Handballtraining Handballübungen


10. Februar 2015

Wurfübungen für Rückraumspieler

Kategorie: Rückraumspieler – Autor: KaiDittrich – 23:49

Im Folgenden beschreiben wir einige Übungen zur Verbesserung einzelner Komponenten des Torabschlusses aus dem Rückraum.

schneller Abzug gegen Blockspieler in Bewegung

Um Anzugsbewegungen seiner Nebenleute optimal ausnutzen zu können, sollte ein Rückraumwerfer in der Lage sein schnell zu erkenn wann und wo sich die Chance für einen Torabschluss für ihn bietet. Folgende Basisübung kann diese Entscheidungsfindung schulen.
Am Torkreis wird ein Blockspieler positioniert, der in einem abgesteckten Bereich (ca. 3 Meter) agiert (s. Abbildung 1). Die übenden Rückraumspieler stehen bei etwa zehn Metern mit Ball. Links und rechts versetzt bei neun Metern steht jeweils ein Anspieler (graues Trikot).

Der Rückraumspieler Pass den Ball einem Anspieler zu und stößt Richtung Tor. Je nachdem welcher der beiden Anspieler den Ball erhält, bewegt sich der Blockspieler mit schnellen Seitwärtsschritten zur linken oder rechten Pylone und berührt diese. Anschließend versucht er schnell wieder zurück ins Zentrum zu gelangen.
Der Rückraumspieler erhält den Ball sofort vom Anspieler zurück und versucht möglichst schnell den Torabschluss zu suchen entweder per Stemmwurf (Blockspieler schafft es nicht auf seine Position) oder per Sprungwurf (Abwehrspieler erreicht das Zentrum). Ziel ist es möglichst viel Torfläche für den Rückraumwurf zur Verfügung zu haben, sodass ein Zusammenspiel zwischen Torhüter und Blockspieler nicht mehr möglich ist.

Stemmwurf von 3 Positionen

Es werden je zwei Handbälle auf den Wurfpositionen RL, RM und RR bei neun Metern abgelegt. Die zwei Bälle auf jeder Wurfposition werden dabei an unterschiedlichen Stellen abgelegt (z.B. für Position RL so, dass ein Abschluss gegen Abwehrspieler HR und einer gegen Abwehrspieler IR erfolgen würde).
Am Kreis wird ein defensiver Blockspieler postiert (s. Abbidlung 2).




Der Übende startet auf einer Halbposition von 11-13 Metern. Der Blockspieler verteidigt am Torkreis auf der entsprechenden Abwehrposition. Der Angreifer läuft dynamisch auf den ersten Ball zu nimmt ihn im Lauf mit und versucht aus drei Schritten heraus per Stemmwurf einen Torerfolg zu erzielen.
Dabei soll er nach der Ballaufnahme versuchen das Stellungsspiel des Defensivblocks zu analysieren und die richtige Wurfvariante auszuwählen (z.B. Hüftwurf oder Schlagwurf über Schulter bzw. Kopf des Gegenspielers). Direkt im Anschluss an die Wurfaktionen läuft er im Bogen zur nächsten Position und wiederholt den Übungsablauf. Der Blockspieler wandert stets mit. Das Ganze wird auf allen sechs Wurfpositionen durchgeführt.
Autor: Robert Nowacki

5. Februar 2014

Exkurs: Block und Zusammenspiel mit dem Torhüter

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 10:20

Das Blocken von Bällen will gelernt sein. Auch wenn der Vorgang an sich sehr einfach aussieht, ist ein gutes Blockspiel eine nicht zu unterschätzende Kunst.

Sollte man das Blocken von Würfen explizit trainieren?

In der Regel wird das Blocken bei vielen Übungen speziell für die Rückraumwerfer quasi nebenbei trainiert. Bei solchen Übungen sollte der Trainer darauf achten, dass auch Spieler im Block spielen, welche im Wettkampf ebenfalls im Mittelblock oder zumindest auf den Halbpositionen verteidigen. Ein Außenabwehrspieler hat dort nichts zu suchen. Allgemein sollte man die physischen Determinanten (Sprungkraft aus dem Stand, Körperspannung, u.ä) für ein gutes Blockspiel häufiger trainieren.

Außerdem ist auch das bevorzugte Abwehrsystem ausschlaggebend für die Wichtigkeit des Blockspiels. Lässt ein Trainer bevorzugt offensive Systeme spielen (5:1, 4:2, 3:3 oder eine sehr aggressive 6:0) verliert das Blockspiel an Wichtigkeit, da in diesen Systemen eher Schnelligkeit und Zweikampfstärke gefragt sind. Wird jedoch häufig eine eher defensive 6:0 Deckung gespielt, ist es zwingend notwendig, dass der Mittelblock in der Lage ist, den Torhüter bei Rückraumwürfen zu unterstützen.

Zusammenspiel zwischen Block und Torhüter

Zunächst muss es für die unterschiedlichen Spielsituationen klare Absprachen zwischen Torhüter und Block geben. Zumeist wird hierbei die alte Regel angewendet: „Der Block hat die Wurfarmseite.“ Dies bedeutet normalerweise, dass der Torhüter bei Werfern auf der Halbposition hauptsächlich die kurze Ecke abdecken muss (außer es spielen Linkshänder auf Halblinks und umgekehrt).

Geht ein Halbspieler einen langen Weg quer zur Abwehr, kann der Block allerdings in der Regel nicht mehr die Wurfarmseite komplett abdecken. Daher ist es wichtig, dass auch dafür Absprachen herrschen und diese schnell umgesetzt werden können.

Zusammenspiel trainieren

In der Regel kann man das Zusammenspiel am besten durch häufiges Spielen und hohe Kommunikation zwischen Mittelblock und Torhüter fördern. Eine kleine Übung, die sich hierfür ebenfalls anbietet ist folgende:

Falls die Handballtore nicht fest verankert sind (demontierbar) werden sie abgebaut. An der Stelle der beiden Torpfosten wird je ein kleines Tor aufgebaut (s. Abbildung 1). Die Spieler werden in Mannschaften zu je sechs Personen plus 1 Torhüter pro Team aufgeteilt.

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander. Ziel des Spiels ist es den Ball in einem der beiden gegnerischen Tore unterzubringen. Abgesehen von den kleinen Toren wird nach ganz normalen Handballregeln gespielt (Kreis, Schrittregel, etc.). Dadurch, dass der Torhüter lediglich eins der kleinen Tore abdecken kann, ist es nötig, dass der Block sich an die Absprachen hält und Würfe auf das andere Tor konsequent blockt.

R. N.

22. Juni 2013

Trainingsübungen: Der zweite Ball

Kategorie: Taktik – Autor: admin – 14:15

Im Handball gibt es während eines Spiels unzählige Situationen, in denen der Ballbesitz undefiniert ist. Das bedeutet, dass sich der Ball in einer Situation befindet, in der beide Teams theoretisch die Chance haben in seinen Besitz zu kommen.

Am häufigsten finden sich solche Situationen nach erfolglosen Torwürfen, die als Abpraller von Pfosten, Torwart oder Block den Weg zurück ins Spielfeld finden. Manchmal entscheidet die Mannschaft das Spiel für sich, welche mehr Abpraller erobern konnte. Gerade für den Torabschluss nach diesen sogenannten zweiten Bällen haben wir zwei Übungen für euch.

Reaktionstraining mit Genauigkeitskomponente

Für diese Übung gehen die Spieler paarweise zusammen. Jedes Paar sollte so viele Bälle wie möglich mit sich führen. Die Partner suchen sich eine freie Stelle an der Turnhallenwand. Direkt an der Hallenwand wird ein Zielobjekt positioniert (s. Abb.1). Dies kann ein kleines Tor sein, ein Kastenteil oder ein aufgehängter Reifen. Partner A stellt sich mit dem Gesicht in geringem Abstand zur Wand.

Partner B stellt sich mit den Bällen ca. zwei Meter hinter ihm auf. Partner B wirft die Bälle schnell hintereinander gegen die Wand, sodass A nur geringe Reaktionszeiten besitzt. Partner A versucht die abprallenden Bälle nur durch kurze Berührungen mit ein oder zwei Händen in Richtung des an der Wand befindlichen Zielobjekts zu bugsieren. Nach einem Durchgang wechseln die Aufgaben. Die Ziele sollten nicht immer an derselben Stelle sein, sondern vor allem in ihrer Höhe durchaus verändert werden.

Abprallübung für Kreisläufer

Ein Kreisläufer positioniert sich mit dem Rücken zum Tor zentral am Kreis. Ein weiterer Spieler befindet sich mit mehreren Bällen in ca. acht Meter Torentfernung. Der Spieler mit den Bällen wirft nun den ersten mit nicht allzu großer Wucht auf das Tor. Der Torhüter soll den Ball Richtung Spielfeld abwehren, sodass der Kreisspieler in der Lage ist den Ball zu erlaufen (s. Abb.2) und sofort einen Torwurf auszuführen.

Direkt im Anschluss erfolgt der nächste Torwurf. Die Übung kann später auch mit einem Verteidiger durchgeführt werden, sodass der Angriffsspieler noch mehr unter Zeitdruck steht.

Robert Nowacki

4. Juni 2012

Komplexübungen zur Verbindung mehrerer Grundtechniken

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 09:41

Nachdem verschiedene Grundtechniken des Handballspiels erlernt wurden sind, ist es die Aufgabe des Trainers die Verwendung jener Techniken im Wettspiel zu vermitteln. Hierzu müssen die Trainingsteilnehmer zunächst in der Lage sein, Techniken situationsgemäß aneinander zu reihen. Im Folgenden werden einige Trainingsübungen aufgezeigt, die solche Technikverknüpfungen darstellen.

Prellen – Schlagwurfpass aus dem Lauf – Körpertäuschung – Sprungwurf

Für die folgende Übung wird ein unbewegliches Hindernis auf Höhe der Neunmeterlinie platziert und ein Zuspieler zehn Meter zentral vom Tor entfernt. Die Übenden versammeln sich mit Ball ungefähr 15 Meter vom Tor entfernt auf einer der Halbpositionen. Der erste Spieler beginnt den Ball prellend in Richtung des Hindernisses zu laufen (s. Abb.1) und spielt ca. einem Meter davor seinen Ball aus dem Lauf zum Zuspieler.

Im Anschluss führt er eine einfache Körpertäuschung aus um an dem Hindernis vorbeizugelangen. Hat er dies geschafft erhält er den Ball vom Zuspieler zurück und führt einen Sprungwurf auf das Tor aus. Danach ist der nächste Spieler dran. Um effektiver zu Trainieren lässt sich die Übung auch zeitversetzt auf beiden Halbpositionen durchführen.

Sprungwurf – Block – Prellen – Schlagwurf

Für die Übung wird ein Zuspieler zentral ca. acht Meter vom Tor entfernt benötigt. Er sollte eine Kiste mit Bällen neben sich haben. Außerdem wird ein Turnkasten der ungefähr 1,50 Meter Höhe besitzen sollte in siebeneinhalb Meter Torentfernung auf einer der Halbpositionen platziert. Die Übung beginnt auf der linken Halbposition. Der erste Spieler läuft mit Ball auf das Tor zu und führt bei ca. neun Metern einen Sprungwurf auf das Tor aus.

Hat er dies gemacht stellt er sich bei acht Metern als Verteidiger auf und versucht den Sprungwurf des nachfolgenden Schützen zu blocken. Nach dem Blockversuch läuft er in einem Halbkreis um den Zuspieler (s. Abb.2) von dem er den Ball etwa auf der Hälfte des Weges zugepasst bekommt und den Weg auf die andere Halbposition prellend zurücklegt. Ist er auf der anderen Halbposition angelangt versucht der Spieler mit einem Schlagwurf über den Turnkasten zum Torerfolg zu kommen.

Robert Nowacki