Handballtraining Handballübungen


28. Juni 2013

Trainingsübungen: Stoßen

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: admin – 16:01

Stoßen über den Mittelmann

Für die Übung werden auf den Halbpositionen bei ca. 7 Meter Torentfernung je zwei Hindernisstangen im Abstand von 1-1,5 Meter platziert. Auf der Rückraum-Mitte-Position wird ein länglicheres Hindernis, z.B. eine Matte oder ein Turnkasten platziert (s. Abb.1).

Hinter diesem Hindernis befindet sich ein Zuspieler mit einer Ballkiste. Die Spieler verteilen sich gleichmäßig auf die Halbpositionen. Lediglich die etatmäßigen Rückraum-Mitte-Spieler gehen auf ihre angestammte Position.

Die Übung beginnt damit, dass einer der Mittespieler auf sein Hindernis zuläuft und es auf einer Seite passiert. Ist er am Ende des Hindernisses angelangt bewegt er sich wieder einige Meter schräg nach hinten (roter Laufweg), bis er sich auf Höhe der Hindernismitte befindet.

Hier bekommt er den Ball vom Zuspieler zugepasst und stößt an der anderen Seite des Hindernisses vorbei. Hat er dieses fast passiert erfolgt der Pass auf den Halbspieler, der kurz zuvor zum Sprint angesetzt hat (blauer Laufweg).

Der Rückraumhalbe erhält den Ball im Idealfall kurz vor dem „Stangentor“, stößt durch dieses hindurch und setzt zum Torwurf an. Während der erste Mittelspieler den Ball vom Zuspieler erhält, kann der zweite bereits mit dem nächsten Durchgang (spiegelverkehrt zum ersten) beginnen.

Stoßen-Rückstoßen Kombination

Für die Übung werden lediglich zwei Matten benötigt, die in ca. 9 Metern Torentfernung mit der Breitseite Richtung Tor platziert werden. Die Spieler verteilen sich zu gleicher Zahl auf zwei Reihen einige Meter hinter jeder Matte. Der Abstand zwischen den Matten ist dem Übungsleiter überlassen, sollte allerdings zu Beginn eher gering sein und mit zunehmender Trainingserfahrung vergrößert werden.

Alle Spieler der ersten Reihe haben einen Ball. Diese Reihe beginnt, indem der erste Spieler A an der äußeren Seite seiner Matte vorbeistößt. Kurz nachdem A angelaufen ist, läuft der erste Spieler B der zweiten Reihe los.

Er stößt an der Innenseite seiner Matte vorbei und erhält den Ball von Spieler A. A läuft sofort nachdem er einen Ball abgespielt hat rückwärts um die Matte herum und erhält den Ball von Spieler B zurück während er nun innen an seiner Matte vorbeistößt.

Auch Spieler B läuft nach der Ballabgabe sofort rückwärts und stößt an der Außenseite seiner Matte vorbei, wo er ein letztes Mal den Ball erhält und nach drei Schritten per Sprung- oder Schlagwurf abschließt.

Einige ähnliche Übungen hierzu gibt es auch in diesem Youtube-Video: http://www.youtube.com/watch?v=6nDDLuMpgsc

Robert Nowacki

14. März 2013

Der Überzieher Trainingsübungen

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 15:23

Der Überzieher gehört zu den schwierigsten Individualtechniken im Handball. Viele Spieler beherrschen ihn in seinen Grundzügen, können jedoch nach der Ausführung den Ball gar nicht oder nicht sehr gut weiterspielen, um den Druck des Angriffspiels weiterzugeben.

In den folgenden beiden Übungen können Spieler, die den Überzieher beherrschen lernen die Technik wirkungsvoll anzuwenden.

Zwei gegen Eins

Bei dieser Übung finden sich jeweils drei Spieler zu einer Gruppe zusammen. Es wird ein Ball benötigt. Zwei Spieler üben den Überzieher, der Dritte ist als Abwehrspieler tätig. Die beiden Abwehrspieler stellen sich in Entfernung einer Position (Entfernung von Rückraum Mitte auf Rückraum Links z.B.) auf. Der erste Angreifer erhält den Ball. Ist dieser Spieler Rechtshänder muss sein Angriffspartner links von ihm postiert sein und umgekehrt

Im Idealfall arbeiten ein Links und ein Rechtshänder als Angriffsteam zusammen. Angreifer 1 läuft auf den Abwehrspieler zu der ihn so stört, dass der Wurfarm nicht angegriffen wird. Er macht den Überzieher und spielt den Ball zu seinem Angriffspartner.

Dieser wiederholt die Übung gegen den gleich Verteidiger, der sich schnell zu ihm bewegen sollte. Die Übung wird auf diese Art und Weise fortgeführt. Spielen zwei Rechts- oder Linkshänder gemeinsam im Angriff kann nach dem Pass ein Wechsel eingebaut werden, um die Passrichtung auf engem Raum beizubehalten.

Halbspieler passt auf Außen

Für diese Übung verteilen sich die Rückraumspieler auf beiden Halbpositionen, Kreis- und Außenspieler auf den zwei Außenpositionen. Auf beiden Seiten werden Außenverteidiger und Halbverteidiger positioniert

Die Halbspieler erhalten abwechselnd von einem Zuspieler auf der Mittelposition einen Ball und suchen den Zweikampf gegen den Halbverteidiger, indem sie versuchen mit einem Überzieher zwischen Halb- und Außenverteidiger vorbeizugehen. Der Außenabwehrspieler sollte sich gezwungen sehen seinen Nebenmann zu unterstützen und einrücken.

In diesem Moment hat der Halbangreifer die Chance den Ball zu seinem Außenspieler durchzustecken. Dies erfolgt je nach Situation per Aufsetzer oder Pass über den Außenabwehrspieler. Hierfür ist es notwendig, dass der Wurfarm dank des Überziehers frei ist. Der Außenangreifer schließt mit Torwurf ab.

Abräumen mit Überzieher

Die Übung wird im Positionsspiel 5-Gegen-5 durchgeführt. Dabei versucht die angreifende Mannschaft einfach durch stetiges Stoßen oder Rückstoßen eine gute Wurfchance für einen Spieler (in der Regel ein Außen) herauszuarbeiten.

Das Besondere ist, dass alle Angriffsspieler den Ball zur „Nichtwurfarmseite“ nur nach einem Überzieher gegen den Gegenspieler weiterpassen dürfen. Zur Wurfarmseite werden normale Pässe aus der Bewegung gespielt.

Robert Nowacki

25. Februar 2013

Zwei Übungen zum Thema „Sperren setzen“

Kategorie: Taktik – Autor: admin – 18:33

Einfache 2:1 Überzahl

Ein Abwehrspieler wird zentral am Kreis vor dem Tor positioniert. Der Kreisläufer stellt sich zu ihm. Der Übungsleiter kennzeichnet vor Übungsbeginn mit Pylonen die Zone, in welcher die Angreifer durchbrechen und werfen dürfen. Die anderen Angriffsspieler versammeln sich ca. 11 Meter vor dem Tor mit je einem Ball (Ballkiste).

Der erste Angreifer beginnt nun mit Ball auf das Tor zu zulaufen. Sein Kreisläufer erhält die Aufgabe eine Sperre für ihn zu stellen. Der Angriffsspieler muss in der Lage sein schnell zu erkennen, an welcher Seite des Verteidigers die Sperre steht und dementsprechend auf diese Seite Druck ausüben.

Der Abwehrspieler kann je nach Vorgabe des Trainers sehr passiv agieren oder versuchen die Sperre zu verhindern.

Tut er dies, so erhält der Kreisspieler natürlich die Möglichkeit sich in einen leeren Raum abzusetzen. In diesem Fall kann der Rückraumspieler mit dem richtigen Timing seinen Kreisläufer anspielen, da sich der Verteidiger auf ihn konzentriert. Diese Übung hilft Kreis- und Rückraumspielern den grundlegenden Ablauf einer Angriffsaktion mit Sperre zu erlernen und zu verinnerlichen.

Doppelkreuz und Doppelsperre

Die Übung verbindet sowohl Elemente des Kreuzens, als auch des Auflösens von Rückraumspielern an den Kreis mit Sperre. Zwei Abwehrspieler, welche nebeneinander stehen werden für die Übung benötigt. Die Angriffsspieler werden in Dreiergruppen aufgeteilt und erhalten pro Gruppe einen Ball.

Die Übung beginnt ungefähr auf Höhe der Mittellinie. Die erste Dreiergrupe nimmt zunächst Geschwindigkeit auf und spielt sich den Ball ein paar Mal im Lauf zu. Ist die Gruppe bei ca. 10 Meter Torentfernung angelangt zieht der mittlere Spieler ein Kreuz für einen der Halbspieler an. Nachdem er den Ball abgespielt hat löst er sofort auf kürzestem Wege an den Kreis auf und stellt gegen den nächsten Abwehrspieler eine Sperre nach innen.

Der Halbspieler in Ballbesitz zieht nach Ballerhalt ebenfalls ein Kreuz zum anderen Halbspieler an und folgt dem Beispiel des Mittelspielers, indem er nach dem Pass den zweiten Abwehrspieler sperrt. Für den Spieler der nun in Ballbesitz ist sollte sich nun eine Lücke zwischen seinen beiden Mitspielern am Kreis auftun, die ihre jeweiligen Abwehrspieler wegsperren.

Der Übungsleiter kann auch bei dieser Übung wieder vorgeben, wie sich die beiden Verteidiger verhalten sollen. Die Übung kann als Grundlage für Spielzüge mit Doppelsperre dienen, trainiert aber vor allem das schnelle Umschalten der Angriffsspieler nach dem Auflösen an den Kreis, sodass sie sofort Position beziehen können.

Robert Nowacki