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13. Mai 2016

Saisonendspurt in der stärksten Liga der Welt

Kategorie: News – Autor: KaiDittrich – 11:35

Mit einem Paukenschlag am vergangenen Mittwoch wurde die Schlussphase des Meisterschaftskampfes in der ersten Handballbundesliga eingeleitet. Der THW Kiel, bis dahin punktgleich mit Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen, verlor beim SC Magdeburg mit 28:29. Für viele eine Vorentscheidung im Rennen um den Meistertitel. Fakt ist aber, dass drei bzw. vier Spieltage vor Schluss den Tabellenführer nur ein (SG Flensburg-Handewitt) bzw. zwei Punkte (Kiel) von den Verfolgern trennen.

Spannung dank hoher Leistungsdichte

Der Sieg des SC Magdeburg über den THW Kiel steht dabei stellvertretend für das, was die selbsterklärte stärkste Liga der Welt seit einigen Jahren auszeichnet. Die Leistungsdichte der Liga ist in den vergangenen Spielzeiten stetig gewachsen.

Dabei sah es 2012 noch danach aus, dass sich auf Jahre hinaus ein ähnliches Bild ergeben könnte, wie es aktuell z.B. in der ersten Fußballbundesliga vorzufinden ist. Damals gelang dem THW Kiel der Gewinn der Meisterschaft ohne einen einzigen Punktverlust. Doch in den Folgejahren holten insbesondere die Verfolger aus Flensburg und von den Rhein-Neckar Löwen maßgeblich auf und sorgten für spannende Meisterschaftskämpfe.

Rhein-Neckar Löwen auf Meisterschaftskurs

In dieser Saison sieht es dabei tatsächlich so aus, als ob den „Löwen“ der absolute Durchbruch gelingt und der erste Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte scheint nur Formsache. Drei Spiele haben sie noch zu absolvieren, keines davon gegen ein absolutes Spitzenteam.

Flensburg und Kiel hingegen treffen an diesem Wochenende noch aufeinander. Ein Ausrutscher der Löwen in den letzten drei Spielen wird höchstwahrscheinlich nur dann noch von Bedeutung sein, wenn Flensburg diese Partie für sich entscheiden kann, da der THW ein deutlich schlechteres Torverhältnis besitzt als die Löwen.

Das Restprogramm der Meisterschaftsanwärter

Rhein Neckar Löwen: HSG Wetzlar (A), TSV Hannover-Burgdorf (H), TUS N-Lübbecke (A)
SG Flensburg-Handewitt: THW Kiel (A), THSV Eisenach (H), TVB Stuttgart (A), Bergischer HC (H)
THW Kiel: Flensburg (H), MT Melsungen (A), THSV Eisenach (A), TVB Stuttgart (H)

Die Liga wächst zusammen

Die Gründe für die Veränderung der Leistungsabstände in der DKB HBL sind vielfältig. Zum einen war der THW Kiel natürlich mit dem Ausfall zahlreicher Leistungsträger in dieser Saison stark gebeutelt.
Doch wenn man sich ansieht gegen welche Teams die vermeintlichen Spitzenvereine der Bundesliga ihre Punkte ließen muss man feststellen, dass nicht nur die direkten Verfolger des THW in den letzten Jahren einen Schritt nach vorne gemacht haben, sondern dass die Bundesliga an sich wesentlicher homogener geworden ist, was die Leistungsdichte angeht.

Dies beginnt schon bei den Aufsteigern. Vor einigen Jahren noch war der Schritt von der 2. in die 1. Bundesliga fast schon gleichbedeutend mit dem direkten Wiederabstieg. Nur selten waren die Aufsteiger mehr als nur Punktelieferanten. In diesem Jahr wird nur einer der Aufsteiger direkt wieder in die zweite Bundesliga abrutschen, auch begünstigt durch den Lizenzverlust des HSV Hamburg.

Der SC DHfK Leipzig hat sich sogar auf Anhieb einen Platz im Tabellenmittelfeld gesichert und könnte am Standort Leipzig in den nächsten Jahren zu einer neuen Konkurrenz für die ambitionierten Teams der Liga heranwachsen, ähnlich dem Vorbild der Füchse aus Berlin.

Mit dem SC Magdeburg gewann eine Mannschaft aus dem vermeintlichen Tabellenmittelfeld den DHB-Pokal und ärgerte zudem mehrfach die Spitzenteams. Mit Wetzlar und Melsungen haben zwei Vereine wohl endgültig den Sprung aus dem Mittelmaß in die Europapokalplätze geschafft und mehrfach bewiesen, dass sie auch mit den ganz Großen mithalten können.
Die HSG Wetzlar verkörpert dabei auch die wiedererstarkte Generation junger deutscher Handballspieler, welche für den Überraschungserfolg des DHB bei der vergangenen EM verantwortlich war.

Die stärkste Liga der Welt

Eine spannende Saison neigt sich also dem Ende zu. Aus gesamtdeutscher Sicht hofft man natürlich noch auf den THW Kiel in der Championsleague und Frisch Auf! Göppingen im EHF-Cup sowie eine Fortsetzung der tollen Leistungen des Nationalteams bei den olympischen Spielen.
Schon jetzt können wir aber sagen, dass die diesjährige Bundesligasaison wieder allerhand zu bieten hatte und der Titel „stärkste Liga der Welt“ nach wie vor absolute Berechtigung besitzt.

Autor: Robert Nowacki