Handballtraining Handballübungen


29. Juni 2016

Kleine Wettkämpfe für die Saisonvorbereitung

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 18:00

Nicht immer machen die Inhalte der ersten und zweiten Vorbereitungsphase besonders viel Spaß. Meistens geht es darum konditionelle Substanz mit Hilfe von einfachen Übungen aufzubauen. Um jedoch die Motivation der Teilnehmer hoch zu halten, kann man diese Inhalte auch hin und wieder mit Hilfe von Wettkämpfen verpacken.

Bezwinge menschliche Hindernisse – Stabilisation, Kraftausdauer

Der Wettkampf wird im Idealfall auf einer großen ebenen Fläche durchgeführt (Sportplatz). Es werden vor Beginn zwei Mannschaften gebildet. Mit Hilfe einer Mittellinie aus Pylonen im Abstand von ca. 3 Metern werden zwei Bahnen abgetrennt.

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 1

Bis auf jeweils einen Spieler begeben sich alle Mitglieder beider Mannschaften in den Liegestütz. Dabei nimmt jeder Spieler die Position neben einer der Pylonen an (s. Abbildung 1), sodass eine Art Kette entsteht. Auf Startkommando beginnen die Startläufer beider Mannschaften vom Anfang der Kette im maximalen Tempo zu deren Ende zu laufen.

Dabei muss über den ersten Mitspieler gesprungen und unter dem zweiten durchgekrabbelt werden, um den nächsten wieder zu überspringen usw. Am Ende der Kette angekommen nimmt ein Spieler ebenfalls auf Höhe einer Pylone Position im Liegestütz und gibt ein Startsignal, für den ersten im Liegestütz befindlichen Teilnehmer seiner Mannschaft, welcher nun über die Hindernisse muss.

Gewonnen hat die Mannschaft, bei der zuerst alle Spieler einmal vollständig die Kette überwunden haben. Je nach Teilnehmerzahl kann dies natürlich variiert werden.

Hallenhälfte sauber halten – Wurfkraft,

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 2

Auch in diesem Spiel treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Vor Spielbeginn wird die Halle in der Mitte durch Aufstellen von Turnbänken in zwei Hälften eingeteilt. Jede Mannschaft erhält zu Beginn Medizinbälle ihrer Spielerzahl entsprechend.

Die beiden Teams versuchen ihre Hallenhälfte möglichst frei von Medizinbällen zu halten, indem sie ihre Bälle nach vorgegebener Wurftechnik in die gegnerische Spielfeldhälfte bugsieren.

Gewonnen hat ein Team, wenn es entweder alle Bälle in die Hälfte des Gegners befördert hat oder nach Ablauf einer vorgegebenen Spielzeit weniger Bälle in seiner Hälfte hat als der Gegner.
Mehrere Spiele können unter Vorgabe unterschiedlichster Wurftechniken durchgeführt werden.

Memorylauf – Schnelligkeit

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 3

Dieses Staffelspiel kann mit beliebig vielen Mannschaften und in verschiedenen Variationen durchgeführt wird. Grundgedanke ist, dass die Spieler einer Mannschaft versuchen nach einem kurzen Sprint eine Aufgabe zu erfüllen. Hierfür können z.B. mehrere gleiche Memorysätze verwendet werden.

Eine einfachere Variante sieht vor, dass die Mannschaften versuchen von einem Stappel Spielkarten eine bestimmte Farbe zu sammeln. In der Abbildung 3 sind die alle Spielkarten im auf einer Turnmatte ausgebreitet (natürlich sind alle Karten verdeckt). Pro Lauf darf jeder Spieler eine Karte umdrehen. Hat er die richtige Farbe erwischt, darf er diese zurück zum Startpunkt seines Teams mitnehmen.

Gewonnen hat das Team, welche zuerst alle Karten seiner Farbe gesammelt hat.

Autor: Robert Nowacki

18. August 2015

Saisonvorbereitung – Komplexer Übungsparcours Teil 2 (Sprungkraft, Oberkörperkräftigung, Verletzungsprophylaxe)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 09:18

Aufbau Bahn 3

Für Bahn 3 werden zwei Turnbänke in kurzem Abstand hintereinander aufgestellt (s. Abbildung 1). Dahinter wird zudem eine Hochsprungmatte der Länge nach auf den Boden gelegt

Durchführung Bahn 3: Sprungkraft, Reaktivkraft

Auf den Bänken werden in hoher Frequenz beidbeinige Sprünge absolviert. Dabei steht der Übende vor dem Sprung etwas breitbeinig, sodass sich die Bank zwischen seinen leicht gegrätschten Beinen befindet und die Füße jeweils rechts und links von der Bank auf dem Boden aufgesetzt sind. Der Übende springt gleichzeitig mit beiden Füßen ab und schließt die gegrätschten Beine, sobald seine Sprunghöhe die Höhe der Bank übersteigt, sodass er mit beiden Füßen auf der Bank landen kann.
Nach minimaler Kontaktzeit beider Füße auf der Bank springt der Übende in die Ausgangsposition zurück, aus welcher er ebenfalls nach kürzester Bodenkontaktzeit den nächsten Sprung ausführt. Jeder Sprung soll zudem einen kleinen Raumgewinn nach vorne erzielen, sodass sich der Ausführende in kleinen Schritten vom einen Ende der Bank zum anderen bewegt. Die kurzen Bodenkontaktzeiten sind hierbei das wichtigste, da nur so reaktive Sprungbelastungen möglich sind.
Über die Weichbodenmatte bewegt sich der Übende anschließend mit kurzen hochfrequenten Schritten im Kniehebelauf. Auch hier wird dank des Energieverlustes durch die Matte ein erhöhter Trainingsreiz gesetzt.

Aufbau Bahn 4

Die Strecke der vierten Bahn wird zunächst mit zwei Pylonen abgesteckt (Länge ca. 15-20 Meter). Am An der Startpylone werden einige Medizinbälle (etwa entsprechend der Anzahl aller Teilnehmer) abgelegt.

Durchführung Bahn 4: Explosivkraft, Koordination, Stützkraft

Am Startkegel angekommen nimmt der Übende einen Ball auf und führt Strecksprünge aus der Hocke aus. Die Sprünge sollen dabei auf Erzielung einer maximalen Höhe ausgelegt werden. Zudem ist ein kleiner Weitegewinn ebenfalls erforderlich. Nach jeder Ladung wird umgehend wieder in die hockende Ausgangsposition gegangen und der nächste Sprung vorbereitet.
Am Endkegel angekommen bewegt sich der Übende gehend zurück zum Startkegel. Währenddessen wird der Medizinball mit den Händen in einer achtförmigen Bahn zwischen den Beinen hindurchgerollt (s. Abbildung 2).

Erneut am Startkegel angelangt legen die Übenden ein letztes Mal den Weg zur Endpylone im Krebsgang (Medizinball wird vorher wieder am Startkegel abgelegt) vorwärts zurück. Im Anschluss daran beginnt umgehend ein neuer Durchgang auf Bahn 1.
Autor: Robert Nowacki

11. August 2015

Saisonvorbereitung – Komplexer Übungsparcours Teil 1 (Sprungkraft, Oberkörperkräftigung, Verletzungsprophylaxe)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 09:30

Kleinere Parcours eignen sich gut, um wichtige Elemente des Konditionstrainings in der Saisonvorbereitung zu verknüpfen. Im Gegensatz zum Zirkel- oder Kreistraining können Parcours ohne längere Pausenzeiten durchgeführt werden und stellen dabei auch Anforderungen an die allgemeine Ausdauerfähigkeit.

Einzelne Übungen verbinden unterschiedliche Schwerpunkte zu einem ausgewogenen Gesamtbild. Im folgenden Beispielparcours liegt der Fokus insbesondere auf der Kräftigung der unteren Extremitäten und der Verletzungsprophylaxe.

Der Aufbau des Parcours erfolgt in vier thematisch gegliederten Bahnen, welche in einem Rechteck angeordnet sind und bspw. die vier Seiten einer Spielfeldhälfte aufgebaut werden können.

Aufbau Bahn 1: Sprünge

Die erste Bahn besteht aus zwei Teilabschnitten. Der erste Abschnitt besteht aus einigen Hürden sowie Pylonen. Etwa 0,5 Meter hinter jeder Hürde wird eine Pylone platziert. Die nächste Hürde wird entsprechend Abbildung 1 seitlich versetzt hinter der Pylone platziert. Der zweite Teilabschnitt besteht aus einigen am Boden liegenden Koordinationsreifen, deren Abstände zueinander je nach Schwierigkeitsgrad gleich (einfach) oder unterschiedlich weit (schwierig) ausfallen.

Durchführung Bahn 1: Kniestabilität, Reaktivkraft, Körpertäuschung

Im ersten Abschnitt sollen die Übenden die Hürden beidbeinig überspringen und im „Nullschritt“ hinter dieser landen. Direkt aus diesem Nullschritt heraus führen sie eine Körpertäuschung an der Pylone vorbei aus, sodass sie direkt vor der nächsten Hürde erneut zum Absprung kommen können. Es soll eine flüssige Bewegung aus Sprung, Körpertäuschung und erneutem Sprung entstehen.
Zusätzliche koordinative Erschwerung kann durch unterschiedliche Höhenabstufungen bei den Hürden entstehen, sodass sich die Übenden nicht auf eine bestimmte Sprunghöhe einstellen können, sondern jedes Mal von Neuem gefordert werden.

Im zweiten Teilabschnitt sollen die Übenden Sprünge von Reifen zu Reifen ausführen. Je nach Trainingsziel kann hier variiert werden zwischen einbeinigen oder beidbeinigen Sprüngen. Außerdem kann der Übungsleiter entscheiden, ob hier der Fokus auf Reaktivkraft (Sprünge mit geringer Bodenkontaktzeit zwischendurch) oder Stabilisation und Gleichgewicht (z.B. einbeiniges Ausbalancieren nach der Landung innerhalb des Reifens) gelegt wird.

Aufbau Bahn 2: Oberkörperkräftigung, Entlastung der Beine

Die zweite Bahn ist ebenfalls gegliedert in zwei Teilabschnitte. Für den ersten Abschnitt werden mehrere Kastenteile der Länge nach in kurzem Abstand hintereinander auf den Boden gelegt (s. Abbildung 2).

Für den zweiten Abschnitt werden Medizinbälle im Abstand von etwa 2 Metern aneinandergereiht. Die Anzahl der aufzubauenden Einzelelemente sollte abhängig von Trainingsziel und Leistungsniveau der Trainingsgruppe gemacht werden.

Durchführung Bahn 2: Robben, Bewegung im Liegestütz

Im ersten Abschnitt muss der Übende möglichst schnell durch die Kastenteile robben. Wichtig dabei ist, dass er währenddessen mit möglichst wenig Körperfläche den Boden berührt (im Idealfall nur mit Händen und Füßen). Nach jedem Kastenteil wird zunächst kurz aufgestanden. Erst danach darf aus dem Liegestütz heraus das nächste Kastenteil absolviert werden.
Für den zweiten Abschnitt geht der Übende in den Liegestütz (Oberkörper gerade, Bauch und Po angespannt) und bewegt sich seitlich über die Medizinbälle ohne mit anderen Körperteilen den Boden zu berühren. Im Raum zwischen zwei Medizinbällen wird jeweils ein kompletter Liegestütz ausgeführt.

Der Medizinballparcours kann auch mit dem Kopf bzw. den Füßen voran absolviert werden. Eine weitere Erschwerung ist es, die Liegestütze mit den Händen auf den Medizinbällen auszuführen.

Fortsetzung folgt

Im nächsten Beitrag werden die Bahnen 3 und 4 von uns genauer beschrieben.
Autor: Robert Nowacki

28. Juli 2014

Beachhandballtraining – Kempa-Trick – Sprungkraft

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:36

Essentiell wichtig für einen erfolgreichen Kempa-Trick, ist die Sprungkraft des Werfers. Nur mit genug Sprungkraft kann die richtige Sprunghöhe erzielt werden. Diese wiederum wird benötigt, um genug Zeit für Ballannahme, Wurfauswahl und Wurfausführung zu erhalten.
Da bei einem Kempa-Trick nicht die alleinige Sprungkraft entscheidend ist, sondern außerdem im Sprung der Ball gefangen werden muss, ist es sinnvoll Sprungübungen zu nutzen, die sowohl auf maximale Sprungkraft, als auch auf koordinative Fähigkeiten abzielen.

“Kempa-Ball“

Beim Spiel „Kempa-Ball“ geht es ähnlich wie beim Volleyball darum, den Ball über ein Netz oder eine Leine auf den Boden des gegnerischen Feldes zu werfen.
Der Ball darf in diesem Spiel lediglich in der Luft angenommen werden und muss auch während des Sprunges noch zurückgeworfen werden. Gelingt einem Spieler dies nicht erhält sein Gegner den Punkt.
Das Spiel ist in verschiedenen Varianten spielbar. Es kann sowohl Eins gegen Eins, als auch mannschaftsweise gespielt werden, wobei hier gleich noch das Passtiming geschult wird. Auch ein Spiel über mehr als zwei Felder ist möglich (s. Abb. 1).

Zusätzlich erschwert werden kann das ganze durch Gewichte (z.B. Manschetten an den Knöcheln) oder einen schweren Trainingshandball.

Sprungtraining im Sand

Durch die geringere Festigkeit des Sandbodens ist Sprungtraining automatisch effektiver, da wesentlich höhere Krafteinsätze nötig sind als beim Training auf festem Untergrund.
Hat man ein Volleyballnetz oder etwas Ähnliches zur Verfügung, kann folgende Übung genutzt werden:

Ein Spielerpaar bewegt sich von einem Netzende zum anderen. Die Spieler stehen dabei mit dem Gesicht zueinander auf verschiedenen Seiten des Netzes (s. Abb. 2). Während sie sich von einer Netzseite zur anderen bewegen springen sie permanent am Netz hoch und übergeben bei jedem Sprung einen Ball zum Partner bzw. nehmen diesen entgegen. Die Sprünge sollen dabei ohne große Pausen zwischendurch ausgeführt werden.

Eine Vereinfachung ist es statt der Ballübergabe lediglich die Hände des Partners abzuklatschen. Erschwert werden kann die Übung über die Netzhöhe, Gewichte und schwerere Bälle.
Autor: Robert Nowacki

14. Juli 2014

Beachhandball – Die wichtigsten Regeln

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:28

Der Sommer ist nun endlich da und viele Vereine verlegen in jener Zeit ihre Turniere aus der Turnhalle an die frische Luft. Eine besondere Form des Freilufthandballs stellt dabei das Beachhandballspiel dar.

Worum geht es

Genau wie beim normalen Handball, spielen zwei Mannschaften gegeneinander, allerdings nicht auf Rasen oder Asphalt, sondern auf Sand. Das Spielfeld ist bedeutend kleiner als beim Hallenhandball (27m x 12m) und es stehen sich jeweils vier Spieler (inklusive Torhüter) gegenüber. Ziel ist es selbstverständlich mehr Tore zu erzielen als der Gegner, allerdings gibt es einige besondere Regularien, welche das Beachhandballspiel deutlich vom „gewöhnlichen“ Handball abheben.

Die Schrittregel

Die 3-Schrittregel im Beachhanball ist identisch zum Reglement im normalen Handball. Da das Prellen des Balles auf Sanduntergrund jedoch nicht möglich ist, ist es erlaubt den Ball mit der Hand kurz auf den Boden zu drücken. Anschließend dürfen wieder drei Schritte ausgeführt werden.

Das Punktesystem

Einer der großen Unterschiede besteht im Punktesystem beim Beachhandball. So ist es möglich, durch bestimmte Aktionen vor oder während eines Wurfes zwei Punkte für ein erzieltes Tor zu erhalten. Diese speziellen Situationen sind:
Tor nach Kempa-Trick
Tor nach „Spin-Shot“ (360 Grad Drehung um die eigene Körperachse vor dem Wurf)
Tor durch den als Torhüter gekennzeichneten Spieler
Tor durch einen Strafwurf (6-Meter)
Je nach Handballverband oder Turnierausrichter können diese Regularien abweichen.
Ein weiterer Unterschied beim Beachhandball ist, dass die beiden zehnminütigen Halbzeiten separat gewertet werden. Dies bedeutet, dass eine Mannschaft nur dann als Sieger vom Feld geht, wenn sie in beiden Halbzeiten mehr Tore erzielt hat als der Gegner. Gewinnt eine Mannschaft Halbzeit 1 und die gegnerische die zweite Hälfte kommt es zum sogenannten Shoot-Out. Endet eine Halbzeit unentschieden wird nach der „Golden-Goal-Regel“ weitergespielt.

Das Shoot-Out

Hat jede Mannschaft eine der Halbzeiten für sich entschieden wird ein „Shoot-Out“ durchgeführt. Hierbei werfen jeweils fünf Schützen jeder Mannschaft nach einem Pass des eigenen Torhüters auf das Tor des Gegners. Auch beim Shoot-Out gelten die besonderen Regeln der Punktevergabe für spektakuläre Wurfaktionen.

Die Rolle des Torhüters

Beim Beachhandball ist es üblich, dass die Torhüter die Angriffsaktionen der eigenen Mannschaft mit unterstützen, bzw. Angriffsspieler für den Torhüter eingewechselt werden. Das Tor eines als Torhüter gekennzeichneten Spielers zählt unabhängig von der Art des Wurfes immer zwei Punkte.
Daraus folgt auch, dass sich die Abwehr permanent in einer 3:4 Unterzahl befindet. Verlässt ein Torhüter das Spielfeld innerhalb der Wechselzone, kann ein zweiter Torhüter für ihn an völlig anderer Stelle ins Spiel. Somit ist es möglich einen Torhüter in der eigenen Angriffszone auszuwechseln und anschließend einen Torhüter im eigenen Torraum einzuwechseln.
In den nächsten Artikeln werden wir näher auf das Training beachhandballspezifischer Techniken und Taktiken eingehen.
Autor: Robert Nowacki

30. April 2012

Trainingstipps zur Saisonvorbereitung im Handball (Wochen 5-8)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: admin – 11:27

WOCHE 5

Spätestens in der fünften Woche kann das handballspezifische Konditionstraining durch technik- und taktikorientiertes Training ergänzt werden. Der Übungsleiter sollte seiner Mannschaft dabei möglichst früh verdeutlichen welche Spielphilosophie er im Laufe der Saison umsetzen möchte. Daran sollten dann natürlich auch die Trainingseinheiten ausgerichtet sein. Vor allem das Einstudieren neuer Abwehrformationen und Spielzüge muss möglichst früh begonnen werden, da solche Mechanismen oft viel Zeit benötigen bis sie „richtig greifen“. Dieser Zeitpunkt der Saison eignet sich übrigens besonders gut für Teambuilding-Maßnahmen, da die sich Spieler nach den harten konditionsorientierten Trainingswochen oft nach Abwechslung sehnen und Neuzugänge meist noch keine so starke Bindung zur Mannschaft haben.

WOCHE 6 und 7

Hat der Trainer zu Beginn der Saison einen Leistungstest absolviert ist zwischen Woche 5 und 6 ein geeigneter Zeitpunkt den Test zu wiederholen. Hier kann der Übungsleiter den Erfolg seiner Arbeit in den vorangegangenen Einheiten überprüfen und eventuell noch einmal den Trainingsplan anpassen. Außerdem lässt sich hier auch die subjektive Einschätzung über Trainingseifer und -disziplin einzelner Spieler den objektiven Testergebnissen gegenüberstellen. Das Training muss nun immer spielorientierter gestaltet werden. Konditionstraining sollte nur noch nebenläufig absolviert werden. In dieser Phase sollte auch der Leistungsvergleich mit ernsthaften Testspielgegnern begonnen oder an Turnieren mit Mannschaften ähnlicher Leistungsklassen teilgenommen werden.

WOCHE 8

In der achten Trainingswoche steht vor allem das Taktiktraining noch einmal im Fokus. Mit Erkenntnissen aus den Testspielen muss der Übungsleiter Ansatzpunkte für seine Trainingsinhalte finden. Das Augenmerk kann hierbei auf alle Facetten des Angriffs- oder Abwehrverhaltens gelegt werden. Die Trainingsintensität sollte in jedem Fall zurückgefahren werden, um den Spielern vor dem Saisonstart noch einmal eine regenerative Phase zu verschaffen. In dieser Phase der Vorbereitung kann durchaus auch mal die eine oder andere Trainingseinheit vor der Taktiktafel oder im Videoraum abgehalten werden. Spätestens jetzt sollte der der Trainer bei einer größeren Spieleranzahl und mehreren Wettkampfmannschaften innerhalb eines Vereins die verschiedenen Mannschaftskader bekannt geben und besonders Veränderungen der Kaderzusammensetzung zu vergangenen Spielzeiten vor Mannschaft und Einzelspielern begründen.
Natürlich ist die Vorbereitungszeit von vielen Faktoren abhängig. Manche Mannschaften beginnen erst wenige Wochen vor Saisonbeginn und andere haben fast den ganzen Sommer Zeit. Die oben benannte chronologische Abfolge einzelner Trainingsschwerpunkte kann jedoch auch auf andere Zeiträume übertragen werden.

Robert Nowacki

Trainingstipps zur Saisonvorbereitung im Handball (Wochen 1-4)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: admin – 11:19

In der Vorbereitung wird der Grundstein für eine gute Handballsaison gelegt. Vor allem die konditionellen Fähigkeiten verringern sich meist in der Spielpause. Deshalb sollten die ersten vier Wochen fast ausschließlich auf den schrittweisen Wiederaufbau der Kondition abzielen. Erst wenn dies geschehen ist sollte man beginnen gezielter im taktisch-technischen Bereich zu arbeiten. Nachfolgend wird ein kleiner Rahmenplan für die ersten vier Wochen der Saisonvorbereitung beschrieben.

WOCHE 1

Übungsleiter, welche die zeitlichen und lokalen Voraussetzungen besitzen, sollten undbedingt den Leistungsstand ihrer Mannschaft erfassen. Ein Leistungstest kann im Idealfall bereits in der ersten Trainingseinheit nach der Sommerpause durchgeführt werden. Dabei sollte hauptsächlich der konditionelle Leistungsstand der einzelnen Spieler erfasst werden, eventuell in Verbindung mit bestimmten sportartspezifischen motorischen Leistungsfähigkeiten. Jeder Trainer sollte selbst entscheiden mit welchen Tests er welche Fähigkeiten evaluieren möchte. Als Beispiele hierfür dienen u.a. 50m-, 100m-, 200m-, 400m-Sprints, Linienläufe (Schnelligkeit), Cooperlauf, Levelläufe (Ausdauer), Liegestütze, Klimmzüge, Sit-Ups, Weit-/Hochsprung (Kraft). Durch die Ergebnisse kann sich der Übungsleiter gut auf die kommenden Wochen und Trainingsmaßnahmen vorbereiten und auch gezielt auf die Einzelspieler eingehen.

WOCHE 2 und 3

In diesen beiden Wochen sollte vor allem allgemeines Konditionstraining erfolgen, so dass die Spieler die erforderliche körperliche Grundfitness für das Handballspiel erhalten. Nach Möglichkeit sollte in der Saisonvorbereitung auch häufiger und extensiver trainiert werden als während des Spielbetriebs. Dauer- und Intervallläufe, Krafttraining mit Medizinbällen und Antrittstraining sind exemplarische Trainingsinhalte während dieser Phase der Vorbereitung. Für Trainingseinheiten mit mehreren Schwerpunkten gilt: Schnelligkeitstraining immer zuerst (natürlich nach ausreichender Erwärmung) dann Krafttraining und am Ende der Einheit Ausdauertraining. Des Weiteren eignet sich diese frühe Saisonphase gut für Einzelgespräche mit den Spielern. Dies ist ein probates Mittel (gerade für neue Trainer) um die Stimmung der einzelnen Akteure aber auch das Mannschaftsklima, die Motivationslage und die Vorstellungen und Erwartungshaltungen des Teams auszumachen.

Woche 4

In der vierten Woche kann verstärkt auf handballspezifische konditionelle Fähigkeiten eingegangen werden. Übungen die zu Verbesserung der Wurf-, Sprungkraft, spielspezifischen Ausdauer und ähnlicher spezieller Fähigkeiten dienen sollten in dieser Phase im Vordergrund stehen. Dabei sollten die Trainingsinhalte einen spürbaren Bezug zum Handballspiel bekommen. Für das Training der sportspielspezifischen Ausdauer empfehlen sich z.B. Spiele wie Parteiball oder Handball mit modifizierten Regeln (z.B. verminderte Spielerzahl, vorgeschriebene Manndeckung, veränderte Spielfeldgröße).

Robert Nowacki