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16. Juni 2018

Teambuilding: Kooperationsspiele für die Saisonvorbereitung: „Das Spinnennetz“

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:41

Die Saisonvorbereitung soll vor allem zwei Zwecken dienen. Erstens sollen die Spieler im Einzelnen gute konditionelle und physische Grundlagen für eine lange und möglichst verletzungsfreie Saison erhalten.

Zweitens soll die Mannschaft in dieser Zeit zusammenwachsen. Gerade wenn es viele Neuzugänge gibt und vielleicht der Konkurrenzkampf um die begehrten Positionen im Team wächst ist es wichtig Zusammenhalt im eigenen Team zu schaffen.

Dies kann unter anderem auch mit spielerischen Mitteln erfolgen. Kooperationsspiele bei denen alle Akteure sich für ein gemeinsames Ziel einbringen müssen können helfen sich besser kennenzulernen und die Fähigkeiten der Mitspieler besser zu schätzen.

Spinnenetz – Vertrauen und Kooperation

Beim Spinnennetz (s. Abb. 1) geht es darum möglichst schnell ein Netz aus Seilen oder Absperrband zu bezwingen. Im Vorfeld muss ein Netz ähnlich der Abbildung zwischen zwei Bäumen, Pfosten, Stangen o.ä. gespannt werden. Die Zwischenräume des Netzes sollten der Zahl an Spielern entsprechen (oder der Zahl an Spielern geteilt durch zwei) und groß genug sein, dass ein Trainierender hindurch passt.
Die Spieler sollen nun unter bestimmten Rahmenvorgaben von einer Seite des Netzes auf die andere Seite kommen:

– Das Netz darf nicht berührt werden
– Jeder Zwischenraum darf nur einmal (oder zweimal bei doppelter Spielerzahl genutzt werden)
– Die Zeit kann gestoppt werden, um bei etwaiger Wiederholung vergleichen zu können

Vor dem Start des Spiels erhalten die Spieler ca. 3 Minuten Beratungszeit. Dies ist von entscheidender Bedeutung, denn in dieser Zeit müssen untereinander Aufgaben verteilt werden, also wer klettert durch welchen Zwischenraum. Die oberen Zwischenräume (1,2,3,4) sind dabei so hoch, dass die Mannschaft Spieler durch diese hindurchheben muss. Es müssen daher auf beiden Seiten große, starke Spieler sein, um die leichteren, kleineren Akteure durch diese Löcher zu heben und auf der anderen Seite anzunehmen und abzusetzen.

Variationsmöglichkeiten

Möglich ist es auch, einige Spieler mit einem Handicap auszustatten und so das Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein in der Gruppe zu stärken. So könnte ein Teil der Mannschaft mit Augenbinden kurzzeitig „blind“ und somit abhängig von Anweisungen und Handlungen der Mannschaftskameraden gemacht werden.

Der Wettkampf kann natürlich auch als Duell zwischen zwei Gruppen (jung gegen alt, Rückraum gegen Außen+Kreis) durchgeführt werden. Das Team mit der schnelleren Zeit darf sich dann eine Strafe für den unterlegenen Gegner ausdenken.

Autor: Robert Nowacki

8. Oktober 2014

Die 3:2:1 Abwehr – grundlegende Positionsaufgaben

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 10:28

Die 3:2:1 Abwehr zählt zu den flexibelsten und variantenreichsten Abwehrsystemen im Handballsport. Vor allem für Mannschaften, welche körperlich eher kleingewachsen sind und daher geringere Qualitäten im Blockspiel einer 6:0 Abwehr haben, kann diese Abwehrvariante zu mehr Stabilität verhelfen. In den folgenden Artikeln beleuchten wir Funktionsweise einer 3:2:1 Abwehr und geben Tipps, wie man die Variante im Training einstudieren kann.

Was macht die 3:2:1 aus

Die 3:2:1 Deckung ist ein offensives Abwehrsystem, welches auf schnelle Ballgewinne, insbesondere auf den Halbpositionen abzielt. Wird sie richtig gespielt, gelingen der gegnerischen Mannschaft über das gesamte Spiel deutlich weniger Torabschlüsse, insbesondere aus dem Rückraum.
Gleichzeitig bieten sich vermehrt Chancen für einfache Tore, da die vorgezogenen Abwehrspieler nach Ballgewinnen direkt zum Gegenstoß gehen können und das Abdecken durch gegnerische Halbspieler aufgrund der geringeren Distanz zwischen Abwehr-, und Angriffsspieler wesentlich erschwert wird.

Die Positionen in einer 3:2:1 (s. Abb. 1)

Der Libero (auch HM) ist das Herzstück einer 3:2:1 Abwehr. Er ist hauptsächlich für das Begleiten und Verteidigen des gegnerischen Kreisläufers zuständig und organisiert die Defensive, indem er die offensiveren Abwehrspieler dirigiert.

Außerdem ist er derjenige, welcher Fehler seiner Vorderleute durch sein Stellungsspiel ausbügeln muss. Verliert einer der offensiven Abwehrspieler einen Zweikampf, befindet sich der Libero nahezu immer in einer 1:2 Unterzahl gegen Rückraum- und Kreisspieler des Gegners.

Die Außenverteidiger (AR/AL) haben in erster Linie die Aufgabe die gegnerischen Außenangreifer daran zu hindern, zur Abwehrmitte hin durchzubrechen. Außerdem müssen sie gegebenenfalls die offensiven Halbverteidiger bei Durchbrüchen über die Außenseite unterstützen. Das Verhindern des Einlaufens der gegnerischen Außenspieler ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe, da dieses taktische Mittel häufig Unordnung in 3:2:1 Systeme bringt und nur schwer verteidigt werden kann.

Die Halbverteidiger (HR/HL) haben die Hauptaufgabe ihre jeweiligen Gegenspieler in bzw. vor (je nach Ausrichtung der 3:2:1) der Nahwurfzone zu attackieren. Dabei müssen sie stets ballorientiert agieren, um sowohl Durchbrüche der gegnerischen Halbspieler zur Mitte hin, als auch Anspiele der Halben an den Kreis zu unterbinden.

Außerdem sind sie die Hauptakteure für Ballgewinne aus der 3:2:1 Deckung, da sie durch Zurückziehen und Herausschnellen Pässe, welche von der gegenüberliegenden Halbposition gespielt werden, abfangen können.

Die Spitze (VM) hat die Hauptaufgabe den gegnerischen Spielgestalter (im 5:1 Angriff) im Spielaufbau zu stören und die Druckentwicklung aus Anzugsbewegungen gering zu halten. Außerdem ist es seine Aufgabe die Halbverteidiger nach verlorenen Zweikämpfen durch das Zurückfallen in die Mitte zu unterstützen.
Autor: Robert Nowacki