Handballtraining Handballübungen


31. Mai 2013

Verschiedene Komponenten des Sprungwurfs trainieren (Sprungkraft)

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 11:21

Sprungkraft (Höhe)

Für einen gefährlichen Sprungwurf ist selbstverständlich eine hohe Sprungkraft unabdingbar. Dabei sollte der Übungsleiter stets im Auge behalten, dass bei Sprungkraftübungen für Rückraum- und Kreisspieler die Sprunghöhe das entscheidende Kriterium ist. Besonders gut lässt sich diese Art der Sprungkraft auf weicheren Untergründen trainieren.

Als Trainingsbeispiel dient folgende Übung. Die Rückraumspieler stehen auf den Halbpositionen. Zwei Mittelspieler stehen mit Ballkiste bei ca. 10 Metern Torentfernung. Bei 8-9 Meter Torentfernung werden Turnmatten in zentraler Position ausgelegt (s. Abb.1).

Der erste Mittelmann läuft ein Kreuz mit dem ersten Halbspieler, welcher nach Ballerhalt bis zu den Matten sprintet und auf einer dieser Matten den Sprungwurf Richtung Tor ausführt. Ein Zweimannblock soll dafür sorgen, dass der Schütze auch wirklich eine große Sprunghöhe erreichen muss, um den Ball aufs Tor zu bringen.

Der Wechsel soll so gespielt werden, dass der Werfer die Matte erreicht ohne den Ball prellen zu müssen. Nach dem Wurf spielt der zweite Mittelmann den nächsten Wechsel zur anderen Halbposition, usw. Hat ein Übungsleiter Matten mit verschiedenen Härtegraden zur Verfügung sollten die Untergründe für zunehmende Übungsschwierigkeit immer weicher werden.

Sprungkraft (Weite)

Im Gegensatz zu den Rückraumspielern, ist für Außenangreifer die Sprungweite die entscheidende Komponente für eine gute Wurfposition. Sie sehen sich keinem Block gegenüber den es zu überwerfen gilt, sondern müssen versuchen durch weite Sprünge in den Kreis bessere Winkel für ihre Torwürfe zu kreieren. Am einfachsten lässt sich dies durch die Vorgabe bestimmter zu überbrückender Sprungweiten beim Wurf von außen trainieren.

Beispielsweise kann der Trainer im Torkreis kleine Hürden aufstellen und die Spieler dann Von der Außenposition werfen lassen. Sie sollen dabei vor ihrem Wurf die jeweilige Hürde passiert haben (s. Abb. 2).

Um Verletzungen vorzubeugen kann man eine Matte zur Abmilderung des Falls nach dem Wurf im Kreis platzieren. Die Positionierung der Hürden ist stark von Spielklasse und individuellem Leistungsniveau abhängig und sollte zunächst möglichst tief angesetzt werden. Mit zunehmender Trainingsdauer und Sicherheit kann die erforderliche Sprungweite gesteigert werden.

Kombination aus Weite und Höhe

Gerade beim Training von Außenspielern lohnt es sich Sprunghöhen- und –weitentraining zu kombinieren und die Hürden nicht nur in ihrer Weite, sondern auch in der Höhe stetig zu steigern.

Robert Nowacki

4. September 2012

Trainingsübung zur Verbesserung der Genauigkeit des Sprungwurfes

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:57

Der Sprungwurf ist die wohl wichtigste Wurftechnik zur Erzielung eines Torerfolges im Handball. Gleichzeitig ist er koordinativ wesentlich schwieriger umzusetzen als ein Schlagwurf, da vom Werfer viel mehr Teilbewegungen für ein erfolgreiches Technikbild umzusetzen sind.

Eine der wichtigsten Parameter für den Torerfolg ist die Genauigkeit des Sprungwurfes. Im Folgenden wird eine einfache Übung zur Schulung der Wurfgenauigkeit sowohl für Außen-, als auch für Rückraumspieler veranschaulicht.

Wurfgenauigkeit mit exakten Zielvorgaben

Am besten lässt sich die Wurfgenauigkeit trainieren, indem die Spieler nach bestimmten Zielvorgaben werfen müssen. Dazu wird das Handballtor vor der Übung z.B. mit Springseilen in verschiedene Sektoren eingeteilt

Die Halbangriffsspieler verteilen sich mit dem Ball in ca. 12 Meter Entfernung vom Tor. Zwei Blockspieler (ca. 8 Meter Torentfernung) werden vom Trainer bestimmt. Die beiden ersten Angreifer laufen gleichzeitig mit dem Ball auf die Verteidiger zu und führen einen Sprungwurf auf den vorher bestimmten Sektor aus. Der Übungsleiter kann festlegen, welche Ecke der Block abdecken soll.

Liegt der Zielsektor in der Blockecke dürfen die Angreifer nicht am Blockspieler vorbeiwerfen, sondern müssen über den Verteidiger zum Abschluss kommen. Der Übungsleiter kann später dazu übergehen die Zielsektoren erst kurz vor dem Wurf laut anzusagen. So wird die Zeit sich auf das Ziel zu konzentrieren für den Angreifer enorm verkürzt und eine wettkampfähnliche Situation simuliert.

Auf ähnliche Art und Weise lässt sich auch Genauigkeitstraining für Außenspieler durchführen. Die Sektoren bleiben wie auch in der Rückraumübung bestehen. Auch das Prinzip bleibt das Gleiche, nur das von den Außenpositionen abgeschlossen wird.

Wurftraining mit Körperkontakt

Da im Wettkampf nur selten freie Wurfpositionen ohne direkten Einfluss des Gegners entstehen, kann der Übungsleiter zusätzlichen Körperkontakt bei den Wurfgenauigkeitsübungen integrieren. Hierfür wird die Landezone der Angriffsspieler mit einer Weichbodenmatte ausgelegt

Die Außenspieler bekommen von den Verteidigern einen leichten Rempler gegen den Körper und müssen versuchen trotzdem den anvisierten Sektor zu treffen. Die Übung für Rückraumspieler mit Körperkontakt durchzuführen empfiehlt sich nur in höheren Leistungsklassen. Hierbei sollten die Stöße der Verteidiger so dosiert sein, dass der Angreifer in der Lage ist die Balance zu wahren und auf den Beinen zu landen.

Robert Nowacki

11. Juni 2012

Verbesserung der Sprungkraft

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: admin – 09:37

Oft kommt vor allem im Amateurhandball das Training der spielnotwendigen konditionellen Fähigkeiten viel zu kurz da mehr Wert auf Technik, Taktik und Spiel gelegt wird. Für Spieler die gerne außerhalb der normalen Trainingszeiten etwas für ihre Sprungkraft tun wollen gibt es im Folgenden einige Tipps mit denen sich auf jeden Fall Verbesserungen erzielen lassen.

Trainieren gegen Widerstände

Besonders gut zur Verbesserung der allgemeinen Sprungkraft eignet sich das Arbeiten bei widrigen Bedingungen. Schließlich werden beim normalen Krafttraining auch Gewichte und dergleichen verwendet. Für das Sprungkrafttraining bieten sich hierbei vielfältige Möglichkeiten. Eine ist z.B. das Tragen von zusätzlichen Gewichten am Körper.

Hier hat die Sportartikelindustrie eine Reihe von Hilfsmitteln entwickelt. Am besten geeignet für das Sprungkrafttraining sind gewichtsverstärkte Westen oder Gewichtsmanschetten für die Fußgelenke. Es ist aber auch möglich sich natürliche Widerstände auszusuchen. So ist das Wasser von jeher als zuverlässig konstanter Widerstand beim Sprungkrafttraining geeignet.

Für Sprungkrafttraining im Wasser sollte man sich am besten im hüfthohen Wasser aufhalten. Eine dritte Möglichkeit für erschwertes Sprungkrafttraining besteht im Ausnutzen von weichen Untergründen. Durch ihre hohe Elastizität erschweren z.B. Sandböden oder Weichbodenmatten wie sie in den meisten Turnhallen zu finden sind das Springen erheblich. Auch hierdurch lässt sich das Training wesentlich effektiver gestalten. Der Grund für die höhere Wirksamkeit des Trainings gegen solche Widerstände ist, dass die Muskulatur zusätzlich zu den normalen Widerständen wie Körpergewicht und Schwerkraft noch stärker gefordert ist und deshalb schneller Anpassungserscheinungen (Verbesserungen) herbeigeführt werden können.

Die Stadt, der Wald und die eigene Wohnung als Trainingsort

Um ein gutes Sprungkrafttraining durchzuführen ist nicht unbedingt eine Sporthalle notwendig. Wer mit offenen Augen durch seine Umgebung läuft findet immer wieder Orte, die sich für ein ausgereiftes Sprungkrafttraining eignen. Besonders effektive „Trainingsgeräte“ sind Treppen jeglicher Art. An ihnen lassen sich enorm viele verschiedene Übungen durchführen.

Aber auch steile Berghänge, Parkbänke oder Baumstämme lassen sich als Hindernisse verwenden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch vor Trainingsbeginn absolut sicher sein, dass die Verletzungsgefahr so gering wie möglich gehalten wird.

Höhe ist wichtiger als Weite

Ein Tipp noch: Für die Sportart Handball sind große Sprunghöhen erforderlich. Dies sollte auch beim Training beachtet werden. Die Sprungweite ist dabei nur zweitrangig.

Robert Nowacki

30. April 2012

Trainingstipps zur Saisonvorbereitung im Handball (Wochen 1-4)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: admin – 11:19

In der Vorbereitung wird der Grundstein für eine gute Handballsaison gelegt. Vor allem die konditionellen Fähigkeiten verringern sich meist in der Spielpause. Deshalb sollten die ersten vier Wochen fast ausschließlich auf den schrittweisen Wiederaufbau der Kondition abzielen. Erst wenn dies geschehen ist sollte man beginnen gezielter im taktisch-technischen Bereich zu arbeiten. Nachfolgend wird ein kleiner Rahmenplan für die ersten vier Wochen der Saisonvorbereitung beschrieben.

WOCHE 1

Übungsleiter, welche die zeitlichen und lokalen Voraussetzungen besitzen, sollten undbedingt den Leistungsstand ihrer Mannschaft erfassen. Ein Leistungstest kann im Idealfall bereits in der ersten Trainingseinheit nach der Sommerpause durchgeführt werden. Dabei sollte hauptsächlich der konditionelle Leistungsstand der einzelnen Spieler erfasst werden, eventuell in Verbindung mit bestimmten sportartspezifischen motorischen Leistungsfähigkeiten. Jeder Trainer sollte selbst entscheiden mit welchen Tests er welche Fähigkeiten evaluieren möchte. Als Beispiele hierfür dienen u.a. 50m-, 100m-, 200m-, 400m-Sprints, Linienläufe (Schnelligkeit), Cooperlauf, Levelläufe (Ausdauer), Liegestütze, Klimmzüge, Sit-Ups, Weit-/Hochsprung (Kraft). Durch die Ergebnisse kann sich der Übungsleiter gut auf die kommenden Wochen und Trainingsmaßnahmen vorbereiten und auch gezielt auf die Einzelspieler eingehen.

WOCHE 2 und 3

In diesen beiden Wochen sollte vor allem allgemeines Konditionstraining erfolgen, so dass die Spieler die erforderliche körperliche Grundfitness für das Handballspiel erhalten. Nach Möglichkeit sollte in der Saisonvorbereitung auch häufiger und extensiver trainiert werden als während des Spielbetriebs. Dauer- und Intervallläufe, Krafttraining mit Medizinbällen und Antrittstraining sind exemplarische Trainingsinhalte während dieser Phase der Vorbereitung. Für Trainingseinheiten mit mehreren Schwerpunkten gilt: Schnelligkeitstraining immer zuerst (natürlich nach ausreichender Erwärmung) dann Krafttraining und am Ende der Einheit Ausdauertraining. Des Weiteren eignet sich diese frühe Saisonphase gut für Einzelgespräche mit den Spielern. Dies ist ein probates Mittel (gerade für neue Trainer) um die Stimmung der einzelnen Akteure aber auch das Mannschaftsklima, die Motivationslage und die Vorstellungen und Erwartungshaltungen des Teams auszumachen.

Woche 4

In der vierten Woche kann verstärkt auf handballspezifische konditionelle Fähigkeiten eingegangen werden. Übungen die zu Verbesserung der Wurf-, Sprungkraft, spielspezifischen Ausdauer und ähnlicher spezieller Fähigkeiten dienen sollten in dieser Phase im Vordergrund stehen. Dabei sollten die Trainingsinhalte einen spürbaren Bezug zum Handballspiel bekommen. Für das Training der sportspielspezifischen Ausdauer empfehlen sich z.B. Spiele wie Parteiball oder Handball mit modifizierten Regeln (z.B. verminderte Spielerzahl, vorgeschriebene Manndeckung, veränderte Spielfeldgröße).

Robert Nowacki