Handballtraining Handballübungen


28. Dezember 2020

Optimale Erwärmung – Aufwärmvariationen für Groß und Klein TEIL 2

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 11:27
  1. Parteiball Variation – Balldiebe 

Beide Teams nummerieren sich durch, sodass jeder Spieler/ jede Spielerinn eine Nummer besitzt. In einer vorgegebenen Reihenfolge wird der Ball nun gepasst. Die Spielerinnen und Spieler bewegen sich frei in dem abgesteckten Raum und haben neben dem Passspiel die Aufgabe, den Ball der gegnerischen Gruppe zu klauen. Ziel ist es, den Ball 3x in der vorgegebenen Reihenfolge durchzuspielen. Bestehen die Teams also aus jeweils 10 Personen, müsste der Ball 3x alle 10 Personen durchlaufen haben. Gelingt es einer Spielerin/ einem Spieler den Ball des gegnerischen Teams zu klauen, muss dieses von vorne beginnen und alle bisherigen Durchgänge verfallen. 

Variation 1:

Die Teams nummerieren sich erneut durch. Nun gibt der Trainer eine neue beliebige Passfolge für den jeweiligen Durchgang an (z.B. 3, 5, 1 usw.). Dies erschwert zum einen das Passspiel untereinander, als auch das Ballklauen, da die Spielerinnen und Spieler sich nun immer wieder neu sortieren müssen und herausfinden müssen, welche Passfolge nun besteht. 

Variation 2:

Die Teams sind nun nicht mehr durchnummeriert. Jedes Team erhält einen abgesteckten Sektor, in dem es sich fortbewegt. Weiter darf jedes Team eine ausgewählte Anzahl von Spielerinnen/ Spielern in das gegnerische Feld als „Balldiebe“ schicken. Angenommen Team A schickt 3 Spielerinnen/Spieler in das gegnerische Feld, so bleiben ihnen noch 7 weitere Spielerinnen/Spieler übrig, um die vorgegebene Anzahl von 30 Pässen in ihrem Sektor zu erspielen. Wichtig: Beide Teams schicken gleichzeitig ihre Balldiebe in das gegnerische Feld. So kann keine Absprache oder Anpassung/ Reaktion erfolgen.            

11. Dezember 2020

Optimale Erwärmung – Aufwärmvariationen für Groß und Klein

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 11:48

Die Erwärmung beim Handball ist sicherlich wichtig. Gerade in den jetzigen kalten Wintermonaten braucht der Körper einige Minuten mehr, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Viele Teams haben hierbei eine Routine, die oft aus einem eher stumpfen Einlaufen mit nachgeschaltetem Einpassen besteht. Als großes Highlight der Woche kommt dann vielleicht noch eine Runde „kicken“ dazu. Die folgenden Übungen sollen Alternativen liefern, die neben einem Spaßfaktor auch eine optimale Erwärmung für die Spielerinnen und Spieler liefern.

  1. Koordination, Laufschule und Balltausch

Die Spielerinnen und Spieler bewegen sich, je nach Gruppengröße, mit jeweils einem Ball in einem abgesteckten Raum auf dem Handballspielfeld. Begonnen werden kann mit einfachen Übungen der Laufschule wie z.B. Prellformen, Vorwärts/Rückwärtslaufen, Hop-Lauf o.ä. Statisches Laufen im Kreis sollte hier schon vermieden werden. Die Spielerinnen und Spieler sollten sich kreuz und quer in der Halle bewegen.

Auf ein Kommando des Trainers (Pfiff o.ä.) wird der eigene Ball abgelegt und ein erster, neuer Ball wird angelaufen und beispielsweise mit dem Knie berührt. Im Anschluss wird ein zweiter neuer Ball angelaufen und mit dem Ellenbogen berührt. Der zweite Ball wird aufgenommen und die Laufschule startet wieder. Wichtig hierbei ist, dass jede/r sich immer wieder einen neuen Ball erläuft und nicht zu einem zuvor bereits berührten Ball zurückkehrt oder einen Ball gar zweimal hintereinander anläuft. Die Übung kann dann beliebig lang erweitert werden. Beispiel für ein Endszenario: Erster neuer Ball wird angelaufen, mit dem Knie berührt. Zweiter neuer Ball wird angelaufen, mit dem Ellenbogen berührt. Dritter neuer Ball wird angelaufen, aufgenommen und hochgeworfen, dabei wird zweimal geklatscht. Ein vierter neuer Ball wird angelaufen, aufgenommen und die Laufschule beginnt. 

8. Juni 2019

Haschevariante: Vorbereitung auf reaktives /aktives Abwehrverhalten

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 10:16

Haschevarianten sind vor allem im Jugendbereich und auch in der Saisonvorbereitung bei den Erwachsenen ein gutes Mittel, um die Schnelligkeit und Wendigkeit der Spieler zu schulen.

Sie können jedoch noch viel mehr: Mit gewissen Modifikationen, lassen sich auch Verhaltensmuster trainieren, welche für das Spielen bestimmter Abwehrvarianten hilfreich sind. Im Folgenden stellen wir euch eine Variante mit verschiedenen Modifikationen vor.

<h3>Reaktives Verteidigen – Räume zustellen</h3>

Für die Haschevariante „Fuchsjagd“ werden grundsätzlich drei verschiedene Positionen benötigt. Bei einer Spielerzahl von sechs Personen werden zwei „Jäger“ (s. Abb. 1, gelbes Trikot), zwei Gejagte (Fuchsbabies, blaues Trikot) und vier Verteidiger (Fuchsrudel, orange Trikots) benötigt. Gespielt wird in einem vorgegebenen Bereich (z. B. innerhalb von neun Metern).

Ziel für die Jäger, welche jeweils einen Ball haben ist es, die Gejagten mit dem Ball zu berühren. Die Verteidiger versuchen dies zu verhindern, indem sie die Laufwege der Jäger mit dem Körper blockieren. Die Übung dient vor allem dazu das kooperative Deckungsverhalten in einer 6:0 Deckung zu schulen. Da die Verteidiger stets in der Überzahl sind können sie durch gegenseitiges Helfen die Jäger vom Gejagten fernhalten.

Gelingt es einem Jäger mit seinem Ball einen Gejagten zu berühren werden die Aufgaben gewechselt. Die Jäger müssen ihren Ball nicht prellen, können dies aber in einer erschwerten Variante tun.

<h3>Aktives Abwehrverhalten – Bälle erobern</h3>

Die zweite Variante der Fuchsjagd sieht eine gleiche Anzahl an Verteidigern, Gejagten und Jägern vor. Bei dieser Variante müssen die Jäger versuchen prellend die Gejagten zu erreichen. Aufgabe der Verteidiger ist es hierbei, die Bälle der Jäger zu erobern, bzw. herauszuspielen. Gelingt ihnen dies, dürfen die Jäger erst wieder angreifen, wenn sie eine kleine Strafaufgabe erledigt haben.

Auch bei dieser Variante werden bei einem erfolgreichen Abschlagen durch einen der Jäger die Aufgaben getauscht. Sie zielt darauf ab das Gewinnen von Bällen in offensiven Deckungsvarianten zu schulen, speziell im 3:3 Deckungssystem.

<h3>Aktives Abwehrverhalten – Bälle herausfangen</h3>

Die Rahmenbedingungen für die dritte Variante bleiben genauso wie in der Übung zu vor, bis auf die Änderung, dass alle Jäger nur einen gemeinsamen Ball besitzen und ein Jäger nur dann einen Gejagten abschlagen darf, wenn er im Ballbesitz ist. Die Jäger können demnach durch Passen des Balles den Ort ihrer Angriffsaktionen schnell verlagern.

Ziel für die Verteidiger ist es hier bei einer klaren 1:1 Zuordnung Pässe zu antizipieren und heraus zu fangen. Gelingt dies, erhalten die Jäger erneut eine Strafaufgabe. Die Variante soll das Antizipieren von Pässen, wie es vor allem in offensiven Deckungssystemen erforderlich ist schulen. Das Prellen des Balles ist grundsätzlich erlaubt, kann allerdings beim Spielen auf sehr engem Raum (z.B. im Sechsmeterkreis) verboten werden.

Bei allen dargestellten Varianten können auch die Gejagten mit Bällen ausgestattet werden und so die Ballkontrolle dieser Spieler zusätzlich geschult werden, indem sie sich nur prellend fortbewegen dürfen.

Autor: Robert Nowacki

4. August 2018

Parteiballvarianten mit erhöhter Belastung

Kategorie: Spielformen – Autor: KaiDittrich – 14:14

Parteiball oder auch Zehnerball ist ein beliebtes Erwärmungsspiel. Besonders in der Saisonvorbereitung kann man das Spielprinzip (eine bestimmte Anzahl von Pässen innerhalb der eigenen Mannschaft ohne dass der Gegner den Ball berührt) als Grundlage für Varianten mit erhöhter Belastungsintensität nutzen.

Umschlag-Parteiball

Für Umschlag-Parteiball wird die gesamte Halle benötigt, Gespielt wird innerhalb von 9 Metern. Nachdem eine Mannschaft die erforderliche Anzahl an Pässen erreicht hat, musss sie versuchen das Spielfeld bis zum gegenüberliegenden Torkreis (ohne Prellen) zu überbrücken und den Ball dort abzulegen.

Die Varianten eignet sich besonders für die Vorbereitung oder Trainingseinheiten, in welchen das Umkehrspiel im Vordergrund stehen soll.

Kempa-Parteiball

Für diese Variante werden im Spielfeld kleine Turnhocker platziert. Ziel ist es fünf Pässe zu spielen bei denen ein Mitspieler den Ball in der Luft nach einem Sprung vom Hocker fangen kann (s. Abb. 1). Zwischendurch dürfen natürlich auch normale Pässe gespielt werden.

Die Variante eignet sich besonders in Trainingseinheiten mit den zentralen Themen „Kempatrick“ und Sprungkraft.

Varianten

– Rückpass noch in der Luft

– Zusatzaufgabe für einen Punktgewinn nach fünf Kempapässen, z.B. Ablegen des Balles auf einer Matte

Ablege-Parteiball (Ringvariante)

Bei dieser Variante werden im Spielfeld Ringe ausgelegt (Anzahl Ringe > Spielerzahl pro Mannschaft) und in jedem Ring ein Ball platziert. Ziel ist es den Spielball zehnmal zu tauschen, indem dieser in einem der Ringe abgelegt und der im Ring befindliche Ball aufgenommen und als neuer Spielball verwendet wird.

Die Hauptbelastung liegt dabei vor allem bei der verteidigenden Mannschaft. Sie muss versuchen das Tauschen der Bälle zu unterbinden. Hier gibt es unterschiedliche Variationen.

Entweder die Mannschaft ohne Ball versucht durch reines Stellungsspiel das Tauschen der Bälle zu verhindern und die ballführende Mannschaft von den Ringen fernzuhalten oder aber der Ball darf nicht getauscht werden, wenn ein Akteur der verteidigenden Mannschaft seinen Fuß innerhalb des Ringes hat (oder eine Hand auf dem Ball im Ring).

Eine weitere Variationsmöglichkeit ist das Spielen mit Bällen unterschiedlicher Größe und Gewichts.

Autor: Robert Nowacki

25. April 2018

Exemplarische Erwärmungsübungen zum Schwerpunkt: Übergang mit Ball von der Außenposition

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 17:34

Das Einlaufen gilt als probates taktisches Mittel, um vor allem offensive Abwehrreihen durcheinander zu bringen. Im heutigen Artikel wollen wir euch eine exemplarische Einheit rund um das Thema veranschaulichen.

Erwärmungsspiel – Ball hinter der Linie ablegen

280 Einlaufen mit Ball Abb. 1

Gespielt wird in zwei Mannschaften auf einer Hallenhälfte. Ziel des Spiels ist es den Ball hinter der Seitenauslinie des Gegners abzulegen. Der Ball darf nicht geprellt werden. Spieler müssen vor allem versuchen, sich durch hinterlaufen der gegnerischen Abwehrreihe in Position für einen Pass hinter die Linie zu bringen (s. Abb. 1).

Passkontinuum mit Einläufer

Die Spieler besetzen gleichmäßig die Positionen LA, RL, RM und RR. Die Passfolge beginnt bei RM, welcher den Ball zu RL passt. Dieser spielt einen Wechsel mit LA. LA spielt zurück zu RM und läuft in Ballrichtung am Kreis ein bis zur gegenüberliegenden Halbposition.

RM passt währenddessen parallel weiter zu RR welcher zunächst weit nach außen stößt und an der vorderen Pylone eine Körperfinte mit Ball nach innen ausführt. Im Anschluss daran wird der Ball per Aufsetzer zum eingelaufenen LA gespielt. Der Einläufer spielt den Ball schlussendlich zurück zu RM, welcher eine neue Runde initiiert.

Worauf zu achten ist:

  • Tempo Einläufer (im Idealfall erreicht er seine Endposition genau in dem Moment, in welchem RR zur Körpertäuschung ansetzt)
  • Breites Anstoßen RR und schnelles Zurückstoßen von RL auf Ausgangsposition
  • Hohes Einlaufen von LA bis etwa zur Mitte, am Ende
  • Torwart einwerfen nach Einläuferbewegung

    Benötigt werden lediglich zwei Anspieler auf den Halbpositionen bei ca. 9 Metern. Die restlichen Feldspieler verteilen sich mit Ball auf beide Außenpositionen. Die Übung beginnt mit einem Pass von LA zum entfernteren RR-Anspieler.

    LA sprintet als Einläufer am Kreis entlang und muss so schnell wie möglich eine markierte Wurfzone auf der gegenüberliegenden Halbposition erreicht haben, von welcher er nach Rückpass des Anspielers nach jeweiliger Ansage abschließt.

    Beginnt LA mit dem Einlaufen, spielt RA den Ball zu seinem Anspieler auf RL und führt die Übung ebenfalls aus. Die Torhüter sollen daher zwei schnelle Würfe hintereinander parieren.

    Mögliche Variation: Einlaufen und Werfen während ein Verteidiger stört (ohne Einsatz der Arme).

    Autor: Robert Nowacki

    15. November 2017

    Torwarttraining: Den Wurf durch die „Hosenträger“ parieren

    Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 17:16

    Für viele Spiele ist es eine Art Sicherheitswurf: Der Wurf durch die Beine des Torhüters geht immer, denn die meisten Torleute heben doch das Bein oder stehen zumindest in der Grundhaltung mit leicht geöffneten Beinen.

    Es lohnt sich also mit den eigenen Schlussleuten zu trainieren auf diesen Wurf zu reagieren. Wir zeigen euch im Folgenden eine exemplarische Übungseinheit zu dieser Thematik.

    Erwärmung – Hampelmannvariationen

    Die Torhüter springen zur Erwärmung Hampelmänner in verschiedenen Szenarien. Zunächst werden lockere Hampelmannsprünge (keine maximale Frequenz) an Ort und Stelle ausgeführt, je drei Durchgänge à 40 Sekunden mit 20 sekündiger Pause.

    268 Wurf durch die Beine Abb. 1

    Anschließend werden auf einer festgelegten Strecke (z.B. Torlinie bis Kreislinie) Hampelmannsprünge in Bewegung ausgeführt. Hier sollte die Frequenz bereits auf submaximalem Niveau sein.

    Zu guter Letzt werden Hampelmannsprünge auf einer Turnbank ausgeführt (s. Abb. 1). Die Übenden öffnen jeweils am Boden die Beine und ziehen sie beim Springen auf die Bank zusammen. Beim Anschließenden Sprung nach unten werden sie wieder geöffnet, usw. Hier sollte eine maximale Frequenz erreicht werden.

    Würfe parieren

    Das Grundmuster der Parade flach geworfener Bälle wird eingeübt als Wurfserie. Dies bedeutet, dass ein Werfer versucht den Torhüter aus kurzer Entfernung (4 Meter) zu „tunneln“. Der Torhüter steht vor jedem Wurf in der Grundstellung mit leicht geöffneten Beinen und erhobenen Armen (Ellenbogen auf Schulterhöhe, Hände in Kopfhöhe).

    Bei jedem Wurf geht er in das Abwehrmuster, bei welchem die Beine maximal schnell zusammengezogen werden und die Hände zur Unterstützung nach unten auf Kniehöhe genommen werden. Ist das Muster eingeschliffen kann die Übung variiert werden, bspw.:

    – Übung in der Bewegung (Torhüter bewegt sich Halbkreisförmig vor dem Tor und bekommt unvermittelt Würfe durch die Beine)
    – Schnelle Reaktion nach Drehung (Torhüter steht zunächst mit Rücken zum Werfer, springt auf ein Signal 180 Grad herum, sodass er mit geöffneten Beinen landet und muss die Beine reaktiv schließen)

    Schnelle Reaktion an der Wand

    268 Wurf durch die Beine Abb. 2

    Der Torhüter steht in der oben beschriebenen Grundhaltung 1-2 Meter entfernt von einer Wand, ein Schütze mit Ballkiste direkt hinter ihm. Der Schütze schießt mit dem Fuß Bälle durch die geöffneten Beine des Torhüters, welche dieser beim Zurückprallen von der Wand durch das oben beschriebene Abwehrmuster entschärfen soll (s. Abbildung 2).

    Autor: Robert Nowacki

    26. November 2016

    Jugendtraining: Erwärmungsspiele mit Yogamatten

    Kategorie: Spielformen – Autor: KaiDittrich – 10:00

    Im Folgenden gibt es von uns 2 kleine Spiele zu denen Yoga- bzw. Gymnastikmatten als Trainingsutensilien benötigt werden und die nach unterschiedlichen Zielstellungen verwendet werden können. Insbesondere im Training bis zur D-Jugend halten die hier angeführten Spiele viel Spaß und Lerneffekte bereit, können aber ebenso als Auflockerungsinhalte ins Seniorentraining integriert werden.

    Mattensuchspiel: Kopplungsfähigkeit und Aufmerksamkeit schulen

    Vor Spielbeginn wird ein Spielfeld mit Pylonen abgesteckt. Um dieses Spielfeld herum werden Gymnastikmatten gelegt. Jeder Spieler benötigt zudem einen Handball (s. Abbildung 1).

    234-erwaermungsspiele-mit-yogamatte-abb-1

    Die Spieler bewegen sich zunächst prellend innerhalb des Spielfeldes. Auf Signal des Übungsleiters muss sich jeder Spieler bestimmten Vorgaben entsprechend schnellstmöglich zu einer der Matten begeben. Vorgaben können je nach Alter und Leistungsniveau differenziert werden. Beispiele hierfür sind u.a.:

    – Einnahme bestimmter Körperpositionen auf der Matte (Bauch-/Rückenlage, Schneidersitz, etc.)
    – Bestimmte Anzahl an Spielern auf einer Matte (z.B. Ansage: „3“ nach dem Signal
    – Anlaufen bestimmter Matten (z.B. bei Matten unterschiedlicher Farbe = Ansage der gewünschten Farbe nach dem Signal)

    Der oder die Spieler, welche als letztes oder innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits nicht die geforderte Aufgabenstellung erfüllen, müssen anschließend eine Zusatzaufgabe bewältigen bevor sie wieder am Spiel teilnehmen dürfen.

    Zusätzliche Erschwerung kann erfolgen, indem die Spieler auch während des Prellens noch belastet werden, z.B. durch zusätzliche Elemente aus dem Lauf-ABC oder Einbau von Körpertäuschungen (z.B. an im Spielfeld platzierten Pylonen).

    Differenzierungsfähigkeit (Wurfgenauigkeit) – „Inseln besetzen“

    Für dieses Spiel werden die Yogamatten kreuz und quer in der Halle verteilt. Bei der Verteilung sollte auf die Wurfkraft der Spieler Rücksicht genommen werden, sodass jede Matte auch noch in der betreffenden Reichweite der Teilnehmer liegt.

    234-erwaermungsspiele-mit-yogamatte-abb-2

    Es spielen mindestens zwei Mannschaften gegeneinander (bei einer Teilnehmerzahl über 12 sollten bereits drei Teams gebildet werden). Jedes Team erhält Leibchen in einer anderen Farbe (s. Abbildung). Ziel des Spiels ist es, von einer Startlinie den Ball so zu werfen, dass er auf einer der Yogamatten aufkommt, wobei lediglich das erste Aufprallen des Balls ausschlaggebend ist.
    Gelingt dies einem Spieler, so darf er ein Leibchen in der Farbe seines Teams auf der jeweiligen Matte/Insel ablegen und diese somit besetzen. Anschließend holt er schnellstmöglich den Ball und gibt oder passt ihn an den nächsten Spieler seines Teams weiter.

    Die Mannschaft welche nach einer bestimmten Spielzeit mehr Inseln besetzt hat, gewinnt. Sind vor Spielende alle Inseln bereits besetzt, kann man den Spielern erlauben, auch die Inseln des Gegners zu besetzen, sodass eine Insel beiden Teams Punkte bringt.

    Will man die Wurfkraft stärker in den Vordergrund rücken, können für das Treffen weiter entfernter Inseln mehr Punkte vergeben werden. Hier ist es von Vorteil Yogamatten unterschiedlicher Farbe zu verwenden, sodass die Abstufungen auch farblich gekennzeichnet sind.

    Die Übung kann natürlich mit unterschiedlichen Wurftechniken und Zusatzanforderungen (Wurf nach Rolle vorwärts/rückwärts, Körpertäuschung, etc.) gestaltet werden.

    Autor: Robert Nowacki

    15. Oktober 2016

    Armarbeit in der Abwehr schulen

    Kategorie: Abwehrtraining – Autor: KaiDittrich – 10:55

    Auch wenn sich eine gute Defensivarbeit vordergründig durch starke Beinarbeit auszeichnet, entstehen im Wettkampf auch immer wieder Situationen, in denen die Arme und Hände des Verteidigers gefragt sind (Blocken von Würfen und Anspielen, Heraustippen von Bällen, Schieben von Gegnern). Der heutige Artikel befasst sich mit Übungen/Spielen zur Schulung der Armarbeit in der Abwehr.

    Burgball

    Gut als Erwärmungsspiel einsetzbar zielt Burgball auf das intelligente Blocken von Kreisanspielen und Schlagwürfen ab und bietet gleichzeitig Angreifern die Chance ihr Auge für Lücken im Abwehrverbund zu schulen.

    229-armarbeit-abwehr-abb-1

    Vor Spielbeginn wird in einem Kreis (z.B. unter dem Basketballkorb) ein Turnkasten aufgestellt auf welchem ein Medizinball platziert wird (s. Abbildung 1). Drei Spieler haben die Aufgabe den Medizinball auf dem Kasten zu verteidigen während vier Angreifer versuchen mit einem Handball den Medizinball so abzuwerfen, dass er vom Kasten herunterfällt.

    Pässe durch oder über den Kreis sind nicht erlaubt, ebenso wenig wie Durchbrüche der Angreifer. Diese müssen viel mehr versuchen durch schnelles Passen des Balles in gute Wurfpositionen zu kommen. Die Abwehrspieler dürfen lediglich mit den Armen/Händen die Bälle blocken und niemanden festmachen.

    Die Höhe des Turnkastens kann modifiziert werden um das Blocken unterschiedlicher Wurftechniken zu schulen (Unterarmwurf = niedriger, Sprungwurf = höher).

    Abpraller aus kurzer Distanz blocken

    Für diese kleine Übung finden sich die Spieler paarweise zusammen und suchen sich ein Stück Wand. Partner A steht näher zur Wand als Partner B, welcher den Ball hat. Die richtigen Abstände müssen durch Experimentieren herausgearbeitet werden und sollten mit zunehmender Übungsdauer verkürzt werden.

    B wirft seinen Ball fest gegen die Wand, sodass er beim Zurückprallen körpernah an A vorbeifliegt. A versucht den Ball zu Blocken. Am besten wird bei dieser Übung eine Ballkiste verwendet um die Serien effektiv zu gestalten.

    Zuspiel im 3 vs. 1 verhindern

    229-armarbeit-abwehr-abb-2

    Ein Abwehrspieler (blaues Trikot) agiert gegen zwei Rückraumspieler (s. Abb. 2: RL und RM) und einen Kreisläufer. Ein Anspieler kann auf der LA-Position postiert werden. Nach dem Pass des Anspielers stößt RL Richtung Tor. Der Abwehrspieler versucht den Rückraumhalben frühzeitig bei neun Metern anzunehmen und den Ball festzumachen. Gelingt dies, pfeift der Übungsleiter. Dies ist das Signal für den Abwehrspieler zurück in Richtung Torkreis zu laufen. RL spielt zudem den Ball sofort zu RM, welcher verscuht den KL anzuspielen.

    Der Abwehrspieler versucht dieses Anspiel herauszufangen. Wichtig dabei ist, dass der Abwehrspieler zu Beginn der Rückwärtsbewegung den Blick weiterhin auf die Spielsituation gerichtet hat und nicht mit dem Rücken zum Ball steht.

    Steht er jedoch im Moment des Passes noch zu weit weg, um den Ball zu erlaufen, darf er sich umdrehen und z.B. mit einem Sprung oder zwei kurzen schnellen Schritten den Ball erkämpfen. Die Übung kann variiert werden, z.B. dass bei erfolgreichen Abwehraktionen der Außenspieler einen Wurfversuch machen darf. Zudem kann der Übungsablauf geöffnet werden, indem RM den Ball auch wieder zu RL spielen darf und der Abwehrspieler dann erneut schnell in die Vorwärtsbewegung muss.

    Autor: Robert Nowacki

    20. Mai 2016

    Towarttraining: Reaktionsschulung mit Tennisbällen

    Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 16:11

    Die Schulung der allgemeinen Reaktionsfähigkeit gehört zum grundlegenden Trainingsinhalt im Torwarttraining. Neben herkömmlichen Methoden wird häufig auch auf unkonventionelle Mittel zurückgegriffen. Besonders bei Torhütern mit Defiziten im Bereich der Reaktionsschnelligkeit kann durch das Training mit Tennisbällen, welche kleiner und schneller sind als z.B. ein Handball, ein höherer Trainingseffekt erzielt werden.

    Erwärmung mit Regelbewegung

    Eine Erwärmung mit Tennisball kann unter folgenden Gesichtspunkten erfolgen: Vor Übungsbeginn wird mit Pylonen im Abstand beider Torpfosten ein Bereich markiert. In diesem Bereich muss der Torhüter während der Erwärmung in permanenter Seitwärtsbewegung agieren. Der übende Torhüter besitzt zudem in jeder Hand einen Tennisball. Ein Werfer in ca. 3 Metern Abstand hat einen zusätzlichen Tennisball.

    211 Reaktionstraining mit Tennisball Abb. 1

    Der Torhüter führt die Regelbewegung aus. Jeweils kurz bevor er eine Pylone erreicht hat, spielt der Werfer seinen Tennisball auf die pylonennahe Seite des Torhüters (s. Abb. 1). Dieser muss einen seiner Tennisbälle umgehend zum Werfer passen und den zugespielten Ball mit der nun freien Hand auffangen. Nach typischem Erwärmungsmuster sollte von oben nach unten agiert werden.
    Die Arme des Torhüters sind während der Regelbewegung stets in Abwehrhaltung erhoben und nur bei Zuspielen des Werfers darf diese Haltung aufgelöst werden.

    Reaktion mit Tennisball- und Schläger

    211 Reaktionstraining mit Tennisball Abb. 2

    Die Schulung der Reaktionsfähigkeit mit Tennisball und -schläger erfordert vor allem vom Übungsleiter gewisse Fähigkeiten im Umgang mit Tennisschläger und Ball.
    Von verschiedenen Positionen aus unterschiedlichen Entfernungen mit verschiedenen Schlaghärten und -arten kann hier gezieltes Reaktionstraining für Torhüter gestaltet werden. Wichtig ist dabei, dass zunächst eine langsame Gewöhnung an das unkonventionelle Verhalten des Tennisballes stattfindet.

    So kann beispielsweise zu Beginn der Tennisball mit der flachen Hand auf das Tor geschlagen werden. Erst wenn sich der Übende an die speziellen Anforderungen gewöhnt hat, wird durch Hinzunahme des Schlägers das Schwierigkeitslevel gesteigert. Durch den Tennisschläger als Hilfsinstrument ist es dem Torhüter nahezu unmöglich Ballweg und -höhe vorherzusehen. Dies führt dazu, dass hier wirklich gesondert die Reaktionsfähigkeit geschult wird.

    Eine zusätzliche Erschwerung kann durch einen Sichtschutz (Freistoßmauer oder Trainingsdummie) installiert werden.

    Abwehr von flachen Würfen und Aufsetzern

    Tennisbälle eignen sich insbesondere um das Abwehrmuster von flachen Würfen und Aufsetzern aus dem Rückraum zu üben. Dadurch das Tennisbälle wesentlich kleiner sind und eine höhere Elastizität aufweisen (somit unberechenbarer Aufspringen), wird die Kooperation von Armen und Beinen bei der Abwehr flach geworfener Bälle wesentlich wichtiger als dies bei der Übung mit Handbällen der Fall ist.

    211 Reaktionstraining mit Tennisball Abb. 3

    Eine Grundübung hierzu wird in Abbildung 3 dargestellt. Ein Werfer steht mit Ballkiste ungefähr bei sechs Metern Torentfernung. Der Torhüter beginnt die Übung mit einer Vorwärtsrolle auf einer neben dem Tor befindlichen Matte und versucht im Anschluss schnellstmöglich in der seitlichen Regelbewegung in Richtung Tormitte zu gelangen. Der Werfer versucht einen Tennisball so im langen unteren Toreck zu platzieren, dass der Torhüter mit der flachen Abwehrposition in Hürdensitz oder Spagat unter Zuhilfenahme von Hand und Fuß gerade so noch an den Ball herankommt.

    Im Anschluss wird die Übung auf der anderen Seite wiederholt. Eine Übungsserie sollte 8-12 Würfe beinhalten.

    Autor: Robert Nowacki

    16. April 2016

    Torwartspezifische Erwärmungsideen

    Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 17:55

    „Handballtorhüter sind einfach anders!“, solche Sprüche hört man immer wieder. Meist eher als Spaß gemeint, steckt jedoch hinter solchen Aussagen mehr Wahrheit als vielleicht vermutet. Das Anforderungsprofil des Torhüters unterscheidet sich deutlich von allen anderen Positionen im Handball. Daher ist ab einer bestimmten Leistungsklasse spezielles Torwarttraining auch keine Seltenheit mehr. Was jedoch des Öfteren noch vernachlässigt wird, ist eine positionsspezifische Erwärmung für Torleute.

    Wir möchten euch daher im Folgenden einige Denkanstöße für das Warm-Up-Programm vor dem spezifischen Torwarttraining geben.

    Fussballtennis

    206 Torwartspezifische Erwärmung Abb. 1

    Ein Torhüter muss seine Beine und Füße anders einsetzen als ein Feldspieler. Eine sehr gute Erwärmungsform hierfür ist eine Partie Fussballtennis.
    Zwei Torhüter stehen sich dabei in einem markierten Feld gegenüber und versuchen einen Punkt gegen den Kontrahenten zu erzielen (s. Abb. 1). Jeder Torhüter verteidigt eine Spielfeldhälfte, die von der gegenüberliegenden Seite durch ein Netz, eine Bank oder ähnliches abgegrenzt ist. Gespielt werden kann mit verschiedenen Ballarten, je nach Trainingsziel und Leistungsniveau (Handball, Fussball, Tennisball). Je kleiner der Ball umso höher der Schwierigkeitsgrad.

    Ein Punkt ist erzielt, wenn der Ball nach einmaligem Aufkommen im Feld eines Torhüters nicht von diesem in das gegnerische Feld zurückgespielt werden kann. Bei vier Torleuten kann auch ein Doppel gespielt werden.

    Das Ganze ist übrigens auch als Variante möglich, bei der nur Hände und Arme zum Spielen des Balles verwendet werden dürfen.

    Schattenlauf mit Reaktionskomponente

    206 Torwartspezifische Erwärmung Abb. 2

    Diese Übung wird ebenfalls paarweise durchgeführt. Jedes Torhüterpaar benötigt zwei Tennisbälle. Die beiden Übenden laufen hintereinander durch die Halle. Der Vordermann erhält beide Tennisbälle und führt Übungen aus dem Lauf-ABC aus, welche der Hintermann nachahmt.
    Unangekündigt lässt der Vordermann hin und wieder einen oder sogar beide Tennisbälle auf den Hallenboden fallen (s. Abbildung 2). Der Hintermann soll den Ball jeweils versuchen aufzufangen, bevor er das zweite Mal den Boden berührt.

    Der Schwierigkeitsgrad der Übung kann unter anderem durch die Entfernung zwischen beiden Partnern gesteuert werden. Je mehr Raum zwischen Vorder- und Hintermann ist, umso mehr Explosivität ist vom hinteren Torwart gefordert, um den Ball zu erreichen.

    Seilspringend Stellungsspiel anpassen

    206 Torwartspezifische Erwärmung Abb. 3

    Das Springseil ist ein äußerst bewährtes Trainingsutensil, um die Leichtfüßigkeit und Agilität zu fördern. In der folgenden Partnerübung (s. Abbildung 3) etwa, benutzt ein Torhüter das Springseil und springt nach einem vorgegeben Muster. Sein Partner steht ihm gegenüber mit einem Ball in der Wurfhand und simuliert verschiedene Wurfauslagen (Schlag-, Hüft-, Knickwurf). Zudem soll er immer wieder seine Position durch Side-Steps verändern.

    Der Übende mit dem Springseil hat die Aufgabe, seine Position stets an die Bewegungen des Partners anzupassen und eine Stellung auf der Wurfhand einzunehmen ohne den Sprungrhythmus zu verlieren. Hierbei werden Koordination, Kondition und Wurfbeobachtung gleichzeitig geschult.

    Autor: Robert Nowacki