Handballtraining Handballübungen


10. September 2013

Übungen zur Spieleröffnung für Torhüter (Schnelle Mitte)

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 23:18

Immer wieder haben Torhüter damit zu kämpfen, die Bälle nach Gegentoren schnell und vor allem präzise zum Kreisläufer am Anstoßkreis zu passen. Um den Torhütern hier mehr Sicherheit zu vermitteln und die Ausführung der „Schnellen Mitte“ noch effektiver zu gestalten haben wir wieder einige Übungen für euch.

Präzision des Passes (Hilfsmittel)

Um die Präzision des Passes zum Mittelkreis zu schulen können verschiedene Hilfsmittel verwendet werden (s. Abb. 1). Je nachdem in welchen Bereichen der Passpräzision (Passhöhe oder -richtung) die Torleute Probleme haben sollte ein passendes Hilfsmittel ausgewählt werden. In Abb. 1 ist beispielsweise ein Turnkasten als ideales Trainingshindernis für zu tiefe Pässe aufgezeigt. Stehen die Passempfänger auf Turnmatten, dürfen keine hohen Abweichungen in der Passrichtung (Ball links/rechts vom Körper des Passempfängers) passieren.

Schnelligkeit des Ballholens und Passens

Neben der Präzision ist die Schnelligkeit des Passes zum Mittelkreis die zweite entscheidende Komponente bei der Vorbereitung der „Schnellen Mitte“. Hier kann folgende Übung helfen.

Der Torhüter soll zunächst einen Ball aus einer beliebigen Position parieren. Gelingt ihm dies, so holt er sich sofort nach der Parade einen Ball aus einer Kiste hinter der Torlinie und spielt den Ball zu einem Empfänger im Anwurfkreis. Kassiert er ein Gegentor, muss er genau den Ball, welcher im Tor gelandet ist schnell wieder zum Mittelkreis spielen, ganz egal wo sich dieses Spielgerät gerade befindet.

 

86 Uebungen zur Spieleröffnung Torhüter Teil 2 Abb.1

 

Anmerkungen zur Rolle des Torhüters bei der schnellen Mitte

Es ist ratsam die beiden Anforderungen Genauigkeit und Schnelligkeit des Passes zu kombinieren, falls es das Leistungsniveau der Torhüter zulässt. Eine erfolgreiche „Schnelle Mitte“ ist stets mit einem reaktionsschnellen und genauen Pass seitens des Torhüters verbunden. Manche Torhüter neigen auch dazu, nach Gegentoren zuerst ihrer Abwehr Anweisungen zu geben oder sich unnötig intensiv über eigene Fehler zu ärgern. Hier ist der Übungsleiter auch als Motivator und Taktiklehrer gefragt. Der Torhüter sollte ein Verständnis dafür bekommen, wie wichtig sein Verhalten für die Angriffstaktik der „Schnellen Mitte“ ist. Auch in Trainingseinheiten, welche nicht explizit die Einleitung der schnellen Mitte zum Trainingsziel haben, ist es durchaus sinnvoll die oben vorgestellten Übungen zusätzlich einzubauen um dem Torhüter das Verinnerlichen der Abläufe nach einem Gegentor zu vereinfachen.

28. August 2013

Übungen zur Spieleröffnung für Torhüter (Gegenstoß)

Kategorie: Torwarttraining – Autor: admin – 11:01

Besonders seit den Regeländerungen Anfang der Jahrtausendwende ist der Torhüter auch als Faktor im Angriffspiel der eigenen Mannschaft wichtiger geworden. Der Tempogegenstoß und die „Schnelle Mitte“ sind maßgeblich abhängig von technischen und koordinativen Fähigkeiten des Schlussmannes. Es folgen einige Übungen, zum Torwarttraining im Bereich der schnellen Spieleröffnung.

Spielübersicht 6-Gegen-6

Diese Übung ist ein kleines Spiel, bei welchem zwei Mannschaften innerhalb einer Hallenhälfte gegeneinander antreten. Haupttrainingszielziel des Spiels ist es, die Spielübersicht des Torwartes zu schulen. Nebenbei können auch Passsicherheit und Lauftäuschungen der Feldspieler trainiert werden. Der Torhüter gehört der angreifenden Mannschaft an und steht zu Spielbeginn mit dem Rücken zum Spielfeld.

In seinem Tor befindet sich eine Ballkiste (s. Abb. 1). Die Spieler der verteidigenden Mannschaft versuchen permanent alle Angriffsspieler in Manndeckung zu nehmen. Auf das Startsignal des Trainers greift sich der Torhüter einen Ball aus der Kiste und dreht sich damit Richtung Spielfeld. Seine Mitspieler sollen sich freilaufen und den Ball fordern.

Der Torhüter muss sich möglichst schnell für einen Pass zu einem freien Mitspieler entscheiden. Dieser sollte straff auf Brusthöhe in den Lauf des Empfängers gespielt werden. Ist der Pass erfolgreich angekommen, ist es die Aufgabe des Angriffsteams mit möglichst wenigen Pässen nach vorne hinter die Mittellinie zu kommen und den Ball dort abzulegen.

Schnelles Einleiten des 1:0-Konters

Die Übung erfordert die Fläche des gesamten Handballfeldes. Zwei Außenangreifer stehen auf ihren Abwehrpositionen in der Hälfte des Torhüters. Ein Abwehrspieler steht mit Ball an der 7-m-Linie mit dem Blick zum Torhüter (s. Abb. 2). Der Abwehrspieler rollt seinen Ball nun durch den Torraum des Torwartes. Das Tempo und die genaue Richtung sollte dabei in jedem Durchgang variiert werden. Dies ist das Zeichen für die Außen zum Gegenstoß abzugehen.

Der Torhüter muss den Ball so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen und den ihn mit einem langen Pass zu einem der freien Konterläufer spielen. Der Abwehrspieler, probiert dieses Unterfangen so schwierig wie möglich zu gestalten, indem er den Pass zu einem der Angriffsspieler durch das Mitlaufen zu unterbinden versucht. Der Passempfänger schließt mit einem Torwurf ab. Die Übung verbindet Reaktionsschnelligkeit mit der Anforderung an hohe Passgenauigkeit.

Robert Nowacki

9. August 2013

Trainingsübungen: Entscheidungstraining für Torhüter

Kategorie: Torwarttraining – Autor: admin – 10:09

Gerade Torhüter haben selten viel Zeit ihre Entscheidungsmöglichkeiten im Spielaufbau abzuwägen, da die Zeitfenster für Tempogegenstöße häufig nur wenige Sekunden betragen. In dieser kurzen Zeitspanne muss der Torhüter in der Lage sein, dass gesamte Feld zu überblicken und seine Passmöglichkeiten einschätzen und auswählen können.

Dies muss er häufig schon tun, während er noch gar nicht den Ball unter Kontrolle hat, sondern ihn aus dem Toraus oder Torraum holen muss. Für das Training solcher Situationen gibt es hier zwei Basisübungen.

Gegenstoßpass links oder rechts

Für die Übung verteilen sich die Feldspieler auf die beiden Außenpositionen in den Ecken einer Spielfeldhälfte. Auf das Startsignal laufen je ein Links- und ein Rechtsaußen einen Gegenstoß Richtung gegenüberliegendes Tor.

Ein Abwehrspieler ist im Mittelkreis positioniert (s. Abb. 1). Sobald die Angreifer die Mittellinie überquert haben, orientiert sich der Verteidiger zu einem von ihnen. Der Torhüter soll dies erkennen und den Ball möglichst genau in den Lauf des freien Angreifers spielen, sodass dieser ohne zu prellen zu einem Abschluss in der Nahwurfzone kommen kann.

Spieleröffnung kurz oder lang

Erneut werden zwei Angriffs- und ein Abwehrspieler benötigt. Von den Angreifern läuft dieses Mal nur einer den Tempogegenstoß. Der zweite Angreifer läuft lediglich für einen kurzen Pass einige Meter nach vorne (s. Abb.2). Der Verteidiger soll entscheiden, ob er versucht den kurzen Pass durch das Decken des jeweiligen Angriffsspielers oder den „1:0-Konter“ durch Ablaufen des Gegenstoßspielers zu unterbinden. Der Torhüter hat die Aufgabe, den freien Spieler genau anzuspielen.

Anmerkung: Wird der Ball kurz gespielt folgt ein kleines Überzahlspiel der beiden Angreifer gegen den Verteidiger. Der Spieler, welcher für das kurze Anspiel bereitsteht ist im nächsten Durchgang der Gegenstoßläufer und umgekehrt.

Kombination beider Übungen durch mehr Spieler

Die beiden oben beschriebenen Übungen lassen sich selbstverständlich auch kombinieren. Durch Hinzunahme eines Spielers für Angriff und Abwehr, ist es möglich den Torhüter vor drei anstatt zwei Entscheidungsmöglichkeiten zu stellen (kurz, lang, rechts, lang links). Durch noch mehr Spieler ist eine zusätzliche Erschwerung der Übung jederzeit möglich.

Robert Nowacki

24. Mai 2013

Sprungabwehr für Torhüter

Kategorie: Torwarttraining – Autor: admin – 11:06

Trampolin als Trainingsmittel

Hat man als Übungsleiter ein kleineres Turntrampolin zur Verfügung, kann man dieses sehr gut zum Training der Sprungabwehrtechnik für Torhüter nutzen. Für die Übungen wird in der Landezone hinter dem Trampolin eine große Weichbodenmatte platziert. Einerseits lässt sich durch das Springen über das Trampolin die Körperbeherrschung während der Flugphase verbessern.

Die Torleute sollen also trotz zusätzlicher Höhe und Fluggeschwindigkeit versuchen Körperspannung und Bewegungskontrolle zu wahren. Nachdem sich die Torhüter eingesprungen haben kommt der Ball ins Spiel. Zwei Werfer stellen sich an das, dem Trampolin gegenüberliegenden, Ende der Weichbodenmatte (s. Abb.1).

Die Torhüter müssen nun versuchen zwei Bälle hintereinander während ihrer Flugphase nach dem Trampolinsprung abzuwehren. Die Würfe müssen selbstverständlich in Reichweite der Übenden und nicht zu hart sein. Die Übung schult vor allem die Fähigkeit, während der Flugphase bewusst situationsgemäß zu reagieren und weg von einer einzelnen Standardbewegung zu kommen. Ist die Übung zu schwer sollte zunächst nur ein Ball abgewehrt werden.

Hampelmann und Seitliche Sprungabwehr in Kombination

Die Übung sieht die Verknüpfung der beiden unterschiedlichen Sprungabwehrtechniken mit hohen Wiederholungszahlen vor. Als Vorbereitung wird ca. 2 Meter vor dem Tor eine niedrige Hürde platziert (max. kniehoch, leistungsabhängig). Drei Werfer werden mit Ballkiste wie in Abb.2 positioniert benötigt.

Die Übung beginnt mit einem Wurf des mittleren Werfers, den der Torwart (startend von der Torlinie) per Hampelmannabwehr parieren soll. Er soll dabei hinter der Hürde abspringen und nach der Abwehraktion vor ihr wieder landen. Er überspringt die Hürde quasi während der Hampelmannaktion. Nach der ersten Parade bewegt sich der Torhüter rückwärts zu einem der beiden Torpfosten, berührt diesen und bezieht gegenüber dem Werfer der jeweiligen Halbposition Stellung.

Jetzt soll er den Ball per seitlicher Sprungabwehr parieren (auch hier kann eine niedrige Hürde aufgestellt werden, um die Bewegung gegen den Schützen zu gewährleisten). Nach dieser Aktion wechselt er über den zweiten Pfosten auf die Abwehrposition gegen den zweiten Halbwerfer. Danach wird der Übungsablauf mehrere Male wiederholt.

Die Schützen sollten die Bälle mit großer Wucht auf das Tor werfen. Die Präzision sollte langsam gesteigert werden, sodass sich die Torhüter zunehmend besser auf die Würfe einstellen müssen.

Robert Nowacki

1. November 2012

Torwarttraining: Übungen mit dem Theraband

Kategorie: Allgemein,Torwarttraining – Autor: admin – 09:31

Einwerfen mit Theraband

Für die erste Übung werden mindestens vier Leute benötigt, die am Training teilnehmen. Zunächst wird eine Ballkiste etwas hinter der Siebenmeterlinie platziert. Einer der Torhüter stellt sich zum Einwerfen in das Tor. Über seiner Gürtellinie wird ein Theraband gespannt, welches ein Mitspieler, der hinter ihm im Tor steht, festhält.

Der Torwart soll nun soweit nach vorne gehen, bis er das Gefühl hat gegen den Zug des Therabandes ankämpfen zu müssen. Zwei Spieler stehen an der Ballkiste und beginnen nun abwechselnd auf die beiden Torecken zu werfen

Der Torwart versucht die Bälle durch schnelle Seitwärtsbewegungen abzuwehren. Dabei soll darauf geachtet werden, dass er sich nur seitlich in die Bälle hinein bewegt und sich nicht von der Spannung des Therabandes nach hinten ziehen lässt. Nach einer kompletten Wurfrunde ist der nächste Torhüter an der Reihe.

Seitwärtsbewegungen

Übung 2 folgt dem Prinzip der ersten Übung. Auch hier wird die Ballkiste auf sieben Metern benötigt. Es reicht ein Werfer. Der Torwart stellt sich in die Mitte des Tores und bekommt erneut ein Theraband um die Hüfte gebunden. Dieses Mal ist der Halter des Bandes jedoch nicht hinter, sondern neben dem Torwart etwa auf Höhe eines Torpfostens.

Der Schütze wirft die Bälle nun platziert in die Torecke, in welcher der Halter des Therabandes sich nicht befindet

Der Torhüter versucht den Ball abzuwehren. Nach der Abwehraktion läuft er mit schnellen Side-Steps zum Torpfosten seines Bandhalters, schlägt dort kurz ab und pariert den nächsten Ball. Mit dieser Übung lassen sich gut rechts-links-Defizite der Torhüter beheben.

Heberabwehr

Bei dieser Übung verteilen sich zwei Schützen mit Ball in zentraler Position am Torkreis. Der Torhüter wird erneut mit einem Theraband in Hüfthöhe fixiert. Der Halter des Bandes steht jedoch dieses Mal vor dem Torhüter.

Torhüter und Bandhalter positionieren sich so, dass der Torhüter bei fast maximaler Dehnung des Therabandes gerade noch mit den Fingern an die Kreuzpunkte zwischen Torlatte und –pfosten kommt. Der Torwart beginnt die Übung, indem er auf einen der beiden Schützen zuläuft, soweit es die Spannung des Therabandes zulässt.

Hat er diesen Maximalpunkt erreicht, bewegt er sich sofort rückwärts Richtung Torlinie und versucht einen Heber des Schützen auf die lange Ecke abzuwehren. Danach läuft er den zweiten Werfer an und wiederholt die Übung.

Robert Nowacki