Handballtraining Handballübungen


21. August 2019

Körpertäuschung zur Hand im Jugendtraining schulen (Teil 2)

Kategorie: Allgemein – Autor: KaiDittrich – 12:56

In Anschluss an den Artikel vom 8. August soll nun eine weitere Möglichkeit gezeigt werden, wie im Jugendbereich die Körpertäuschung zur Hand geschult und insbesondere der 2. Schritt zur Seite akzentuiert werden kann. Bei der ersten Übung handelt es sich dafür wieder um ein reines Techniktraining, um in der Zweiten dann die tatsächliche Anwendung zu trainieren.

Schritt in die Breite gezielt trainieren

Auf beiden Halbpositionen liegen jeweils mehrere Reifen in einer Reihe schräg versetzt in Richtung Tor. Hinter dem letzten Reifen markiert ein Airbody den Abwehrspieler. Die Spieler stehen mit Bällen hinter den Reifenbahnen. Der erste Angreifer (RL) läuft nun auf den ersten Reifen zu, springt in diesen mit einem Bein rein und stößt sich explosiv zur Seite weg. Direkt danach startet er in den nächsten usw. bis er am Airbody vorbei ist und mit Torwurf abschließt. Entscheidend ist, wie explosiv er bei dieser Übung den seitlichen Sprung ausführt, mit dem er später im Spiel den Raumgewinn erzielt. Trotzdem muss er auch darauf achten, dass er beim Eintritt in den Reifen den Körper leicht seitlich über das Standbein verlagert, um die Täuschung mit dem Oberkörper zu unterstützen. Dieselbe Übung lässt sich natürlich auch zur 1 vs. 1 Schulung gegen die Hand verwenden.

Schritt in die Breite im Zweikampf anwendend

Damit der Spieler den vorher verbesserten Schritt in die Breite auch zielgerichtet anwendet ohne in etwaige alte (weniger erfolgversprechende) Muster zu verfallen, soll auch in der nun folgenden Übung der Akzent genau hier liegen. Dafür markieren jeweils zwei Airbodys einen Durchbruchsraum auf der Halbposition, der von einem Abwehrspieler verteidigt wird. Der Abwehrspieler hält als Handicap einen Ball in der Hand, den er während des Zweikampfs immer mit beiden Händen kontrollieren muss. Zwar darf er diesen als Dämpfer (aber natürlich nicht als „Schlagwerkzeug“) gegen den Angreifer verwenden, hat so aber keine Möglichkeit seinen Kontrahenten fest zu machen. Der Angreifer bekommt nun den Ball von RM in die Vorwärtsbewegung gespielt und soll versuchen sich durch eine explosive Täuschung durchzusetzen. Er darf dabei zu beiden Seiten durchbrechen, soll jedoch keinen Überzieher einsetzten, damit der Spieler sich tatsächlich nur auf eine glaubhafte Täuschung konzentriert.

10. Mai 2012

Lehrmethoden Technikerwerbstraining

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 14:56

Handball ist eine stark technikorientierte Sportart. Im Gegensatz zu anderen Sportarten lässt sie sich nicht ohne ein gewisses Grundmaß an spezifischen Techniken spielen. Dabei gibt es verschiedene Methoden bei der Vermittlung neuer Techniken. Die zwei Grundmethoden bilden dabei die induktive und die deduktive Lehrmethode, welche im Folgenden erklärt und gegenübergestellt werden.

VERMITTLUNGSMETHODE: DEDUKTIV – INDUKTIV

Bei der Vermittlung neuer Techniken kann der Übungsleiter auf zwei grundlegende Methoden zurückgreifen. Bei der deduktiven Methode gibt er vor dem Techniktraining gezielte Anweisungen, wie das Technikbild, welches trainiert werden soll im Detail auszusehen hat (z.B. durch Videomaterial oder mehrmaliges zeitentzerrtes Vormachen der Technik).

Bei der induktiven Trainingsmethode hingegen sollen die Trainierenden selbst das Technikbild herausarbeiten. Der Übungsleiter führt die Technik vor und die Übenden versuchen eine bestimmte Aufgabe (z.B. ein Torwurf auf ein kleineres Ziel im Tor) mit der entsprechenden Technik zu lösen. Nun versucht der Übungsleiter nach und nach in den Trainingsprozess einzugreifen und die Übenden hin zur Zieltechnik zu leiten.

VOR- UND NACHTEILE des deduktiven Technikerwerbstrainings

Vorteil eines deduktiven Technikerwerbstrainings ist, dass die Übenden von Beginn an eine klare Zielvorstellung der Gesamttechnik im Kopf haben und Fehler sofort bemerkt werden. Nachteile entstehen besonders bei sehr komplizierten Techniken wie z.B. Körpertäuschungen, da hier die Informationsfülle oft zu hoch für ein deduktives Training ist.

Die Vorteile der induktiven Vermittlung neuer Techniken liegen in der Reduzierung des Informationsflusses. Die Übenden haben wesentlich weniger Druck, da die Technik nicht von Grund auf perfekt gelernt werden soll. Außerdem wird die Selbstwahrnehmung und Eigenverantwortung des Handballers geschult. Außerdem kann der Trainer durch das Erkennen besonders auffälliger Fehler oder Probleme beim Erlernen der Technik besser reagieren und das Training gegebenenfalls umgestalten.

Gefahren beim induktiven Training entstehen vor allem durch fehlbare Teilumsetzungen einer Technik, welche sich dann bei den Übenden als feste Engramme manifestieren können. Hier ist der Trainer als Beobachter gefragt und muss solchen Entwicklungen rasch entgegen wirken. Außerdem ist für das induktive Technikerwerbstraining eine gewisse motorische Grundleistungsfähigkeit der Spieler vorausgesetzt werden.

Robert Nowacki