Handballtraining Handballübungen


3. Juli 2015

Torwarttraining – ein einfacher Technikparcours

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 09:39

Um Torhüter auf die Belastungsszenarien im Wettkampf vorzubereiten, empfiehlt es sich bei Torhütern, welche die Grundtechniken sauber beherrschen, Techniktraining mit Konditionstraining zu vereinen. Denn nur wenn ein Torhüter auch unter Belastung in der Lage ist Technikbilder abzurufen, kann er zu einem positiven Faktor im Spiel seiner Mannschaft werden. Dazu gibt es im Folgenden ein Beispiel für die Grundbewegung der Beinabwehr.

Parcours

Für den Parcours werden zehn hüfthohe Hürden im Abstand von etwa 0,5 Metern hintereinander aufgebaut (s. Abbildung 1). Der übende Torhüter absolviert den Parcours, mit einem Bein neben dem Parcours hüpft und mit dem anderen Bein eine einbeinige Abwehr eines hüfthoch geworfenen Balles simuliert. Zwischen den Hürden wird das Übungsbein nur ganz kurz auf den Boden gesetzt. Am Ende des Parcours dreht sich der Übende und wechselt das Übungsbein.

Über die Intensität der Durchführung lässt sich der Parcours in verschiedene Bereiche des Trainings integrieren. So kann eine lockere Durchführung der Erwärmung dienen und eine schnelle intensive Durchführung ins Konditions- und Techniktraining integriert werden.

Variation des Parcours – wechselseitige Belastung

Aufbauend auf dem Parcours können Übungsmuster auch variiert werden. So kann z.B. das Üben auf nur einem Bein zu Gunsten einer wechselseitigen Belastung verändert werden. Dafür muss der Übende nach jeder simulierten Beinabwehr auf halber Höhe noch eine zusätzliche flache Abwehr in die gleiche Richtung simulieren, sodass er die nächste Hürde auf der anderen Seite passieren muss (s. Abbildung 2).

Variation des Parcours – Sprungabwehr

Der Parcours lässt sich natürlich auch für die Sprungabwehr einbeinig oder die Hampelmannabwehr durchführen. Hier ist vor allem die Bewegungspräzision des Torhüters entscheidend. Die Hürden helfen dabei, die Bewegungsrichtung nach vorn auch tatsächlich in die Technik zu integrieren. Außerdem lassen sich z.B. beim Hampelmann Beweglichkeitsdefizite einer Körperseite besser ausmachen, da die Hürde hier als Orientierungslinie fungiert.

Variation des Parcours – Koordinatives Ergänzungstraining

Auch im Technikergänzungstraining lässt sich der Parcours einsetzen, indem man z.B. zusätzliche koordinative Reizpunkte setzt, wie z.B. das Anordnen der Hürden in unterschiedlichen Höhen oder das Absolvieren in der Rückwärtsbewegung.

Autor: Robert Nowacki

30. Juni 2014

Allgemeines zu Wurffallen

Kategorie: Werfen und Fangen – Autor: KaiDittrich – 11:39

Immer wieder hört man in den höheren Leistungsklassen das Wort „Wurffalle“. Die Wurffalle ist ein abwehrtaktisches Mittel bei dem die verteidigende Mannschaft versucht einem bestimmten Spieler des angreifenden Teams zum Torabschluss zu zwingen. Richtig eingesetzt kann hierdurch eine Vielzahl von Ballgewinnen erzielt werden, die durch Tempogegenstöße veredelt werden können. Allerdings gibt es einige Punkte, welche beim konstruieren einer erfolgreichen Wurffalle zu beachten sind.

Verlass auf den Torhüter

Das Bauen von Wurffallen ist nur dann sinnvoll, wenn der eigene Torhüter ein angemessenes Niveau an den Tag legt und genug Selbstvertrauen für die Wurfsituationen hat. Es ist demnach auch nicht ratsam bereits zu Beginn eines Spiels permanent auf Wurffallen zu setzen, da auch Torhüter zunächst ins Spiel finden müssen.
Außerdem sollte eine Wurffalle nie von einem Mannschaftsteil eigenmächtig initiiert werden, sondern immer in Absprache zwischen Torleuten und den betreffenden Abwehrspielern erfolgen. Auch Stärken und Schwächen des eigenen Torhüters sind beim Bau einer Wurffalle zu berücksichtigen.

Beobachtung des Gegners

Besonders mit fortschreitender Spieldauer sollte es einem Trainer möglich sein die Angriffsstrategie und das Wurfverhalten des Gegners zu analysieren. Anhand einzelner Anhaltspunkte kann ein Trainer entscheiden, ob es sinnvoll ist bestimmte gegnerische Akteure in eine Wurffalle zu drängen oder nicht. Generell lassen sich einige taktische Überlegungen zu Wurffallen aufstellen:
Außenspieler werfen lassen, die wenig Wurfchancen während des Spiels erhalten
Spieler mit hoher Fehlwurfquote werfen lassen
Rechtshänder von der Rechtsaußenposition werfen lassen (und umgekehrt)
Rückraumspieler mit geringerer Wurfkraft werfen lassen
Unerfahrene junge Spieler in entscheidenden Situationen werfen lassen
Frisch eingewechselte Spieler in ungünstige Wurfsituationen bringen

Den Gegner zu beobachten ist also generell lohnenswert. Vor allem das Dokumentieren der gegnerischen Wurfleistung (Würfe und Fehlwürfe der gegnerischen Angreifer) kann hier sehr nützliche Infos liefern.

Wurffallen gemäß der Spielsituation einsetzen

Prinzipiell können Wurffallen in jeder Spielsituation gebaut werden. Es gibt allerdings Sitautionen in denen sich Wurffallen besonders anbieten:
Eigene Unterzahl bei bislang starkem Überzahlspiel des Gegners ( Wurffalle auf der Außenposition)
Geringer Rückstand bei wenig verbleibender Spielzeit
Hoher Rückstand gegen spielerisch sehr starken Gegner
Rückstand mit einem Tor weniger als 30 Sekunden Spielzeit verbleibend (Wurffalle von vielversprechender Wurfsituation, z.B. Halbposition oder Kreis)
Doppelte Unterzahlsituation (Wurffalle auf Außenposition)
Wiederum existieren auch Spielsituationen, in denen man sich nicht auf den Erfolg einer Wurffalle verlassen sollte:
Eigene Führung und bislang starke Abwehrleistungen
Eigene Überzahl
Ausgeglichenes Spiel und gute Abwehrleistungen
Wurffallen sind bereits mehrfach misslungen
Spiel gegen wurfstarke Gegner
Autor: Robert Nowacki