Handballtraining Handballübungen


20. März 2024

Übungen: Zusammenspiel Kreisläufer mit Rückraum

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:59

Ziel der Übung:

  • Zusammenspiel Rückraum und Kreisläufer
  • Entscheidungstraining

In Teil 1 der Übungen für den Kreisläufer ging es um individuelle Übungen im Zweikampf und Torabschluss. In Teil 2 wird der Schwerpunkt nun auf das Zusammenspiel mit dem Rückraum gelegt. Bereits vorher wurden schon positionsspezifische Übungen für die übrigen Feldspieler vorgestellt. Diese finden sich hier: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus gibt es hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Es wird ein 3:3 gespielt. Im Rückraum sind Rückraum Links und Rückraum Rechts besetzt. Der Kreisläufer befindet sich am Kreis. Die Abwehr hat Hinten Links, Hinten Mitte und Hinten Rechts besetzt und agiert leicht offensiv im Raum zwischen 7m und 9m. Die Bälle befinden sich auf der Mittelposition, ein Anspieler bringt den Ball ins Spiel. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

Der Anspieler auf RM spielt den Pass zum startenden RL (1). Dieser passt den Ball zum über die Mitte kommenden RR (2). Gleichzeitig verlagert KM seine Position in diese Richtung und befindet sich nun hinter HL (2). RR erhält den Ball und macht Druck zwischen HL und HM oder läuft mit hohem Tempo direkt auf HM zu (3). In diesem Moment stellt KM an der Innenseite von HL die Sperre (3).

Bei einer gelungenen Sperre hat RR die Möglichkeit, den Ball zu KM zu spielen. In diesem Fall gelingt es aber HL den Kreisspieler abzuschirmen. RR versucht HM zu binden, spielt weiter zu RL (4) und läuft zurück auf seine Position (5). RL stößt in die Lücke zwischen HR und HM (5) und passt wieder zu RR (6). In dieser Zeit wechselt KM die Sperrposition und stellt nun eine Sperre an der Außenseite von HM (7). RR muss HL nun binden (8) und KM die Sperre gegen HM halten. So kann ein Raum zwischen HL und HM entstehen, der für ein Anspiel an KM genutzt werden kann (9)

Coaching-Tipps:

Durch die vorgezogene Position der Abwehr ergeben sich in dieser Übung schneller größere Räume. Schließlich kann im Laufe der Übung die Abwehr auf 6m zurücksinken.

Die Rückraumspieler haben primär die Aufgabe, den Ball zum Kreisläufer zu spielen. Auch wenn die Abwehr dies weiß, soll und muss der Rückraum entsprechend verteidigt werden, so dass vor allem keine freie Wurfgelegenheit für den Rückraum zu Stande kommt. Sollten sich durch das Sperrverhalten von KM Lücken für den Rückraum ergeben, sind diese natürlich zu nutzen.

Wichtig beim Einnehmen der Sperre ist u.a. das richtige Timing des KM, so dass dieser nicht zu lange am Gegenspieler steht und dieser die Möglichkeit hat, sich aus der Sperre zu lösen. KM muss außerdem erkennen, wann die nächste Spielsituation eintritt und die Sperre möglicherweise gewechselt werden muss.

Die hier gezeigte Auftakthandlung ist nur eine Option. Der Rückraum und KM müssen Absprachen treffen und diese gegen die Abwehr zu Ende spielen. Bälle einfach in den großen freien Raum zu passen oder über die Abwehr hinweg ist in dieser Übung allerdings nicht erlaubt.

Übung 2:

Aufstellung:

Vier Angreifer spielen gegen vier Abwehrspieler. Es sind die Rückraumpositionen besetzt und der Kreis im Angriff, sowie Hinten Rechts, Innen Rechts, Innen Links und Hinten Links in der Abwehr. Ein Torwart befindet sich im Tor. Die Bälle befinden sich in der Mitte.

Ablauf:

RM spielt den Ball zu RL RR (1) und bekommt diesen im Lauf wieder zurück (2). KM setzt sich von seiner Position an die 9m-Linie im Bereich von Rückraum Links ab (3) und erhält den Ball von RM (4). RL startet im Bogen über die Mitte (5) und erhält den Ball von KM (6). Dieser setzt sich nun an die Innenseite von HR ab (7.)

Eine erste Option könnte bei einer gelungenen Sperre das Anspiel von RL zu KM sein (8). RL bindet stattdessen den heraustretenden IR (9), während KM den entstandenen Freiraum hinter IR nutzt und dem Ball nachläuft (10). Eine weitere Option ist dann der Pass von RL zum KM (11). Es erfolgt aber der Pass zu RM (12), der möglicherweise ebenfalls die Option besitzt, KM anzuspielen (13).

Ist dies alles nicht möglich, so passt RM zu RR und es kann ein Rückstoßen beginnen. KM kann hierbei die Sperre auf der Innenseite von IL setzen.

Coaching-Tipps:

Der Auftakt ist bei dieser Übung vorgegeben. KM tritt heraus und erhält den Ball von RM. Der dann hier aufgezeigte Ablauf soll nur eine von vielen Optionen im Zusammenspiel mit dem Kreis sein. KM kann den Ball auch zurück zu RM oder auch zu RR passen und sich dann passend positionieren. Wichtig bei allen Abläufen ist die Flexibilität im Zusammenspiel und die richtige Entscheidungsfindung. Das Ziel ist das Kreisanspiel, jedoch ist kein Pass vorgegeben. KM muss in dem hier beschriebenen Ablauf erkennen, ob und wie weit IR heraustritt und ob die Sperre gegen HR gehalten werden oder die Lücke hinter IR genutzt werden soll. Die Rückraumspieler haben die Aufgabe, zunächst einmal Torgefahr auszustrahlen und den Willen zu haben, selbst ein Tor zu erzielen. Das Anspiel an den Kreis geschieht immer aus der Situation heraus und darf sich nicht vorgenommen werden.

Übung 3:

Aufstellung:

Aufbauend auf Übung 2 bleibt es beim 4:4. KM hat sich zu Beginn an der Innenseite von HR positioniert. Die Bälle sind auf der Mitte, ein Torwart im Tor.

Ablauf:

RM passt zu RR (1), startet in Richtung 9m-Linie (2) und erhält den Ball zurück (3). KM kommt zu einem Kreuzen mit RM aus der Abwehr herum (4) und macht sich gegenüber IL torgefährlich (5). RR startet parallel (5) und erhält den Ball von KM (6), der sich an der Innenseite von IL aufstellt (7).

Sollte RR offensiv angegangen werden bietet sich als Option und je nach Deckungsverhalten von IL die Möglichkeit des Anspiels von RR an KM (8). RR spielt aber zunächst weiter zu RM (9) der den Ball im Lauf erhält (10). Abhängig von der Sperre des KM und des Verhaltens von IR ist eine weitere Option des Kreisanspiels gegeben (11). RM kreuzt aber mit dem angelaufenen RL (12+13) und sucht den Torabschluss. Ein offensives Abwehrverhalten von IR bietet möglicherweise eine neue Situation, um mit dem Kreis zu spielen (14).

Coaching-Tipps:

Auch bei dieser Übung ist nur der Auftakt vorgegeben. Das Kreuzen zwischen RM und KM sollte allerdings im Spieltempo geschehen und die Abwehr bereits beschäftigen. Die möglichen Optionen müssen im Training aufgezeigt werden, jedoch wie auch in Übung 2 unter der Vorgabe, dass der Rückraum zunächst die eigene Torgefahr ausstrahlen muss. Gleichzeitig können und müssen eigene Optionen und Spielsituationen erschaffen werden. Sollte z.B. RL weder zum Torwurf oder zum Kreisanspiel kommen (14), ist ein Parallelpass zu RM mit Wechselsperre von KM denkbar (15).

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport

6. März 2024

Übungen für die Position Kreisläufer

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 14:05

Ziel der Übungen:

  • Wurftraining
  • Entscheidungstraining

Die nächste Position im Rahmen der Reihe der positionsspezifischen Übungen für das Angriffsspiel ist der Kreisläufer. Die Übungen für den Kreisläufer werden in zwei Teile aufgeteilt. Im heutigen Teil 1 geht es um das individuelle Training, in Teil 2 dann schließlich um das Zusammenspiel mit dem Rückraum. Die weiteren Teile der Reihe lassen sich hier finden: Übungen für Außenspieler Teil 1 sowie Übungen für Rückraumspieler Teil 1, Übungen für Rückraumspieler Teil 2, Übungen für Rückraumspieler Teil 3 und Übungen für Außenspieler Teil 2.

Weitere Übungen für den Kreisläufer auf dieser Seite über diesen Artikel hinaus findet hier: Übungen für den Kreisläufer.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Übung besteht aus zwei Teilen. Es befinden sich in beiden Teilen zwei Abwehrspieler auf den Positionen IL und IR sowie der Kreisläufer zwischen ihnen. In Teil 1 steht der Anspieler mit einer Ballkiste auf RM, KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zur Mittellinie. In Teil 2 steht der Anspieler mit der Ballkiste neben dem Tor und KM und die Abwehrspieler haben ihre Blickrichtung zum Tor hin. Ein Torwart befindet sich im Tor.

Ablauf:

In beiden Teilen ist der Ablauf ähnlich. RM spielt den Ball zu KM (1), dieser muss sich gegen die Abwehrspieler durchsetzen (2) und die Aktion mit Torwurf abschließen (3). In Teil 1 spielt RM einen normalen Pass zu KM. In Teil 2 sollen vor allem Abpraller simuliert werden, so dass der Anspieler hier die Bälle in Richtung KM leicht tippend spielen muss. Die Seite des Anspielers ist nicht festgelegt, auch der TW kann einen Abprallerball zu KM spielen.

Coaching-Tipps:

Die Übung soll eine spielnahe Szene trainieren. Dabei kommt es neben dem Durchsetzungsvermögen von KM vor allem auf die Abwehrarbeit von IR und IL an. Diese muss regelgerecht erfolgen, das Ziel ist der Torwurf von KM. Dennoch kann die Intensität stetig gesteigert werden, so dass KM evtl. auch gezwungen wird, einen 7m heraus zu holen. Der Trainer muss hier die Intensität steuern und möglicherweise korrigierend bei der Abwehrarbeit eingreifen. Für den Kreisläufer ist es wichtig, zuerst den Ball unter Kontrolle zu haben und dann die Bewegung in Richtung Tor zu starten.

Im zweiten Teil soll es so sein, dass vor allem KM die Chance erhält, an den Ball zu kommen. Er muss sich zwar gegen die Abwehrspieler durchsetzen, um den Ball zu erhalten. Der „Abpraller“ sollte aber auch so gespielt werden, dass KM mit Torwurf abschließen kann. Der Trainer bestimmt auch hier die Intensität und die Schwierigkeit für den Kreisläufer.

Übung 2:

Aufstellung:

Ein Abwehrspieler positioniert sich auf Hinten Mitte, ein Kreisläufer steht vor ihm. Eine Anspielstation befindet sich mit einer Ballkiste auf Rückraum Mitte. Ein Torwart befindet sich im Tor. Der Trainer steht für eine Zusatzaufgabe neben oder hinter dem Tor. Zwei Hütchen begrenzen den Raum.

Ablauf:

RM als Anspielstation bringt den Ball ins Spiel. Er passt entweder zu KM (1), welcher sich mit dem Rücken zur Abwehr gewandt gegen den Abwehrspieler durchsetzen muss (2) und mit Torwurf abschließt (3).

Oder RM spielt den Ball in den Raum zwischen Abwehrspieler und Hütchen, KM nimmt ihn auf und schließt mit Torwurf ab. Als Zusatzaufgabe kann sich der Trainer neben oder hinter dem Tor positionieren und bei allen (oder nur den freien) Würfen während des Wurfes die Wurfecke für KM vorgeben.

Coaching-Tipps:

KM muss den Ball sicher von RM erhalten und sich im Anschluss gegen HM mit einer Täuschung durchsetzen. HM bestimmt die Intensität dieser Übung mit, in dem er KM vor unterschiedliche Aufgaben stellt und ihn z.B. vor dem Anspiel weiter herausschiebt, eine Seite anbietet und diese dann doch abdeckt oder ihn bei Ballbesitz bereits festsetzt um einen Freiwurf zu erhalten (und KM sich dennoch durchsetzt).

Bei den freien Anspielen verkürzt HM den Raum zwischen sich und dem Hütchen, so dass KM gezwungen ist, nach Ballerhalt einen direkten Wurf evtl. ohne weitere Schritte auszuführen. Auch hier kann HM variieren, wieviel Platz KM erhält. KM soll bei den freien Würfen unterschiedliche Wurfvarianten anwenden.

Als Zusatzaufgabe gilt es für KM auf den Trainer und dessen Zeichen zu achten und trotz Bedrängnis durch den Abwehrspieler die richtige Wurf-Entscheidung zu treffen.

Übung 3:

Aufstellung:

Die Übung im Aufbau ähnelt bewusst Übung 2, damit diese z.B. als Erweiterung im Training angewandt werden kann. Der Abwehrspieler steht nun allerdings auf HR oder HL. Zwei weitere Hütchen begrenzen nun auch den Raum auf diesen Abwehrpositionen. Ansonsten bleibt der Aufbau gleich.

Ablauf:

KM startet zu der Seite, wo kein Abwehrspieler steht, hier Rückraum Rechts (1). RM spielt den Pass in den Lauf (2), KM schließt mit Torwurf ab (3). Im Anschluss nimmt er wieder die Ausgangsposition ein (4). Er startet nun zur anderen Seite (5), erhält den Pass von RM (6) und setzt sich zwischen Hütchen und Abwehrspieler (7) mit einem Torwurf durch (8).

Coaching-Tipps:

KM soll hier zwei Würfe hintereinander abschließen. Der erste Wurf ohne Abwehrspieler, um sich ganz auf Technik und Torwurf zu konzentrieren, der zweite Wurf mit Abwehrspieler. HR gibt dabei zunächst durch sein Stellungsspiel die Lücke vor und bedrängt KM schließlich beim Wurf. Auch hier gilt, dass der Abwehrspieler eine große Verantwortung für den Erfolg der Übung hat, da dieser für KM den Torwurf zwar deutlich erschweren, ihn aber nicht verhindern soll.

Übung 4:

Aufstellung:

Auch dieser Aufbau ähnelt den voran gegangenen Übungen. KM nimmt die Startposition auf HM ein, ca. auf Höhe von 8m. Hinter ihm wird ein Sprungkasten aufgebaut. Ein Anspieler steht auf RM mit einer Ballkiste, Links und Rechts Außen sind jeweils besetzt. Zwei Abwehrspieler befinden sich jeweils auf den Halbpositionen, deren Räume werden mit Hütchen begrenzt. Ein Torwart steht im Tor.

Ablauf:

Insgesamt erhält KM bei dieser Übung 8 Würfe unmittelbar hintereinander.

RM spielt den ersten Pass zu KM (1), dieser dreht sich und absolviert mit Ball einen Sprung über den Kasten (2) und schließt mit Torwurf ab (3).

Danach läuft er zum äußeren Hütchen auf HR und stellt dort auf der Innenseite eine Sperre (4). RM passt zu KM (5), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (6), KM schließt mit Torwurf ab (7).

Im Anschluss läuft KM zum anderen Hütchen auf HR und stellt sich dort ebenfalls in die Sperre (8). RM passt den Ball auf LA (9), dieser passt zu KM (10), der Abwehrspieler versucht die Aktion von KM zu erschweren (11) und KM schließt mit Torwurf ab (12).

Danach läuft KM auf die gegenseitige Angriffsseite (13) und absolviert den gleichen Ablauf mit dem Einnehmen der Sperre und dem zweimaligen Torabschluss (14-22).

Nach dem zweiten Torwurf nimmt KM wieder die Position auf HM an, dieses Mal auf Höhe von 6m. Die beiden Abwehrspieler stehen nun ebenfalls auf der Position Hinten Mitte, ungefähr auf Höhe von 8m. RM läuft mit Ball auf die Abwehrspieler zu (23), spielt den Ball zu KM an den Abwehrspielern vorbei (24), KM schließt mit Torwurf ab. Dieser Ablauf wird drei Mal wiederholt, jeweils mit einem anderen Zuspiel.

Coaching-Tipps:

In diesem Wurfkontinuum erhält der Kreisläufer viele Würfe hintereinander. Der Trainer kann hierbei die Reihenfolge und die Intensität bestimmen. Für einen gelungenen Ablauf müssen alle Pässe präzise gespielt werden. Die Abwehrspieler dürfen KM beim Wurf bedrängen, diesen aber nicht verhindern.

RM kann bei der letzten Station u.a. die folgenden Pässe spielen: Über den Kopf der Abwehrspieler; durch deren Beine; aufgetippter Pass in den Raum; gerollter Ball in den Raum; Pass zu LA/RA und von dort ein gerader Pass zum sich herumdrehenden KM.

von Jens R. | Redaktion: Götz&Media/Sport