Linksaußen-Position ein um zunächst den Abwehrspieler AR zu beschäftigen und somit vielleicht eine korrekte Zuordnung der Abwehr zu verhindern.
  • Sollte AR eine Manndeckung gegen RL ausführen, um den Pass von RM zum anlaufenden RL verhindern zu wollen, könnte sich KM hinter AR oder als LA positionieren. In diesem Fall sollte aber schon von RA nicht zur passfernen Seite sondern zwischen AL und HL gestoßen werden. LA stellt dann die Sperre an der Innenseite von AL.

von Jens R.

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