Handballtraining Handballübungen


13. November 2015

Wurftraining unter Vorbelastung

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 14:32

Die folgenden Übungsformen dienen dazu, dass Torwurftraining abwechslungsreicher und anspruchsvoller zu gestalten.

Wurftraining mit Turnmatte

Die Turnmatte kann als Trainingsutensil vielseitig verwendet werden und insbesondere koordinative Zusatzbeanspruchungen im Wurftraining bieten. Dafür bieten sich u.a. folgende Übungsformen an:

Wurf nach Rolle vorwärts/rückwärts

Der Übende wirft zunächst seinen Ball in hohem Bogen hinter die Matte, so dass er nach dem Aufprallen nur mit wenig Geschwindigkeit Richtung Tor prellt (Variation wäre hier, den Ball langsam Richtung Tor zu Rollen). Direkt im Anschluss, wird auf der Matte eine Rolle vorwärts oder rückwärts (Erschwerung) ausgeführt.
Danach versucht der Übende seinen gerollten/geworfenen Ball zu erlaufen und mit einem Sprungwurf (je nach Schwierigkeit und Wurfzone mit oder ohne Block) abzuschließen.
Als Variationen ist auch die Ausführung eines Radschlages oder eines anderen Turnelementes auf der Matte möglich. Zudem kann man die Übung um eine Eins-Gegen-Eins Situation mit einem Verteidiger im Anschluss an das koordinative Element erweitern.

Wurf nach Lauftäuschung an der Matte

Auch bei der Ausführung einer Lauftäuschung ist der Aufbau deckungsgleich mit der oben genannten Übung. Der Übende wirft/rollt erneut seinen Ball langsam Richtung Tor und führt anschließend direkt eine Lauftäuschung zur Mitte (innen an der Matte) aus um dann mit maximalem Tempo zurückzustoßen und an der Außenseite der Matte vorbei zu sprinten, den eigenen Ball zu erlaufen und mit einem Torwurf zu verwerten. Die Lauftäuschung kann selbstverständlich auch in die andere Richtung ausgeführt werden.

Wurftraining mit menschlichem Hindernis

Auch wenn einmal keine große Vielfalt an Trainingsmaterialien zur Verfügung steht, ist es möglich mit Hilfe der Teilnehmer selbst koordinative Erschwerungen ins Wurftraining einzubauen.

Bocksprung über Partner

Einer der Teilnehmer (der sogenannte „menschliche Bock“) stellt sich mit auf den Knien gestützten Händen und möglichst geradem Rücken bei 10 Metern Torentfernung mit dem Gesicht Richtung Tor. Die jeweils übenden Werfer, legen sich ihren Ball ähnlich der oben genannten Übungen mit der Matte vor, indem sie ihn am „menschlichen Bock“ vorbeirollen oder über ihn darüber werfen und springen mit gegrätschten Beinen über den „Bock“ um den vorgelegten Ball zu erlaufen und mit einem Torwurf abzuschließen.

Robben durch die Beine

Unter denselben Grundbedingungen wie bei der Vorübung versuchen die Übenden ihren Ball zu erreichen, nachdem sie durch die geöffneten Beine des menschlichen Bocks hindurch gerobbt sind. Die Übung kann auch dazu dienen, dass sichern von Abprallern durch das Rutschen über den Boden zu erlernen und zu schulen.

Anmerkung
Bei allen dargestellten Übungen, sollte der Torwurf nach Erlaufen des Balles erfolgen, ohne dass der Übende zwischendurch noch einmal den Ball prellen muss. Hierdurch werden Umstellungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit zusätzlich geschult.

Autor: Robert Nowacki

2. September 2015

Bälle einhändig fangen (Teil 2)

Kategorie: Werfen und Fangen – Autor: KaiDittrich – 09:47

Im folgenden Artikel soll es insbesondere um kleine Übungen zum einhändigen Fangen und verarbeiten des Balles am Kreis gehen. Schließlich sieht man im Leistungshandball immer wieder, wie sich Kreisläufer im Angriff mit einer Hand vom Gegner distanzieren und mit der andere Anspiele ihrer Mannschaftskameraden fangen und verwerten.

Rückpass links Wurf rechts

Für diese relativ einfache Übungsvariante wird lediglich ein Anspieler mit Ballkiste bei ca. 8 Metern Torentfernung benötigt. Der Kreisspieler positioniert sich innerhalb eines etwa einen Meter breiten Pylonentores.

Der Anspieler passt den ersten Ball zunächst links oder rechts neben eine der Pylonen. Diesen Ball muss der Kreisspieler erlaufen, kurz mit einer Hand fangen und anschließend direkt zum Anspieler zurückpassen. Direkt danach bewegt er sich wieder in Richtung „Pylonenzentrum“ und erhält umgehend ein zweites Zuspiel zur anderen Seite, welches ebenfalls einhändig gefangen werden muss und umgehend aus der Drehung per Sprung- oder Fallwurf verwertet werden soll.
Die Pässe erfolgen in schneller Reihenfolge. Nach dem Torwurf beginnt die Übung ohne Zeitverzögerung von vorn. Der Anspieler sollte Passhöhe, -härte und -art (Aufsetzer z.B.) variieren. Zudem kann im späteren Verlauf auch die Übungsroutine verändert werden.

Eine Variante hierfür wäre, dass alle direkten Pässe zurückgespielt werden und alle Aufsetzer per Torwurf verwertet werden müssen. So entsteht eine neue Drucksituation, da der Übende nicht vorhersehen kann, wann er welches Übungsmuster anwenden muss.

Zweikampfsituation simulieren

Für die Grundübung wird ein Theraband benötigt. Der Übende nimmt ein Ende des Therabandes zunächst in die Nicht-Wurfhand. Ein Helfer hält das andere Ende des Bandes fest in beiden Händen und positioniert sich gemäß Abbildung 2 zum Kreisspieler. Das Band muss vor Beginn der Übung bereits deutlich unter Spannung stehen. Ein Anspieler mit Ballkiste wird bei etwa acht Metern Torentfernung postiert.

Der Anspieler passt während der Übung Bälle in Richtung der Wurfarmseite des Kreisspielers, welcher dieser zurückspielen muss. Die Bälle sollten zwischen Schulter- und Überkopfhöhe gespielt werden. Der Übende muss immer wieder versuchen aus der Ausgangsstellung heraus die Bälle zu erlaufen, sicher einhändig zu fangen und zurückzuspielen.

Erfolgt ein Pass als Aufsetzer, so darf der Übende das Theraband nach erfolgreichem Fangen des Balles loslassen und zum Torwurf ansetzen. Nach ca. 20 Ballaktionen wird die Übungsseite gewechselt, da es für Kreisspieler auch sehr wichtig ist mit der vermeintlich schwächeren Hand Bälle verarbeiten zu können.

Autor: Robert Nowacki

4. August 2015

Erwärmungsspiele fürs Torwarttraining

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 09:26

Spezielles Torwarttraining ist entscheidend für die Entwicklung guter Fähigkeiten auf der Position des Schlussmannes. Häufig integrieren Übungsleiter auch Torwarttraining in ihre Trainingseinheiten. Eine zielführende Erwärmung der Schlussleute bleibt dabei jedoch häufig auf der Strecke.

Zumeist werden die Erwärmungsinhalte zusammen mit den Feldspielern durchgeführt bzw. Torhüter einfach zum Dehnen geschickt. Wir wollen im Folgenden zeigen, dass man jedoch auch mit wenigen Torleuten effektive und motivierende Erwärmungsspiele machen kann, von denen viele aus anderen Sportarten entliehen werden können.

Fußballtennis und Fußballduell

Zwei kleine Spiele, die insbesondere Einheiten vorangestellt werden, in denen die Abwehrtechnik flacher Würfe im Vordergrund steht.

Beim Fußballtennis wird ein Netz (am besten Badminton- oder Tennisnetz) in der Mitte eines Spielfeldes gespannt. Ziel ist es einen Handball mit dem Fuß über das Netz in das gegnerische Spielfeld zu spielen. Der Ball darf lediglich einmal in der eigenen Hälfte aufkommen, bevor er zurückgespielt werden muss.
Das Spiel kann sowohl 1 vs. 1 als auch 2 vs. 2 oder 3 vs. 3 gespielt werden. Bei der Variante mit mehreren Spielern pro Team ist auch das Passen innerhalb des Teams erlaubt. Des Weiteren können andere Bälle, z.B. Tennis- oder Fußbälle verwendet werden.
Für „Fußballduell“ werden kleinere Tore (Hockeytore z.B.) benötigt. Diese werden im Abstand von ca. 5 Metern voneinander aufgestellt. Die Tore werden im Idealfall an einer Hallenwand platziert und mit zusätzlichen „Banden“ auf der anderen Seite abgeschirmt (s. Abbildung 1).

Zwei Torhüter spielen gegeneinander. Der Ball darf nur mit den unteren Extremitäten berührt werden. Ziel ist es, den Ball mit dem Fuß ins Tor des Gegners zu befördern. Dabei darf jeder Spieler nur bis zur imaginären Mittellinie vorrücken.

Tennis mit der flachen Hand

Für Tennis mit der flachen Hand wird ein Tennisball benötigt. Das Spiel kann mit oder ohne Netz gespielt werden. Ziel ist es den Ball mit der Handfläche so in die Hälfte des gegnerischen Spielfeldes zu spielen, dass der Ball dort mehr als einmal aufkommt bevor der Gegner ihn zurückspielen kann. Es ist demnach eine Variante des weiter oben beschriebenen Fußballtennis, sollte jedoch eher Trainingseinheiten mit den Hauptschulungsinhalten Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination vorangestellt werden.

Kopfballduell

Ähnlich wie beim Fußballduell auch werden hier zwei Tore in geringem Abstand voneinander aufgestellt. Jedoch sollten die Tore mindestens Handballgröße haben (s. Abbildung 2).

Ziel des Spiels ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu köpfen. Die Abwehr des Balles darf ebenfalls nur per Kopf erfolgen. Das Spiel kann genutzt werden, um Einheiten mit Themen wie Ganzkörperspannung oder Prävention von Kopftreffern einzuleiten. Bei größerem Abstand (z.B. Breite des Handballfeldes) können die Tore auch mit den Händen erzielt werden.
Autor: Robert Nowacki

3. Juli 2015

Torwarttraining – ein einfacher Technikparcours

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 09:39

Um Torhüter auf die Belastungsszenarien im Wettkampf vorzubereiten, empfiehlt es sich bei Torhütern, welche die Grundtechniken sauber beherrschen, Techniktraining mit Konditionstraining zu vereinen. Denn nur wenn ein Torhüter auch unter Belastung in der Lage ist Technikbilder abzurufen, kann er zu einem positiven Faktor im Spiel seiner Mannschaft werden. Dazu gibt es im Folgenden ein Beispiel für die Grundbewegung der Beinabwehr.

Parcours

Für den Parcours werden zehn hüfthohe Hürden im Abstand von etwa 0,5 Metern hintereinander aufgebaut (s. Abbildung 1). Der übende Torhüter absolviert den Parcours, mit einem Bein neben dem Parcours hüpft und mit dem anderen Bein eine einbeinige Abwehr eines hüfthoch geworfenen Balles simuliert. Zwischen den Hürden wird das Übungsbein nur ganz kurz auf den Boden gesetzt. Am Ende des Parcours dreht sich der Übende und wechselt das Übungsbein.

Über die Intensität der Durchführung lässt sich der Parcours in verschiedene Bereiche des Trainings integrieren. So kann eine lockere Durchführung der Erwärmung dienen und eine schnelle intensive Durchführung ins Konditions- und Techniktraining integriert werden.

Variation des Parcours – wechselseitige Belastung

Aufbauend auf dem Parcours können Übungsmuster auch variiert werden. So kann z.B. das Üben auf nur einem Bein zu Gunsten einer wechselseitigen Belastung verändert werden. Dafür muss der Übende nach jeder simulierten Beinabwehr auf halber Höhe noch eine zusätzliche flache Abwehr in die gleiche Richtung simulieren, sodass er die nächste Hürde auf der anderen Seite passieren muss (s. Abbildung 2).

Variation des Parcours – Sprungabwehr

Der Parcours lässt sich natürlich auch für die Sprungabwehr einbeinig oder die Hampelmannabwehr durchführen. Hier ist vor allem die Bewegungspräzision des Torhüters entscheidend. Die Hürden helfen dabei, die Bewegungsrichtung nach vorn auch tatsächlich in die Technik zu integrieren. Außerdem lassen sich z.B. beim Hampelmann Beweglichkeitsdefizite einer Körperseite besser ausmachen, da die Hürde hier als Orientierungslinie fungiert.

Variation des Parcours – Koordinatives Ergänzungstraining

Auch im Technikergänzungstraining lässt sich der Parcours einsetzen, indem man z.B. zusätzliche koordinative Reizpunkte setzt, wie z.B. das Anordnen der Hürden in unterschiedlichen Höhen oder das Absolvieren in der Rückwärtsbewegung.

Autor: Robert Nowacki

24. Februar 2015

Torwarttraining – Basisübungen im Achterlauf

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 23:53

Im Folgenden beschreiben wir einige Übungen, welche sich auf die Basisübung des Achterlaufes stützen

Basisübung

Für die Basisübung werden zwei Pylonen im Abstand der beiden Torpfosten etwa drei Meter vor dem Tor aufgestellt. Der Torhüter erhält die Aufgabe sich mit schnellen Side-Steps in einer achtförmigen Umlaufbahn um diese Pylonen zu bewegen. Dabei sind die Arme stets in Abwehrhaltung angehoben (s. Abbildung 1).

Basisübung als konditionelle Vorbelastung

Der Torhüter absolviert insgesamt zehn achtförmige Runden um die Pylonen. Direkt nach Beendigung der letzten Runde, wird er nach Vorgabe eingeworfen. Der Übungsablauf für einen Torhüter kann z.B. folgendermaßen aussehen:

10 Achterrunden – Einwerfen Hände – 10 Achterrunden – Einwerfen Oben – 10 Achterrunden – Einwerfen Unten – 10 Achterrunden – Einwerfen Hüfte – 10 Achterrunden Einwerfen frei
Das Ganze ist auch als Pyramidentraining möglich (10 – 15 – 20 – 15 – 10 Achterrunden) und für viele Wurfübungen anwendbar. Hauptziel ist es hierbei die Ausdauerleistungsfähigkeit in torwartspezifischer Form zu erhöhen.

Basisübung und koordinative Zusatzbelastungen

Von der Basisübung ausgehend lässt sich eine Reihe an koordinativen Zusatzbelastungen anfügen. Speziell für das Torwarttraining bietet sich natürlich die Schulung der Hand-Auge-Koordination besonders an. Hierfür ist u.a. folgende Übungserweiterung geeignet:

Der übende Torhüter bewegt sich in der „Achterlaufbahn“ mit einem Ball in jeder Hand. Ihm gegenüber steht ein Zuspieler mit Ball. Jedes Mal wenn der Torhüter in das Zentrum seiner Laufbahn zwischen den beiden Pylonen kommt, erhält er von dem Partner ein Zuspiel. Je nachdem auf welche der beiden Hände das Zuspiel angesetzt wird muss der Torhüter versuchen, seinen eigenen Ball schnell zum Partner zu werfen, um mit der freigewordenen Hand den neuen Ball zu fangen.

Als Erweiterung dieser Übung kann der Zuspieler den Pass auch lediglich antäuschen, sodass der Torhüter nicht antizipieren kann, wann und wie ein Ball gespielt wird, sondern tatsächlich nur die eigene Reaktionsfähigkeit gefordert wird. Eine weitere Variation ist, die Zuspielart nicht nur auf die Hände zu beschränken, sondern auch Bälle mit den Füßen zurückzuspielen.

Viele weitere Variationen

Aufbauend auf dem „Achterlauf“ sind viele weitere Variationen je nach Trainingsziel möglich. So kann die Belastung auch durch den Einsatz von Therabändern oder Zusatzgewichten gesteigert werden. Genauso kann man die kognitive Belastung anheben, indem man Übungen z.B. mit Tennis- anstelle von Handbällen durchführt.
Autor: Robert Nowacki

12. Januar 2015

Kreisläuferspiel – Wurftraining

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 09:24

Das Werfen von der Kreisposition unterscheidet sich stark von den Wurfmustern auf anderen Angriffspositionen. Insbesondere der hohe Zeitdruck verbunden mit Gegnerkontakt und geringer Sprunghöhe lässt Würfe von der Kreisposition zu den schwierigsten Aufgaben im Handball werden. Wir zeigen euch ein paar Übungen zur Verbesserung der Wurfausbeute vom Kreis.

Ballannahme aus der Drehung

Der Kreisspieler bewegt sich in einem vorher mit Pylonen abgesteckten Bereich am Torkreis entlang. Die Bewegung erfolgt dabei mit Side-Steps und Blick zum Tor. Drei Rückraumspieler stehen bei ca. neun Metern mit Ball in der Hand bereit (s. Abbildung 1).

Auf ein akustisches Signal hin bleibt der Kreisläufer stehen und dreht sich nur mit dem Oberkörper in Richtung des am nächsten stehenden Rückraumspielers. Dieser spielt ihm postwendend den Ball zu, welchen der KL versucht erfolgreich aus einem beidbeinigen Absprung zu verwerten.

Die Übung soll insbesondere die Handlungsschnelligkeit der Kreisspieler schulen.

Passen mit zwei Bällen und Wurf

Zwei Kreisspieler stehen sich im Abstand von ca. 2 Metern gegenüber. Einer von ihnen steht direkt am Kreis mit dem Rücken zum Tor (s. Abbildung 2). Die Partner spielen sich jeweils abwechselnd beide Bälle zu, wobei ein Ball stets mit der rechten Hand und der andere stets mit der linken Hand angenommen und weitergespielt wird.

Die Anzahl der Pässe wird von beiden Partnern laut mitgezählt. Der zehnte Pass wird vom Kreisläufer mit dem Rücken zum Tor gefangen und nach einer Drehung per Torwurf verwandelt. Im Anschluss ist das nächste Paar an der Reihe bzw. die Positionen wechseln.

Die Übung schult die Hand-Auge-Koordination und insbesondere das für Kreisläufer wichtige Fangen des Balles mit nur einer Hand. Erschwerend kann ein Abwehrspieler hinter dem Kreisläufer positioniert werden, welcher die Wurfaktion halbaktiv stören soll.

Durchsetzen und Wurf vom Kreis

Für die Übung wird ein Anspieler auf RM benötigt. Ein Kreisläufer steht zentral bei 6 Metern. Vor ihm stehen zwei Abwehrspieler mit dem Rücken zu ihm.

Die Übung beginnt indem beide Abwehrspieler die Körper zusammenschieben. Der Kreisläufer muss nun versuchen zwischen den beiden Verteidigern durchzukommen indem er die geschlossene Lücke zwischen ihnen mit dem Körper aufdrückt. Gelingt ihm dies, orientiert er sich sofort nach links oder rechts und erhält einen Tipppass in den Lauf, den er vom Kreis per Sprungwurf verwertet.
Die Übung schult insbesondere die Durchsetzungsfähigkeit des Kreisspielers und das Agieren unter hoher körperlicher Belastung.

Autor: Robert Nowacki

14. Dezember 2014

Wurftraining unter koordinativer Zusatzbelastung

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 06:43

Im Folgenden zeigen wir zwei Grundübungen, die darauf abzielen sowohl die koordinativen Fähigkeiten als auch die Wurftechnik, bzw. –präzision zu schulen.

Würfe nach koordinativer Vorbelastung

Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie normales Wurftraining mit koordinativen Übungen ergänzt werden kann. Eine Grundübung ist z.B. auf den Halbpositionen jeweils eine Turnmatte bei ca. 10 Metern zu platzieren (s. Abbildung 2).

Die Übenden verteilen sich mit Ball auf den beiden Halbpositionen. Es kann entweder mit oder ohne Block agiert werden.
Der erste übende läuft prellend auf die Turnmatte zu und wirft seinen Ball kurz vor dieser hoch in die Luft. Anschließend macht er eine Rolle vorwärts (Erschwerung: Rolle rückwärts). Nach dieser Rolle sollte er in der Lage sein den Ball wieder zu fangen und innerhalb von drei Schritten (ohne Prellen, Erschwerung: ein Schritt) den Torabschluss per Sprungwurf suchen.
Ähnliche Übungen können auch mit anderen Elementen durchgeführt werden z.B.

Radschlag
Bocksprung über einen Mitspieler
Kriechen durch Hindernisse (z.B. Beine eines Mitspielers)

1 vs. 1 und zwei Bälle

Die Übenden stellen mit je einem Ball auf RM (zwölf Meter Torentfernung). Bei ca. neun Metern wird ein Pylonentor (1 Meter Breite) platziert Ein Anspieler steht mit Ball bei sechs Metern (s. Abbildung 1).

Die Übenden laufen mit Ball auf das Pylonentor zu und führen dort eine Körpertäuschung zu einer Seite aus. In dem Moment, in welchem der Anspieler erkennt zu welcher Seite der Schütze vorbeigeht, entscheidet er ob er diesem den eigenen Ball per Tipppass zuspielt. Tut er dies (Szenario 1), ist das für den Schützen das Signal, den eigenen Ball zum Zuspieler zu passen und den Pass des Zuspielers sofort per Sprungwurf zu verwerten. Bleibt der Pass des Zuspielers aus (Szenario2), wirft der Schütze mit dem eigenen Ball aufs Tor.
Der Übungsaufbau ist problemlos auf andere Wurfpositionen übertragbar. Eine Erleichterung der Übung ist es, zunächst nur Szenario 1 als Grundübung anzubieten und zu festigen.

Autor: Robert Nowacki

25. Juli 2012

Koordinationstraining im Handball – Gleichgewichtsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit

Kategorie: Koordination – Autor: admin – 09:32

Gleichgewichtsfähigkei

Für das Training der Gleichgewichtsfähigkeit empfiehlt sich der Handball vor allem als Hilfsinstrument zur Erschwerung gängiger Gleichgewichtsübungen. Im Folgenden werden zwei einfache Übungsarten näher beschrieben.

Übungsauswahl 1: Training mit Turnbänken

Für allgemeines Gleichgewichtstraining können Turnbänke als eine einfachere Art Schwebebalken verwendet werden. Auf ihnen lassen sich verschiedenste koordinative Übungen wie Rückwärtslaufen, Seitwärtslauf oder Drehungen ausführen, die vor allem auf das Training des körpereigenen Gleichgewichtes abzielen.

Der Handball lässt sich hierbei gut als zusätzliches Trainingsgerät integrieren. Spieler können ergänzend zum Balancieren auf den Bänken mit dem Ball prellen, ihn hochwerfen oder mit einem Partner auf einer Bank gegenüber Pässe spielen.

Übungsauswahl 2: Training auf Balance-Pads

Sogenannte Balance-Pads werden vor allem für das Körperstabilisationstraining verwendet und erfordern gute Gleichgewichtsfähigkeiten. Zur weiteren Erschwerung dieses Trainings kann ein Handball hinzugezogen werden. Die Übenden stellen sich beispielsweise paarweise auf ihren Balance-Pads gegenüber und spielen sich einen Handball auf verschiedene Art und Weise zu.

Die zusätzliche Schwierigkeit entsteht durch die Veränderung des Körperschwerpunktes bei Ballannahme und –abgabe. Ergänzend können auf dem Balance-Pad verschiedene Übungen wie Zehenspitzen- oder Einbeinstand ausgeführt werden. Übungsleiter welche keine Balance-Pads zur Verfügung haben können auch Medizinbälle oder Weichbodenmatten als Untergrund verwenden.

Kopplungsfähigkeit

Kopplungsfähigkeit ist die koordinative Fähigkeit, welche dem Menschen das Verbinden von Teilkörperbewegungen zu einem flüssigen Bewegungsbild oder das simultane Ausführen mehrerer unabhängiger Teilbewegungen ermöglicht. Diese Fähigkeit ist besonders entscheidend für das richtige Erlernen und Ausführen von verschiedenen Spieltechniken im Handball.

Auf der anderen Seite wird sie auch durch spezielles Techniktraining geschult. Im Folgenden wird eine Beispielübung für das technikunabhängige Training der Kopplungsfähigkeit mit Handbällen beschrieben.

Übung: Zwei Partner – Vier Bälle

Zwei Partner stehen sich mit jeweils einem Ball in jeder Hand in geringer Entfernung gegenüber. Partner A wirft zu Beginn der Übung seine beiden Bälle senkrecht in die Luft (s. Abb.1). Direkt im Anschluss daran spielt ihm Partner B seine zwei Bälle zu.

Partner A passt die Bälle sofort zurück zu B und versuch dann seine beiden senkrecht in die Luft geworfenen Bälle wieder sicher aufzufangen. Die Übung ist koordinativ sehr anspruchsvoll und sollte nur mit erfahrenen Handballern durchgeführt werden. Bei Anfängern empfiehlt sich beispielsweise die Verwendung von einem Ball pro Person für die Übung.

Robert Nowacki

2. Juli 2012

Koordinationstraining mit dem Handball:

Kategorie: Koordination – Autor: admin – 17:45

Kopplungsfähigkeit im Laufen

Viele koordinativ anspruchsvolle Übungen mit dem Handball lassen sich während dem Laufen ausführen. Hier wird vor allem die Kopplungsfähigkeit geschult da sich die Teilnehmer sowohl auf das Laufen als auch auf die Übungen mit dem Ball konzentrieren müssen. Der Trainer hat für die Übungsauswahl drei verschiedene Möglichkeiten.

Möglichkeit A
Die Schwierigkeit der Durchführung liegt hauptsächlich bei den Laufaufgaben. Mit dem Ball werden nur einfache Aufgaben wie Prellen mit einer Hand oder Hochwerfen und Fangen mit zwei Händen ausgeführt. Währenddessen muss der Handballer aber z.B. bei jedem zweiten Schritt die Knie heben, verschiedene Schrittmuster ausführen oder Übungen des Lauf-ABC´s verbinden.

Möglichkeit B
Die Schwierigkeit der Durchführung liegt auf den Aufgaben mit dem Ball. Die Laufaufgaben werden einfach gehalten (lockeres Laufen oder Hüpfen z.B.). Die Übungen, welche währenddessen mit dem Ball ausgeführt werden sollen, sind variabler und anspruchsvoller gestaltet. Z.B. Kann der Ball um den Körper geprellt, in die Luft geworfen und hinter dem Rücken gefangen oder auf Kopf und Finger balanciert werden, alles natürlich ohne stehen zu bleiben.

Möglichkeit C
Beide Teilaufgaben werden möglichst schwierig gestaltet. Der Teilnehmer bekommt also schwere Lauf- und Ballaufgaben. Ein Beispiel hierfür ist die Verbindung von Rückwärtslaufen und dem stetigen Prellen des Balles durch die eigenen Beine.

Rhythmisierungsfähigkeit

Eine andere koordinative Fähigkeit, die sich sehr gut mit dem Handball schulen lässt ist die Rhythmisierungsfähigkeit. Hier ist es wichtig eine Person zu haben, die sicher und anschaulich Rhythmen vorgeben kann. Falls der Trainer nicht dazu in der Lage ist gibt es im Bereich des Fitnessports speziell ausgebildete Coaches (z.B. Für Drums Alive, Step Aerobic, etc.), die hierfür engagiert werden können.

Eine Rhythmusbetonte koordinative Übung mit dem Handball läuft in der Regel so ab, dass der Übungsleiter einen bestimmten Takt mit dem Ball „vorprellt“ und dieser von der Trainingsgruppe nachgeahmt werden muss. Dabei können zusätzliche Schwierigkeiten wie Handwechsel, Schrittfolgen oder verschiedene Materialien am Boden, die bei Kontakt mit dem Ball unterschiedliche Geräusche erzielen vom Übungsleiter eingeflochten werden. Erfahrungsgemäß sind rhythmusbetonte Übungen mit Frauen anspruchsvoller zu gestalten als mit männlichen Trainingsgruppen, da Frauen von Natur aus ein besseres Rhythmusgefühl besitzen.

Robert Nowacki