Handballtraining Handballübungen


20. November 2012

Kennenlernen des Kreuzens

Kategorie: Taktik,Zusammenspiel – Autor: admin – 18:13

Das sogenannte Kreuzen oder auch „Wechseln“ gehört zu den wichtigsten speziellen Angriffstaktiken im Handball und ist die Grundlage für einen Großteil der bekannten Spielzüge im Handball. Im Folgenden wird eine Übung erläutert, bei welcher die Grundlagen des Kreuzens erlern werden sollen.

Übung zum Kreuzen

Um die Spieler mit den Grundlagen des Kreuzens vertraut zu machen empfiehlt es sich zunächst den grundlegenden Ablauf einer Kreuzbewegung zu trainieren. Hierfür stellen sich die Spieler in zwei Reihen hintereinander auf. Die Spieler beider Reihen blicken dabei auf eine Stange/Pylone in ungefähr 5 Metern Entfernung (s. Abb.1). Zwischen beiden Reihen ist ca. 3-4 Meter Zwischenraum.

Die Markierungspylone befindet sich genau auf mittlerer Höhe beider Reihen. Der erste Spieler einer Reihe erhält einen Ball und bekommt die Aufgabe mit dem Ball in Richtung der Markierung zu laufen. Kurz nach ihm läuft sein Pendant auf der anderen Seite ebenfalls los. Timing ist hierbei entscheidend. Ist der erste Spieler vor der Markierung angekommen, dreht er sich um und spielt dem zweiten Spieler den Ball in den Lauf.

Der zweite Spieler hat dabei einen etwas kürzeren Laufweg, da er den Ball praktisch direkt hinter seinem Passgeber erhält. Diese Reihe soll so lange wie möglich fortgesetzt werden. Es ist wichtig, dass der Übungsleiter bereits kleinste Fehler sofort anspricht, da diese bei Manifestation später das präzise Ausführen komplexer Wechsel behindern können.

Das Kreuzen – Worauf ist zu achten?

Vor allem die korrekten Laufwege sind essenziell wichtig beim Kreuzen. Die Spieler sollen nicht in einer geraden Linie auf den Markierungsgegenstand zu laufen, sondern einen leichten Bogen beschreiben (s. Abb.1). Dies erleichtert zum einen das Passen und schützt die Spieler später vor schweren Zusammenprällen mit der Abwehr. Außerdem verlängert es die Zeit, die ein Spieler für den Pass besitzt.

Die Genauigkeit des Passes ist ebenfalls ausschlaggebend. Der Übungsleiter sollte zunächst die Ansage machen normale Schlagwurfpässe zu spielen. Hierfür müssen sich die Passgeber etwas stärker zum Passempfänger umdrehen, als das beim eigentlichen Kreuzen der Fall sein sollte. Allerdings sind für Anfänger der Laufweg und das Timing des Passes zunächst wichtiger und die Genauigkeit von Schlagwurfpässen erfahrungsgemäß einfach höher. Später kann auf Handgelenkspässe umgestiegen werden.

Es ist meist von Vorteil die Übungen in sehr geringem Tempo durchführen zu lassen, da ihr Gelingen in großem Maße von Timing und Konzentration abhängt. Es kann sogar effektiv sein zunächst nur im Schritttempo zu arbeiten.

Robert Nowacki

12. November 2012

Integration des Medizinballs in Konditions- und Koordinationstraining

Kategorie: Ausdauertraining,Koordination,Wurftraining – Autor: admin – 14:07

Der Medizinball gehört zu den ältesten bekannten Hilfsmitteln der Trainingsgestaltung. Trotzdem hat er sich einen Ruf als effektives Trainingsgerät bewahrt. Vor allem im Handballtraining lässt er sich vielseitig verwenden und mit anderen Übungen problemlos kombinieren.

Wurfkrafttraining

Medizinbälle eignen sich sehr gut zur Verbesserung der individuellen Schnellkraft beim Werfen. Um diese zu trainieren lässt der Trainer einfach verschiedene Wurfübungen mit dem Handball und direkt im Anschluss mit dem Medizinball durchführen.

Linienläufe

Linienläufe sind ein allgemein bekanntes Trainingsmittel, mit dem sich sowohl Komponenten der Ausdauer-, als auch der Schnelligkeitsfähigkeit trainieren lassen. Mit dem Medizinball könnte z.B. ein fünfstufiges Pyramidentraining durch Linienläufe absolviert werden.

Die Spieler absolvieren den ersten Lauf mit 50 Prozent, den zweiten mit 75 Prozent, den dritten mit 100 Prozent, den vierten wieder mit 75 Prozent und den letzten mit 50 Prozent ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit. Dabei wird der Medizinball beim Laufen nach vorne mit gestreckten Armen über dem Kopf gehalten und beim Laufen nach hinten mit gestreckten Armen vor dem Körper.

Gleichgewichts- und Stabilisationstraining

Die Übenden werden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 führt die Gleichgewichtsübung, z.B. das Balancieren über oder auf einer Turnbank durch. Die Spieler der Gruppe 2 werfen den Mitgliedern der ersten Gruppe die Medizinbälle hart zu. Diese müssen sicher gefangen werden, ohne dass die betreffenden Spieler das Gleichgewicht verlieren.

Komplextraining Beinarbeit – Sprintfähigkeit

Vor Übungsbeginn wird je ein Kasten mit einigen Medizinbällen an diagonal gegenüberliegenden Ecken des Spielfeldes platziert (s. Abb.1). Die Spieler verteilen sich gleichmäßig an den beiden Ecken. Zu Beginn schnappen sich die ersten Spieler jeder Spielfeldseite einen Medizinball aus ihrer Kiste und laufen mit Side-Steps den Torkreis bis zur anderen Außenposition ab.

Dort angekommen starten sie einen Maximalsprint Richtung gegenüberliegendes Tor und legen ihren Ball im dort befindlichen Kasten ab. Anschließend stellen sie sich dort erneut in der Spielerreihe an. Nach Übungsbeginn startet ein Spieler, sobald sein Vordermann die Side-Step Übung am Kreis beendet hat. Der Trainer bestimmt auf welche Art (über Kopf, vor oder hinter Körper, etc.) der Ball von den Spielern getragen werden soll.

Robert Nowacki

1. November 2012

Torwarttraining: Übungen mit dem Theraband

Kategorie: Allgemein,Torwarttraining – Autor: admin – 09:31

Einwerfen mit Theraband

Für die erste Übung werden mindestens vier Leute benötigt, die am Training teilnehmen. Zunächst wird eine Ballkiste etwas hinter der Siebenmeterlinie platziert. Einer der Torhüter stellt sich zum Einwerfen in das Tor. Über seiner Gürtellinie wird ein Theraband gespannt, welches ein Mitspieler, der hinter ihm im Tor steht, festhält.

Der Torwart soll nun soweit nach vorne gehen, bis er das Gefühl hat gegen den Zug des Therabandes ankämpfen zu müssen. Zwei Spieler stehen an der Ballkiste und beginnen nun abwechselnd auf die beiden Torecken zu werfen

Der Torwart versucht die Bälle durch schnelle Seitwärtsbewegungen abzuwehren. Dabei soll darauf geachtet werden, dass er sich nur seitlich in die Bälle hinein bewegt und sich nicht von der Spannung des Therabandes nach hinten ziehen lässt. Nach einer kompletten Wurfrunde ist der nächste Torhüter an der Reihe.

Seitwärtsbewegungen

Übung 2 folgt dem Prinzip der ersten Übung. Auch hier wird die Ballkiste auf sieben Metern benötigt. Es reicht ein Werfer. Der Torwart stellt sich in die Mitte des Tores und bekommt erneut ein Theraband um die Hüfte gebunden. Dieses Mal ist der Halter des Bandes jedoch nicht hinter, sondern neben dem Torwart etwa auf Höhe eines Torpfostens.

Der Schütze wirft die Bälle nun platziert in die Torecke, in welcher der Halter des Therabandes sich nicht befindet

Der Torhüter versucht den Ball abzuwehren. Nach der Abwehraktion läuft er mit schnellen Side-Steps zum Torpfosten seines Bandhalters, schlägt dort kurz ab und pariert den nächsten Ball. Mit dieser Übung lassen sich gut rechts-links-Defizite der Torhüter beheben.

Heberabwehr

Bei dieser Übung verteilen sich zwei Schützen mit Ball in zentraler Position am Torkreis. Der Torhüter wird erneut mit einem Theraband in Hüfthöhe fixiert. Der Halter des Bandes steht jedoch dieses Mal vor dem Torhüter.

Torhüter und Bandhalter positionieren sich so, dass der Torhüter bei fast maximaler Dehnung des Therabandes gerade noch mit den Fingern an die Kreuzpunkte zwischen Torlatte und –pfosten kommt. Der Torwart beginnt die Übung, indem er auf einen der beiden Schützen zuläuft, soweit es die Spannung des Therabandes zulässt.

Hat er diesen Maximalpunkt erreicht, bewegt er sich sofort rückwärts Richtung Torlinie und versucht einen Heber des Schützen auf die lange Ecke abzuwehren. Danach läuft er den zweiten Werfer an und wiederholt die Übung.

Robert Nowacki