Handballtraining Handballübungen


9. Januar 2013

Training von Wurftäuschungen

Kategorie: Allgemein,Wurftraining – Autor: admin – 15:42

Neben den verschiedenen Körpertäuschungen hat ein guter Handballer auch verschiedene Wurftäuschungen im Repertoire, mit denen er die gegnerischen Abwehrspieler zu einer Reaktion zwingen kann die sich für ihn als vorteilhaft erweist.

Arten der Wurftäuschung

Prinzipiell gibt es für jede Wurftechnik auch eine Täuschung. Dabei unterscheidet man allerdings zwischen einer echten Täuschung und einem bloßen Verzögern des Wurfes. Beim Verzögern wird der betreffende Wurf kurz angedeutet und dann aus leicht veränderter Position tatsächlich ausgeführt.

Häufig zu sehen sind solche Täuschungen vor allem beim Sprungwurf aus dem Rückraum. Hier wird durch das Antäuschen des Wurfes eine Reaktion des Blockspielers hervorgerufen. Dies hat zur Folge, dass der Angriffsspieler durch die anlaufbedingte längere Sprungphase beim tatsächlichen Wurf deutliche Höhenvorteile gegenüber dem Blockspieler besitzen sollte (s.Abb.1).

Die Verzögerung des Schlagwurfes wird vor allem gerne zum Irritieren des Torhüters genutzt.

Läuft der Spieler alleine auf das Tor zu täuscht er auf dem ersten Schritt einen Schlagwurf an, um den Torhüter zu einer Reaktion zu zwingen. Allerdings schließt er erst beim dritten Schritt mit einem Schlag- oder Sprungwurf ab. Das reine Verzögern der Hüftwurftechnik ist im Gegensatz zu den anderen beiden Techniken wenig wirkungsvoll, da hier keine Vorteile gegen die Blockspieler entstehen. Hier sollten nur echte Täuschungen erlernt werden.

Tipps zu echten Täuschungen

Unter echten Wurftäuschungen versteht man das Andeuten von Würfen nach dem Technikbild, ohne dass diese dann ausgeführt werden. Sie können eingesetzt werden um Reaktionsvorsprung für Körpertäuschungen oder Durchbrüche zu erhalten oder zum Herauslocken von Abwehrspielern und daraus resultierenden Kreisanspielen genutzt werden. Es gibt einige Tipps, die bei der Anwendung der Wurftäuschung zu beachten sind, um möglichst erfolgreich damit zu sein.

Der Wurf selbst sollte wirklich gut beherrscht werden

Kann ein Spieler zwar eine gute Wurftäuschung ausführen, ist allerdings nicht in der Lage mit dem Wurf selbst Gefahr auszustrahlen, wird sich die Abwehr schnell darauf einstellen können. Es macht also nur Sinn Würfe anzutäuschen, die der Spieler auch tatsächlich gut beherrscht. Gleiches gilt für die Position der Wurftäuschung. Eine Wurffinte von einer Position weit außen oder unmittelbar vor dem Block ist für gute Abwehrreihen keine Gefahr.

Wie geht es nach der Täuschung weiter

Gute Spieler wissen genau, was sie mit einer Wurffinte bezwecken wollen und können die Reaktion der Abwehr vorhersehen. Sie nutzen die Wurftäuschung um gezielt Bewegung in die Abwehrreihen zu bringen und können darauf reagieren.

Robert Nowacki

12. November 2012

Integration des Medizinballs in Konditions- und Koordinationstraining

Kategorie: Ausdauertraining,Koordination,Wurftraining – Autor: admin – 14:07

Der Medizinball gehört zu den ältesten bekannten Hilfsmitteln der Trainingsgestaltung. Trotzdem hat er sich einen Ruf als effektives Trainingsgerät bewahrt. Vor allem im Handballtraining lässt er sich vielseitig verwenden und mit anderen Übungen problemlos kombinieren.

Wurfkrafttraining

Medizinbälle eignen sich sehr gut zur Verbesserung der individuellen Schnellkraft beim Werfen. Um diese zu trainieren lässt der Trainer einfach verschiedene Wurfübungen mit dem Handball und direkt im Anschluss mit dem Medizinball durchführen.

Linienläufe

Linienläufe sind ein allgemein bekanntes Trainingsmittel, mit dem sich sowohl Komponenten der Ausdauer-, als auch der Schnelligkeitsfähigkeit trainieren lassen. Mit dem Medizinball könnte z.B. ein fünfstufiges Pyramidentraining durch Linienläufe absolviert werden.

Die Spieler absolvieren den ersten Lauf mit 50 Prozent, den zweiten mit 75 Prozent, den dritten mit 100 Prozent, den vierten wieder mit 75 Prozent und den letzten mit 50 Prozent ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit. Dabei wird der Medizinball beim Laufen nach vorne mit gestreckten Armen über dem Kopf gehalten und beim Laufen nach hinten mit gestreckten Armen vor dem Körper.

Gleichgewichts- und Stabilisationstraining

Die Übenden werden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 führt die Gleichgewichtsübung, z.B. das Balancieren über oder auf einer Turnbank durch. Die Spieler der Gruppe 2 werfen den Mitgliedern der ersten Gruppe die Medizinbälle hart zu. Diese müssen sicher gefangen werden, ohne dass die betreffenden Spieler das Gleichgewicht verlieren.

Komplextraining Beinarbeit – Sprintfähigkeit

Vor Übungsbeginn wird je ein Kasten mit einigen Medizinbällen an diagonal gegenüberliegenden Ecken des Spielfeldes platziert (s. Abb.1). Die Spieler verteilen sich gleichmäßig an den beiden Ecken. Zu Beginn schnappen sich die ersten Spieler jeder Spielfeldseite einen Medizinball aus ihrer Kiste und laufen mit Side-Steps den Torkreis bis zur anderen Außenposition ab.

Dort angekommen starten sie einen Maximalsprint Richtung gegenüberliegendes Tor und legen ihren Ball im dort befindlichen Kasten ab. Anschließend stellen sie sich dort erneut in der Spielerreihe an. Nach Übungsbeginn startet ein Spieler, sobald sein Vordermann die Side-Step Übung am Kreis beendet hat. Der Trainer bestimmt auf welche Art (über Kopf, vor oder hinter Körper, etc.) der Ball von den Spielern getragen werden soll.

Robert Nowacki

26. Oktober 2012

Spezielle Trainingsübungen für Kreisläufer

Kategorie: Taktik,Wurftraining – Autor: admin – 18:15

Reaktionstraining

Vor Übungsbeginn wird in ca. 8 Metern Torentfernung eine mindestens zwei Meter hohe und 1-2 Meter breite blickdichte Barriere aufgebaut (z.B. eine auf Kante gestellte Weichbodenmatte). Alle Feldspieler mit Ausnahme der Kreisläufer versammeln sich in einigem Abstand zur Matte mit ihrem Ball. Der erste Kreisläufer postiert sich am Torkreissektor direkt hinter der Matte.

Der Rückraumspieler läuft nun auf die Matte zu und spielt dem Kreisläufer den Ball zu. Dabei legt er ihn entweder über die Matte oder als Tippvorlage an der Matte vorbei. Der Kreisläufer muss versuchen den Ball trotz der geringen Reaktionszeit, welche durch die Barriere verursacht wird, sicher zu fangen und mit erfolgreichem Torwurf zu verwerten. Zu einem späteren Zeitpunkt kann auch noch ein passiver Abwehrspieler am Kreis hinzugenommen werden.

Durchsetzen 1-Gegen-1

Ein Kreisläufer bewegt sich entlang des Torkreises und wird von einem Abwehrspieler begleitet.

Ein Zuspieler befindet sich inklusive Ballkiste in 10 Meter zentraler Position vor dem Tor. Der Zuspieler entscheidet durch seinen Laufweg, wo der Kreisspieler den Ball von ihm erhält. Der Kreisläufer muss seinerseits auf seinen Zuspieler reagieren. Läuft der Zuspieler nach links, so muss der Kreisspieler ebenfalls in diese Richtung laufen um den Passweg möglichst kurz zu halten.

Der Abwehrspieler soll die ganze Zeit über am Kreisläufer dran bleiben. Wird der Pass schließlich gespielt muss sich der Kreisspieler gegen seinen Abwehrspieler durchsetzen und versuchen einen Torerfolg zu erzielen. Der Abwehrspieler kann je nach Ansage des Trainers passiv (nur den Körper in den Weg stellen) oder aktiv (auch mit Foulspiel, jedoch ohne Gesundheitsgefährdung) den Torwurf verhindern. Die Übung schult sowohl das Angriffsverhalten der Kreisspieler, als auch das Verteidigungsverhalten gegen solche.

Weiterleiten des Balles unter Bedrängnis

Für die folgende Übung werden ein Zuspieler zwei Abwehrspieler (Halb-, und Außenabwehrspieler), ein Kreisläufer und die Außenspieler benötigt. Der Kreisläufer postiert sich für die Übung zwischen einem Außen- und einem Halbabwehrspieler.

Ein Außenangreifer stellt sich auf seine Position in die Spielfeldecke. Der Zuspieler passt den Ball aus dem Lauf zum Kreisläufer. Dieser soll von beiden Abwehrspielern angenommen und „festgemacht“ werden. Sobald der Kreisspieler merkt, dass sich der Außenabwehrspieler nur noch auf ihn konzentriert versucht er den Ball auf den Eckenaußen abzuspielen, welcher den entstandenen Raum nutzen und per Sprungwurf den Abschluss suchen soll. Später kann man diese Übung als Entscheidungstraining absolvieren, bei der dem Kreisläufer auch die Möglichkeit gegeben wird selbst abzuschließen.

Robert Nowacki

19. Oktober 2012

Integration des Medizinballs in Konditions- und Koordinationstraining

Kategorie: Grundlagentraining,Koordination,Wurftraining – Autor: admin – 15:31

Der Medizinball gehört zu den ältesten bekannten Hilfsmitteln der Trainingsgestaltung. Trotzdem hat er sich einen Ruf als effektives Trainingsgerät bewahrt. Vor allem im Handballtraining lässt er sich vielseitig verwenden und mit anderen Übungen problemlos kombinieren.

Wurfkrafttraining

Medizinbälle eignen sich sehr gut zur Verbesserung der individuellen Schnellkraft beim Werfen. Um diese zu trainieren lässt der Trainer einfach verschiedene Wurfübungen mit dem Handball und direkt im Anschluss mit dem Medizinball durchführen.

Linienläufe

Linienläufe sind ein allgemein bekanntes Trainingsmittel, mit dem sich sowohl Komponenten der Ausdauer-, als auch der Schnelligkeitsfähigkeit trainieren lassen. Mit dem Medizinball könnte z.B. ein fünfstufiges Pyramidentraining durch Linienläufe absolviert werden. Die Spieler absolvieren den ersten Lauf mit 50 Prozent, den zweiten mit 75 Prozent, den dritten mit 100 Prozent, den vierten wieder mit 75 Prozent und den letzten mit 50 Prozent ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit.

Dabei wird der Medizinball beim Laufen nach vorne mit gestreckten Armen über dem Kopf gehalten und beim Laufen nach hinten mit gestreckten Armen vor dem Körper.

Gleichgewichts- und Stabilisationstraining

Die Übenden werden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 führt die Gleichgewichtsübung, z.B. das Balancieren über oder auf einer Turnbank durch. Die Spieler der Gruppe 2 werfen den Mitgliedern der ersten Gruppe die Medizinbälle hart zu. Diese müssen sicher gefangen werden, ohne dass die betreffenden Spieler das Gleichgewicht verlieren.

Komplextraining Beinarbeit – Sprintfähigkeit

Vor Übungsbeginn wird je ein Kasten mit einigen Medizinbällen an diagonal gegenüberliegenden Ecken des Spielfeldes platziert (s. Abb.1). Die Spieler verteilen sich gleichmäßig an den beiden Ecken. Zu Beginn schnappen sich die ersten Spieler jeder Spielfeldseite einen Medizinball aus ihrer Kiste und laufen mit Side-Steps den Torkreis bis zur anderen Außenposition ab.

Dort angekommen starten sie einen Maximalsprint Richtung gegenüberliegendes Tor und legen ihren Ball im dort befindlichen Kasten ab. Anschließend stellen sie sich dort erneut in der Spielerreihe an. Nach Übungsbeginn startet ein Spieler, sobald sein Vordermann die Side-Step Übung am Kreis beendet hat. Der Trainer bestimmt auf welche Art (über Kopf, vor oder hinter Körper, etc.) der Ball von den Spielern getragen werden soll.

Robert Nowacki

5. Oktober 2012

Rahmenbedingungen für das Training von Siebenmetersituationen

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 13:01

Erfolgversprechendes Training von Siebenmeterwürfen zeichnet sich vor allem durch hohe Nähe zu Wettkampfsituationen in Form von Rahmenbedingungen und Drucksituationen aus.

„Kalt“ Werfen lassen trainieren

Das „kalte“ Werfen von Siebenmetern bietet sich besonders dann an, wenn etatmäßige Siebenmeterschützen nicht zu den absoluten Stammspielern gehören und häufig von der Bank zur Ausführung des Strafwurfs eingewechselt werden. Dies lässt sich beispielsweise trainieren, indem der Trainer nach der obligatorischen Erwärmung die Spieler zunächst zu einer Besprechung, Spielanalyse o.ä. zusammenholt, sodass sie keiner körperlichen Belastung ausgesetzt sind.

Im Anschluss daran sollen die besten Siebenmeterschützen sofort zum Siebenmetertraining antreten. Die Spieler lernen dadurch, innerhalb kurzer Vorbereitungszeiten Konzentration aufzubauen und Drucksituationen zu bewältigen.

Werfen unter hohem Erschöpfungsgrad

Häufig ist bei Handballspielen zu sehen, wie sich die Wurferfolgsquoten der Feldspieler in den Schlussphasen des Spiels stark verschlechtern. Auch die Siebenmeterquoten bilden hier keine Ausnahme. Dies hat zum einen den Grund, dass die gegnerischen Torhüter mit fortschreitender Spielzeit immer besser das Wurfverhalten der Schützen analysieren können. Zum anderen nehmen Kraft und Konzentration nachweislich mit fortschreitender Spieldauer ab, was auch Siebenmeterschützen bei ihren Wurfversuchen beeinträchtig.

Es empfiehlt sich daher, dass ein Übungsleiter (ähnlich wie beim „kalten“ Werfen) seine Spieler im Training auf die Beeinträchtigungen durch Erschöpfung vorbereitet. Besonders gut bietet sich dafür die Phase des Konditionsaufbaus vor Saisonbeginn an. Direkt im Anschluss an besonders harte Konditionseinheiten (besonders Ausdauertraining mit hoher Intensität) lässt der Trainer seine besten Siebenmeterschützen einfach noch in der Sporthalle bleiben. Sozusagen als „Austrittspreis“ muss jeder Schütze dann noch eine gewisse Anzahl an erfolgreichen Siebenmetern „zahlen“.

So entsteht gleichzeitig ein gewisser Erfolgsdruck, wie er auch im Wettkampf von Bedeutung ist. Außerdem erlangen die Spieler durch regelmäßiges Wiederholen der Übungssituation die Sicherheit selbst bei hohem Erschöpfungsgrad erfolgreich werfen zu können.

Drucksituationen schaffen

Wie bereits im Beispiel mit der Anzahl erfolgreicher Siebenmeter als Bedingung für Beendigung des Trainings erwähnt, sind künstliche Drucksituationen beim Siebenmetertraining wichtig um Nähe zu Wettkampfsituationen zu erzeugen. Hierbei können verschiedene Arten von Druck erzeugt werden z.B.:

Zeitdruck: Ein Werfer muss innerhalb von 30 Sekunden so viele Siebenmeter wie möglich verwandeln

Handlungsdruck: Der Übungsleiter sagt dem Schützen vor dem Wurf dessen Richtung und Ausführungsart an

Erfolgsdruck: Der Übungsleiter belohnt erfolgreiche und/oder bestraft erfolglose Siebenmeterwürfe

Druck durch Aufgabenerschwerung: Das Verwandeln des Siebenmeters wird durch veränderte Bedingungen erschwert (z.B. Verkleinerung des Tores)

Robert Nowacki

17. September 2012

Relevanz des Siebenmeterwurfes im Handballsport

Kategorie: Werfen und Fangen,Wurftraining – Autor: admin – 10:17

Der Siebenmeter ist die einzige Standardsituation im Handballsport, bei der eine hohe Wahrscheinlichkeit zu einem direkten Torerfolg besteht. Zumeist besitzt jede Mannschaft Spezialisten, die auf das erfolgreiche Bewältigen dieser Standardsituation spezialisiert sind.

Siebenmeter-Statistik

Ein guter Siebenmeterschütze sollte eine Erfolgsquote von über 80 Prozent vorweisen können. Momir Rnic von „Frisch Auf Göppingen!“ war mit einer Quote von 90,91 Prozent (20 Tore bei 22 Versuchen) der effektivste Schütze in der vergangen Bundesligasaison (2011/2012). Die Anzahl der gegebenen Siebenmeter schwankt von Spiel zu Spiel.

In der vergangenen Sachsenliga-Saison beispielsweise wurden in 132 Spielen insgesamt 1320 Siebenmeter gepfiffen. Dies sind im Schnitt exakt 10 Siebenmeter pro Spiel. Davon wurden 936 Bälle verwandelt, was einer durchschnittlichen Gesamterfolgsquote von 70,9 Prozent entspricht.

Geht man davon aus, dass die Anzahl der gegebenen Siebenmeter für beide Mannschaften gerade in sehr ausgeglichenen Spielen meist ähnlich hoch ist, führt dies zur Hypothese, dass die Erfolgsquote der Siebenmeterschützen am Ende durchaus das Zünglein an der Waage sein kann.

Zum Beispiel hatte Meister THW Kiel in entscheidenden Situationen gleich zwei Werfer, auf die er sich verlassen konnte. Momir Ilic (Platz 5: 86,00%) und Filip Jicha (Platz 9: 83,87%) sind beide unter den zehn besten regelmäßigen (mehr als 20 7m pro Saison) Siebenmeterschützen der Liga.

Positionen der Siebenmeterwerfer

Sieht man sich die Liste der zehn besten Siebenmeterschützen der vergangenen HBL-Saison an, stellt man schnell fest, dass genau die Hälfte der Spieler auf einer der beiden Außenpositionen spielt. Diese Tatsache scheint logisch, da Außenspieler auch bei ihren Würfen aus dem Feld meist sehr stark auf die Bewegungen des Torhüters achten müssen.

Die flexible Wurfgestaltung anhand der Beobachtung von Torwartaktionen ist sowohl bei Würfen von der Außenposition als auch bei Siebenmetern ein wichtiger Erfolgsindikator. Desweiteren besitzen Außenspieler häufig ein großes Repertoire an Wurfvarianten und sind so extrem schwer ausrechenbar für den gegnerischen Torhüter.

Schlussfolgerungen für den Übungsleiter

Für Trainer ist es sehr wichtig die Siebenmeterquoten von Mannschaft und Einzelspielern zu dokumentieren und zu analysieren, da diese Quoten in engen Spielen den Unterschied machen können. Bei der Suche nach guten Siebenmeterschützen ist es in der Regel vernünftig die wurfstärksten Außenspieler auf ihre Fähigkeiten von der Linie zu testen. Gerade bei schwachen Gesamtquoten empfiehlt sich auch gezieltes Siebenmetertraining.

Robert Nowacki

Bezugsquellen:
Siebenmeterstatistik Spieler Toyota HBL 2011/2012:
http://www.handball-statistik.de/index.php?show=7mschuetzen&action=komplett&order=quote_7m
Siebenmeterstatistik Mannschaften Sachsenliga 2011/2012
http://www.hvs-handball.de/_Archiv/S201112/_Ligen/N4632.pdf

10. September 2012

Trainingsübungen zur Verbesserung der Hüftwurftechnik

Kategorie: Wurftraining,Zusammenspiel – Autor: admin – 11:25

Der Hüft- oder auch Unterarmwurf zählt zu den schwierigsten Technikbildern im Handballsport. Allerdings bietet eine gute Beherrschung dieser Wurfvariante dem Spieler vielfältige Möglichkeiten und erhöht seine Unberechenbarkeit im Wettkampf. Die folgenden Übungen dienen zur Verbesserung und Festigung der Technik.

„Wurflimbo“

Der Trainer bestimmt für die Übung zunächst zwei Verteidiger, die sich in ca. einem Meter Entfernung zueinander in Verteidigungsposition 8 Meter vor dem Tor positionieren

Die beiden Abwehrspieler erhalten eine kurze Stange, welche jeder von ihnen an einem Ende auf Höhe der eigenen Hüfte festhält. Ein Zuspieler agiert von der Halbposition aus. Die Angriffsspieler versammeln sich ca. 12-14 Meter vor dem Tor.

Nachdem ein Angreifer losgelaufen ist, passt er seinen Ball sofort zum Zuspieler und läuft auf die beiden Verteidiger mit der „Limbostange“ zu. Etwa drei Schritte vor Erreichen der Verteidiger erhält der Angreifer den Ball zurück und versucht den Ball aus der Bewegung per Hüftwurf unter der Stange hindurch im Tor unterzubringen. Dabei wird durch die Stange in Hüfthöhe sichergestellt, dass für den Wurf hauptsächlich die Kraft aus dem Unterarm mobilisiert und die Technik korrekt ausgeführt wird.

Hüftwürfe um den Gegner herumziehen

Hüftwürfe sind vor allem dann erfolgsversprechend, wenn sie in den Bereich des Tores zielen, der eigentlich vom Abwehrspieler abgedeckt ist. Um dies zu trainieren kann der Übungsleiter ein oder zwei Turnkästen in acht Metern Torentfernung aufstellen

Die Kästen befinden sich dabei mit ihrer äußeren Kante auf gleicher Höhe wie die Torpfosten. Die Linkshänder üben links, die Rechtshänder rechts am Kasten vorbei den Ball per Hüftwurf im Tor zu platzieren. Die Kunst hierbei ist, mit dem Körper hinter dem Kasten zu bleiben und nur durch Nutzen des Unterarmzuges um den Kasten herum das Tor zu treffen.

Übungsergänzung: Wurfhöhe regulieren

Vielen Handballspielern fällt es schwer die Höhe ihrer Unterarmwürfe erfolgsversprechend zu steuern. Hierfür bietet es sich an, bei Wurfübungen zusätzlich Zielvorgaben in optischer Form einzubauen. Da boden- und lattennahe Würfe am Schwierigsten für Torhüter zu erreichen sind empfiehlt es sich die Spieler hauptsächlich auf diese Wurfhöhen zu trimmen.

Zur Markierung kann der Trainer einfach zwei längere Seile zwischen den beiden Torpfosten spannen. Beide Seile sollten nicht viel mehr als 30 Zentimeter von Boden, bzw. Lattenunterkante entfernt sein.

Robert Nowacki

4. September 2012

Trainingsübung zur Verbesserung der Genauigkeit des Sprungwurfes

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:57

Der Sprungwurf ist die wohl wichtigste Wurftechnik zur Erzielung eines Torerfolges im Handball. Gleichzeitig ist er koordinativ wesentlich schwieriger umzusetzen als ein Schlagwurf, da vom Werfer viel mehr Teilbewegungen für ein erfolgreiches Technikbild umzusetzen sind.

Eine der wichtigsten Parameter für den Torerfolg ist die Genauigkeit des Sprungwurfes. Im Folgenden wird eine einfache Übung zur Schulung der Wurfgenauigkeit sowohl für Außen-, als auch für Rückraumspieler veranschaulicht.

Wurfgenauigkeit mit exakten Zielvorgaben

Am besten lässt sich die Wurfgenauigkeit trainieren, indem die Spieler nach bestimmten Zielvorgaben werfen müssen. Dazu wird das Handballtor vor der Übung z.B. mit Springseilen in verschiedene Sektoren eingeteilt

Die Halbangriffsspieler verteilen sich mit dem Ball in ca. 12 Meter Entfernung vom Tor. Zwei Blockspieler (ca. 8 Meter Torentfernung) werden vom Trainer bestimmt. Die beiden ersten Angreifer laufen gleichzeitig mit dem Ball auf die Verteidiger zu und führen einen Sprungwurf auf den vorher bestimmten Sektor aus. Der Übungsleiter kann festlegen, welche Ecke der Block abdecken soll.

Liegt der Zielsektor in der Blockecke dürfen die Angreifer nicht am Blockspieler vorbeiwerfen, sondern müssen über den Verteidiger zum Abschluss kommen. Der Übungsleiter kann später dazu übergehen die Zielsektoren erst kurz vor dem Wurf laut anzusagen. So wird die Zeit sich auf das Ziel zu konzentrieren für den Angreifer enorm verkürzt und eine wettkampfähnliche Situation simuliert.

Auf ähnliche Art und Weise lässt sich auch Genauigkeitstraining für Außenspieler durchführen. Die Sektoren bleiben wie auch in der Rückraumübung bestehen. Auch das Prinzip bleibt das Gleiche, nur das von den Außenpositionen abgeschlossen wird.

Wurftraining mit Körperkontakt

Da im Wettkampf nur selten freie Wurfpositionen ohne direkten Einfluss des Gegners entstehen, kann der Übungsleiter zusätzlichen Körperkontakt bei den Wurfgenauigkeitsübungen integrieren. Hierfür wird die Landezone der Angriffsspieler mit einer Weichbodenmatte ausgelegt

Die Außenspieler bekommen von den Verteidigern einen leichten Rempler gegen den Körper und müssen versuchen trotzdem den anvisierten Sektor zu treffen. Die Übung für Rückraumspieler mit Körperkontakt durchzuführen empfiehlt sich nur in höheren Leistungsklassen. Hierbei sollten die Stöße der Verteidiger so dosiert sein, dass der Angreifer in der Lage ist die Balance zu wahren und auf den Beinen zu landen.

Robert Nowacki

28. Juni 2012

Verbesserung der Wurfgenauigkeit durch Spielformen im Handballtraining

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:45

Bankschießen

Für dieses Spiel wird die Trainingsgruppe in zwei Teams aufgeteilt. Auf der Mittellinie des Handballfeldes werden mehrere Bänke nebeneinander aufgestellt und mit Trainingspylonen bestückt. Nun stellen sich die Mannschaften jeweils in gleicher Entfernung zu den Bänken (7-10 Meter) in eine der Hallenhälften. Jeder Spieler erhält zu Beginn einen Ball. Auf ein Startsignal hin versuchen die Spieler die einzelnen Pylonen von den Bänken zu werfen. Dabei darf nicht näher an die Bänke herangegangen werden. Die Mannschaft, welche am Ende weniger Pylonen im eigenem Feld liegen hat ist Sieger. Der Trainer kann selbstverständlich vor der Übung die Art des Wurfes festlegen.

Medizinballschlacht

Auch für dieses kleine Spiel wird die Gruppe zunächst wieder in zwei Mannschaften aufgeteilt. Auf der Mittellinie werden dieses Mal viele Medizinbälle nebeneinander aufgereiht (s. Abb.1). Die Mannschaften nehmen wieder auf den zwei Spielfeldhälften in gleichem Abstand zur Mitte Platz. Ziel des Spiels ist es, mit gezielten Würfen die Medizinbälle in das gegnerische Feld zu stoßen. Nach einer festgesetzten Zeitvorgabe wird das Spiel abgepfiffen und die Medizinbälle werden gezählt. Dieses Spiel eignet sich besonders gut für das Training der Hüftwurftechnik, da der Ball sehr flach fliegen muss und trotzdem mit hoher Geschwindigkeit auf den Medizinball auftreffen sollte um ihn möglichst weit zu rollen. Man kann das Spiel auch so durchführen, dass Medizinbälle, welche über eine der Grundlinien fliegen, aus dem Spiel sind und nicht mehr zurückgetrieben werden dürfen.

Alu-Ball

Gespielt wird nach Handballregeln mit zwei Mannschaften. Die einzige Regeländerung besteht darin, dass ohne Torwart gespielt wird und es nur Punkte gibt, wenn der Ball entweder Pfosten oder Latte des gegnerischen Tores berührt. Dabei gibt es für Treffer des Aluminiums mit anschließendem Torerfolg drei Punkte und für Treffer ohne Torerfolg einen Punkt. Liegt der Ball im Kreis oder überquert die Torlinie erhält die verteidigende Mannschaft den Ballbesitz.

Völker-/Dodgeball

Dieses Spiel ist ebenfalls förderlich zur Verbesserung der Wurfgenauigkeit, da es zugleich hohe Geschwindigkeit des Balles gepaart mit hoher Präzision erfordert. Nach welchen der zahlreichen Regelauslegungen gespielt wird ist dem Trainer überlassen und kann dynamisch angepasst werden.

Robert Nowacki

23. April 2012

Kreistraining zur Verbesserung der handballspezifischen Wurfkraft

Kategorie: Allgemein,Wurftraining – Autor: admin – 10:38

Das folgende Kreistraining zielt auf eine Erhöhung der Wurfkraft ab. Hierbei werden vor allem inter- und intramuskuläre Koordination der Rotatorenmanschete und der Rumpfmuskulatur verbessert.

RAHMENBEDINGUNGEN

Das Kreistraining besteht aus fünf einzelnen Stationen. Der Übungsleiter sollte mindestens die Hälfte einer Sporthalle zur Verfügung haben. Eine gute Erwärmung vor dem Kreistraining ist unbedingt erforderlich. Dabei sollten vor allem die oberen Extremitäten gut auf die Belastung vorbereitet werden. Wichtig ist, dass der Übungsleiter klare Vorstellungen von der Übungsausführung an den einzelnen Stationen hat und bei Bedarf korrigieren kann. Die Art des zu verbessernden Wurfes (Hüft-, Schlag-, Sprungwurf) kann vom Übungsleiter bei den Stationen 1 bis 4 vorgegeben und die Übungen entsprechend variiert werden. Die einzelnen Übungen werden sooft wiederholt, bis der Übungsleiter das Zeichen zum Stationswechsel gibt. Die Übungszeit sollte bei mindestens eineinhalb Minuten pro Station liegen und die Pausenzeit etwa dreißig Sekunden. Für ein effektives Training sollten zumindest zwei Durchgänge des gesamten Kreistrainings erfolgen.

STATION 1

Für diese Station werden lediglich Medizinbälle und ausreichend Raum benötigt. Zwei Übende stellen sich jeweils in ungefähr neun Meter Entfernung gegenüber auf. Partner A passt den Medizinball zum Gegenüber und läuft dem Ball nach. Der Passempfänger versucht seinem Partner den Ball sofort zurückzuspielen, welcher ihn wiederum im Laufen zurückpasst. Erreicht Spieler A seinen Partner schlägt er kurz bei ihm ab und begibt sich rückwärts wieder zu seiner Ausgangsposition. Auch hier führen beide Partner die Passfolge weiter. Ist A zurück am Startpunkt tauschen die Partner die Rollen und wiederholen die Übung.

STATION 2

Benötigt werden lediglich einige Therabänder (idealerweise in verschiedenen Stärken) und eine Sprossenwand. Die Trainierenden knoten die Bänder auf Kopfhöhe an die Sprossenwand und fassen das knotenlose Ende mit der Wurfhand. Dann stellen sie sich in Wurfhaltung (ein Bein nach vorne) mit dem Rücken zur Sprossenwand und führen gegen den Widerstand des Bandes Schlagwurfbewegungen aus.

STATION 3

Für die dritte Station ist nur ein kleiner Medizinball von Nöten. Die Übenden stellen sich paarweise gegenüber (Entfernung kann hierbei variiert werden) und werfen sich den Ball mit Schlagwurfpässen zu.

STATION 4

Für Station 4 werden eine Weichbodenmatte und einige Handbälle benötigt, sowie eine Sitzbank. Die Trainierenden stehen ca. sechs Meter von der an der Wand lehnenden Weichbodenmatte entfernt. Die Bank wird vorher etwa einen Meter (von Beschaffenheit der Matte abhängig) vor der Matte platziert. Die Trainingsteilnehmer haben nun die Aufgabe den Handball so fest gegen die Matte zu werfen, dass der Ball über die Bank zurück springt.

STATION 5

Benötigt werden hierfür ebenfalls Medizinbälle und ein paar Yogamatten. Die Übenden setzen sich jeweils paarweise gegenüber (3-5 m Entfernung). Dabei nimmt Jeder auf einer Yogamatte Platz um den Rücken zu schonen. Jedes Paar bekommt einen Medizinball und Partner A beginnt aus der Rückenlage heraus den Medizinball zum Partner B zu werfen. Während der Wurfvorbereitung richtet sich der Werfer bis zum vollständigen Sitz auf. Erst dann wird der Ball dem Gegenüber mit beiden Armen per Überkopfpass zugespielt zugespielt. Dieser fängt den Ball ebenfalls in Sitzposition. Nach Ballerhalt geht B in Rückenlage um die Übung zu wiederholen.

Robert Nowacki