Handballtraining Handballübungen


16. November 2021

Individualtaktik Kreisläufer

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 10:24

Teil 2: Koordinative Fähigkeiten

In einem zweiten Teil soll nur der Fokus auf der Schulung koordinativer Fähigkeiten der Kreisspieler liegen. Neben koordinativen Grundelementen, welche für jede Position wichtig sind, soll hier vor allem das einhändige Fangen in Verbindung mit koordinativen Fähigkeiten geschult werden. Das einhändige Fangen stellt gerade im älteren Jugendbereich und im Seniorenbereich ein entscheidendes Element in der Kreisläuferkooperation dar. 

Übung 1 – Koordination: Fangen und Abschließen

ZIEL? Der Fokus dieser Übung liegt beim einhändigen Fangen, der Präzision beim Fangen als auch der schnellen seitlichen Beinarbeit. Durch das gleichzeitige Ablaufen der Laufbewegungen und des Passens und Fangens werden weitere wichtige koordinative Fähigkeiten geschult. Weiter kann der Passgeber in seinen Anspielen so variieren, dass der Kreisspieler lernt, unterschiedlichste Anspiele zu verwerten. 

UMSETZUNG? KM hat einen Ball in der Hand und beginnt die Aktion wie folgt: Er startet mittig im Sektor mit schneller Seitwärtsbewegung zu einem der beiden Markierungsteller. Er hält seinen Ball immer in der Hand, in welche Richtung er auch die Markierung anläuft (Startet er also nach rechts, hält er den Ball dabei in der rechten Hand). An der Markierung angekommen spielt er einen Handwechsel (hier von der rechten auf die linke Hand) mit seinem eigenen Ball und bekommt nahezu zeitgleich ein Zuspiel von seinem Anspieler. Er spielt den Ball mit der nun freien rechten Hand zurück. Im Anschluss bewegt er sich wieder in Richtung Mitte und startet von dort aus zur anderen Seite. Er absolviert insgesamt 3-5 Wiederholungen und schließt dann im letzten Durchgang ab. 

WICHTIG? Diese Übung beinhaltet einige Elemente, die zeitgleich zueinander ablaufen. Es empfiehlt sich also, bei Anfängern oder im jüngeren Jugendbereich, die Übung entsprechend anzupassen und ggf. stückweise zu erweitern. Prinzipiell sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Athlet die Abfolge in maximaler Geschwindigkeit und Präzision ausführt, um einen gelungenen Trainingseffekt zu erzielen. 

Übung 2 – Einhändiges Fangen, reaktiv

ZIEL? Bei dieser Übung soll das Ballhandling und das einhändige Fangen weiter geschult werden. Koordinative Schwierigkeit: Der Athlet muss schnell reagieren und erkennen, welcher der beiden Passgeber seinen Ball abspielt. 

WIE? KM startet die Aktion, indem er seinen Ball hochwirft. Leicht verzögert spielt dann einer der beiden Anspieler (KM weiß vorher nicht wer) seinen Ball zu KM. Dieser muss den Ball einhändig fangen und zurückspielen während der eigene Ball noch in der Flugphase ist. Nach dem Rückspiel fängt KM seinen eigenen Ball wieder beidhändig. Dieser Ablauf wird 3-4x wiederholt, bevor KM dann auf das Tor abschließt. 

WICHTIG? Bei dieser Übung spielt das Timing eine entscheidende Rolle. Das Hochwerfen des eigenen Balls muss gut getimt sein, sodass ein einhändiges Fangen und ein Rückspiel problemlos erfolgen kann. Weiter sollte der Athlet beim einhändigen Fangen darauf achten, dass sein Arm möglichst körperfern ist, da so ein Abfangen des Balls oder möglicher Gegnerkontakt vermieden werden kann. 

5. November 2021

Individualtaktik Kreisläufer

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 22:31

Teil 1: Sperrstellung

Nachdem zuvor bereits alle Feldspieler-Profile in ihren Grundzügen dargestellt wurden, soll nun der Fokus auf den Individualtaktiken der jeweiligen Positionen liegen. Wir starten mit den Kreisläufern und einer der mit Abstand wichtigsten Individualtaktik: die Sperrstellung. Im Folgenden werden einige Übungen veranschaulicht, die zur Grundausbildung der Anforderungen im Bereich des Kreisläuferspiels, konkreter der Sperrstellung, gehören.

Übung 1 – Sperrstellung & Abdrehen

ZIEL? Bei dieser Übung sollen die Kreisläufer primär an ihrer korrekten Sperrstellung arbeiten. Durch das Raustreten und die Positionierung am Airbody, wird trotz der Einfachheit der Übung eine spielnahe Situation kreiert. Durch das Zusammenspiel mit RL/RM/RR wird gleichzeitig das korrekte Timing des Raustreten und Einnehmen der Sperrstellung geschult.

UMSETZUNG? Die KM Spieler starten mit etwas Abstand entlang der 6m-Linie. Auf Höhe des ersten Airbodys treten sie offensiv raus und gehen in eine Sperrstellung am Airbody. Die Seite ist ihnen frei überlassen. Nun erhalten sie von RL ein tiefes Anspiel, welches sie durch einmaliges Tippen umgehend zurückspielen. Im Anschluss daran, dreht sich KM über die jeweilige Schulter schnell ab und geht in die Sperre auf der anderen Seite des Airbodys. Diese hält er kurz und löst sich dann wieder in Richtung 6m-Kreis. Dieser Vorgang wiederholt sich dann an den jeweils anderen aufgestellten Airbodys. 

WICHTIG? Bei der Sperrstellung sollten die KM Spieler auf die tiefe Ausrichtung des eigenen Körperschwerpunkts achten (ACHTUNG: tiefer Schwerpunkt heißt nicht automatisch „klein werden“). Durch das Verlagern des Körperschwerpunkts nach unten, erzielt der KM Spieler eine gewisse Stabilität.

Übung 2: Sperre als Hilfe

ZIEL? In der folgenden Übung dient die Sperrstellung des KM- Spielers als Hilfestellung für die Rückraumspieler. Oftmals wird die Sperre des KM-Spielers angenommen um im Folgenden den Ball unmittelbar an den Kreis zu bringen. Ziel dieser Übung ist es, das Bewusstsein für den „Nebenmann“ und dessen Chance zu fördern. Eine Sperrstellung eröffnet dem Ballhalter zwar viele neue Möglicheiten im Bereich der Kooperation, bringt aber zeitgleich die eigene Torchance in den Vordergrund.

UMSETZUNG? RM startet die Aktion und muss prellenderweise die 9m-Linie im Zentrum erreichen. KM fungiert hier als Hilfe indem er den Abwehrspieler durch Sperrstellungen wegsperrt und seinem RM die Räume verschafft. Gelingt es RM die 9m-Linie zu erreichen, spielt er einen Pass auf eine der beiden Halbpositionen (hier RL). RL spielt am Airbody einen Pass zum nachlaufenden KM. Dieser schließt ab. 

WICHTIG? KM sollte die Sperre immer so setzen, dass der daraus resultierende Aktionsraum für RM am größten ist. Weiter sollte der Fokus auf dem optimalen Timing liegen, sodass eine Art „Überraschungsmoment“ erzielt wird. KM sollte durch einen erneuten tiefen Körperschwerpunkt eine maximale Stabilität im Rumpf erzeugen, um möglicher Gegenwehr zu widerstehen.