Handballtraining Handballübungen


6. November 2015

Torwarttraining – Wurfabwehr bei zweiten Bällen

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 14:25

Nicht immer ist ein Torhüter in der Lage den Ball bei seinen Abwehraktionen ins Toraus zu lenken. Hin und wieder kommt es vor, dass abgewehrte Bälle zurück ins Spielfeld prallen und nicht immer ist die abwehrende Mannschaft in der Lage, sich diese zu sichern. Die folgenden Übungen dienen dazu das Torwartspiel in Situationen zu verbessern, in welchem der Torhüter zweimal innerhalb kürzester Zeit aus verschiedenen Wurfpositionen gefordert ist.

Schnelles Aufstehen nach flacher Wurfabwehr

Für die Übung wird ein Schütze mit Ballkiste bei ca. 7-8 Metern Torentfernung benötigt (s. Abbildung 1). Der Schütze zeigt vor Übunsgbeginn an, in welches Toreck er den Ball per Schlagwurf platzieren wird (z.B. durch Handzeichen an den Torhüter).
Nachdem der Ball flach in die Torecke geworfen wurde und der Torhüter den Ball mit dem betreffenden Technikmuster abgewehrt hat, wirft der Schütze sofort einen zweiten Ball Richtung gegenüberliegendes oberes Toreck. Der Wurf sollte dabei eine geringe Härte aufweisen und eher die Geschwindigkeit eines Passes besitzen.

Der Torhüter soll aus dem Hürdensitz oder Spagat maximal schnell wieder auf die Beine kommen, indem er zuerst seine Beine an den Körper zieht und durch kurzes Rückwärtsschwingen und anschließendes Vorwärtsschwingen des Oberkörpers wieder auf die Füße kommt und mit 1-2 schnelle Seitwärtsschritten den hoch geworfenen Ball erlaufen und im Idealfall fangen kann.

Fernwurfzone – Nahwurfzone

Für diese Übung werden zwei Schützen mit Ballkisten benötigt. Einer der beiden Werfer positioniert sich dabei in einer Halbposition bei 10 Metern. Der zweite Werfer positioniert sich auf der gegenüberliegenden Halbposition bei 7 Metern Torentfernung (s. Abbildung 2).

Zunächst wirft der im Rückraum befindliche Schütze den Ball Richtung Tor. Direkt nach dem der Abwehrversuch des Torhüters gegen den Rückraumwurf, läuft der Schütze aus der nahwurfzone an und versucht aus sechs Metern per Sprungwurf den Torabschluss zu suchen. Der Torhüter muss demnach schnell zwischen zwei Verhaltensmustern hin und her wechseln. Die Übung kann in Schleifenform beliebig lange fortgesetzt werden.

Variationen Fernwurfzone – Nahwurfzone

Aufbauend auf der oben beschriebenen Basisübung, ergeben sich zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten, z.B.:

–> Wechsel unterschiedlichster Wurfpositionen und Winkel
–> Änderung der Rahmenbedingungen für die Werfer (z.B. Wurf gegen Block, Wurf aus dem Eins-gegen-Eins, Wurf unter Bedrängnis)
–> Zusätzliche dritte Wurfposition: Dies könnte bedeuten, dass nach einem Wurf aus dem Rückraum die Wurfrichtung des Schützen (linkes oder rechtes Toreck) angibt, ob der Torhüter im Anschluss gegen einen Werfer auf Linksaußen oder auf Rechtsaußen Abwehrposition beziehen muss

Autor: Robert Nowacki

29. Oktober 2014

Richtig stehen – Stellungsspielschulung für Torhüter II

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 10:42

Richtig stehen bedeutet für Torhüter vor allem, auf die Wurfhaltung des gegnerischen Schützen eingehen zu können. Dies ist insbesondere aus der Nahwurfzone ein entscheidender Faktor, da hier auch die besten Reaktionsfähigkeiten ein schlechtes Stellungsspiel nicht kompensieren können.

„Den Schützen lesen, seine Wurfbewegung genau verfolgen und das eigene Stellungsspiel anpassen.“,
all dies muss ein Torhüter innerhalb von Sekundenbruchteilen tun, um bei der Abwehr eines Balles erfolgreich zu sein. Im Folgenden beschreiben wir zwei Basisübungen, in denen gesondert das schnelle Anpassen des Stellungsspiels geübt werden kann.

Mit der Wurfhand mitgehen

Für die Übung werden mindestens zwei Werfer mit Ball (bzw. Ballkiste wird positioniert) benötigt. Der erste Werfer steht bei ca. sechs Metern. Der Torhüter beginnt die Übung bei etwa vier Metern, sprintet Richtung Werfer und berührt dessen Ball. Anschließend bewegt er sich wieder schnell zurück auf seine Ausgangsposition (s. Abbildung 1: schwarzer Laufweg).

Der Werfer springt seinerseits im Anschluss an die Ballberührung aus einem Schritt deutlich nach links oder rechts weg und wirft den Ball hoch in die entsprechende kurze Ecke. Der Torhüter versucht die Bewegung des Werfers mitzugehen und den Ball abzuwehren. Im Anschluss wird die Übung mit dem nächsten Werfer wiederholt. Eine Wurfserie sollte 8-12 Würfe in schneller Abfolge beinhalten. Dies ist mit einer höheren Anzahl an Werfern besser zu gewährleisten.

Die Übung kann beliebig durch unterschiedliche Wurfpositionen, -höhen, und -arten variiert werden. Für Feldspieler eignet sie sich zudem um das Abknicken des Oberkörpers während des Sprungwurfes zu trainieren.

Stellungsspiel gegen Kreisläufer

Das schnelle reagieren auf die Wurfposition des in der Nahwurfzone wird mit dieser Übung geschult. Sechs Spieler positionieren sich am Sechsmeterkreis (s. Abbildung 2). Ein Anspieler mit Ballkiste wird bei 9-10 Metern Torentfernung postiert.

Der Anspieler passt den Ball zum ersten Kreisläufer, welcher umgehend per Sprungwurf abschließen soll. Der Torhüter muss sein Stellungsspiel schnell der Wurfposition des Spielers anpassen. Direkt im Anschluss an den Wurf passt der Anspieler den nächsten Ball zu einem anderen Kreisspieler. Der Torhüter muss sich nun schnell orientieren und sein Stellungsspiel erneut verändern. Nach 10 Würfen erfolgt eine Pause, bzw. ein Torwartwechsel.

Autor: Robert Nowacki

9. August 2013

Trainingsübungen: Entscheidungstraining für Torhüter

Kategorie: Torwarttraining – Autor: admin – 10:09

Gerade Torhüter haben selten viel Zeit ihre Entscheidungsmöglichkeiten im Spielaufbau abzuwägen, da die Zeitfenster für Tempogegenstöße häufig nur wenige Sekunden betragen. In dieser kurzen Zeitspanne muss der Torhüter in der Lage sein, dass gesamte Feld zu überblicken und seine Passmöglichkeiten einschätzen und auswählen können.

Dies muss er häufig schon tun, während er noch gar nicht den Ball unter Kontrolle hat, sondern ihn aus dem Toraus oder Torraum holen muss. Für das Training solcher Situationen gibt es hier zwei Basisübungen.

Gegenstoßpass links oder rechts

Für die Übung verteilen sich die Feldspieler auf die beiden Außenpositionen in den Ecken einer Spielfeldhälfte. Auf das Startsignal laufen je ein Links- und ein Rechtsaußen einen Gegenstoß Richtung gegenüberliegendes Tor.

Ein Abwehrspieler ist im Mittelkreis positioniert (s. Abb. 1). Sobald die Angreifer die Mittellinie überquert haben, orientiert sich der Verteidiger zu einem von ihnen. Der Torhüter soll dies erkennen und den Ball möglichst genau in den Lauf des freien Angreifers spielen, sodass dieser ohne zu prellen zu einem Abschluss in der Nahwurfzone kommen kann.

Spieleröffnung kurz oder lang

Erneut werden zwei Angriffs- und ein Abwehrspieler benötigt. Von den Angreifern läuft dieses Mal nur einer den Tempogegenstoß. Der zweite Angreifer läuft lediglich für einen kurzen Pass einige Meter nach vorne (s. Abb.2). Der Verteidiger soll entscheiden, ob er versucht den kurzen Pass durch das Decken des jeweiligen Angriffsspielers oder den „1:0-Konter“ durch Ablaufen des Gegenstoßspielers zu unterbinden. Der Torhüter hat die Aufgabe, den freien Spieler genau anzuspielen.

Anmerkung: Wird der Ball kurz gespielt folgt ein kleines Überzahlspiel der beiden Angreifer gegen den Verteidiger. Der Spieler, welcher für das kurze Anspiel bereitsteht ist im nächsten Durchgang der Gegenstoßläufer und umgekehrt.

Kombination beider Übungen durch mehr Spieler

Die beiden oben beschriebenen Übungen lassen sich selbstverständlich auch kombinieren. Durch Hinzunahme eines Spielers für Angriff und Abwehr, ist es möglich den Torhüter vor drei anstatt zwei Entscheidungsmöglichkeiten zu stellen (kurz, lang, rechts, lang links). Durch noch mehr Spieler ist eine zusätzliche Erschwerung der Übung jederzeit möglich.

Robert Nowacki