Handballtraining Handballübungen


26. Oktober 2020

Torhüter im Fokus

Kategorie: Allgemein,Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 12:21

„Ohne die Männer und Frauen hinten im Kasten wäre der Sport nicht möglich!“
Die Torhüter sind ein existenzieller Bestandteil des Handballsports und tragen viel zu dem Geschehen auf dem Spielfeld bei. Während sie im Spiel unersetzlich sind, müssen sie im Training jedoch oft „zurückstecken“. Gerade bei dünn besetztem Trainerstab ist die Betreuung der Torhüter oftmals schwierig. Bei den folgenden Übungen stehen die Torhüter im Fokus des Trainings. Die Übungen lassen sich optimal als „Torhüter-Duo“ ausführen und verlangen demnach nicht zwingend einen Übungsleiter.

  1. Hütchenlauf

Der Torhüter besetzt das Tor. Links, rechts und gegenüber von ihm werden in einem Abstand von ca. 2-3m jeweils drei Hütchen positioniert. Sein Partner begibt sich mit Bällen an die 9m-Linie. Die Übung beginnt, indem der Torhüter immer abwechselnd die Hütchenreihen anläuft. Er beginnt beispielsweise mit Reihe 1 (links von ihm), erläuft dann die zweite Reihe und als letztes die dritte Reihe, Die Abfolge kann hierbei beliebig gewählt werden und auch von Durchgang zu Durchgang abgeändert werden.

Die Übung beginnt, indem der Werfer einmal tippt. Dies ist das Startsignal für den Torhüter. Er läuft das erste Hütchen an, schlägt dieses aus tiefer Grundposition mit der Hand weg und bekommt im Anschluss einen Ball lang flach. Unmittelbar danach begibt er sich zur nächsten Hütchenreihe, schlägt ein Hütchen ab und erhält erneut einen Ball flach. Läuft der Torhüter die vordere Hütchenreihe ab, erhält er einen Ball halbhoch unmittelbar nach Abschlagen des Hütchens.

Mögliche Variation:
Es können Hütchen in unterschiedlichen Farben gewählt werden. In jeder Hütchenreihe befindet sich nun also beispielsweise ein rotes Hütchen. Erläuft der Spieler dieses also auf der rechten Hütchenseite, muss er nicht wie zuvor einen Ball lang flach parieren, sondern einen Heber (o.ä.).

2. Mattentanz mit offensiver Endstellung

Der Torhüter besetzt das Tor. Im Torraum liegt eine Weichbodenmatte. Der Partner steht mit Bällen ca. an der 9m Linie. Die Ausgangsposition des Torhüters ist mittig vor der Matte mit Blick Richtung Tor.
Die Übung startet, indem der Torhüter mit Wechselsprünge entlang der Matte arbeitet. Auf der Rückseite der Matte angekommen, erfolgt eine Vorwärtsrolle über die Matte. Im Anschluss begibt sich der Torhüter in eine offensive Position vor die Matte und erhält vom Werfer zwei Würfe halbhoch, einen auf das linke, einen auf das rechte Bein. Im Anschluss daran, begibt er sich wieder vor die Matte und startet in die andere Richtung mit den Wechselsprüngen.

Mögliche Variation:
Nachdem der Torhüter zwei Bälle offensiv erhalten hat, führt er eine Rückwärtsrolle über die Matte aus und erhält zwei Bälle (bspw. hoch) in der defensiven Grundstellung vor dem Tor.

7. August 2012

Trainingstipps zum Wurfabwehrverhalten für Handballtorhüter

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 11:19

Die Torhüter bekleiden die abwehrtaktisch wichtigste Position im Handballsport. Vor allem bei ähnlich starken Mannschaften ist häufig die bessere Torwartleistung das Zünglein an der Waage. Auch wenn es athletische und koordinative Grundvoraussetzungen gibt die ein Torhüter besitzen sollte, gibt es einige Dinge die bei der Wurfabwehr zu beachten sind.

Lange Warten

Ein Torhüter sollte sich niemals zu früh für eine Ecke des Tores zur Ballabwehr entscheiden. Erfahrungsgemäß können gegnerische Schützen vor allem bei freien Bällen durch langes Stehenbleiben leicht verunsichert werden.

Hand und Schulter des Schützen beobachten

Viele Torhüter begehen einen Fehler indem sie den Schützen in die Augen schauen oder nur Standardparaden gegen bestimmte Wurfpositionen anwenden. Der beste Indikator um Wurfrichtung und –art zu identifizieren ist sich Schulter und Handbewegung des gegnerischen Werfers genau anzuschauen. Ist das Handgelenk beispielsweise stark nach oben gezogen ist mit einem flachen Wurf zu rechnen.

Wurfbilder einprägen

Vor allem für Torhüter in niedrigeren Spielklassen ist es von großem Vorteil sich die Wurfbilder der gegnerischen Schützen einzuprägen, da die Spieler auf diesem Niveau oft keine große Variabilität in ihrem Wurf haben.

Mit Werfern spielen und sie ständig vor neue Aufgaben stellen

Genauso wie es für einen Werfer wichtig ist variabel zu sein ist es auch wichtig für den Torhüter sein Spiel zu variieren. Torhüter die immer das gleiche Bein bei der Sprungabwehr heben oder immer in die lange Ecke gehen sind leicht auszurechnen. Gerade bei starke Schützen auf den Außenpositionen bietet es sich an diese vor ständig neue Aufgaben zu stellen. Ecken oder bestimmte Würfe „anzubieten“ kann hier sehr effektiv sein.

Zusammenspiel mit Block organisieren

Das Zusammenspiel mit dem Mittelblock ist immens wichtig um gegnerischen Angriffen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es sollten vor dem Wettkampf genaue Absprachen getroffen werden welche Torseite der Block abzudecken hat. Hier gibt es zahlreiche Varianten. Hat der Torhüter eine schwache Seite kann versucht werden diese permanent vom Block absichern zu lassen.

Auch eine Veränderung des Blockverhaltens während des Spieles kann die gegnerischen Werfer verunsichern. Allerdings ist hierfür ein gut geschulter Mittelblock notwendig. Ein Torhüter tut gut daran sich nicht immer auf seinen Block zu verlassen, sondern die Wurfbewegung des Rückraumschützen gut zu lesen und auch mal auf Bälle, die über den Block gehen könnten vorbereitet zu sein.

Robert Nowacki

31. Juli 2012

Bewegungsverhalten für Anfänger auf der Torwartposition

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 09:48

Die Position des Torhüters hebt sich in ihren Anforderungen deutlich von den anderen taktischen Positionen in einer Handballmannschaft ab. Häufig ist es vor allem für Vereine in unteren Spielklassen schwierig die Torwartposition sowohl qualitativ als auch quantitativ zufriedenstellend zu besetzen.

Erklärt sich doch einmal ein ehemaliger Feldspieler oder ein Neuzugang bereit ins Tor zu gehen reichen die Kenntnisse des Übungsleiters bezüglich Training und Technikanforderungen für Torhüter oft nicht aus um diesen zu einem guten Torhüter auszubilden. Im nachfolgenden werden einige Punkte genannt die der Übungsleiter seinem neuen Torwart unbedingt vermitteln sollte. Dies gilt auch für die Ausbildung in der Jugend.

Arme oben lassen vor dem Torwurf

Während die eigene Mannschaft in der Verteidigungsphase ist und der Gegner versucht eine Wurfchance zu kreieren sollte der Torwart stets die Arme erhoben haben. Vor allem bei ansatzlosen Würfen aus dem Rückraum ist es so leichter Bälle, die in den oberen Bereich des Tores geworfen werden abzuwehren. Allerdings sollte der Torwart die Hände auch für Abwehraktionen auf Hüft- und sogar Kniehöhe verwenden können sobald er die Höhe und Richtung eines gegnerischen Wurfes zu erkennen glaubt.

Körperspannung beim Torwurf

Eine der wichtigsten Regeln für Torhüter lautet bei Abwehraktionen immer den ganzen Körper unter Spannung zu setzen. Dies kann auch im Training gezielt geübt werden. Zum einen erhöht sich durch eine gute Körperspannung die Chancen Würfe auch mit geringflächigem Körperkontakt noch am Torerfolg zu hindern. Zum anderen schützt sich der Torhüter auch vor Verletzungen durch Körpertreffer dank der natürlichen Schutzfunktion der Muskelkontraktion. Vor allem Bei Magen- (Bauchmuskulatur) und Kopftreffern (Nackenmuskulatur) ist dies sehr wichtig.

Mit dem Ball bewegen

Um optimale Positionen bei gegnerischen Torwürfen einzunehmen ist es wichtig für einen Torhüter permanent so viel Torfläche wie möglich abzudecken. Beim gebundenen Spiel heißt dies, dass er sich in einer parabelförmigen Kurve von Torpfosten zu Torpfosten bewegt und dabei stets Position zum Ball bezieht. Je weiter er sich Richtung Tormitte bewegt umso weiter sollte er von der Torlinie entfernt stehen um viel Torfläche abdecken zu können. Bei Würfen aus der Nahdistanz wird dieses Bewegungsmuster allerdings aufgehoben.

Robert Nowacki