Handballtraining Handballübungen


7. Juli 2018

Saisonvorbereitung: Der Medizinball als zentrales Trainingsutensil

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:24

Medizinbälle sind einfache, aber vielseitig einsetzbare Trainingsgeräte, welche insbesondere in der Vorbereitung auf die neue Saison gerne genutzt werden. Nachfolgend zeigen wir euch eine exemplarische Trainingseinheit, welche die „etwas anderen“ Bälle in den Mittelpunkt stellt.

Erwärmung – Parteiball mit Medizinball

Für die Erwärmung wird mit Pylonen ein Spielfeld markiert und die Teilnehmer werden in drei Mannschaften eingeteilt (bei sehr großer Spielerzahl spielen sechs Mannschaften auf zwei Spielfeldern).

Im Spielfeld spielen zwei Mannschaften gegeneinander Parteiball. Ziel ist es, den Ball 10mal innerhalb der eigenen Mannschaft hin- und her zu passen ohne dass ein Spieler der gegnerischen Mannschaft einen Ballkontakt hat. Bei 10 erfolgreichen Pässen muss die verteidigende Mannschaft eine Strafaufgabe erledigen.

Die dritte Mannschaft läuft Runden um das Spielfeld (s. Abb. 1). Dabei trägt jeder Spieler einen Medizinball. Nach 20 Spielfeldumrundungen des dritten Teams, wechselt dieses auf das Spielfeld und übergibt die Medizinbälle an eine der beiden anderen Mannschaften, welche anschließend das Feld 20mal umrunden muss, usw.

Kreistraining mit Medizinbällen und eingestreuten Passübungen

Es wird ein Kreistraining mit Medizinbällen durchgeführt, wobei jede Station mit zwei Akteuren besetzt sein sollte.

Die in der Abbildung 2 dargestellten Übungen sind dabei folgende (Im Uhrzeigersinn beginnend von oben):
– Hockstrecksprung mit Medizinball in ausgestreckten Armen
– Medizinballhochhalte mit den Beinen,
– Kniebeuge mit Medizinball in Vorhalte
– Medizinballübergabe zum Partner aus dem Sit-Up, Liegestütze auf dem Medizinball

Nach jeder der genannten Übungsstationen folgt eine Passübung mit dem Ball (Schlagwurf links/rechts, Überkopfwurf, Druckpass, Schockpass links/rechts, Sprungwurf links/rechts). Pass- und Kraftübung werden demnach immer im Wechsel absolviert.

Die Übungszeit beträgt 45 Sekunden pro Station mit 30 Sekunden Pausenzeit. Der Ziekel sollte 2-3 Mal wiederholt werden.

Fahrtspiel: Laufschlange mit Medizinbällen

Die Spieler bilden eine Reihe. Der vorderste Spieler besitzt einen Medizinball. Die Reihe bewegt sich in gleichmäßigem Lauftempo auf einer festgelegten Bahn (ideal ist hier die Laufbahn eines Sportplatzes).

Der Medizinball wird während des Laufens nach hinten durchgespielt. Ist er beim letzten Spieler der Reihe angekommen sprintet dieser mit Ball im Slalom durch die anderen Mitglieder der Schlange (s. Abb. 3) bis zum Beginn der Reihe, von welcher der Ball erneut nach hinten gespielt wird usw.

Varianten
– Erschwerung (häufigere Sprints) durch zwei Medizinbälle/kleinere Gruppen
– Abwechselnde Durchführung mit Spielformen, ähnlich wie bei der Erwärmung

Autor: Robert Nowacki

10. März 2018

Komplexspiel zur Verbesserung von Wurfkraft und -genauigkeit für zwei bis drei Mannschaften

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 10:00

Im Folgenden beschreiben wir für euch einen Wettkampf, welcher sowohl auf die Schulung der Wurfgenauigkeit, als auch der Wurfkraft und Kräftigung der erforderlichen Muskulatur abzielt. Für das Grundspiel werden zwei Mannschaften benötigt. Besonders gut eignet sich die Übung für die Saisonvorbereitung und das Training im Jugendbereich.

Das wird benötigt

– Hand- und Medizinbälle (so viele wie möglich)
– Yogamatten, Reifen oder andere Gegenstände, die als Ziel geeignet sind
– Turnbänke (Anzahl entspricht der Teilnehmerzahl einer Mannschaft)
– Zwei Hallenhälften

Grundaufbau (s. Abbildung 1)

277 Komplexes Wurfspiel Genauigkeit+Kraft Abb. 1

Das Grundspiel setzt sich aus zwei unterschiedlichen Aufgabenstellungen zusammen. In einer Hallenhälfte werden die Yogamatten und Reifen auf dem Boden ausgelegt. Je mehr dieser Materialien ihr für diese „Ringarena“ zur Verfügung habt, desto besser. Jeder Spieler in der Ringarena benötigt einen Medizinball.

In der zweiten Hallenhälfte werden die Bänke platziert. Auf jede Bank werden fünf Medizinbälle verteilt. Diese Hallenhälfte ist der Schießstand.

Spielprinzip

Eine Mannschaft beginnt in der Ringarena, die andere am Schießstand. Jeder Spieler am Schießstand wählt sich eine der Bänke aus und versucht aus zuvor festgelegter Entfernung alle Medizinbälle mit Handbällen von der Bank zu werfen.

In der Ringarena müssen die Spieler gleichzeitig versuchen von außerhalb des Feldes (Begrenzung durch Grundlinie, Seitenlinien und Mittellinie des Handballfeldes) ihren Medizinball so zu Werfen/Stoßen/Schleudern, dass er auf einer der Matten aufkommt (erster Bodenkontakt entscheidend). Gelingt dies einem Spieler, so darf er die betreffende Matte vor seinem nächsten Wurf aus dem Spielfeld entfernen.

Das Spiel ist beendet, wenn die Mannschaft am Schießstand alle Medizinbälle von den Bänken geworfen hat. Im Anschluss zählt die Mannschaft in der Ringarena alle getroffenen Ziele und merkt sich die Zahl.
Danach werden die Ziele an beiden Stationen neu aufgebaut und die Aufgaben gewechselt. Sieger ist das Team, welches mehr Ziele in der Ringarena getroffen hat.

Ergänzungen zum Schießstand

Hat ein Spieler alle Medizinbälle abgeworfen, darf er einen Mitspieler, welcher noch nicht seine Bank „abgeräumt“ hat, unterstützen (Teamgedanke, Leistungsunterschiede sinnvoll nutzen). Die Wurftechnik kann vorgegeben werden. Werden zwei Runden gespielt, kann z.B. auch eine Runde mit Sprung- und eine mit Schlagwürfen absolviert werden. Im Jugendbereich können auch Kegel anstatt der Medizinbälle eingesetzt werden (Fokus auf Genauigkeit des Wurfes anstatt auf Kraft).

Ergänzungen zur Ringarena

Die Ziele können je nach Größe in unterschiedlicher Wertigkeit sein. Beispielsweise kann das Treffen von kleineren Reifen gegenüber den größeren Matten mit zwei Punkten belohnt werden. Da man durch den Gegner am Schießstand unter Zeitdruck steht, sollte alles in möglichst hohem Tempo absolviert werden (Sprinten zur Matte, zum Medizinball, zur Wurflinie zurück).

Trifft ein Spieler nicht bei seinem Wurf, kann eine Zusatzaufgabe verlangt werden bevor der nächste Wurf ausgeführt werden darf. Gerade im Bereich C-Jugend und jünger sollte die Wurfgenauigkeit wieder im Vordergrund stehen und daher mit normalen Handbällen an Stelle von Medizinbällen geworfen werden.

Variation: Spiel mit drei Teams

Das Spiel kann auch mit drei Teams durchgeführt werden. Hierbei spielen in der Ringarena zwei Mannschaften, welche jeweils an allen vier Seiten einen Kegel in ihrer Teamfarbe erhalten, neben welchem getroffene Ziele abgelegt werden müssen.

Somit spielt jedes Team in einem Zyklus zweimal in der Ringarena und einmal am Schießstand. Die beiden Stationen können auch gesondert als Einzelspiel durchgeführt werden, also mit zwei Schießständen (einer pro Team, wer zuerst fertig ist, gewinnt) oder der Ringarena mit oben genannter farblicher Unterscheidung.

Autor: Robert Nowacki

22. Juli 2017

Belastung spielerisch verpacken: „Schießstand“

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 11:01

Heute präsentieren wir euch eine weitere Spielvariante, welche insbesondere auf Schulung von Wurfkraft und -genauigkeit ausgelegt ist: Den Schießstand.

Vorbereitung

Zunächst werden die Teilnehmer in Mannschaften eingeteilt. Bis zu vier Leute können in einem Team spielen. Sind es 9 oder mehr Teilnehmer, sollten auch mehr Mannschaften gebildet werden, um die Belastungshäufigkeit hoch zu halten.

Jede Mannschaft benötigt einen Schießstand. Dieser besteht aus einer Turnbank und sechs in Abstand darauf liegenden Medizinbällen (3-4kg). Im Jugendbereich, vor allem bei den ganz Kleinen, sollten Hütchen an Stelle der Medizinbälle verwendet werden.

257 Schießstand Abb. 1

Die Turnbänke werden in unterschiedlichen Teilen der Halle aufgestellt. Bei zwei Mannschaften ist es sinnvoll die Bänke an gegenüberliegenden Seitenauslinien zu platzieren, bei vier Mannschaften kann das Ganze in einer Art Quadrat angeordnet werden.

Zudem wird eine Abwurflinie markiert, welche nicht überschritten werden darf. Im Idealfall befinden sich hinter den Bänken Wände, sodass geworfene Bälle nicht zu weit wegfliegen, sondern eher zurückprallen und schnell wieder verfügbar sind (s. Abbildung 1).

Spielprinzip

Ziel einer jeden Mannschaft ist es, in einem vorgegebenen Zeitfenster so viele Medizinbälle wie möglich durch Schlagwürfe von der Bank zu befördern. Hat ein Team die Bank komplett „abgeräumt“, darf es alle Medizinbälle wieder auflegen und von vorne beginnen.

Es wirft immer ein Spieler (in Mannschaften mit drei Mitgliedern) oder zwei Spieler jeder Mannschaft (in Viererteams). Die Spieler, welche nicht an der Reihe sind, sind dafür zuständig die geworfenen Bälle einzusammeln.
Gewonnen hat das Team mit den meisten „Abschüssen“.

Möglichkeiten der Belastungssteuerung

Wurfanzahl: Ist das Ziel die Wurfkraft bzw. Wurfkraftausdauer sollten möglichst viele Würfe hintereinander erfolgen. Sinnvoll sind vier bis acht Würfe in Folge.
Spielzeit: Je länger die Spielzeit, umso höher der Fokus auf Ausdauer. Ein Spiel sollte zwischen drei und fünf Minuten gehen
Wiederholungszahl: Es sollten mindestens 2-3 Spiele pro Einheit erfolgen.

Variationsmöglichkeit für unterschiedliche Wurftechniken

257 Schießstand Abb. 2

Ist nicht der Schlagwurf, sondern z.B. der Sprung- oder Unterarmwurf zentrales Thema einer Übungseinheit, kann das Schießstand-Spiel darauf angepasst werden. Anstatt eine Abwurflinie zu markieren, kann man z.B. beim Thema Sprungwurf Hürden aufstellen, welche vor jedem Wurf übersprungen werden müssen (s. Abbildung 2). Für den Unterarmwurf bietet sich die Variante Turnkästen aufzustellen und Würfe um diese herumzuziehen.

257 Schießstand Abb. 3

Zudem sollte darauf geachtet werden die Übung für unterschiedliche Wurfhöhen durchzuführen. Dies kann ganz einfach geschehen, indem mehrere Turnbänke übereinandergestapelt werden (s. Abbildung 3). Bei drei Spielrunden beginnt man beispielsweise im untersten Stockwerk und in jedem Durchgang wird ein Stockwerk dazu gebaut. Weiterhin kann durch unterschiedliche Wurfentfernungen die benötigte Wurfkraft und -genauigkeit variiert werden (5-10 Meter).

Autor: Robert Nowacki

20. Mai 2017

Saisonvorbereitung an der frischen Luft – Die örtlichen Gegebenheiten zu Nutze machen

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:48

Viele Trainer gehen für den konditionellen Anteil der Saisonvorbereitung mit ihren Schützlingen lieber an die frische Luft als in der überhitzten Turnhalle zu arbeiten. Dadurch fällt natürlich die Nutzung einiger Trainingsutensilien weg bzw. wird erschwert.

Dennoch geben auch die einfachsten Freiluftsportstätten vielfältige Möglichkeiten der Trainingsgestaltung. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele aufgeführt werden.

Training im Sand: Die besondere Beschaffenheit von Beach- und Spielplätzen

Ein idealer „Trainingspartner“ für die Saisonvorbereitung unter freiem Himmel ist Sand. Aufgrund seiner Nachgiebigkeit sorgt Sand besonders im Gebiet der Verletzungsprophylaxe für gute Grundlagen. Die Unberechenbarkeit eines sandigen Untergrundes schult die koordinativen Fähigkeiten, vor allem Gleichgewicht und Reaktion. Zudem kann die Sensomotorik durch die erhöhten Anforderungen an muskuläre Mikrobewegung zur Stabilisation verbessert werden.

Weiterhin erhalten Trainingsinhalte im Sand wesentlich höhere Intensität, da nur ein Teil der aufgewendeten Bewegungsenergie tatsächlich in Energie umgesetzt wird. Lauf- und Sprungstaffeln eignen sich daher besonders, sowohl für das Training der Ausdauerleistungsfähigkeit, als auch für die Explosivität.

Ideal sind Beachvolleyballplätze. Dort können Parteiballvarianten, Staffeln oder Kräftigungsübungen (z.B. das Zuwerfen eines Medizinballes über das Volleyballnetz) zusätzliche Trainingsreize zugefügt werden.

Auch Sandspielplätze eignen sich für die „Zweckentfremdung“ zum Training, aber natürlich nur dann, wenn keine Kinder vom Spielen abgehalten werden (denkt an die motorische Grundausbildung der Handballer von morgen ;).

Training auf dem Sportplatz „Aus wenig viel machen“

Auch wenn ein normaler Sportplatz außer zwei Fussballtoren und einer Laufbahn vielleicht nicht viel zu bieten hat, gibt es auch hier Möglichkeiten, welche jede Saisonvorbereitung bereichern können. In Dreiergruppen kann z.B. ein intensives Medizinballwerfen erfolgen.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 1

Dazu stellen sich drei Spieler mit einem Medizinball wie in der Abbildung dargestellt auf und werfen sich über die Torlatte mit Druckpässen den Ball zu. Nach jedem Wurf wird dem Ball nachgelaufen und zwar um das Tor herum. Natürlich kann das Ganze auch mit mehr Spielern durchgeführt werden.

Die aufgezeichneten Linien eignen sich zudem meist für extensive Linienläufe. Hier kann der Übergang von der Grundlagenausdauer zum Schnelligkeitstraining gut umgesetzt werden.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 2

Ein Beispiel: Die Spieler starten an der Grundlinie, laufen zur Kante des 5-Meter-Raumes und zurück (Abbildung 2: blau), dann zur 16-Meter-Raumbegrenzung und zurück zu 5 Meter (rot), dann zur Mittellinie und zurück zur 16 Meterlinie (schwarz), schließlich zur gegenüberliegenden Grundlinie im Vollsprint (weiss).

Auch hier kann eine gewisse Handballspezifik eingebaut werden, indem die Läufe paarweise mit Zuspielen des Balles durchgeführt werden. Auch Wettkämpfe gegeneinander sind möglich. Eine Gruppe versucht gemeinsam möglichst viele Liegestütze, Sit-Ups, Burpees, etc. zu schaffen, während die andere Gruppe die Linienläufe absolviert.

Autor: Robert Nowacki

27. November 2015

Zirkeltraining mit Turnbänken (Teil 2)

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: KaiDittrich – 13:11

Übung 4: Dips – Triceps Brachii

Der Übende setzt sich zunächst auf die Bank und legt die Hände mit den Handflächen auf die vordere Kante der Bank. Die Fingerspitzen zeigen zu den Füßen, die Ellenbogen nach hinten. Anschließend geht der Übende mit den Füßen in kleinen Schritten nach vorn, sodass das Gesäß nach vorne rutscht und lediglich noch die Hände auf der Bank positioniert sind. Die Beine werden gestreckt das Gesäß und die Bachmuskulatur angespannt.

Die Grundübung aus dieser Position heraus besteht im Beugen der Ellenbogen, sodass sich Gesäß und Oberkörper Richtung Fußboden absenken, diesen allerdings nicht berühren. Die Hände an der Bankkante und die Fersen auf dem Boden sind die einzigen Körperteile, welche Kontakt zu festem Untergrund haben. Durch die Streckung der Arme wird der Oberkörper wieder angehoben.
Im folgenden Video wir die Ausführung genauer dargestellt:

Übung 4: Tipps und Varianten

Dips trainieren die Kraftausdauer. Somit ist es ratsam die einzelnen Wiederholungen nicht mit maximaler Geschwindigkeit auszuführen, sondern sich Zeit bei der Ausführung zu lassen.
Ein erhöhter Schwierigkeitsgrad kann erreicht werden, indem beispielsweise die Fersen auf einen wackeligen Untergrund (weiche Matten, Balance Boards) oder sogar von einem Partner leicht über dem Boden gehalten werden.

Übung 5: Partnerzuspiele auf umgekippter Bank – Koordination

Die Turnbank wird mit der Sitzfläche nach unten gekippt, sodass die wesentlich schmalere Standfläche nach oben zeigt (s. Abb. 1). Zwei Turnbänke sollten sich im Abstand von 3 bis 5 Metern gegenüberstehen.

Die beiden Partner stehen sich auf je einer der Bänke gegenüber. Jedes Paar benötigt einen Medizinball. Es werden Schlagwurfpässe zwischen den Partnern hin und her gespielt. Dabei ist jeweils das, dem Wurfarm entgegengesetztes Bein als Standbein auf der Bank tätig, während das andere Bein permanent in der Luft befindlich ist. Die Partner versuchen, trotz der erhöhten koordinativen Anforderung das Gleichgewicht auf der Bank zu wahren und saubere Schlagwurfpässe zu spielen.

Übung 5: Tipps und Varianten

Für Übung 5 sind zahlreiche Variationsmöglichkeiten denkbar, angefangen bei unterschiedlichen Wurftechniken (Druck-, Überkopfpässe) bis hin zu zusätzlichen Aufgaben (z.B. Ballkreisen um die Hüfte oder durch die Beine) oder auch das Passen mit zwei Bällen gleichzeitig pro Paar. Zu beachten ist auch hier die stabile Körperhaltung, d.h. kein Hohlkreuz bei Wurf- oder Fangbewegungen, sondern eine permanent aufrechterhaltene Ganzkörperspannung.

Übung 6: Beinheben über Bank – gerade und schräge Bauchmuskulatur

Der Übende setzt sich auf den Boden vor einem Bankende. Der Oberkörper ist frontal zur Bank gewandt. Die gestreckten Beine liegen links oder rechts neben der Bank (= Oberkörper vor, Unterkörper neben der Bank).

Mit Übungsbeginn werden die Beine angehoben und in möglichst gestreckter Position über die Bank gehoben, jedoch nicht auf der anderen Seite abgesetzt, sondern einige Zentimeter über dem Boden in ihrer Bewegung angehalten und wieder auf die andere Seite der Bank gehoben.

Die Beine bewegen sich demnach in halbkreisförmiger Bahn über das Kopfende der Bank hin und her ohne jedoch zwischendrin abgesetzt zu werden.

h3>Übung 6: Tipps und Variationen

Die Hände können wahlweise genutzt werden um den Oberkörper nach hinten abzustützen oder vor der Brust verschränkt werden, was eine Erschwerung darstellt. Der Oberkörper sollte so aufrecht wie möglich gehalten werden.

Eine Neigung des Oberkörpers nach hinten vereinfacht die Übung deutlich. Durch zusätzliches Gewicht (z.B. Manschetten an den Beinen oder Knöcheln) kann die Übung ebenfalls erschwert werden.

Autor: Robert Nowacki

20. November 2015

Zirkeltraining mit Turnbänken (Teil 1)

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: KaiDittrich – 11:43

Nicht jede Turnhalle besitzt eine hochwertige und vielseitige Ausstattung an Trainingsutensilien. Dies schränkt häufig die Möglichkeiten des Übungsleiters ein. Turnbänke gibt es jedoch eigentlich in jeder Sporthalle und wir zeigen euch im Folgenden einen kleinen Zirkel, in dem nur Turnbänke als Trainingsgeräte eingesetzt werden.

Grundlegende Vorbereitungen

Die Teilnehmer sollten sich vor Beginn des Zirkels in Paaren zusammenfinden. Jedes Paar benötigt seine eigene Turnbank. Zusätzlich benötigen beide Partner noch einen Handball. Die Übungszeit pro Runde sollte zwischen 30 und 45 Sekunden betragen, die Pausenzeit nicht mehr als 30 Sekunden. Für einen effektiven Trainingsreiz sollten je nach Fitnessstand 2-4 komplette Übungsdurchgänge erfolgen.

Übung 1: Liegestütze – Brustmuskulatur und Ganzkörperstabilisation

Die Übenden führen Liegestütze auf den Turnbänken aus. Dabei sind die Füße auf den Bänken und die Hände auf dem Boden (s. Abb. 1). Dies stellt eine Erschwerung im Vergleich zu normalen Liegestützen dar, da der Körperscherpunkt nach vorn verlagert und das zu stemmende Gewicht dadurch erhöht wird.

Übung 1: Tipps und Variationen

Enge Liegestütze: Dies bedeutet, dass die Ellenbogen so nah wie möglich am Oberkörper entlanggeführt werden und nicht nach außen weggeknickt werden. Dies führt zu einer höheren Beanspruchung des Triceps Brachii (Oberarmrückseite).

Erleichterung Hände auf der Bank: Gerade im Jugend- und unterem Damentrainingsbereich, wo das Kraftdefizit zu große für die Ausführung der Übung sein kann, bietet es sich an die Füße auf den Boden und die Hände auf die Bank zu stützen. Durch die Umverteilung des Körperschwerpunktes wird die Übung somit vereinfacht.

Übung 2: Einbeinsprünge – Sprungkraftausdauer, Kräftigung Oberschenkestrecker

Die Übenden stellen sich mit dem Gesicht zur quer stehenden Bank (s. Abb. 2) und stoßen sich einbeinig von der Bank in die Luft ab. Nach jedem Sprung wird das Bein gewechselt. Das Sprungbein wird dabei komplett durchgedrückt und es wird versucht sich maximal in die Höhe zu befördern.

Bereits in der Luft wird dabei das Sprungbein ausgetauscht, sodass man bspw. nach einem Sprung mit dem linken Bein mit dem rechten Fuß wieder auf der Bank landet, um sich direkt wieder mit dem linken Bein abzudrücken.

Übung 2: Tipps und Variationen

Medizinball halten: Eine Erschwerung kann durch die Hinzunahme eines Medizinball erfolgen. Dabei muss der Medizinball während der kompletten Übung in nahezu gestreckter Armhaltung über dem Kopf gehalten werden.

Koordination mit Handball: Ein Handball wird nach jeder Landung unter dem neuen Sprungbein von einer Hand in die andere gereicht. Der Ball wird dabei immer von Oberschenkelinnenseite nach Oberschenkelaußenseite gereicht.

Übung 3: Bankdrücken – Rückenstrecker, Schultergürtelmuskulatur

Die Übung wird paarweise durchgeführt. Die Partner versuchen die Bank synchron in die Luft zu stemmen. In der Ausgangsposition liegt die Bank leicht auf der Brust beider Teilnehmer auf (Partner sollten annähernd gleiche Körpergröße aufweisen).

Anschließend wird die Bank durch die Streckung beider Arme über Kopfhöhe gestemmt. Wichtig hierbei ist, dass die Partner hierfür nicht ins Hohlkreuz gehen. Während der ganzen Übung muss der komplette Körper unter Spannung stehen.

Übung 3: Tipps und Variationen

Erschwerungen:
– Übungsausführung im Sitzen
– Übungsausführung mit nach unten gedrehter Sitzfläche (Schwerpunkt der Bank ist verlagert)

Erleichterungen:
– Abwechselndes anstatt gleichzeitiges Stemmen der Bank

Autor: Robert Nowacki

18. August 2015

Saisonvorbereitung – Komplexer Übungsparcours Teil 2 (Sprungkraft, Oberkörperkräftigung, Verletzungsprophylaxe)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 09:18

Aufbau Bahn 3

Für Bahn 3 werden zwei Turnbänke in kurzem Abstand hintereinander aufgestellt (s. Abbildung 1). Dahinter wird zudem eine Hochsprungmatte der Länge nach auf den Boden gelegt

Durchführung Bahn 3: Sprungkraft, Reaktivkraft

Auf den Bänken werden in hoher Frequenz beidbeinige Sprünge absolviert. Dabei steht der Übende vor dem Sprung etwas breitbeinig, sodass sich die Bank zwischen seinen leicht gegrätschten Beinen befindet und die Füße jeweils rechts und links von der Bank auf dem Boden aufgesetzt sind. Der Übende springt gleichzeitig mit beiden Füßen ab und schließt die gegrätschten Beine, sobald seine Sprunghöhe die Höhe der Bank übersteigt, sodass er mit beiden Füßen auf der Bank landen kann.
Nach minimaler Kontaktzeit beider Füße auf der Bank springt der Übende in die Ausgangsposition zurück, aus welcher er ebenfalls nach kürzester Bodenkontaktzeit den nächsten Sprung ausführt. Jeder Sprung soll zudem einen kleinen Raumgewinn nach vorne erzielen, sodass sich der Ausführende in kleinen Schritten vom einen Ende der Bank zum anderen bewegt. Die kurzen Bodenkontaktzeiten sind hierbei das wichtigste, da nur so reaktive Sprungbelastungen möglich sind.
Über die Weichbodenmatte bewegt sich der Übende anschließend mit kurzen hochfrequenten Schritten im Kniehebelauf. Auch hier wird dank des Energieverlustes durch die Matte ein erhöhter Trainingsreiz gesetzt.

Aufbau Bahn 4

Die Strecke der vierten Bahn wird zunächst mit zwei Pylonen abgesteckt (Länge ca. 15-20 Meter). Am An der Startpylone werden einige Medizinbälle (etwa entsprechend der Anzahl aller Teilnehmer) abgelegt.

Durchführung Bahn 4: Explosivkraft, Koordination, Stützkraft

Am Startkegel angekommen nimmt der Übende einen Ball auf und führt Strecksprünge aus der Hocke aus. Die Sprünge sollen dabei auf Erzielung einer maximalen Höhe ausgelegt werden. Zudem ist ein kleiner Weitegewinn ebenfalls erforderlich. Nach jeder Ladung wird umgehend wieder in die hockende Ausgangsposition gegangen und der nächste Sprung vorbereitet.
Am Endkegel angekommen bewegt sich der Übende gehend zurück zum Startkegel. Währenddessen wird der Medizinball mit den Händen in einer achtförmigen Bahn zwischen den Beinen hindurchgerollt (s. Abbildung 2).

Erneut am Startkegel angelangt legen die Übenden ein letztes Mal den Weg zur Endpylone im Krebsgang (Medizinball wird vorher wieder am Startkegel abgelegt) vorwärts zurück. Im Anschluss daran beginnt umgehend ein neuer Durchgang auf Bahn 1.
Autor: Robert Nowacki

19. Oktober 2012

Integration des Medizinballs in Konditions- und Koordinationstraining

Kategorie: Grundlagentraining,Koordination,Wurftraining – Autor: admin – 15:31

Der Medizinball gehört zu den ältesten bekannten Hilfsmitteln der Trainingsgestaltung. Trotzdem hat er sich einen Ruf als effektives Trainingsgerät bewahrt. Vor allem im Handballtraining lässt er sich vielseitig verwenden und mit anderen Übungen problemlos kombinieren.

Wurfkrafttraining

Medizinbälle eignen sich sehr gut zur Verbesserung der individuellen Schnellkraft beim Werfen. Um diese zu trainieren lässt der Trainer einfach verschiedene Wurfübungen mit dem Handball und direkt im Anschluss mit dem Medizinball durchführen.

Linienläufe

Linienläufe sind ein allgemein bekanntes Trainingsmittel, mit dem sich sowohl Komponenten der Ausdauer-, als auch der Schnelligkeitsfähigkeit trainieren lassen. Mit dem Medizinball könnte z.B. ein fünfstufiges Pyramidentraining durch Linienläufe absolviert werden. Die Spieler absolvieren den ersten Lauf mit 50 Prozent, den zweiten mit 75 Prozent, den dritten mit 100 Prozent, den vierten wieder mit 75 Prozent und den letzten mit 50 Prozent ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit.

Dabei wird der Medizinball beim Laufen nach vorne mit gestreckten Armen über dem Kopf gehalten und beim Laufen nach hinten mit gestreckten Armen vor dem Körper.

Gleichgewichts- und Stabilisationstraining

Die Übenden werden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 führt die Gleichgewichtsübung, z.B. das Balancieren über oder auf einer Turnbank durch. Die Spieler der Gruppe 2 werfen den Mitgliedern der ersten Gruppe die Medizinbälle hart zu. Diese müssen sicher gefangen werden, ohne dass die betreffenden Spieler das Gleichgewicht verlieren.

Komplextraining Beinarbeit – Sprintfähigkeit

Vor Übungsbeginn wird je ein Kasten mit einigen Medizinbällen an diagonal gegenüberliegenden Ecken des Spielfeldes platziert (s. Abb.1). Die Spieler verteilen sich gleichmäßig an den beiden Ecken. Zu Beginn schnappen sich die ersten Spieler jeder Spielfeldseite einen Medizinball aus ihrer Kiste und laufen mit Side-Steps den Torkreis bis zur anderen Außenposition ab.

Dort angekommen starten sie einen Maximalsprint Richtung gegenüberliegendes Tor und legen ihren Ball im dort befindlichen Kasten ab. Anschließend stellen sie sich dort erneut in der Spielerreihe an. Nach Übungsbeginn startet ein Spieler, sobald sein Vordermann die Side-Step Übung am Kreis beendet hat. Der Trainer bestimmt auf welche Art (über Kopf, vor oder hinter Körper, etc.) der Ball von den Spielern getragen werden soll.

Robert Nowacki