Handballtraining Handballübungen


20. Mai 2017

Saisonvorbereitung an der frischen Luft – Die örtlichen Gegebenheiten zu Nutze machen

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:48

Viele Trainer gehen für den konditionellen Anteil der Saisonvorbereitung mit ihren Schützlingen lieber an die frische Luft als in der überhitzten Turnhalle zu arbeiten. Dadurch fällt natürlich die Nutzung einiger Trainingsutensilien weg bzw. wird erschwert.

Dennoch geben auch die einfachsten Freiluftsportstätten vielfältige Möglichkeiten der Trainingsgestaltung. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele aufgeführt werden.

Training im Sand: Die besondere Beschaffenheit von Beach- und Spielplätzen

Ein idealer „Trainingspartner“ für die Saisonvorbereitung unter freiem Himmel ist Sand. Aufgrund seiner Nachgiebigkeit sorgt Sand besonders im Gebiet der Verletzungsprophylaxe für gute Grundlagen. Die Unberechenbarkeit eines sandigen Untergrundes schult die koordinativen Fähigkeiten, vor allem Gleichgewicht und Reaktion. Zudem kann die Sensomotorik durch die erhöhten Anforderungen an muskuläre Mikrobewegung zur Stabilisation verbessert werden.

Weiterhin erhalten Trainingsinhalte im Sand wesentlich höhere Intensität, da nur ein Teil der aufgewendeten Bewegungsenergie tatsächlich in Energie umgesetzt wird. Lauf- und Sprungstaffeln eignen sich daher besonders, sowohl für das Training der Ausdauerleistungsfähigkeit, als auch für die Explosivität.

Ideal sind Beachvolleyballplätze. Dort können Parteiballvarianten, Staffeln oder Kräftigungsübungen (z.B. das Zuwerfen eines Medizinballes über das Volleyballnetz) zusätzliche Trainingsreize zugefügt werden.

Auch Sandspielplätze eignen sich für die „Zweckentfremdung“ zum Training, aber natürlich nur dann, wenn keine Kinder vom Spielen abgehalten werden (denkt an die motorische Grundausbildung der Handballer von morgen ;).

Training auf dem Sportplatz „Aus wenig viel machen“

Auch wenn ein normaler Sportplatz außer zwei Fussballtoren und einer Laufbahn vielleicht nicht viel zu bieten hat, gibt es auch hier Möglichkeiten, welche jede Saisonvorbereitung bereichern können. In Dreiergruppen kann z.B. ein intensives Medizinballwerfen erfolgen.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 1

Dazu stellen sich drei Spieler mit einem Medizinball wie in der Abbildung dargestellt auf und werfen sich über die Torlatte mit Druckpässen den Ball zu. Nach jedem Wurf wird dem Ball nachgelaufen und zwar um das Tor herum. Natürlich kann das Ganze auch mit mehr Spielern durchgeführt werden.

Die aufgezeichneten Linien eignen sich zudem meist für extensive Linienläufe. Hier kann der Übergang von der Grundlagenausdauer zum Schnelligkeitstraining gut umgesetzt werden.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 2

Ein Beispiel: Die Spieler starten an der Grundlinie, laufen zur Kante des 5-Meter-Raumes und zurück (Abbildung 2: blau), dann zur 16-Meter-Raumbegrenzung und zurück zu 5 Meter (rot), dann zur Mittellinie und zurück zur 16 Meterlinie (schwarz), schließlich zur gegenüberliegenden Grundlinie im Vollsprint (weiss).

Auch hier kann eine gewisse Handballspezifik eingebaut werden, indem die Läufe paarweise mit Zuspielen des Balles durchgeführt werden. Auch Wettkämpfe gegeneinander sind möglich. Eine Gruppe versucht gemeinsam möglichst viele Liegestütze, Sit-Ups, Burpees, etc. zu schaffen, während die andere Gruppe die Linienläufe absolviert.

Autor: Robert Nowacki

28. Juli 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Sprungkraft

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:36

Essentiell wichtig für einen erfolgreichen Kempa-Trick, ist die Sprungkraft des Werfers. Nur mit genug Sprungkraft kann die richtige Sprunghöhe erzielt werden. Diese wiederum wird benötigt, um genug Zeit für Ballannahme, Wurfauswahl und Wurfausführung zu erhalten.
Da bei einem Kempa-Trick nicht die alleinige Sprungkraft entscheidend ist, sondern außerdem im Sprung der Ball gefangen werden muss, ist es sinnvoll Sprungübungen zu nutzen, die sowohl auf maximale Sprungkraft, als auch auf koordinative Fähigkeiten abzielen.

“Kempa-Ball“

Beim Spiel „Kempa-Ball“ geht es ähnlich wie beim Volleyball darum, den Ball über ein Netz oder eine Leine auf den Boden des gegnerischen Feldes zu werfen.
Der Ball darf in diesem Spiel lediglich in der Luft angenommen werden und muss auch während des Sprunges noch zurückgeworfen werden. Gelingt einem Spieler dies nicht erhält sein Gegner den Punkt.
Das Spiel ist in verschiedenen Varianten spielbar. Es kann sowohl Eins gegen Eins, als auch mannschaftsweise gespielt werden, wobei hier gleich noch das Passtiming geschult wird. Auch ein Spiel über mehr als zwei Felder ist möglich (s. Abb. 1).

Zusätzlich erschwert werden kann das ganze durch Gewichte (z.B. Manschetten an den Knöcheln) oder einen schweren Trainingshandball.

Sprungtraining im Sand

Durch die geringere Festigkeit des Sandbodens ist Sprungtraining automatisch effektiver, da wesentlich höhere Krafteinsätze nötig sind als beim Training auf festem Untergrund.
Hat man ein Volleyballnetz oder etwas Ähnliches zur Verfügung, kann folgende Übung genutzt werden:

Ein Spielerpaar bewegt sich von einem Netzende zum anderen. Die Spieler stehen dabei mit dem Gesicht zueinander auf verschiedenen Seiten des Netzes (s. Abb. 2). Während sie sich von einer Netzseite zur anderen bewegen springen sie permanent am Netz hoch und übergeben bei jedem Sprung einen Ball zum Partner bzw. nehmen diesen entgegen. Die Sprünge sollen dabei ohne große Pausen zwischendurch ausgeführt werden.

Eine Vereinfachung ist es statt der Ballübergabe lediglich die Hände des Partners abzuklatschen. Erschwert werden kann die Übung über die Netzhöhe, Gewichte und schwerere Bälle.
Autor: Robert Nowacki

14. Juli 2014

Beachhandball – Die wichtigsten Regeln

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:28

Der Sommer ist nun endlich da und viele Vereine verlegen in jener Zeit ihre Turniere aus der Turnhalle an die frische Luft. Eine besondere Form des Freilufthandballs stellt dabei das Beachhandballspiel dar.

Worum geht es

Genau wie beim normalen Handball, spielen zwei Mannschaften gegeneinander, allerdings nicht auf Rasen oder Asphalt, sondern auf Sand. Das Spielfeld ist bedeutend kleiner als beim Hallenhandball (27m x 12m) und es stehen sich jeweils vier Spieler (inklusive Torhüter) gegenüber. Ziel ist es selbstverständlich mehr Tore zu erzielen als der Gegner, allerdings gibt es einige besondere Regularien, welche das Beachhandballspiel deutlich vom „gewöhnlichen“ Handball abheben.

Die Schrittregel

Die 3-Schrittregel im Beachhanball ist identisch zum Reglement im normalen Handball. Da das Prellen des Balles auf Sanduntergrund jedoch nicht möglich ist, ist es erlaubt den Ball mit der Hand kurz auf den Boden zu drücken. Anschließend dürfen wieder drei Schritte ausgeführt werden.

Das Punktesystem

Einer der großen Unterschiede besteht im Punktesystem beim Beachhandball. So ist es möglich, durch bestimmte Aktionen vor oder während eines Wurfes zwei Punkte für ein erzieltes Tor zu erhalten. Diese speziellen Situationen sind:
Tor nach Kempa-Trick
Tor nach „Spin-Shot“ (360 Grad Drehung um die eigene Körperachse vor dem Wurf)
Tor durch den als Torhüter gekennzeichneten Spieler
Tor durch einen Strafwurf (6-Meter)
Je nach Handballverband oder Turnierausrichter können diese Regularien abweichen.
Ein weiterer Unterschied beim Beachhandball ist, dass die beiden zehnminütigen Halbzeiten separat gewertet werden. Dies bedeutet, dass eine Mannschaft nur dann als Sieger vom Feld geht, wenn sie in beiden Halbzeiten mehr Tore erzielt hat als der Gegner. Gewinnt eine Mannschaft Halbzeit 1 und die gegnerische die zweite Hälfte kommt es zum sogenannten Shoot-Out. Endet eine Halbzeit unentschieden wird nach der „Golden-Goal-Regel“ weitergespielt.

Das Shoot-Out

Hat jede Mannschaft eine der Halbzeiten für sich entschieden wird ein „Shoot-Out“ durchgeführt. Hierbei werfen jeweils fünf Schützen jeder Mannschaft nach einem Pass des eigenen Torhüters auf das Tor des Gegners. Auch beim Shoot-Out gelten die besonderen Regeln der Punktevergabe für spektakuläre Wurfaktionen.

Die Rolle des Torhüters

Beim Beachhandball ist es üblich, dass die Torhüter die Angriffsaktionen der eigenen Mannschaft mit unterstützen, bzw. Angriffsspieler für den Torhüter eingewechselt werden. Das Tor eines als Torhüter gekennzeichneten Spielers zählt unabhängig von der Art des Wurfes immer zwei Punkte.
Daraus folgt auch, dass sich die Abwehr permanent in einer 3:4 Unterzahl befindet. Verlässt ein Torhüter das Spielfeld innerhalb der Wechselzone, kann ein zweiter Torhüter für ihn an völlig anderer Stelle ins Spiel. Somit ist es möglich einen Torhüter in der eigenen Angriffszone auszuwechseln und anschließend einen Torhüter im eigenen Torraum einzuwechseln.
In den nächsten Artikeln werden wir näher auf das Training beachhandballspezifischer Techniken und Taktiken eingehen.
Autor: Robert Nowacki