Handballtraining Handballübungen


4. August 2015

Erwärmungsspiele fürs Torwarttraining

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 09:26

Spezielles Torwarttraining ist entscheidend für die Entwicklung guter Fähigkeiten auf der Position des Schlussmannes. Häufig integrieren Übungsleiter auch Torwarttraining in ihre Trainingseinheiten. Eine zielführende Erwärmung der Schlussleute bleibt dabei jedoch häufig auf der Strecke.

Zumeist werden die Erwärmungsinhalte zusammen mit den Feldspielern durchgeführt bzw. Torhüter einfach zum Dehnen geschickt. Wir wollen im Folgenden zeigen, dass man jedoch auch mit wenigen Torleuten effektive und motivierende Erwärmungsspiele machen kann, von denen viele aus anderen Sportarten entliehen werden können.

Fußballtennis und Fußballduell

Zwei kleine Spiele, die insbesondere Einheiten vorangestellt werden, in denen die Abwehrtechnik flacher Würfe im Vordergrund steht.

Beim Fußballtennis wird ein Netz (am besten Badminton- oder Tennisnetz) in der Mitte eines Spielfeldes gespannt. Ziel ist es einen Handball mit dem Fuß über das Netz in das gegnerische Spielfeld zu spielen. Der Ball darf lediglich einmal in der eigenen Hälfte aufkommen, bevor er zurückgespielt werden muss.
Das Spiel kann sowohl 1 vs. 1 als auch 2 vs. 2 oder 3 vs. 3 gespielt werden. Bei der Variante mit mehreren Spielern pro Team ist auch das Passen innerhalb des Teams erlaubt. Des Weiteren können andere Bälle, z.B. Tennis- oder Fußbälle verwendet werden.
Für „Fußballduell“ werden kleinere Tore (Hockeytore z.B.) benötigt. Diese werden im Abstand von ca. 5 Metern voneinander aufgestellt. Die Tore werden im Idealfall an einer Hallenwand platziert und mit zusätzlichen „Banden“ auf der anderen Seite abgeschirmt (s. Abbildung 1).

Zwei Torhüter spielen gegeneinander. Der Ball darf nur mit den unteren Extremitäten berührt werden. Ziel ist es, den Ball mit dem Fuß ins Tor des Gegners zu befördern. Dabei darf jeder Spieler nur bis zur imaginären Mittellinie vorrücken.

Tennis mit der flachen Hand

Für Tennis mit der flachen Hand wird ein Tennisball benötigt. Das Spiel kann mit oder ohne Netz gespielt werden. Ziel ist es den Ball mit der Handfläche so in die Hälfte des gegnerischen Spielfeldes zu spielen, dass der Ball dort mehr als einmal aufkommt bevor der Gegner ihn zurückspielen kann. Es ist demnach eine Variante des weiter oben beschriebenen Fußballtennis, sollte jedoch eher Trainingseinheiten mit den Hauptschulungsinhalten Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination vorangestellt werden.

Kopfballduell

Ähnlich wie beim Fußballduell auch werden hier zwei Tore in geringem Abstand voneinander aufgestellt. Jedoch sollten die Tore mindestens Handballgröße haben (s. Abbildung 2).

Ziel des Spiels ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu köpfen. Die Abwehr des Balles darf ebenfalls nur per Kopf erfolgen. Das Spiel kann genutzt werden, um Einheiten mit Themen wie Ganzkörperspannung oder Prävention von Kopftreffern einzuleiten. Bei größerem Abstand (z.B. Breite des Handballfeldes) können die Tore auch mit den Händen erzielt werden.
Autor: Robert Nowacki

19. Juli 2012

Koordinationstraining im Handball – Reaktionsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit

Kategorie: Koordination – Autor: admin – 18:00

Training der Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit ist eine der am Häufigsten benötigten koordinativen Fähigkeiten, sowohl im Alltag als auch im Handballsport an sich. Darum ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten diese mit Hilfe des Balles zu schulen. Eine der einfachsten Übungen besteht darin, sich paarweise hintereinander an eine Wand zu stellen. Der hintere der beiden Partner wirft einen Ball so gegen die Wand, dass es für den anderen Partner möglich, aber nicht zu einfach ist, den Ball zu fangen. Auf diese Weise können viele Übungen zur Reaktionsschulung durchgeführt werden. Es gilt primär darum, künstlich kurze Reaktionszeiten für die Ballannahme zu kreieren. Beispielsweise kann sich ein Spieler eines Trainingspaares auch mit dem Rücken zu seinem Partner stellen und sich erst auf dessen Kommando in Richtung des gepassten Balles drehen.

Neben der kurzen Reaktionszeit kann auch durch relativ lange Reaktionswege an der koordinativen Fähigkeit gearbeitet werden. Beispielsweise stellen sich zwei Partner in einem Meter Entfernung gegenüber auf und spielen sich den Ball in allen möglichen Höhen zu. So hat man, verglichen mit der geringen Zeit die der Ball unterwegs ist, lange Wege mit Armen und Händen zurückzulegen, wenn der Ball z.B. auf Fusshöhe gepasst wird.

Indem man die Anzahl der Belastungsreize erhöht lässt sich ebenfalls Reaktionsfähigkeit trainieren. Als Beispiel nimmt man bei den gerade beschriebenen Übungen einfach mehrere Handbälle, die kurz hintereinander gepasst oder an die Wand geworfen werden. Hierbei werden auch andere koordinative Fähigkeiten wie Kopplungs- und Umstellungsfähigkeit zu großen Teilen trainiert.

Training der Differenzierungsfähigkeit

Differenzierungsfähigkeit ist die ausschlaggebende Fähigkeit für den Torerfolg im Handball. Alles was mit dem Treffen von Zielen und Bereichen zu tun hat fällt auf diese Fähigkeit zurück. Das Training der Differenzierungsfähigkeit mit dem Handball ist so einfach wie abwechslungsreich. Schon normales Torwurftraining schult die Spieler hierfür. Für effektives Training empfiehlt es sich allerdings kleinere und schwieriger zu treffende Zielvorgaben auszuwählen.

Für das Wurftraining können hierfür mit Seilen Bereiche des Tores markiert werden, die getroffen werden sollen. Für das Training von langen Pässen können z.B. Gymnastikmatten auf den Hallenboden gelegt werden, die dann getroffen werden müssen. Wichtig ist, das Zieltraining variabel und dem Leistungsstand der Gruppe angemessen zu gestalten.

Robert Nowacki