Handballtraining Handballübungen


17. Februar 2015

Torwarttraining – Heberabwehr

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 23:51

Gute Angriffsspieler beherrschen viele Wurfvarianten um den Torhüter zu bezwingen. Dabei ist gerade der Heber eine sehr vielversprechende Variante aus der Nahwurfzone, da die Torhüter hier meist ein gutes Stück vor ihrem Gehäuse stehen, um den Winkel zu verkürzen. Diese Würfe sind häufig nicht mal unhaltbar, haben jedoch oft so großen Überraschungscharakter, dass die Torhüter gar nicht versuchen eine Abwehraktion zu initiieren. Im Folgenden beschreiben wir zwei kleine Übungen, welche im Torwarttraining angewendet werden können um die Abwehr von Hebern zu schulen.

Heber erlaufen

Für die Übung werden sechs Bälle auf verschiedenen Positionen des Torkreises gelegt (s. Abbildung 1). Im Idealfall steht hinter jedem Ball ein Werfer, die Übung kann jedoch auch mit weniger Beteiligten durchgeführt werden. Der übende Torhüter steht zu Beginn auf der Torlinie.

Von dieser ausgehend sprintet er zu Übungsbeginn in Richtung eines Balles. Der Ball wird vom Torhüter in einer Bewegung aufgehoben und dem bereitstehenden Werfer zugespielt. Bereits während dieser Aktion beginnt der Torhüter schnell zurück Richtung Tor zu Laufen. Das Gesicht ist dabei zunächst immer in Richtung des Schützen gewandt.
Der Werfer setzt direkt nach Ballerhalt einen Heber in Richtung der langen Torecke an. Diesen gilt es nun für den Torhüter zu erlaufen. Wichtig hierbei ist, dass die Flugbahn des Balles die ganze Zeit beobachtet wird. Ist es z.B. für den Torhüter erkennbar, dass der Ball noch vor der Torlinie den Boden berühren wird, ist es besser mit dem Gesicht Richtung Tor zu sprinten und den Ball ggf. per Hechtsprung vor der Torlinie wegzutippen.

Wird der Heber hingegen sehr hoch angesetzt muss sich der Torhüter überwinden und im richtigen Moment nach hinten abspringen um den Ball mit einer Hand zu erwischen. Hierbei kann die Technik des „Übergreifens“ wie sie häufig bei Fussballtorhütern zu sehen ist die Reichweite erhöhen.

Im Anschluss an den ersten Wurf läuft der Torhüter zunächst wieder in Ausgangsposition auf die Torlinie um daraufhin den Übungsablauf von einer der verbliebenen fünf Wurfpositionen zu wiederholen. Ein Durchgang umfasst demnach sechs Heberaktionen von unterschiedlichen Positionen.

Absprung nach hinten – Ängste überwinden

Ein großes Problem bei der Abwehr von Hebern ist das Abspringen nach hinten. Dies ist nicht nur ein sehr ungewohnter Bewegungsablauf, sondern erfordert auch ein gehöriges Maß an Mut, da hier eine unsanfte Landung drohen kann.

Um dies zu trainieren und den Torhütern die Angst vor solchen Situationen zu nehmen eignet sich folgende Partnerübung. Zwei Torhüter stehen sich im Abstand von einigen Metern gegenüber. Hinter ihnen liegt jeweils eine Hochsprungmatte. Außerdem werden einige Bälle in der Nähe benötigt.

Die Partner nehmen jeweils abwechselnd die Rolle des Werfers und des Torhüters ein. Der Werfer setzt einen Heber über seinen Partner an, welchen dieser im Rückwärtssprung entweder einhändig fangen oder zumindest richtungsverändernd berühren soll. Der Absprung erfolgt nach 2-3 Schritten Rückwärtslauf. Ziel ist es sowohl das koordinativ ungewohnte Abspringen nach hinten zu verbessern und gleichzeitig die Angst davor abzuschwächen.

Die Übung lässt sich z.B. durch das Anlegen von Zusatzgewichten noch erschweren

Autor: Robert Nowacki

24. Mai 2013

Sprungabwehr für Torhüter

Kategorie: Torwarttraining – Autor: admin – 11:06

Trampolin als Trainingsmittel

Hat man als Übungsleiter ein kleineres Turntrampolin zur Verfügung, kann man dieses sehr gut zum Training der Sprungabwehrtechnik für Torhüter nutzen. Für die Übungen wird in der Landezone hinter dem Trampolin eine große Weichbodenmatte platziert. Einerseits lässt sich durch das Springen über das Trampolin die Körperbeherrschung während der Flugphase verbessern.

Die Torleute sollen also trotz zusätzlicher Höhe und Fluggeschwindigkeit versuchen Körperspannung und Bewegungskontrolle zu wahren. Nachdem sich die Torhüter eingesprungen haben kommt der Ball ins Spiel. Zwei Werfer stellen sich an das, dem Trampolin gegenüberliegenden, Ende der Weichbodenmatte (s. Abb.1).

Die Torhüter müssen nun versuchen zwei Bälle hintereinander während ihrer Flugphase nach dem Trampolinsprung abzuwehren. Die Würfe müssen selbstverständlich in Reichweite der Übenden und nicht zu hart sein. Die Übung schult vor allem die Fähigkeit, während der Flugphase bewusst situationsgemäß zu reagieren und weg von einer einzelnen Standardbewegung zu kommen. Ist die Übung zu schwer sollte zunächst nur ein Ball abgewehrt werden.

Hampelmann und Seitliche Sprungabwehr in Kombination

Die Übung sieht die Verknüpfung der beiden unterschiedlichen Sprungabwehrtechniken mit hohen Wiederholungszahlen vor. Als Vorbereitung wird ca. 2 Meter vor dem Tor eine niedrige Hürde platziert (max. kniehoch, leistungsabhängig). Drei Werfer werden mit Ballkiste wie in Abb.2 positioniert benötigt.

Die Übung beginnt mit einem Wurf des mittleren Werfers, den der Torwart (startend von der Torlinie) per Hampelmannabwehr parieren soll. Er soll dabei hinter der Hürde abspringen und nach der Abwehraktion vor ihr wieder landen. Er überspringt die Hürde quasi während der Hampelmannaktion. Nach der ersten Parade bewegt sich der Torhüter rückwärts zu einem der beiden Torpfosten, berührt diesen und bezieht gegenüber dem Werfer der jeweiligen Halbposition Stellung.

Jetzt soll er den Ball per seitlicher Sprungabwehr parieren (auch hier kann eine niedrige Hürde aufgestellt werden, um die Bewegung gegen den Schützen zu gewährleisten). Nach dieser Aktion wechselt er über den zweiten Pfosten auf die Abwehrposition gegen den zweiten Halbwerfer. Danach wird der Übungsablauf mehrere Male wiederholt.

Die Schützen sollten die Bälle mit großer Wucht auf das Tor werfen. Die Präzision sollte langsam gesteigert werden, sodass sich die Torhüter zunehmend besser auf die Würfe einstellen müssen.

Robert Nowacki

7. August 2012

Trainingstipps zum Wurfabwehrverhalten für Handballtorhüter

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 11:19

Die Torhüter bekleiden die abwehrtaktisch wichtigste Position im Handballsport. Vor allem bei ähnlich starken Mannschaften ist häufig die bessere Torwartleistung das Zünglein an der Waage. Auch wenn es athletische und koordinative Grundvoraussetzungen gibt die ein Torhüter besitzen sollte, gibt es einige Dinge die bei der Wurfabwehr zu beachten sind.

Lange Warten

Ein Torhüter sollte sich niemals zu früh für eine Ecke des Tores zur Ballabwehr entscheiden. Erfahrungsgemäß können gegnerische Schützen vor allem bei freien Bällen durch langes Stehenbleiben leicht verunsichert werden.

Hand und Schulter des Schützen beobachten

Viele Torhüter begehen einen Fehler indem sie den Schützen in die Augen schauen oder nur Standardparaden gegen bestimmte Wurfpositionen anwenden. Der beste Indikator um Wurfrichtung und –art zu identifizieren ist sich Schulter und Handbewegung des gegnerischen Werfers genau anzuschauen. Ist das Handgelenk beispielsweise stark nach oben gezogen ist mit einem flachen Wurf zu rechnen.

Wurfbilder einprägen

Vor allem für Torhüter in niedrigeren Spielklassen ist es von großem Vorteil sich die Wurfbilder der gegnerischen Schützen einzuprägen, da die Spieler auf diesem Niveau oft keine große Variabilität in ihrem Wurf haben.

Mit Werfern spielen und sie ständig vor neue Aufgaben stellen

Genauso wie es für einen Werfer wichtig ist variabel zu sein ist es auch wichtig für den Torhüter sein Spiel zu variieren. Torhüter die immer das gleiche Bein bei der Sprungabwehr heben oder immer in die lange Ecke gehen sind leicht auszurechnen. Gerade bei starke Schützen auf den Außenpositionen bietet es sich an diese vor ständig neue Aufgaben zu stellen. Ecken oder bestimmte Würfe „anzubieten“ kann hier sehr effektiv sein.

Zusammenspiel mit Block organisieren

Das Zusammenspiel mit dem Mittelblock ist immens wichtig um gegnerischen Angriffen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es sollten vor dem Wettkampf genaue Absprachen getroffen werden welche Torseite der Block abzudecken hat. Hier gibt es zahlreiche Varianten. Hat der Torhüter eine schwache Seite kann versucht werden diese permanent vom Block absichern zu lassen.

Auch eine Veränderung des Blockverhaltens während des Spieles kann die gegnerischen Werfer verunsichern. Allerdings ist hierfür ein gut geschulter Mittelblock notwendig. Ein Torhüter tut gut daran sich nicht immer auf seinen Block zu verlassen, sondern die Wurfbewegung des Rückraumschützen gut zu lesen und auch mal auf Bälle, die über den Block gehen könnten vorbereitet zu sein.

Robert Nowacki