Handballtraining Handballübungen


26. November 2016

Jugendtraining: Erwärmungsspiele mit Yogamatten

Kategorie: Spielformen – Autor: KaiDittrich – 10:00

Im Folgenden gibt es von uns 2 kleine Spiele zu denen Yoga- bzw. Gymnastikmatten als Trainingsutensilien benötigt werden und die nach unterschiedlichen Zielstellungen verwendet werden können. Insbesondere im Training bis zur D-Jugend halten die hier angeführten Spiele viel Spaß und Lerneffekte bereit, können aber ebenso als Auflockerungsinhalte ins Seniorentraining integriert werden.

Mattensuchspiel: Kopplungsfähigkeit und Aufmerksamkeit schulen

Vor Spielbeginn wird ein Spielfeld mit Pylonen abgesteckt. Um dieses Spielfeld herum werden Gymnastikmatten gelegt. Jeder Spieler benötigt zudem einen Handball (s. Abbildung 1).

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Die Spieler bewegen sich zunächst prellend innerhalb des Spielfeldes. Auf Signal des Übungsleiters muss sich jeder Spieler bestimmten Vorgaben entsprechend schnellstmöglich zu einer der Matten begeben. Vorgaben können je nach Alter und Leistungsniveau differenziert werden. Beispiele hierfür sind u.a.:

– Einnahme bestimmter Körperpositionen auf der Matte (Bauch-/Rückenlage, Schneidersitz, etc.)
– Bestimmte Anzahl an Spielern auf einer Matte (z.B. Ansage: „3“ nach dem Signal
– Anlaufen bestimmter Matten (z.B. bei Matten unterschiedlicher Farbe = Ansage der gewünschten Farbe nach dem Signal)

Der oder die Spieler, welche als letztes oder innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits nicht die geforderte Aufgabenstellung erfüllen, müssen anschließend eine Zusatzaufgabe bewältigen bevor sie wieder am Spiel teilnehmen dürfen.

Zusätzliche Erschwerung kann erfolgen, indem die Spieler auch während des Prellens noch belastet werden, z.B. durch zusätzliche Elemente aus dem Lauf-ABC oder Einbau von Körpertäuschungen (z.B. an im Spielfeld platzierten Pylonen).

Differenzierungsfähigkeit (Wurfgenauigkeit) – „Inseln besetzen“

Für dieses Spiel werden die Yogamatten kreuz und quer in der Halle verteilt. Bei der Verteilung sollte auf die Wurfkraft der Spieler Rücksicht genommen werden, sodass jede Matte auch noch in der betreffenden Reichweite der Teilnehmer liegt.

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Es spielen mindestens zwei Mannschaften gegeneinander (bei einer Teilnehmerzahl über 12 sollten bereits drei Teams gebildet werden). Jedes Team erhält Leibchen in einer anderen Farbe (s. Abbildung). Ziel des Spiels ist es, von einer Startlinie den Ball so zu werfen, dass er auf einer der Yogamatten aufkommt, wobei lediglich das erste Aufprallen des Balls ausschlaggebend ist.
Gelingt dies einem Spieler, so darf er ein Leibchen in der Farbe seines Teams auf der jeweiligen Matte/Insel ablegen und diese somit besetzen. Anschließend holt er schnellstmöglich den Ball und gibt oder passt ihn an den nächsten Spieler seines Teams weiter.

Die Mannschaft welche nach einer bestimmten Spielzeit mehr Inseln besetzt hat, gewinnt. Sind vor Spielende alle Inseln bereits besetzt, kann man den Spielern erlauben, auch die Inseln des Gegners zu besetzen, sodass eine Insel beiden Teams Punkte bringt.

Will man die Wurfkraft stärker in den Vordergrund rücken, können für das Treffen weiter entfernter Inseln mehr Punkte vergeben werden. Hier ist es von Vorteil Yogamatten unterschiedlicher Farbe zu verwenden, sodass die Abstufungen auch farblich gekennzeichnet sind.

Die Übung kann natürlich mit unterschiedlichen Wurftechniken und Zusatzanforderungen (Wurf nach Rolle vorwärts/rückwärts, Körpertäuschung, etc.) gestaltet werden.

Autor: Robert Nowacki

4. September 2012

Trainingsübung zur Verbesserung der Genauigkeit des Sprungwurfes

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:57

Der Sprungwurf ist die wohl wichtigste Wurftechnik zur Erzielung eines Torerfolges im Handball. Gleichzeitig ist er koordinativ wesentlich schwieriger umzusetzen als ein Schlagwurf, da vom Werfer viel mehr Teilbewegungen für ein erfolgreiches Technikbild umzusetzen sind.

Eine der wichtigsten Parameter für den Torerfolg ist die Genauigkeit des Sprungwurfes. Im Folgenden wird eine einfache Übung zur Schulung der Wurfgenauigkeit sowohl für Außen-, als auch für Rückraumspieler veranschaulicht.

Wurfgenauigkeit mit exakten Zielvorgaben

Am besten lässt sich die Wurfgenauigkeit trainieren, indem die Spieler nach bestimmten Zielvorgaben werfen müssen. Dazu wird das Handballtor vor der Übung z.B. mit Springseilen in verschiedene Sektoren eingeteilt

Die Halbangriffsspieler verteilen sich mit dem Ball in ca. 12 Meter Entfernung vom Tor. Zwei Blockspieler (ca. 8 Meter Torentfernung) werden vom Trainer bestimmt. Die beiden ersten Angreifer laufen gleichzeitig mit dem Ball auf die Verteidiger zu und führen einen Sprungwurf auf den vorher bestimmten Sektor aus. Der Übungsleiter kann festlegen, welche Ecke der Block abdecken soll.

Liegt der Zielsektor in der Blockecke dürfen die Angreifer nicht am Blockspieler vorbeiwerfen, sondern müssen über den Verteidiger zum Abschluss kommen. Der Übungsleiter kann später dazu übergehen die Zielsektoren erst kurz vor dem Wurf laut anzusagen. So wird die Zeit sich auf das Ziel zu konzentrieren für den Angreifer enorm verkürzt und eine wettkampfähnliche Situation simuliert.

Auf ähnliche Art und Weise lässt sich auch Genauigkeitstraining für Außenspieler durchführen. Die Sektoren bleiben wie auch in der Rückraumübung bestehen. Auch das Prinzip bleibt das Gleiche, nur das von den Außenpositionen abgeschlossen wird.

Wurftraining mit Körperkontakt

Da im Wettkampf nur selten freie Wurfpositionen ohne direkten Einfluss des Gegners entstehen, kann der Übungsleiter zusätzlichen Körperkontakt bei den Wurfgenauigkeitsübungen integrieren. Hierfür wird die Landezone der Angriffsspieler mit einer Weichbodenmatte ausgelegt

Die Außenspieler bekommen von den Verteidigern einen leichten Rempler gegen den Körper und müssen versuchen trotzdem den anvisierten Sektor zu treffen. Die Übung für Rückraumspieler mit Körperkontakt durchzuführen empfiehlt sich nur in höheren Leistungsklassen. Hierbei sollten die Stöße der Verteidiger so dosiert sein, dass der Angreifer in der Lage ist die Balance zu wahren und auf den Beinen zu landen.

Robert Nowacki

28. Juni 2012

Verbesserung der Wurfgenauigkeit durch Spielformen im Handballtraining

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:45

Bankschießen

Für dieses Spiel wird die Trainingsgruppe in zwei Teams aufgeteilt. Auf der Mittellinie des Handballfeldes werden mehrere Bänke nebeneinander aufgestellt und mit Trainingspylonen bestückt. Nun stellen sich die Mannschaften jeweils in gleicher Entfernung zu den Bänken (7-10 Meter) in eine der Hallenhälften. Jeder Spieler erhält zu Beginn einen Ball. Auf ein Startsignal hin versuchen die Spieler die einzelnen Pylonen von den Bänken zu werfen. Dabei darf nicht näher an die Bänke herangegangen werden. Die Mannschaft, welche am Ende weniger Pylonen im eigenem Feld liegen hat ist Sieger. Der Trainer kann selbstverständlich vor der Übung die Art des Wurfes festlegen.

Medizinballschlacht

Auch für dieses kleine Spiel wird die Gruppe zunächst wieder in zwei Mannschaften aufgeteilt. Auf der Mittellinie werden dieses Mal viele Medizinbälle nebeneinander aufgereiht (s. Abb.1). Die Mannschaften nehmen wieder auf den zwei Spielfeldhälften in gleichem Abstand zur Mitte Platz. Ziel des Spiels ist es, mit gezielten Würfen die Medizinbälle in das gegnerische Feld zu stoßen. Nach einer festgesetzten Zeitvorgabe wird das Spiel abgepfiffen und die Medizinbälle werden gezählt. Dieses Spiel eignet sich besonders gut für das Training der Hüftwurftechnik, da der Ball sehr flach fliegen muss und trotzdem mit hoher Geschwindigkeit auf den Medizinball auftreffen sollte um ihn möglichst weit zu rollen. Man kann das Spiel auch so durchführen, dass Medizinbälle, welche über eine der Grundlinien fliegen, aus dem Spiel sind und nicht mehr zurückgetrieben werden dürfen.

Alu-Ball

Gespielt wird nach Handballregeln mit zwei Mannschaften. Die einzige Regeländerung besteht darin, dass ohne Torwart gespielt wird und es nur Punkte gibt, wenn der Ball entweder Pfosten oder Latte des gegnerischen Tores berührt. Dabei gibt es für Treffer des Aluminiums mit anschließendem Torerfolg drei Punkte und für Treffer ohne Torerfolg einen Punkt. Liegt der Ball im Kreis oder überquert die Torlinie erhält die verteidigende Mannschaft den Ballbesitz.

Völker-/Dodgeball

Dieses Spiel ist ebenfalls förderlich zur Verbesserung der Wurfgenauigkeit, da es zugleich hohe Geschwindigkeit des Balles gepaart mit hoher Präzision erfordert. Nach welchen der zahlreichen Regelauslegungen gespielt wird ist dem Trainer überlassen und kann dynamisch angepasst werden.

Robert Nowacki