Handballtraining Handballübungen


7. August 2017

Das Einwerfen der Torhüter mit dem Trainingsziel einer Einheit verbinden – Thema: Passen

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 15:01

Das Einwerfen der Torleute wird häufig kurz gehalten und dient lediglich der Ballgewöhnung für die Torhüter. Dabei ist es jedem Trainer möglich dieses Prozedere an das aktuelle Trainingsziel anzuknüpfen, indem nur kleine Veränderungen vorgenommen werden.

Mit den folgenden Beispielen wollen wir euch Denkanstöße vermitteln, damit jeder das Einwerfen seiner Torhüter sinnvoller und zielführender, insbesondere für die Feldspieler, gestalten kann.

Trainingsschwerpunkt Parallelstoß

258 Einwerfen der Torhüter Abb. 1

Die einfachste Variante beim Schwerpunkt passen ist es, die Spieler beim Einwerfen der Torhüter zwei Aktionen hintereinander, nämlich Pass und Wurf ausführen zu lassen. Verbunden mit sinnvollen Laufwegen beim Parallelstoß kann dies so aussehen wie in Abbildung 1.

Die Werfer verteilen sich auf zwei Reihen, welche auf die beiden Matten ausgerichtet sind. Alle Spieler, bis auf den ersten in der linken Reihe, erhalten einen Ball. Der erste Spieler auf der rechten Seite eröffnet die Übung, indem er mit Ball innen an der Matte auf seiner Seite vorbeistößt (torgefährliche Bewegung in die Tiefe). Sein Gegenüber auf der anderen Seite läuft ohne Ball zum Parallelstoß mit, erhält den Ball in den Lauf gepasst, stößt mit diesem torgefährlich an der Außenseite seiner Matte vorbei und schließt per Schlagwurf nach Ansage (kurz/lang, oben/halbhoch/unten) ab.

Nach einem Pass setzt sich der jeweilige Spieler sofort zurück und erhält vom nächsten Gegenüber nach beschriebenem Muster einen Pass, welchen er ebenso verwertet wie sein Vorgänger. Jeder Spieler (abgesehen von einem Spieler am Anfang ohne Ball) führt also zunächst eine Stoßbewegung mit Ball gefolgt vom Parallelpass, einer anschließenden Rückwärtsbewegung und einer erneuten Stoßbewegung in einen Pass hinein mit folgendem Torwurf aus.

Trainingsschwerpunkt Kreuzbewegungen

Auch für den Themenschwerpunkt Kreuzbewegung lässt sich das Einwerfen der Torleute entsprechend gestalten. Auch hier werden zwei Reihen mit Werfern gebildet. Jeder benötigt einen Ball. Vor Beginn wird festgelegt, welche Reihe das Kreuz anzieht. Die Spieler auf der anderen Seite passen ihren Ball zum Übungsleiter, der auf Höhe des Siebenmeterstriches steht.

258 Einwerfen der Torhüter Abb. 2

Der Spieler mit Ball holt seinen gegenüber vor dem Übungsleiter zum Kreuz. Dieser schließt nach 1-2 schnellen Schritten nach Ansage ab. Währenddessen läuft der Passgeber schnell um eine Markierungsstange auf der Halbposition (s. Abbildung 2) herum, erhält vom ÜL den verbliebenen Ball zugepasst und schließt nach Ansage ab. Anschließend beginnt umgehend die nächste Gruppe.

Autor: Robert Nowacki

17. Dezember 2016

Übungsformen zum Passtäuschungen – Erwärmung und Grundübungen

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:50

Passtäuschungen sind besonders für Repertoire von Rückraumspielern sehr nützlich. Sie können dabei helfen die gegnerische Abwehrreihe so zu stellen, wie es der Angreifer möchte und somit Räume für Durchbrüche insbesondere auf den Halbpositionen zu schaffen. Im Folgenden gibt es von uns exemplarische Grundübungen, bei welcher das Thema Passtäuschung im Fokus steht.

Passtäuschung in Dreiergruppen mit zwei Bällen

Nach einer allgemeinen Erwärmung werden Dreiergruppen gebildet. Zunächst sollte innerhalb der Dreiergruppe eine etwa fünfminütige Einpassphase im Dreieck durchgeführt werden. Bereits hier kann mit zwei Bällen pro Gruppe gearbeitet werden um die Aufmerksamkeit für die Folgeübung zu schärfen.

237-passtaeuschung-abb-1

vielseitiges_5er_indoor_set_multi_huerdensystem

Bei dieser wird die Länge des Spielfeldes von der Dreiergruppe überbrückt. Dabei werden jeweils Passtäuschungen und Passaktionen im Wechsel vorgetragen. Zu Beginn der Übung haben der Spieler in der Mitte und ein zweiter Spieler auf der Seite den Ball. Beide Spieler führen eine Passtäuschung vom Spieler ohne Ball entfernt aus und spielen ihren Ball anschließend in die Gegenrichtung ab (s. Abbildung 1).

Wichtig dabei ist, dass der Pass des Spielers in der Mitte etwas früher gespielt wird, da er im Anschluss erst den Ball von der anderen Seite fangen kann. Danach wird die Übung spiegelverkehrt durchgeführt. Es sollte auf regelgerechte Bewegung geachtet werden (Schritte beachten, ggf. Prellen).

Rückstoßbewegung mit Passtäuschung auf Rückraum Mitte

237-passtaeuschung-abb-2

Die oben beschriebene Gruppenübung wird als Stoßübung adaptiert. Die Spieler verteilen sich auf den drei Rückraumpositionen. Rückraum Mitte wird dabei doppelt besetzt (s. Abbildung 2) und führt nach einem Pass von der Halbposition eine Passtäuschung zur anderen Halbposition aus. Anschließend wird der Ball zur Halbposition zurückgepasst (Doppelpässe). Eine hohe Intensität der Übung ergibt sich, wenn die Spieler nach jeder Aktion eine Position nach links rücken, wobei die Halbspieler zwei Pässe spielen müssen.

Torhüter einwerfen nach Passtäuschung

237-passtaeuschung-abb-3

Die Feldspieler stellen sich in zwei Reihen (Pfostenhöhe) bei ca. 12 Meter vom Tor entfernt auf. Der erste Spieler benötigt keinen Ball, alle anderen schon. Nach Pass vom Spieler aus der anderen Reihe wird zunächst ein Pass nach außen angetäuscht und anschließend nach Ansage auf das Tor geworfen (s. Abbildung 3).

In der einfachen Variante darf nach der Passtäuschung noch einmal getippt werden, in der schwierigen nicht. Der letzte Spieler erhält seinen Ball von einem externen Zuspieler.

Autor: Robert Nowacki

7. Mai 2016

Stoßen-Rückstoßen über die Halbposition mit Kreisläufersperre gegen 6:0 Abwehr

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 10:54

In der folgenden Animation ist der Regelablauf eines Stoßen-Rückstoßens über die Halbposition zu sehen. Der Kreisspieler stellt hierfür eine Sperre für den Halbangreifer. Dabei haben mit Ausnahme des gegenüberliegenden Außenspielers alle Angriffsspieler bestimmte Laufwege einzuhalten, um die Auslösehandlung so effektiv wie möglich zu gestalten.

Ausgangsposition



Zu Beginn hat ein Außen (in der Animation LA) den Ball. Entgegen der normalen Anzugsbewegung, spielt er den Ball ohne Druck auf die Abwehr zu seinem Halbspieler und setzt sich anschließend sofort in Richtung Spielfeldecke ab. Der Kreisspieler steht zu Beginn an Abwehrspieler 3 (ballnaher Inneblockspieler) auf der Ballseite.

Stoßbewegung des Halbangreifers

Nachdem RL den Ball von LA erhalten hat, stößt er in Richtung Abwehrzentrum mit der Hauptaufgabe, seinen Gegenspieler auf der Halbposition weit in die Spielfeldmitte zu ziehen. Die Kreisläufersperre am ballnahen Innenblockspieler sorgt dafür, dass dieser nicht einfach aushelfen kann.
Spielt RL den Ball zu RM weiter, stellt der Kreisspieler kurz eine Sperre zur Ballseite am Halbabwehrspieler.

Passtäuschung RM

RM täuscht nach Ballerhalt zunächst eine Passtäuschung zur rechten Seite an. Hier ist es wichtig, dass RR auch mit seinem Laufweg simuliert, dass er den Ball torgefährlich erhalten möchte. Im Normalfall rutscht nun die gesamte Abwehrreihe antizipativ nach rechts. Dies bedeutet für einen kurzen Moment auch, dass Abwehrspieler 2 versuchen wird die Sperre des Kreisläufers zur Ballseite aufzulösen.

Diesen Moment nutzt der Kreisspieler, um eine neue Sperre an diesem Abwehrspieler auf der ballfernen Seite zu stellen. Währenddessen ist es wichtig für RL durch schnelle Seitwärtsbewegung wieder in eine Position zu kommen, von welcher er auf die Lücke zwischen 1 und 2 stoßen kann.

Passtäuschung RM

RM verlagert nun das Spiel wieder auf RL zurück, welcher auf die Lücke zwischen Halb- und Außenverteidiger stößt. Der Anlauf hierfür sollte nicht zu lange sein. Zudem muss RL anhand der Stellung beider Abwehrspieler entscheiden können, was die beste Variante für seine Aktion nach Ballannahme ist.

Schiebt der Außenverteidiger weit nach innen um auszuhelfen, sollte sofort der Pass Richtung Außenangreifer erfolgen. Bleibt der Außenverteidiger in der Nähe seines Gegenspielers und steht die Sperre durch den Kreisläufer, muss RL einen Durchbruch versuchen.

Umläuft der Halbabwehrspieler die Sperre ist entweder ein Kreisanspiel für RL möglich, wenn der Mittelblock nicht mit in Richtung des Kreisläufers verschiebt oder eine erneute Anzugsbewegung eventuell auch mit einem Sperre absetzen auf der Halbposition.

Autor: Robert Nowacki

30. April 2016

Erlernen der Regelbewegung beim Stoßen-Rückstoßen über die Halbposition

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 11:00

Das Rückstoßen bezeichnet eine plötzliche Rückverlagerung des Spiels auf die Seite, von welcher mit dem Ball Druck auf die Abwehr ausgeübt wurde und soll das antizipative Verschieben der Abwehr im 6:0 oder 5:1 Verbund ausnutzen, um Durchbruchchancen für einen Halbspieler oder Wurfchancen von Außen zu kreieren.

Im Folgenden beschreiben wir zwei Übungen zur Schulung der regulären Bewegungsmuster beim Stoßen und Rückstoßen.

Partnerübung der Regelbewegung

Jedes übende Paar benötigt einen Ball. Geübt wird über die gesamte Länge des Handballfeldes, wobei sich das Paar von einer Grundlinie zur anderen bewegt. Wird das Stoßen-Rückstoßen gerade erst eingeführt sollte die Grundbewegung an einem festen Ort geübt werden ohne das Spielfeld zu überbrücken.

208 Stoßen Rückstoßen Abb. 1

Partner A mit Ball simuliert zu Beginn eine Stoßbewegung, welche leicht diagonal in Richtung seines Partners B ausgeführt wird. Anschließend spielt er den Ball zu B ab. Nachdem dieser den Ball erhalten hat, führt er zunächst eine Passtäuschung zur partnerfernen Seite aus. Währenddessen setzt Partner A sich diagonal nach hinten ab, sodass er sich ca. 2 Meter von B entfernt, um anschließend wieder parallel mitzulaufen.

Nun spielt A den Ball zurück zu B, welcher ihn in der Vorwärtsbewegung erhält und die Übung direkt von Neuem initiiert.

Übung mit Torabschluss




Für die Trockenübung mit Torabschluss werden drei passive Abwehrspieler (zwei auf Halb und einer in der Deckungsmitte, s. Animation) benötigt. Auf den Außenpositionen postiert sich je ein Anspieler mit Ballkiste.
Nach Anspiel von Außen macht Halblinks zunächst Druck auf seinen Abwehrspieler. Dabei versucht er diesen möglichst weit in Richtung Spielfeldmitte zu ziehen bevor er den Ball zum parallelstoßenden Rückraum Mitte abgibt.

Dieser täuscht nach der Ballannahme zunächst eine parallele Spielverlagerung zur rechten Seite an. Während dieser Zeit orientiert sich Rückraum links wieder zurück in Richtung Seitenauslinie. Für diese Seitwärtsbewegung ist in der Regel die Neunmeterlinie ein guter Hilfsindikator zur Orientierung beim Laufweg.

RM verlagert das Spiel anschließend wieder nach links zu RL, welcher den Ball nach ein bis zwei Vorwärtsschritten erhalten sollte und zur freien Wurfchance zwischen 1 und 2 kommt.
Diese Grundübung dient zum Einschleifen der Regelbewegung und kann z.B. mit dem Einwerfen des Torhüters in Verbindung durchgeführt werden.

Bei ausreichendem Timing und richtigen Laufwegen kann um einen Kreisspieler erweitert werden, welcher eine Sperre für den Halben stellt. Mehr dazu gibt es von uns im nächsten Artikel.

Autor: Robert Nowacki

28. Dezember 2014

Kreisläufertraining – Sperren stellen (Grundlegendes)

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:14

Das Stellen von Sperren gehört zu den grundlegenden Positionsaufgaben des Kreisläufers im Handball. Gerade im Zusammenspiel mit dem Rückraum bieten sich hier viele einfache angriffstaktische Mittel, welche das eigene Positionsspiel deutlich variantenreicher machen können.

Gerade in den tieferen Klassen wird dieses Mittel jedoch nur wenig praktiziert. Hier orientieren sich die Kreisspieler noch viel zu oft am Ball und häufig sind die Bewegungen des Kreisläufers mehr von Aktionismus als von Effizienz geprägt. Dabei ist das Stellen von Sperren generell wahrlich keine Zauberei.

Der Bauerntrick – Sperre absetzen

Dieser Art der Kreissperre wird vor allem gerne gegen eine 6:0 Abwehr angewendet. Ziel ist es dabei durch Sperren des Halbverteidigers Platz hinter einem heraustretenden Mittelverteidiger zu schaffen.
Wie in Abbildung 1 ersichtlich zieht der Angreifer auf der Halbposition nach einem Zuspiel seines Außen zunächst auf seinen direkten Gegenspieler, den Halbverteidiger.

Bevor dieser jedoch den Zweikampf sucht, zieht RL Richtung Spielfeldmitte (im Idealfall mit einer einfachen Körpertäuschung, sodass er in eine gefährliche Wurfposition kommen kann.
In jenem Moment löst sich der Kreisläufer vom Mittelblockspieler und setzt die Sperre am Halbverteidiger. Der Rückraumspieler muss nun anhand der Reaktion des Mittelblockspielers entscheiden, was er als nächstes tut. Bleibt der Abwehrspieler defensiv, hat er gute Chancen aus naher Distanz zum Rückraumwurf anzusetzen.
Kommt der Abwehrspieler auf ihn heraus, so entsteht hinter ihm ein Raum, in welchem sich der Kreisspieler absetzen kann. Dies muss der Angreifer erkennen und den Ball in diesen Raum bringen, entweder als Tippanspiel oder als Leger über den Mittelverteidiger.
Gegen Mannschaften mit guten Fähigkeiten im Verschieben Richtung Ballseite lohnt es sich das Sperre absetzen nur anzutäuschen und dann ggf. über die andere Seite abzuräumen.

Sperren für Durchbrüche setzen – Stoßen-Rückstoßen

Sperren, welche den Rückraumspielern Durchbrüche zur freien Wurfchance ermöglichen, benötigen zwei wichtige Voraussetzungen. Einerseits muss die Mannschaft in der Lage sein hohes Tempo in die eigene Ballzirkulation zu bringen, also Stoßbewegungen und Kreuze schnell auszuführen. Andererseits ist es wichtig, dass der Kreisläufer ein gutes Timing beim Setzen der Sperre aufweist.
Ein gutes Beispiel dafür ist das einfache Stoßen-Rückstoßen über Mittelmann und Halbposition. Im Grafikbeispiel (s. Abb. 2) zieht RL (rote Laufwege) den Halbverteidiger durch Bewegung mit Ball zur Mitte in Richtung Abwehrzentrum.

Nach seinem Abspiel zu RM setzt sich RL sofort ab in Richtung Abwehrlücke zwischen AR und RH.
Gleichzeitig läuft der KL zur Sperre aus dem Abwehrzentrum zu HR (blauer Laufweg). RM hat die Aufgabe zunächst eine Verlagerung des Spiels nach RR anzutäuschen, dann allerdings den Ball zum stoßenden RL zu bringen, welcher die Lücke zwischen HR und AR nutzen kann um durchzubrechen. Hilft AR hier aus, kann der Ball auf LA abgespielt werden

Grau ist alle Theorie

Die theoretischen Grundlagen der Kreisläufersperre wären mit diesen beiden Angriffssituationen einigermaßen darlegt. Wie jedoch das Timing von Sperren und die Kooperation des Rückraums mit dem Kreisspieler trainiert werden kann, wird Thema im nächsten Artikel sein.

Autor: Robert Nowacki

30. Juli 2013

Entscheidungstraining für Außenspieler

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 08:54

Entscheidung: Stoßen vs. Ablegen

Für die Übung positionieren sich die Außenspieler als Eckenaußen ihrer Position. Auf den Halbpositionen wird jeweils ein Anspieler postiert. Zwei Abwehrspieler (Außen u. Halb) agieren auf jeder Seite (s. Abb. 1). Die Außenangreifer erhalten den Ball von ihrem Zuspieler auf der Halbposition und stoßen in die Lücke zwischen den beiden Abwehrspielern.

Der Abwehrspieler auf der Halbposition soll nun eine klar erkennbare Entscheidung treffen, ob er die Lücke zusammen mit dem anderen Verteidiger zustellt, oder ob er auf einen Rückpass zum Halbspieler spekuliert. Anhand der Reaktion des Abwehrspielers muss der Außen mit der entsprechenden Gegenreaktion agieren. Bleibt der Abwehrspieler hinten, spielt er nach der angetäuschten Stoßbewegung den Pass zum Rückraumhalben zurück, der per Schlagwurf auf das Tor abschließt.

Spekuliert der zweite Verteidiger auf den Pass, versucht der Außenangreifer durch die entstandene Lücke zu stoßen und den erfolgreichen Torabschluss zu suchen. Der erste Abwehrspieler ist dabei jedoch weiterhin als aktiver Zweikampfgegner vorhanden, weshalb der Raum durch eine schnelle und explosive Bewegung ausgenutzt werden soll.

Entscheidung: Torabschluss vs. Abspiel im Gegenstoß

Die Übung beginnt auf Höhe der Mittellinie. Die Spieler verteilen sich wie in Abb. 2 in den Bereichen nahe beider Seitenlinien mit Blick zu einem der Tore. Ein Abwehrspieler steht bei 12-15 Meter Torentfernung mit Blick zu den Angriffsspielern. Ein Zuspieler steht mit Ballkiste im Mittelkreis. Auf ein Startsignal laufen die ersten beiden Außen (je einer links und einer rechts) Richtung Tor.

Bereits kurz nach dem Start erhält einer der beiden Außen den Ball vom Zuspieler. Direkt nach der Annahme des Balles durch den Angriffsspieler entscheidet sich der Abwehrspieler, ob er den Ballführenden aggressiv attackiert, den anderen Spieler versucht zu decken, oder passiv den Raum abzudecken. Der ballführende Spieler muss entsprechend reagieren und Passen (aktive Deckung gegen ihn; Abb. 2 rote Wege), selbst den Torabschluss suchen (Deckung gegen seinen Angriffspartner; Abb. 2 blaue Wege).

Bleibt der Abwehrspieler zunächst passiv muss der Ballführende dies genau beobachten und zunächst weiter mit Ball Richtung Tor laufen. Zeigt der Verteidiger im späteren Verlauf eine Reaktion, sollte der Außenspieler wie in den oben genannten Fällen agieren. Lediglich, wenn sich der Angreifer bereits in der Nahwurfzone befindet, sollte der Abschluss in jedem Fall selbst gesucht werden, falls der Abwehrspieler sich noch nicht in unmittelbarer Nähe befindet.

Robert Nowacki

28. Juni 2013

Trainingsübungen: Stoßen

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: admin – 16:01

Stoßen über den Mittelmann

Für die Übung werden auf den Halbpositionen bei ca. 7 Meter Torentfernung je zwei Hindernisstangen im Abstand von 1-1,5 Meter platziert. Auf der Rückraum-Mitte-Position wird ein länglicheres Hindernis, z.B. eine Matte oder ein Turnkasten platziert (s. Abb.1).

Hinter diesem Hindernis befindet sich ein Zuspieler mit einer Ballkiste. Die Spieler verteilen sich gleichmäßig auf die Halbpositionen. Lediglich die etatmäßigen Rückraum-Mitte-Spieler gehen auf ihre angestammte Position.

Die Übung beginnt damit, dass einer der Mittespieler auf sein Hindernis zuläuft und es auf einer Seite passiert. Ist er am Ende des Hindernisses angelangt bewegt er sich wieder einige Meter schräg nach hinten (roter Laufweg), bis er sich auf Höhe der Hindernismitte befindet.

Hier bekommt er den Ball vom Zuspieler zugepasst und stößt an der anderen Seite des Hindernisses vorbei. Hat er dieses fast passiert erfolgt der Pass auf den Halbspieler, der kurz zuvor zum Sprint angesetzt hat (blauer Laufweg).

Der Rückraumhalbe erhält den Ball im Idealfall kurz vor dem „Stangentor“, stößt durch dieses hindurch und setzt zum Torwurf an. Während der erste Mittelspieler den Ball vom Zuspieler erhält, kann der zweite bereits mit dem nächsten Durchgang (spiegelverkehrt zum ersten) beginnen.

Stoßen-Rückstoßen Kombination

Für die Übung werden lediglich zwei Matten benötigt, die in ca. 9 Metern Torentfernung mit der Breitseite Richtung Tor platziert werden. Die Spieler verteilen sich zu gleicher Zahl auf zwei Reihen einige Meter hinter jeder Matte. Der Abstand zwischen den Matten ist dem Übungsleiter überlassen, sollte allerdings zu Beginn eher gering sein und mit zunehmender Trainingserfahrung vergrößert werden.

Alle Spieler der ersten Reihe haben einen Ball. Diese Reihe beginnt, indem der erste Spieler A an der äußeren Seite seiner Matte vorbeistößt. Kurz nachdem A angelaufen ist, läuft der erste Spieler B der zweiten Reihe los.

Er stößt an der Innenseite seiner Matte vorbei und erhält den Ball von Spieler A. A läuft sofort nachdem er einen Ball abgespielt hat rückwärts um die Matte herum und erhält den Ball von Spieler B zurück während er nun innen an seiner Matte vorbeistößt.

Auch Spieler B läuft nach der Ballabgabe sofort rückwärts und stößt an der Außenseite seiner Matte vorbei, wo er ein letztes Mal den Ball erhält und nach drei Schritten per Sprung- oder Schlagwurf abschließt.

Einige ähnliche Übungen hierzu gibt es auch in diesem Youtube-Video: http://www.youtube.com/watch?v=6nDDLuMpgsc

Robert Nowacki