Handballtraining Handballübungen


15. April 2015

Kreuzen zwischen Rückraum- und Außenspielern – Übungsbeispiel

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 09:34

Basisübung: Wurf aus einfachem Kreuz Halb-Außen (s. Abbildung 1)

Für die Übung benötigt werden zwei Blockspieler auf den Halbverteidigerpositionen. Die Linkshänder verteilen sich auf RR und RA, die Rechtshänder auf RL und LA. Der erste RR hat einen Ball, der erste RL zunächst nicht. Alle anderen Spieler auf die auf den Halbpositionen anstehen haben ebenfalls einen Ball.
RR spielt den Ball zu RL, welcher direkt seinen Außenspieler holt (blauer Laufweg), welcher nach Ballerhalt mit einem Sprungwurf gegen den Blockspieler abschließt. Anschließend wir die Übung auf der rechten Seite wiederholt.

Die Übung soll vor allem dazu dienen, den Außenspielern die Basisbewegung des Kreuzens mit dem Rückraum zu erlernen. Der Außenspieler startet bereits kurz bevor der Halbspieler überhaupt den Ball fängt um in einem großen Bogen anzulaufen, sodass er gerade Richtung Tor stoßen kann (roter Laufweg).

Erweiterung: Entscheidung im 3 vs. 2

Für die Erweiterung der Basisübung werden zwei Abwehrspieler auf beiden Angriffsseiten benötigt. Ein Spielbereich wird gemäß der Abbildung 2 mit Pylonen begrenzt. Ein Zuspieler wird auf Rückraum Mitte mit Ballkiste platziert. Es wird mindestens ein Kreisläufer benötigt.
Nach Pass des Zuspielers holt der Rückraumhalbe seinen Außenspieler und geht anschließend in die Sperre gegen den Außenverteidiger. Der Außenspieler geht wie in der Basisübung auch Richtung Tor und entscheidet anhand des Verhaltens der beiden Verteidiger, welche Aktion er ausführt.
Im Folgenden gibt es einige Szenarien nebst Lösungsansätzen. Diese sind jedoch auch in Anbetracht der Stärken und Schwächen des Außenspielers einzusetzen und sollten eher als Empfehlung gelten. Wichtig ist, dass die Außenspieler lernen die Situationen zu erkennen und bestmöglich darauf zu reagieren.

Szenario 1: Halbabwehrspieler bleibt defensiv und kreisorientiert
Lösung: Wurf aus dem Rückraum (möglichst Blockecke)
Szenario: 2 Abwehrspieler geht früh raus auf den kreuzenden Außen
Lösung 1: Kreisanspiel Tipppass (sofern der Außenverteidiger die Sperre umläuft)
Lösung 2: Anspiel des auflösenden Halben (sofern Außenverteidiger sich deutlich sperren lässt
Szenario 3: Halbverteidiger verteidigt im Raum zwischen Kreisspieler und kreuzendem Außen
Lösung: Offensivsperre von Kreisläufer gegen Halbverteidiger = Chance zum Durchbruch/Sperre absetzen

Erweiterung auf 6vs. 6

Wettkampfnah lässt sich die Übung auch auf das 6 vs. 6 übertragen, indem aus dem Spiel mit zwei Kreisläufern immer wieder der Wechsel zwischen Halb und außen forciert wird.

Autor: Robert Nowacki

8. April 2015

Kreuzbewegung zwischen Rückraum- und Außenspielern – Anwendungsbeispiele

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 09:19

Zumeist wird das Kreuzen als angriffstaktische Auftakthandlung zwischen den Rückraumspielern angewendet. Allerdings sieht man immer häufiger auch, dass Rückraumspieler mit ihren Außenspielern Wechsel laufen. Wir wollen einmal genauer beleuchten wann sich solche Wechsel besonders anbieten. Unabhängig davon bilden diese Wechsel eine Erweiterung des Repertoires an Auftakthandlungen und sollten von jeder Mannschaft beherrscht werden.

Kreuzen bei offensiven Außenverteidigern

Immer wieder gibt es Mannschaften, die versuchen durch offensives Agieren gegen die Außenangreifer die Druckentwicklung der angreifenden Mannschaft einzugrenzen. Die Außenspieler werden dabei meist von ihren direkten Gegenspielern bis 9-10 Meter Torentfernung begleitet, sodass diese keine Bälle von ihren Mitspielern erhalten und eine Anzugsbewegung über die Außenposition nicht möglich ist.
Diese Abwehrvariante lässt sich aushebeln, indem die Halbspieler in die vorhandenen Lücken zwischen Außenverteidiger und Halbverteidiger stoßen und den Ball auf den kreuzenden Außenangreifer abzulegen (s. Abbildung 1).
Der Rückraumhalbe sperrt den Außenverteidiger. Somit hat der Außenangreifer nach dem Erhalt des Balles viel Platz für ein Eins-Gegen-Eins oder einen Distanzwurf gegen den isolierten Halbverteidiger hat. Auch ein Kreisanspiel oder Sperre absetzen mit den Halben ist möglich genauso wie das Weiterspielern des Balles zu Rückraum Mitte.
Die Variante kann auch für einen Wechsel von Rückraum Mitte mit dem Außenspieler angewendet werden. Der Halbspieler auf der betreffenden Seite muss dann parallel mit verschieben um als Anspielstation über die Rückraum Mitte Position kommen zu können.

Agieren im 4:2 Angriff

Auch im Angriffsspiel mit zwei Kreisläufern ist das „Holen“ von Außenspielern ein effektives Mittel. Durch das Fehlen eines Rückraumspielers ist das Entwickeln von Angriffsdruck wesentlich schwieriger. Häufig werden dabei im 4:2 auch Rückraumspieler auf den Außenpositionen platziert, um die Abwehr mit Wechseln zwischen Halb- und Außenspielern auszuhebeln.
Durch das Wegsperren des Außenverteidigers durch den Halbspieler entsteht zumeist eine 2:2 Situation zwischen Halbverteidiger und Innenblockspieler auf der einen, und Außenangreifer und Kreisspieler auf der anderen Seite. So kann das im 4:2 benötigte Kleingruppenspiel wesentlich wirkungsvoller angewendet werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Außenspieler eine gute Entscheidungsfindung besitzt.

Verschiebt die gegnerische Abwehr sehr kompakt auf die Ballseite, so kann der Ball einfach zum Gegenüberliegeneden Halbspieler weitergeleitet werden, welcher dann seinerseits viel Platz für das Spiel in der kleinen Gruppe zur Verfügung hat.

Autor: Robert Nowacki

28. Januar 2014

Komplexe Passübungen

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 10:15

Die folgenden Übungen verbinden Elemente des Kreuzens, Parallelstoßens und Kreisspiels. Die Spieler sollen schnell hintereinander verschiedene Techniken und Spielsituationen bewältigen.

Übung 1 (Mittelposition)

Für die Übung werden alle Angriffspositionen besetzt. Zwei Pylonen beschränken den Wurfwinkel für die Außenspieler. In der Abwehr werden zwei Blockspieler im Zentrum benötigt. Auf den Außenpositionen und der Mittelposition werden Ballkisten aufgestellt (s. Abb. 1).

Der Hauptübende ist RM (weißes Trikot/schwarze Laufwege in der Abbildung 1). Er beginnt mit dem Ball ein Kreuz mit RR zu laufen, der über den Block abschließt. RM erhält anschließend einen Ball von RA, stößt zwischen die Abwehrpositionen 1 und 2 und legt den Ball wieder auf RA, welcher mit Sprungwurf abschließt. RM läuft zurück auf seine Ausgangsposition, holt einen Ball aus der Kiste und wiederholt dieselbe Übungsabfolge mit RL und LA. Zuletzt spielt er mit dem Kreisläufer gegen die beiden Blockspieler eine 2-Gegen-2 Situation aus (Stichwort: Sperre Absetzen). Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Übung 2 (Halbposition)

Für die folgende Übungsaufgabe wird mit Pylonen ein ca. 1 Meter großer Bereich des Torkreises auf der Position (AR-HR) begrenzt (s. Abb. 2). Benötigt werden Spieler auf der RA, RR und RM Position (bzw. gespiegelt auf der anderen Seite). Bei RA und RM werden zusätzlich zwei Ballkisten benötigt.

Der Hauptübende ist RR. Er erhält den ersten Ball von RM und stößt auf die 1 Meter breite Lücke zwischen beiden Pylonen. Im letzten Moment legt er auf RA ab, der mit Sprungwurf abschließt (s. Abb.: schwarze Lauf-/Ballwege). Anschließend geht er über seine Ausgangsposition zurück und läuft ein Kreuz mit RM, welcher zwischen die Pylonen stößt und abschließt (roter Laufweg). Direkt danach stößt er erneut auf die Lücke zwischen den Pylonen und erhält von RA den Ball in den Lauf. Der Torabschluss erfolgt mit Sprungwurf.

Zusammenfassung für RR: 1. Ablegen auf RA nach Pass von RM  2. Kreuz mit RM nach Pass von RM  3. Wurf von 6 Metern nach Pass von RA
Tipp: Anstelle der Pylonen können aktive/passive Gegenspieler postiert werden. Dadurch ist auch die Umwandlung in ein Entscheidungstraining schnell möglich.

R. N.

20. November 2012

Kennenlernen des Kreuzens

Kategorie: Taktik,Zusammenspiel – Autor: admin – 18:13

Das sogenannte Kreuzen oder auch „Wechseln“ gehört zu den wichtigsten speziellen Angriffstaktiken im Handball und ist die Grundlage für einen Großteil der bekannten Spielzüge im Handball. Im Folgenden wird eine Übung erläutert, bei welcher die Grundlagen des Kreuzens erlern werden sollen.

Übung zum Kreuzen

Um die Spieler mit den Grundlagen des Kreuzens vertraut zu machen empfiehlt es sich zunächst den grundlegenden Ablauf einer Kreuzbewegung zu trainieren. Hierfür stellen sich die Spieler in zwei Reihen hintereinander auf. Die Spieler beider Reihen blicken dabei auf eine Stange/Pylone in ungefähr 5 Metern Entfernung (s. Abb.1). Zwischen beiden Reihen ist ca. 3-4 Meter Zwischenraum.

Die Markierungspylone befindet sich genau auf mittlerer Höhe beider Reihen. Der erste Spieler einer Reihe erhält einen Ball und bekommt die Aufgabe mit dem Ball in Richtung der Markierung zu laufen. Kurz nach ihm läuft sein Pendant auf der anderen Seite ebenfalls los. Timing ist hierbei entscheidend. Ist der erste Spieler vor der Markierung angekommen, dreht er sich um und spielt dem zweiten Spieler den Ball in den Lauf.

Der zweite Spieler hat dabei einen etwas kürzeren Laufweg, da er den Ball praktisch direkt hinter seinem Passgeber erhält. Diese Reihe soll so lange wie möglich fortgesetzt werden. Es ist wichtig, dass der Übungsleiter bereits kleinste Fehler sofort anspricht, da diese bei Manifestation später das präzise Ausführen komplexer Wechsel behindern können.

Das Kreuzen – Worauf ist zu achten?

Vor allem die korrekten Laufwege sind essenziell wichtig beim Kreuzen. Die Spieler sollen nicht in einer geraden Linie auf den Markierungsgegenstand zu laufen, sondern einen leichten Bogen beschreiben (s. Abb.1). Dies erleichtert zum einen das Passen und schützt die Spieler später vor schweren Zusammenprällen mit der Abwehr. Außerdem verlängert es die Zeit, die ein Spieler für den Pass besitzt.

Die Genauigkeit des Passes ist ebenfalls ausschlaggebend. Der Übungsleiter sollte zunächst die Ansage machen normale Schlagwurfpässe zu spielen. Hierfür müssen sich die Passgeber etwas stärker zum Passempfänger umdrehen, als das beim eigentlichen Kreuzen der Fall sein sollte. Allerdings sind für Anfänger der Laufweg und das Timing des Passes zunächst wichtiger und die Genauigkeit von Schlagwurfpässen erfahrungsgemäß einfach höher. Später kann auf Handgelenkspässe umgestiegen werden.

Es ist meist von Vorteil die Übungen in sehr geringem Tempo durchführen zu lassen, da ihr Gelingen in großem Maße von Timing und Konzentration abhängt. Es kann sogar effektiv sein zunächst nur im Schritttempo zu arbeiten.

Robert Nowacki