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19. April 2014

Trickwürfe: Der Dreher – Übungen für Fortgeschrittene

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 11:36

Hat ein Spieler die grundlegenden technischen Fertigkeiten für das Ausführen eines Drehers aus dem Stand, braucht es noch einiges an Übung bis man die Technik auch im Wettkampf einsetzen kann.

Dreher ins Tor um ein Hindernis aus Wurfposition

Die Übung kann sowohl als Grundlagenübung (aus dem Stand), als auch aus dem Sprungwurf mit Anlauf genutzt werden. Innerhalb des Torraums wird eine Pylone (symbolisiert das Standbein des Torhüters) aufgestellt, um die ein Dreher in die lange Torecke ausgeführt werden soll. Die Pylone muss so platziert werden, dass eine imaginäre Gerade vom Übenden beginnend, über das Hindernis, am Tor vorbeiläuft.

Ziel der Übung sollte es zunächst sein, einfache Dreher aus dem Stand in die lange Torecke auszuführen. Je näher der Ball dabei an der Pylone vorbeigedreht wird umso weniger Spin wird benötigt und umso einfacher ist der Dreher.

Dreher aus dem Sprung – Vereinfachung

Der Dreher aus dem Sprung heraus kann zunächst auch ohne Anlauf geübt werden. Dies vereinfacht das Ausführen der Technik, da zunächst keine Seitwärtsbewegungen den Übenden beeinträchtigen. Hierfür wird ein ähnlicher Aufbau wie in der Vorübung genutzt. Zusätzlich zu der Pylone wird ein Hocker/ eine Bank o.ä. an der Wurfposition platziert.
Der Übende stellt sich mit dem Ball auf diese Erhöhung. Anschließend springt er nur mit leichtem Krafteinsatz (keine Weite, wenig Höhe) wieder von dieser herunter. Während dieser kurzen Flugphase wird der Dreher um die Pylone ausgeführt.

Dadurch, dass der Übungszyklus quasi erst in der Landungsphase einsetzt hat der Übende auf dem Hocker zunächst alle Zeit der Welt um die, für den Dreher essentielle, Einklappbewegung des Handgelenks vorzubereiten. Dies ist selbstverständlich in einer Komplexübung mit Ballerhalt, Anlauf und Absprung nicht mehr gegeben.

Übung macht den Meister

Gelingt es einem Handballer einen guten Dreher auszuführen, heißt dies noch lange nicht, dass er damit auch im Wettkampf Erfolg haben wird. Denn Trickwürfe setzen auch voraus, dass man die gegnerischen Torhüter täuschen kann und diese nicht zu früh erkennen, was der Werfer vorhat. Hier hilft in der Regel nur das Training mit den Torhütern des eigenen Vereins. Immerhin profitieren sowohl Feldspieler, als auch Torhüter von solchen Übungsserien.

5. April 2014

Trickwürfe: Der Dreher – Die Grundlagen

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 08:48

Auch wenn das Üben von Trickwürfen bei den meisten Übungsleitern keine hohe Gunst besitzt, so ist die Beherrschung solcher Wurftechniken insbesondere für Außenspieler von großem Nutzen. Trickwürfe erweitern nicht nur die Facetten des eigenen Wurfrepertoires, sondern sind auch mächtige psychologische Waffen im Duell mit gegnerischen Torhütern.

Der Dreher

Der sicherlich bekannteste Trickwurf wurde in den 80er Jahren vom weißrussischen Nationalspieler Aleksander Karschakewitsch entwickelt und erfuhr insbesondere durch die zunehmende Verwendung von Harz eine stete Weiterentwicklung bis in die Gegenwart, wo Spieler wie Uwe Gensheimer oder Anders Eggert die Technik auf ein neues Level gehoben haben.

Technikbeschreibung

Beim Dreher wird der Ball nach Absprung zunächst durch Einklappen des Handgelenkes Richtung Unterarm in Ausgangsposition gebracht. Gleichzeitig wird die eingeklappte Hand nah zur eigenen Hüfte gezogen. Dies sollte am höchsten Punkt der Sprungkurve erfolgen. Erfolgt die Bewegung zu früh haben beobachtungsstarke Torhüter zu viel Zeit sich auf den Wurf einzustellen. Während des Landungsvorganges wird das Handgelenk wieder mit hoher Geschwindigkeit vom Unterarm abgeklappt und gleichzeitig der Unterarm schnell vom Körper weggeführt. In jenem Moment bewegen sich Oberkörper und Wurfarm in verschiedene Richtungen. Durch die Rotationskräfte dreht sich der Ball beim Aufkommen auf dem Hallenboden in einer Kurve Richtung Torzentrum.
Da sich die Beschreibung dieser Technik natürlich sehr komplex gestaltet, hier nochmal ein Video in welchem die einzelnen Teilaspekte der Technik sehr schön zu sehen sind:

Das Üben des Drehers – Grundvoraussetzungen schaffen

Um den Dreher und das oben beschriebene Technikbild zu erlernen, braucht man viel Übung. Zunächst einmal muss man in der Lage sein, dem Ball den Effet aus dem Handgelenk mitzugeben. Dies kann z.B. mit folgender Partnerübung trainiert werden:
Zwei Partner stehen sich gegenüber (im Idealfall ein Rechts- und ein Linkshänder). Auf halber Strecke zwischen ihnen aber etwas versetzt (s. Abb. 1) wird eine Pylone platziert. Die Übenden müssen nun versuchen sich den Ball gegenseitig zuzuspielen. Dabei soll der Ball die Pylone auf der äußeren Seite passieren und durch den mitgegebenen Spin genau beim Partner ankommen. Diese und ähnliche Übungen helfen vor allem die physikalischen Eigenschaften eines Drehers zu verstehen und die einzelnen Komponenten (Spin, Aufprallort, Geschwindigkeit).