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8. März 2013

Das Einlaufen als angriffstaktisches Mittel

Kategorie: Taktik – Autor: admin – 15:05

Das Einlaufen von den Außenpositionen zählt zu den speziellen Angriffstaktiken im Handballsport. Einläuferspielzüge stiften häufig Unruhe in der gegnerischen Abwehrreihe und können zu direkten Torerfolgen führen. Im Folgenden wird die Grundidee des Einlaufens erläutert.

Einlaufen Gegen den Ball

Dies ist die häufiger verwendete Form des Einlaufens. Durch dieses taktische Mittel lassen sich vor allem offensive Deckungsreihen (3:2:1, 3:3, 4:2) unter Druck setzen, da der Einläufer sich im Rücken der Abwehr mit hohem Tempo am Kreis entlang bewegt und so nicht permanent von drei oder vier defensiven Abwehrspielern gedeckt werden kann. Für einen Torerfolg zu erzielen benötigt man hier nicht mal Übergänge im Rückraum, sondern einfach nur einen druckvollen Spielaufbau (einfaches Stoßen) von der anderen Angriffsseite.

In der ersten Abbildung sehen wir die Ausgangsposition gegen eine 3:2:1 Deckung. Der Linksaußen des angreifenden Teams hat den Ball. Seine Aufgabe ist es, den ersten Druck auf die Deckungsreihe auszuüben und den halboffensiven Verteidiger mit zurück zu ziehen.

So verschafft er dem Rückraumlinken Platz um seinerseits wieder Druck auf die Abwehr zu machen

Nun ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Kreisspieler den zentralen Defensivverteidiger dazu zwingt möglichst weit nach innen zu rücken. Der Einläufer von Rechtsaußen ist bereits beim ersten Pass von LA zu RL losgelaufen und befindet sich idealerweise im Rücken des halblinken Defensivverteidigers

RL zieht nun seinerseits auf die Lücke zwischen Verteidiger zwei und drei. Stimmt das Timing und verhält sich die Abwehr dementsprechend kann er den Ball bereits jetzt zum Einläufer spielen. Dieser besitzt gegenüber dem halblinken Verteidiger einen Zeitvorteil und kann sich daher kurz ohne Gegenspieler am Kreis bewegen

Reagiert die Deckung anders als in Abbildung 3 besteht beispielsweise auch noch die Möglichkeit eines Kreisanspiels oder dem Abräumen über den RR, welcher dann gegen den Außenverteidiger alleine steht.

In jedem Fall sind Spielzüge mit Einläufern eines der wirkungsvollsten Mittel gegen offensive Deckungsreihen. Allerdings sollten die Spieler auch die individuellen Fähigkeiten besitzen, um diese Angriffstaktiken umsetzen zu können. So sind vor allem auf den beiden Halbpositionen schnelle, bewegliche Spieler gefragt, die gute Eins-gegen-Eins-Fähigkeiten besitzen, da sie den entscheidenden Faktor beim Druckaufbau darstellen.