Handballtraining Handballübungen


28. Juli 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Sprungkraft

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:36

Essentiell wichtig für einen erfolgreichen Kempa-Trick, ist die Sprungkraft des Werfers. Nur mit genug Sprungkraft kann die richtige Sprunghöhe erzielt werden. Diese wiederum wird benötigt, um genug Zeit für Ballannahme, Wurfauswahl und Wurfausführung zu erhalten.
Da bei einem Kempa-Trick nicht die alleinige Sprungkraft entscheidend ist, sondern außerdem im Sprung der Ball gefangen werden muss, ist es sinnvoll Sprungübungen zu nutzen, die sowohl auf maximale Sprungkraft, als auch auf koordinative Fähigkeiten abzielen.

“Kempa-Ball“

Beim Spiel „Kempa-Ball“ geht es ähnlich wie beim Volleyball darum, den Ball über ein Netz oder eine Leine auf den Boden des gegnerischen Feldes zu werfen.
Der Ball darf in diesem Spiel lediglich in der Luft angenommen werden und muss auch während des Sprunges noch zurückgeworfen werden. Gelingt einem Spieler dies nicht erhält sein Gegner den Punkt.
Das Spiel ist in verschiedenen Varianten spielbar. Es kann sowohl Eins gegen Eins, als auch mannschaftsweise gespielt werden, wobei hier gleich noch das Passtiming geschult wird. Auch ein Spiel über mehr als zwei Felder ist möglich (s. Abb. 1).

Zusätzlich erschwert werden kann das ganze durch Gewichte (z.B. Manschetten an den Knöcheln) oder einen schweren Trainingshandball.

Sprungtraining im Sand

Durch die geringere Festigkeit des Sandbodens ist Sprungtraining automatisch effektiver, da wesentlich höhere Krafteinsätze nötig sind als beim Training auf festem Untergrund.
Hat man ein Volleyballnetz oder etwas Ähnliches zur Verfügung, kann folgende Übung genutzt werden:

Ein Spielerpaar bewegt sich von einem Netzende zum anderen. Die Spieler stehen dabei mit dem Gesicht zueinander auf verschiedenen Seiten des Netzes (s. Abb. 2). Während sie sich von einer Netzseite zur anderen bewegen springen sie permanent am Netz hoch und übergeben bei jedem Sprung einen Ball zum Partner bzw. nehmen diesen entgegen. Die Sprünge sollen dabei ohne große Pausen zwischendurch ausgeführt werden.

Eine Vereinfachung ist es statt der Ballübergabe lediglich die Hände des Partners abzuklatschen. Erschwert werden kann die Übung über die Netzhöhe, Gewichte und schwerere Bälle.
Autor: Robert Nowacki

21. Juli 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Passtiming

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:32

Beim Beachhanball gibt es bekanntlich Aktionen, welche einer Mannschaft gleich zwei Punkte einbringen können. Zu diesen – im Regelwerk mit den Attributen spektakulär und kreativ beschriebenen – Aktionen gehört der Kempa-Trick. Im Hallenhandball eher eine Rarität, bildet seine Beherrschung im Beachhandball beinahe schon eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Angriffsspiel.

Dabei wird das Springen durch die geringe Härte des Sanduntergrundes erschwert, gleichzeitig werden jedoch Stürze aus der Höhe besser abgefedert. Für einen erfolgreichen Kempa-Trick sind zwei Sachen grundlegend:

Timing des Passgeber
Sprunghöhe des Passempfängers
Beides kann im Training mit einfachen Mitteln eingeübt werden.

Grundlegende Übungen und Integration des „Kempas“

Zur Vorbereitung auf eine Trainingseinheit in deren Mittelpunkt der Kempa-Trick steht, reicht es bereits bekannte Übungen und Spiele etwas zu modifizieren. So können einfache Passübungen das Passen per Kempa-Trick zum Gegenstand haben.

Auch kleinere Spiele wie Parteiball kann man dementsprechend umgestalten, dass nur Zuspiele als Punkt gewertet werden, die in der Luft gefangen und gleich weitergepasst werden.

Beispielübung: Dreieckspassen

Drei Spieler passen sich einen Ball untereinander zu. Der Ball darf dabei lediglich im Sprung angenommen werden und muss vor der Landung auf dem Boden weitergespielt werden. Zusätzliche Erschwerungen lassen sich durch vermehrte Bewegung (Übung im Laufen) oder durch konditionelle Zusatzaspekte (z.B. 1 Liegestütz nach erfolgreichem Pass) einbauen.

Passtiming trainieren

Das Timing des Kempapasses lässt sich durch einfaches Wiederholungstraining trainieren. Zunächst sollte der Pass aus dem Stand oder mit einem Schritt Anlauf gespielt werden. Gelingt der Pass unter diesen Bedingungen sicher, können Spielsituationen nachgestellt werden.
In Abbildung 1 ist eine Beispielübung dargestellt. Die beiden Übenden laufen gemeinsam passenderweise Richtung Tor. Einer der Partner springt über der Hochsprungmatte zum Kempa und wird von seinem Mitspieler mit einem Kempapass bedient.

Auch hier kann durch Vorbelastung (Parcours mit koordinativen/konditionellen Elementen) oder Störfaktoren (z.B. Pass über einen Gegenspieler) eine zusätzliche Übungserschwerung erreicht werden.
Autor: Robert Nowacki

14. Juli 2014

Beachhandball – Die wichtigsten Regeln

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:28

Der Sommer ist nun endlich da und viele Vereine verlegen in jener Zeit ihre Turniere aus der Turnhalle an die frische Luft. Eine besondere Form des Freilufthandballs stellt dabei das Beachhandballspiel dar.

Worum geht es

Genau wie beim normalen Handball, spielen zwei Mannschaften gegeneinander, allerdings nicht auf Rasen oder Asphalt, sondern auf Sand. Das Spielfeld ist bedeutend kleiner als beim Hallenhandball (27m x 12m) und es stehen sich jeweils vier Spieler (inklusive Torhüter) gegenüber. Ziel ist es selbstverständlich mehr Tore zu erzielen als der Gegner, allerdings gibt es einige besondere Regularien, welche das Beachhandballspiel deutlich vom „gewöhnlichen“ Handball abheben.

Die Schrittregel

Die 3-Schrittregel im Beachhanball ist identisch zum Reglement im normalen Handball. Da das Prellen des Balles auf Sanduntergrund jedoch nicht möglich ist, ist es erlaubt den Ball mit der Hand kurz auf den Boden zu drücken. Anschließend dürfen wieder drei Schritte ausgeführt werden.

Das Punktesystem

Einer der großen Unterschiede besteht im Punktesystem beim Beachhandball. So ist es möglich, durch bestimmte Aktionen vor oder während eines Wurfes zwei Punkte für ein erzieltes Tor zu erhalten. Diese speziellen Situationen sind:
Tor nach Kempa-Trick
Tor nach „Spin-Shot“ (360 Grad Drehung um die eigene Körperachse vor dem Wurf)
Tor durch den als Torhüter gekennzeichneten Spieler
Tor durch einen Strafwurf (6-Meter)
Je nach Handballverband oder Turnierausrichter können diese Regularien abweichen.
Ein weiterer Unterschied beim Beachhandball ist, dass die beiden zehnminütigen Halbzeiten separat gewertet werden. Dies bedeutet, dass eine Mannschaft nur dann als Sieger vom Feld geht, wenn sie in beiden Halbzeiten mehr Tore erzielt hat als der Gegner. Gewinnt eine Mannschaft Halbzeit 1 und die gegnerische die zweite Hälfte kommt es zum sogenannten Shoot-Out. Endet eine Halbzeit unentschieden wird nach der „Golden-Goal-Regel“ weitergespielt.

Das Shoot-Out

Hat jede Mannschaft eine der Halbzeiten für sich entschieden wird ein „Shoot-Out“ durchgeführt. Hierbei werfen jeweils fünf Schützen jeder Mannschaft nach einem Pass des eigenen Torhüters auf das Tor des Gegners. Auch beim Shoot-Out gelten die besonderen Regeln der Punktevergabe für spektakuläre Wurfaktionen.

Die Rolle des Torhüters

Beim Beachhandball ist es üblich, dass die Torhüter die Angriffsaktionen der eigenen Mannschaft mit unterstützen, bzw. Angriffsspieler für den Torhüter eingewechselt werden. Das Tor eines als Torhüter gekennzeichneten Spielers zählt unabhängig von der Art des Wurfes immer zwei Punkte.
Daraus folgt auch, dass sich die Abwehr permanent in einer 3:4 Unterzahl befindet. Verlässt ein Torhüter das Spielfeld innerhalb der Wechselzone, kann ein zweiter Torhüter für ihn an völlig anderer Stelle ins Spiel. Somit ist es möglich einen Torhüter in der eigenen Angriffszone auszuwechseln und anschließend einen Torhüter im eigenen Torraum einzuwechseln.
In den nächsten Artikeln werden wir näher auf das Training beachhandballspezifischer Techniken und Taktiken eingehen.
Autor: Robert Nowacki

7. Juli 2014

Eins-Gegen-Eins auf der Außenposition

Kategorie: Außenspieler – Autor: KaiDittrich – 11:40

Stefan Kretzschmar war bekannt dafür, seine Gegenspieler auf der Außenposition auszutanzen und im Anschluss den Ball im Tor unterzubringen. Mittlerweile sieht man allerdings im Spitzenhandball immer weniger Spieler, die sich auf der Außenposition gegen ihren Gegenspieler durchzusetzen versuchen. Im modernen Handball warten Außenspieler darauf durch den Druck des Rückraums zu klaren Einwurfchancen zu kommen.
Doch gerade in niederen Spielklassen, wo die Außenverteidigerpositionen oft mit schwächeren Deckungsspielern besetzt sind, kann es sich lohnen die eigenen Außenangreifer im Eins-gegen-Eins zu schulen.

Grundübung

Auf beiden Außenpositionen wird ein Spielbereich abgesteckt. Die Spieler verteilen sich gleichmäßig auf den Außenpositionen. Ein Abwehrspieler wird auf AL positioniert (s. Abb. 1). Die Übung beginnt mit dem Eins-Gegen-Eins auf der LA-Position. Unabhängig vom Erfolg der Aktion läuft der Angreifer anschließend direkt auf die gegenüberliegende Außenposition und verteidigt dort auf AR gegen den RA.

Nach einer Angriffsaktion wird ein Spieler demensprechend stets zum Abwehrspieler auf der gegenüberliegenden Position.

Hinweise

Der Spielbereich sollte zu Beginn möglichst groß gehalten werden und mit anwachsendem Trainingsfortschritt verkleinert werden. Grundlage für das Eins-Gegen-Eins auf der Außenposition ist eine hohe Variabilität der Spieler in den erforderlichen Grundtechniken. Daher kann die Grundübung auch genutzt werden um folgende Komponenten gesondert zu trainieren:
Überzieher nach außen (i. d. Regel Absprung über Wurfbein)
Körpertäuschung gegen und zur Hand
Drehtäuschung mit drei Schritten
Absprung über Wurfbein

Fehlerkorrektur

Besonders im Jugendbereich schleichen sich häufig kleine Fehler beim Ausführen von Körpertäuschungen ein. Häufigster Fehler ist dabei, dass der Angriffsspieler zu Beginn der Täuschung auf den Gegenspieler anzieht. Somit beraubt sich ein Spieler bereits einiges an Spielraum bezüglich seiner Körpertäuschung.
Wie in Abbildung 2 ersichtlich wird, erhält der Spieler auf der linken Seite wesentlich weniger Platz, um am Gegenspieler vorbeizuziehen, da sein Gegenspieler ihn annehmen kann, ohne sich bewegen zu müssen. Im rechten Bild täuscht der Angreifer hingegen das Vorbeigehen zur linken Seite an, um seinen Gegenspieler nach rechts zu ziehen und somit mehr Platz auf der anderen Seite zu halten.
Dieser Platz ist besonders bei Körpertäuschungen auf der Außenbahn wichtig, da hier jeder Zentimeter Raumgewinn den Winkel für einen Torwurf verbessert.

Autor: Robert Nowacki