Handballtraining Handballübungen


22. Oktober 2014

Die 3:2:1 Abwehr – die Grundlagen

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 10:32

Der Grundgedanke eines 3:2:1 Abwehrsystems ist es, den Gegner aktiv in seinen Angriffsbemühungen zu bekämpfen. Im Gegensatz zur klassischen 6:0 ist also ein Agieren der Schlüssel zum erfolgreichen Verteidigen und nicht das Reagieren (z.B. mit einem guten Blockspiel). Eine erfolgreiche 3:2:1 baut auf einigen elementaren Punkten auf, welche die Mannschaft trainieren, umsetzen und kenn muss.

Hohe konditionelle Voraussetzungen schaffen

Nur selten sieht man gute offensive Deckungssysteme in niedrigeren Amateurklassen. Dies liegt nicht nur an ihrer höheren Komplexität im Gegensatz zur 6:0 Deckung, sondern vor allem auch an konditionellen Mängeln. Will man als Übungsleiter mit seiner Mannschaft die 3:2:1 Deckung im Training einüben, ist es von grundlegender Bedeutung zuvor die konditionellen Grundlagen dafür zu schaffen.

Aktives Verteidigen verlangt von den einzelnen Spielern ein hohes Maß an Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer. Besonders die vorgezogenen Spieler werden beim Ausüben ihrer Abwehrarbeit stark gefordert, bestreiten viel mehr Zweikämpfe und müssen weitere Wege zurücklegen als in einem defensiven Deckungssystem.

Der Faktor Kraft kommt besonders in den vermehrten Eins-gegen-Eins Situationen zum Tragen. Während in defensiven Deckungssystemen häufig der Nebenmann im Zweikampf unterstützen kann sind die Räume, welche von einzelnen Spielern verteidigt werden oft zu groß um den Nebenmann zu unterstützen.
Übungsleiter sollten also der konditionellen Basisarbeit viel Beachtung schenken, bevor sie mit dem Training einer 3:2:1 beginnen. Es reicht nicht nur taktische Grundlagen zu vermitteln, sondern die Spieler müssen auch in der Lage sein taktische Vorgaben mit ihren Fähigkeiten umzusetzen.

taktische Entwicklung der 3:2:1 aus der 6:0

Die grundlegenden Elemente einer 3:2:1 können aus einer 6:0 Deckung heraus erarbeitet werden. So können VM und HM zunächst dahingehend geschult werden, dass ein Mittelblockspieler permanent offensiv agiert und der andere stets den Kreisläufer abdeckt, sobald sich der Ball im gegnerischen Rückraum befindet.

Die Halbverteidiger sollen zudem ihren jeweiligen Gegenspieler bereits bei neun Metern annehmen, sofern dieser den Ball erhält bzw. der Ball bereits in dessen Nähe (RM oder Außenposition) ist. Die 3:2:1 verändert dieses agieren dahingehend, dass die Halbverteidiger permanent den gegnerischen Angreifer unter Druck setzen und auf Ballgewinne lauern, wohingegen im 6:0 der Weg zurück an den Kreis gegangen wird um den Mittelblock gegebenenfalls zu unterstützen.

Hier liegt der grundlegende Unterschied zu einer aggressiven 6:0. Das „Aushelfen“ ist aufgrund der weiten Wege in einer 3:2:1 kaum mehr möglich, da die Räume für den gegnerischen Angriffe ansonsten zu groß werden.

Autor: Robert Nowacki

11. Juni 2012

Verbesserung der Sprungkraft

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: admin – 09:37

Oft kommt vor allem im Amateurhandball das Training der spielnotwendigen konditionellen Fähigkeiten viel zu kurz da mehr Wert auf Technik, Taktik und Spiel gelegt wird. Für Spieler die gerne außerhalb der normalen Trainingszeiten etwas für ihre Sprungkraft tun wollen gibt es im Folgenden einige Tipps mit denen sich auf jeden Fall Verbesserungen erzielen lassen.

Trainieren gegen Widerstände

Besonders gut zur Verbesserung der allgemeinen Sprungkraft eignet sich das Arbeiten bei widrigen Bedingungen. Schließlich werden beim normalen Krafttraining auch Gewichte und dergleichen verwendet. Für das Sprungkrafttraining bieten sich hierbei vielfältige Möglichkeiten. Eine ist z.B. das Tragen von zusätzlichen Gewichten am Körper.

Hier hat die Sportartikelindustrie eine Reihe von Hilfsmitteln entwickelt. Am besten geeignet für das Sprungkrafttraining sind gewichtsverstärkte Westen oder Gewichtsmanschetten für die Fußgelenke. Es ist aber auch möglich sich natürliche Widerstände auszusuchen. So ist das Wasser von jeher als zuverlässig konstanter Widerstand beim Sprungkrafttraining geeignet.

Für Sprungkrafttraining im Wasser sollte man sich am besten im hüfthohen Wasser aufhalten. Eine dritte Möglichkeit für erschwertes Sprungkrafttraining besteht im Ausnutzen von weichen Untergründen. Durch ihre hohe Elastizität erschweren z.B. Sandböden oder Weichbodenmatten wie sie in den meisten Turnhallen zu finden sind das Springen erheblich. Auch hierdurch lässt sich das Training wesentlich effektiver gestalten. Der Grund für die höhere Wirksamkeit des Trainings gegen solche Widerstände ist, dass die Muskulatur zusätzlich zu den normalen Widerständen wie Körpergewicht und Schwerkraft noch stärker gefordert ist und deshalb schneller Anpassungserscheinungen (Verbesserungen) herbeigeführt werden können.

Die Stadt, der Wald und die eigene Wohnung als Trainingsort

Um ein gutes Sprungkrafttraining durchzuführen ist nicht unbedingt eine Sporthalle notwendig. Wer mit offenen Augen durch seine Umgebung läuft findet immer wieder Orte, die sich für ein ausgereiftes Sprungkrafttraining eignen. Besonders effektive „Trainingsgeräte“ sind Treppen jeglicher Art. An ihnen lassen sich enorm viele verschiedene Übungen durchführen.

Aber auch steile Berghänge, Parkbänke oder Baumstämme lassen sich als Hindernisse verwenden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch vor Trainingsbeginn absolut sicher sein, dass die Verletzungsgefahr so gering wie möglich gehalten wird.

Höhe ist wichtiger als Weite

Ein Tipp noch: Für die Sportart Handball sind große Sprunghöhen erforderlich. Dies sollte auch beim Training beachtet werden. Die Sprungweite ist dabei nur zweitrangig.

Robert Nowacki

30. April 2012

Trainingstipps zur Saisonvorbereitung im Handball (Wochen 1-4)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: admin – 11:19

In der Vorbereitung wird der Grundstein für eine gute Handballsaison gelegt. Vor allem die konditionellen Fähigkeiten verringern sich meist in der Spielpause. Deshalb sollten die ersten vier Wochen fast ausschließlich auf den schrittweisen Wiederaufbau der Kondition abzielen. Erst wenn dies geschehen ist sollte man beginnen gezielter im taktisch-technischen Bereich zu arbeiten. Nachfolgend wird ein kleiner Rahmenplan für die ersten vier Wochen der Saisonvorbereitung beschrieben.

WOCHE 1

Übungsleiter, welche die zeitlichen und lokalen Voraussetzungen besitzen, sollten undbedingt den Leistungsstand ihrer Mannschaft erfassen. Ein Leistungstest kann im Idealfall bereits in der ersten Trainingseinheit nach der Sommerpause durchgeführt werden. Dabei sollte hauptsächlich der konditionelle Leistungsstand der einzelnen Spieler erfasst werden, eventuell in Verbindung mit bestimmten sportartspezifischen motorischen Leistungsfähigkeiten. Jeder Trainer sollte selbst entscheiden mit welchen Tests er welche Fähigkeiten evaluieren möchte. Als Beispiele hierfür dienen u.a. 50m-, 100m-, 200m-, 400m-Sprints, Linienläufe (Schnelligkeit), Cooperlauf, Levelläufe (Ausdauer), Liegestütze, Klimmzüge, Sit-Ups, Weit-/Hochsprung (Kraft). Durch die Ergebnisse kann sich der Übungsleiter gut auf die kommenden Wochen und Trainingsmaßnahmen vorbereiten und auch gezielt auf die Einzelspieler eingehen.

WOCHE 2 und 3

In diesen beiden Wochen sollte vor allem allgemeines Konditionstraining erfolgen, so dass die Spieler die erforderliche körperliche Grundfitness für das Handballspiel erhalten. Nach Möglichkeit sollte in der Saisonvorbereitung auch häufiger und extensiver trainiert werden als während des Spielbetriebs. Dauer- und Intervallläufe, Krafttraining mit Medizinbällen und Antrittstraining sind exemplarische Trainingsinhalte während dieser Phase der Vorbereitung. Für Trainingseinheiten mit mehreren Schwerpunkten gilt: Schnelligkeitstraining immer zuerst (natürlich nach ausreichender Erwärmung) dann Krafttraining und am Ende der Einheit Ausdauertraining. Des Weiteren eignet sich diese frühe Saisonphase gut für Einzelgespräche mit den Spielern. Dies ist ein probates Mittel (gerade für neue Trainer) um die Stimmung der einzelnen Akteure aber auch das Mannschaftsklima, die Motivationslage und die Vorstellungen und Erwartungshaltungen des Teams auszumachen.

Woche 4

In der vierten Woche kann verstärkt auf handballspezifische konditionelle Fähigkeiten eingegangen werden. Übungen die zu Verbesserung der Wurf-, Sprungkraft, spielspezifischen Ausdauer und ähnlicher spezieller Fähigkeiten dienen sollten in dieser Phase im Vordergrund stehen. Dabei sollten die Trainingsinhalte einen spürbaren Bezug zum Handballspiel bekommen. Für das Training der sportspielspezifischen Ausdauer empfehlen sich z.B. Spiele wie Parteiball oder Handball mit modifizierten Regeln (z.B. verminderte Spielerzahl, vorgeschriebene Manndeckung, veränderte Spielfeldgröße).

Robert Nowacki