Handballtraining Handballübungen


20. November 2015

Zirkeltraining mit Turnbänken (Teil 1)

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: KaiDittrich – 11:43

Nicht jede Turnhalle besitzt eine hochwertige und vielseitige Ausstattung an Trainingsutensilien. Dies schränkt häufig die Möglichkeiten des Übungsleiters ein. Turnbänke gibt es jedoch eigentlich in jeder Sporthalle und wir zeigen euch im Folgenden einen kleinen Zirkel, in dem nur Turnbänke als Trainingsgeräte eingesetzt werden.

Grundlegende Vorbereitungen

Die Teilnehmer sollten sich vor Beginn des Zirkels in Paaren zusammenfinden. Jedes Paar benötigt seine eigene Turnbank. Zusätzlich benötigen beide Partner noch einen Handball. Die Übungszeit pro Runde sollte zwischen 30 und 45 Sekunden betragen, die Pausenzeit nicht mehr als 30 Sekunden. Für einen effektiven Trainingsreiz sollten je nach Fitnessstand 2-4 komplette Übungsdurchgänge erfolgen.

Übung 1: Liegestütze – Brustmuskulatur und Ganzkörperstabilisation

Die Übenden führen Liegestütze auf den Turnbänken aus. Dabei sind die Füße auf den Bänken und die Hände auf dem Boden (s. Abb. 1). Dies stellt eine Erschwerung im Vergleich zu normalen Liegestützen dar, da der Körperscherpunkt nach vorn verlagert und das zu stemmende Gewicht dadurch erhöht wird.

Übung 1: Tipps und Variationen

Enge Liegestütze: Dies bedeutet, dass die Ellenbogen so nah wie möglich am Oberkörper entlanggeführt werden und nicht nach außen weggeknickt werden. Dies führt zu einer höheren Beanspruchung des Triceps Brachii (Oberarmrückseite).

Erleichterung Hände auf der Bank: Gerade im Jugend- und unterem Damentrainingsbereich, wo das Kraftdefizit zu große für die Ausführung der Übung sein kann, bietet es sich an die Füße auf den Boden und die Hände auf die Bank zu stützen. Durch die Umverteilung des Körperschwerpunktes wird die Übung somit vereinfacht.

Übung 2: Einbeinsprünge – Sprungkraftausdauer, Kräftigung Oberschenkestrecker

Die Übenden stellen sich mit dem Gesicht zur quer stehenden Bank (s. Abb. 2) und stoßen sich einbeinig von der Bank in die Luft ab. Nach jedem Sprung wird das Bein gewechselt. Das Sprungbein wird dabei komplett durchgedrückt und es wird versucht sich maximal in die Höhe zu befördern.

Bereits in der Luft wird dabei das Sprungbein ausgetauscht, sodass man bspw. nach einem Sprung mit dem linken Bein mit dem rechten Fuß wieder auf der Bank landet, um sich direkt wieder mit dem linken Bein abzudrücken.

Übung 2: Tipps und Variationen

Medizinball halten: Eine Erschwerung kann durch die Hinzunahme eines Medizinball erfolgen. Dabei muss der Medizinball während der kompletten Übung in nahezu gestreckter Armhaltung über dem Kopf gehalten werden.

Koordination mit Handball: Ein Handball wird nach jeder Landung unter dem neuen Sprungbein von einer Hand in die andere gereicht. Der Ball wird dabei immer von Oberschenkelinnenseite nach Oberschenkelaußenseite gereicht.

Übung 3: Bankdrücken – Rückenstrecker, Schultergürtelmuskulatur

Die Übung wird paarweise durchgeführt. Die Partner versuchen die Bank synchron in die Luft zu stemmen. In der Ausgangsposition liegt die Bank leicht auf der Brust beider Teilnehmer auf (Partner sollten annähernd gleiche Körpergröße aufweisen).

Anschließend wird die Bank durch die Streckung beider Arme über Kopfhöhe gestemmt. Wichtig hierbei ist, dass die Partner hierfür nicht ins Hohlkreuz gehen. Während der ganzen Übung muss der komplette Körper unter Spannung stehen.

Übung 3: Tipps und Variationen

Erschwerungen:
– Übungsausführung im Sitzen
– Übungsausführung mit nach unten gedrehter Sitzfläche (Schwerpunkt der Bank ist verlagert)

Erleichterungen:
– Abwechselndes anstatt gleichzeitiges Stemmen der Bank

Autor: Robert Nowacki

11. Juni 2012

Verbesserung der Sprungkraft

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: admin – 09:37

Oft kommt vor allem im Amateurhandball das Training der spielnotwendigen konditionellen Fähigkeiten viel zu kurz da mehr Wert auf Technik, Taktik und Spiel gelegt wird. Für Spieler die gerne außerhalb der normalen Trainingszeiten etwas für ihre Sprungkraft tun wollen gibt es im Folgenden einige Tipps mit denen sich auf jeden Fall Verbesserungen erzielen lassen.

Trainieren gegen Widerstände

Besonders gut zur Verbesserung der allgemeinen Sprungkraft eignet sich das Arbeiten bei widrigen Bedingungen. Schließlich werden beim normalen Krafttraining auch Gewichte und dergleichen verwendet. Für das Sprungkrafttraining bieten sich hierbei vielfältige Möglichkeiten. Eine ist z.B. das Tragen von zusätzlichen Gewichten am Körper.

Hier hat die Sportartikelindustrie eine Reihe von Hilfsmitteln entwickelt. Am besten geeignet für das Sprungkrafttraining sind gewichtsverstärkte Westen oder Gewichtsmanschetten für die Fußgelenke. Es ist aber auch möglich sich natürliche Widerstände auszusuchen. So ist das Wasser von jeher als zuverlässig konstanter Widerstand beim Sprungkrafttraining geeignet.

Für Sprungkrafttraining im Wasser sollte man sich am besten im hüfthohen Wasser aufhalten. Eine dritte Möglichkeit für erschwertes Sprungkrafttraining besteht im Ausnutzen von weichen Untergründen. Durch ihre hohe Elastizität erschweren z.B. Sandböden oder Weichbodenmatten wie sie in den meisten Turnhallen zu finden sind das Springen erheblich. Auch hierdurch lässt sich das Training wesentlich effektiver gestalten. Der Grund für die höhere Wirksamkeit des Trainings gegen solche Widerstände ist, dass die Muskulatur zusätzlich zu den normalen Widerständen wie Körpergewicht und Schwerkraft noch stärker gefordert ist und deshalb schneller Anpassungserscheinungen (Verbesserungen) herbeigeführt werden können.

Die Stadt, der Wald und die eigene Wohnung als Trainingsort

Um ein gutes Sprungkrafttraining durchzuführen ist nicht unbedingt eine Sporthalle notwendig. Wer mit offenen Augen durch seine Umgebung läuft findet immer wieder Orte, die sich für ein ausgereiftes Sprungkrafttraining eignen. Besonders effektive „Trainingsgeräte“ sind Treppen jeglicher Art. An ihnen lassen sich enorm viele verschiedene Übungen durchführen.

Aber auch steile Berghänge, Parkbänke oder Baumstämme lassen sich als Hindernisse verwenden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch vor Trainingsbeginn absolut sicher sein, dass die Verletzungsgefahr so gering wie möglich gehalten wird.

Höhe ist wichtiger als Weite

Ein Tipp noch: Für die Sportart Handball sind große Sprunghöhen erforderlich. Dies sollte auch beim Training beachtet werden. Die Sprungweite ist dabei nur zweitrangig.

Robert Nowacki