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8. April 2015

Kreuzbewegung zwischen Rückraum- und Außenspielern – Anwendungsbeispiele

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 09:19

Zumeist wird das Kreuzen als angriffstaktische Auftakthandlung zwischen den Rückraumspielern angewendet. Allerdings sieht man immer häufiger auch, dass Rückraumspieler mit ihren Außenspielern Wechsel laufen. Wir wollen einmal genauer beleuchten wann sich solche Wechsel besonders anbieten. Unabhängig davon bilden diese Wechsel eine Erweiterung des Repertoires an Auftakthandlungen und sollten von jeder Mannschaft beherrscht werden.

Kreuzen bei offensiven Außenverteidigern

Immer wieder gibt es Mannschaften, die versuchen durch offensives Agieren gegen die Außenangreifer die Druckentwicklung der angreifenden Mannschaft einzugrenzen. Die Außenspieler werden dabei meist von ihren direkten Gegenspielern bis 9-10 Meter Torentfernung begleitet, sodass diese keine Bälle von ihren Mitspielern erhalten und eine Anzugsbewegung über die Außenposition nicht möglich ist.
Diese Abwehrvariante lässt sich aushebeln, indem die Halbspieler in die vorhandenen Lücken zwischen Außenverteidiger und Halbverteidiger stoßen und den Ball auf den kreuzenden Außenangreifer abzulegen (s. Abbildung 1).
Der Rückraumhalbe sperrt den Außenverteidiger. Somit hat der Außenangreifer nach dem Erhalt des Balles viel Platz für ein Eins-Gegen-Eins oder einen Distanzwurf gegen den isolierten Halbverteidiger hat. Auch ein Kreisanspiel oder Sperre absetzen mit den Halben ist möglich genauso wie das Weiterspielern des Balles zu Rückraum Mitte.
Die Variante kann auch für einen Wechsel von Rückraum Mitte mit dem Außenspieler angewendet werden. Der Halbspieler auf der betreffenden Seite muss dann parallel mit verschieben um als Anspielstation über die Rückraum Mitte Position kommen zu können.

Agieren im 4:2 Angriff

Auch im Angriffsspiel mit zwei Kreisläufern ist das „Holen“ von Außenspielern ein effektives Mittel. Durch das Fehlen eines Rückraumspielers ist das Entwickeln von Angriffsdruck wesentlich schwieriger. Häufig werden dabei im 4:2 auch Rückraumspieler auf den Außenpositionen platziert, um die Abwehr mit Wechseln zwischen Halb- und Außenspielern auszuhebeln.
Durch das Wegsperren des Außenverteidigers durch den Halbspieler entsteht zumeist eine 2:2 Situation zwischen Halbverteidiger und Innenblockspieler auf der einen, und Außenangreifer und Kreisspieler auf der anderen Seite. So kann das im 4:2 benötigte Kleingruppenspiel wesentlich wirkungsvoller angewendet werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Außenspieler eine gute Entscheidungsfindung besitzt.

Verschiebt die gegnerische Abwehr sehr kompakt auf die Ballseite, so kann der Ball einfach zum Gegenüberliegeneden Halbspieler weitergeleitet werden, welcher dann seinerseits viel Platz für das Spiel in der kleinen Gruppe zur Verfügung hat.

Autor: Robert Nowacki