Handballtraining Handballübungen


1. Juli 2023

Zusammenspiel im Angriff: Passkontinuum

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 09:08

Ziel der Übung:

  • Ballgewöhnung
  • Passspiel
  • Konditionelle Grundlagen
  • Timing innerhalb der Aktionen

Nach dem Aufwärmen und vor dem Torwart einwerfen sollte immer mal wieder Zeit gefunden haben, wo die Feldspieler mit unterschiedlichen Passübungen den Ball über mehrere Minuten durch die eigene Angriffsreihe laufen lassen. Ohne Einwirkung eines Gegners aber eben auch ohne Unterbrechung durch einen Ballverlust.

Hier werden nun zwei Übungen vorgestellt, wo durch ein Passkontinuum nicht nur die Ballgewöhnung und das Passspiel, sondern auch Kondition und Konzentration im Mittelpunkt stehen.

Übung 1:

Aufstellung:

Die Feldspieler positionieren sich auf den Rückraumpositionen sowie auf den beiden Außen. Eine Ballkiste steht bei RL, dieser hat auch den Ball und beginnt.

Ablauf:

RL kreuzt mit LA (1), LA spielt den Ball zu RR (2), RR kreuzt mit RM (3), RM kreuzt mit RA (4) und RA spielt den Ball wieder zu RL (5). Der Ablauf beginnt von vorne. Der jeweilige Passgeber nimmt die Position des Ballempfängers ein. LA und RA laufen also dem Ball hinterher und werden zu RR bzw. RL, RL wird zu LA, RR zu RM und RM wird zu RA.

Coaching-Tipps:

Der Trainer kann die Übung je nach Leistungsstand der Mannschaft in Tempo und Dauer beeinflussen. Ziel ist ein sauberes Passkontinuum über einen gewissen Zeitraum hinweg, ohne das der Ball verloren geht, die Pässe unsauber werden oder sich das Tempo verlangsamt. Zur Steigerung der Komplexität ist auch ein zweiter Ball möglich, den RL mit der Auftaktaktion ins Spiel bringt, sobald LA den Ball zur RR gespielt und diesem nachgelaufen ist (Anzahl der Spieler beachten).

Übung 2:

Aufstellung:

Die Feldspieler positionieren sich auf den Positionen Rückraum Links und Rechts sowie auf den Außenpositionen. Die Bälle sind in einer Ballkiste bei RL, RL beginnt mit der Übung.

Ablauf:

RL spielt den Ball zu LA (1) und umrundet die vor ihm stehende Bank (2). LA spielt den Ball zu RL zurück (3), dieser läuft im Bogen nach innen (oder vollzieht eine 1:1-Bewegung) (4) und spielt den Pass im Sprung zu RR (5). RL läuft im Anschluss in Richtung AL, RR passt den Ball weiter zu RA (6).

RA führt eine 1:1-Bewegung gegen AL aus, während dessen startet RR zum Lauf um die Bank (7).

RA passt den Ball zu RR, welcher im Bogen nach innen läuft (oder eine 1:1-Bewegung ausführt) (9) und den Ball zu RL passt (10). RR läuft im Anschluss in Richtung AR (11), RL passt den Ball weiter zu LA (1). LA führt eine 1:1-Bewegung gegen AR aus (12), während dessen startet RL zum Lauf um die Bank.

Das Passkontinuum beginnt von vorne.

RL wird nach erfolgter Aktion zu RA, RA zu RR, RR zu LA und LA zu RL.

Coaching-Tipps:

Auch hier kann der Trainer die Übung durch Vorgaben im Tempo, Art der Pässe, Intensität der 1:1-Bewegungen oder Länge der Laufwege beeinflussen. Als Variation kann auch über eine Weichbodenmatte oder um Fahnenstangen herumgelaufen werden.

Sollte das Timing zwischen dem Pass vom Außen zum Rückraumspieler nach dem parallelen Ablauf (umrunden der Bank und 1:1-Bewegung) nicht funktionieren und die Passfolge dadurch verzögert werden, kann auch zuerst die Aktion auf Außen ausgeführt und dann wie zu Beginn (1-3) zwischen Außen und Rückraumspieler gespielt werden.

von Jens R. | Redaktion: Goetz&Media / Sport

Handball-Trainingsübungen zur Angriffs- /Abwehrtaktik – hier mehr erfahren.
20. November 2012

Kennenlernen des Kreuzens

Kategorie: Taktik,Zusammenspiel – Autor: admin – 18:13

Das sogenannte Kreuzen oder auch „Wechseln“ gehört zu den wichtigsten speziellen Angriffstaktiken im Handball und ist die Grundlage für einen Großteil der bekannten Spielzüge im Handball. Im Folgenden wird eine Übung erläutert, bei welcher die Grundlagen des Kreuzens erlern werden sollen.

Übung zum Kreuzen

Um die Spieler mit den Grundlagen des Kreuzens vertraut zu machen empfiehlt es sich zunächst den grundlegenden Ablauf einer Kreuzbewegung zu trainieren. Hierfür stellen sich die Spieler in zwei Reihen hintereinander auf. Die Spieler beider Reihen blicken dabei auf eine Stange/Pylone in ungefähr 5 Metern Entfernung (s. Abb.1). Zwischen beiden Reihen ist ca. 3-4 Meter Zwischenraum.

Die Markierungspylone befindet sich genau auf mittlerer Höhe beider Reihen. Der erste Spieler einer Reihe erhält einen Ball und bekommt die Aufgabe mit dem Ball in Richtung der Markierung zu laufen. Kurz nach ihm läuft sein Pendant auf der anderen Seite ebenfalls los. Timing ist hierbei entscheidend. Ist der erste Spieler vor der Markierung angekommen, dreht er sich um und spielt dem zweiten Spieler den Ball in den Lauf.

Der zweite Spieler hat dabei einen etwas kürzeren Laufweg, da er den Ball praktisch direkt hinter seinem Passgeber erhält. Diese Reihe soll so lange wie möglich fortgesetzt werden. Es ist wichtig, dass der Übungsleiter bereits kleinste Fehler sofort anspricht, da diese bei Manifestation später das präzise Ausführen komplexer Wechsel behindern können.

Das Kreuzen – Worauf ist zu achten?

Vor allem die korrekten Laufwege sind essenziell wichtig beim Kreuzen. Die Spieler sollen nicht in einer geraden Linie auf den Markierungsgegenstand zu laufen, sondern einen leichten Bogen beschreiben (s. Abb.1). Dies erleichtert zum einen das Passen und schützt die Spieler später vor schweren Zusammenprällen mit der Abwehr. Außerdem verlängert es die Zeit, die ein Spieler für den Pass besitzt.

Die Genauigkeit des Passes ist ebenfalls ausschlaggebend. Der Übungsleiter sollte zunächst die Ansage machen normale Schlagwurfpässe zu spielen. Hierfür müssen sich die Passgeber etwas stärker zum Passempfänger umdrehen, als das beim eigentlichen Kreuzen der Fall sein sollte. Allerdings sind für Anfänger der Laufweg und das Timing des Passes zunächst wichtiger und die Genauigkeit von Schlagwurfpässen erfahrungsgemäß einfach höher. Später kann auf Handgelenkspässe umgestiegen werden.

Es ist meist von Vorteil die Übungen in sehr geringem Tempo durchführen zu lassen, da ihr Gelingen in großem Maße von Timing und Konzentration abhängt. Es kann sogar effektiv sein zunächst nur im Schritttempo zu arbeiten.

Robert Nowacki

14. August 2012

Variable Zwei-Gegen-Eins-Situationen

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: admin – 10:08

Die Grundangriffstaktik des Handballspiels ist es Überzahlsituationen herbeizuführen, die am erfolgversprechendsten für Torgewinne sind. Ist eine solche Situation eingetreten muss jedoch noch die richtige Entscheidung vom Angriffsspieler in Ballbesitz getroffen werde. Dies kann mit den folgenden Übungen trainiert werden.

2:1 Außen

Die erlaubte Wurfzone wird wie in Abbildung 1 durch eine Pylone begrenzt. Die beiden Angriffsspieler müssen versuchen gegen einen Abwehrspieler eine gute Wurfchance herauszuarbeiten. Zu beachten ist, dass dies möglichst schnell und sauber geschehen soll. Die Spieler sollen lernen, Entscheidungen aufgrund des gegnerischen Verhaltens zu treffen. Die Übung ist in erster Linie für Halb- und Außenspieler relevant.

2:1 Rückraum-Kreis

Die Übung sollte ebenfalls in einer abgegrenzten Zone stattfinden.

Der Rückraumspieler läuft mit Ball auf das Tor zu. Sein Kreisspieler stellt für ihn eine Sperre. Nun muss der Rückraumspieler erkennen ob er die Möglichkeit hat selbst den Torabschluss zu suchen oder auf den Kreisläufer abzulegen. Der Kreisläufer muss entscheiden, ob er die Sperre aufrechterhalten will oder versucht sich abzusetzen. Diese Übung eignet sich sehr gut das Spielverständnis zwischen Kreis- und Rückraumspielern zu verbessern. Die Spielzone kann auch auf die Halbpositionen verlegt werden.

2:1 Gegenstoß

Der Übungsleiter steckt vor Beginn der Übung drei quaderförmige Bereiche mit Trainingspylonen ab.

Ihre Größe sollte in der Breite nicht mehr als ein Drittel der Gesamtbreite des Handballfeldes betragen. Die Länge der ersten beiden Zonen ist nur von geringer Bedeutung und kann zwischen zwei und fünf Metern betragen. Die letzte Zone sollte ungefähr vom Torkreis bis zur Neunmeterline gehen.

In jeder Zone hält sich ein Abwehrspieler auf, der diesen Bereich während der Übung nicht verlassen darf. Die Spieler laufen von der anderen Spielfeldseite paarweise mit dem Ball auf das gegenüberliegende Tor zu. Sie müssen dabei alle drei Zonen durchqueren. Dies bedeutet, dass beide die Zonen im Bereich zwischen den ersten beiden Pylonen betreten und auch wieder zwischen den hinteren beiden verlassen. In den Zonen gelten ganz normale Handballregeln. Die beiden Angreifer müssen versuchen mit dem Ball am Verteidiger vorbeizugelangen. Dabei darf der Ball in den ersten beiden Zonen nicht über den Verteidiger gepasst werden.

Lediglich in der letzten Zone ist dies erlaubt damit einer der Spieler z.B. an den Kreis auflösen kann. Das Lauftempo wird im Idealfall wie beim Gegenstoß konstant hoch gehalten und nicht vor oder in den Zonen verringert. In der letzten Zone soll eine Wurfchance herausgespielt werden.

Robert Nowacki