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10. Mai 2012

Lehrmethoden Technikerwerbstraining

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 14:56

Handball ist eine stark technikorientierte Sportart. Im Gegensatz zu anderen Sportarten lässt sie sich nicht ohne ein gewisses Grundmaß an spezifischen Techniken spielen. Dabei gibt es verschiedene Methoden bei der Vermittlung neuer Techniken. Die zwei Grundmethoden bilden dabei die induktive und die deduktive Lehrmethode, welche im Folgenden erklärt und gegenübergestellt werden.

VERMITTLUNGSMETHODE: DEDUKTIV – INDUKTIV

Bei der Vermittlung neuer Techniken kann der Übungsleiter auf zwei grundlegende Methoden zurückgreifen. Bei der deduktiven Methode gibt er vor dem Techniktraining gezielte Anweisungen, wie das Technikbild, welches trainiert werden soll im Detail auszusehen hat (z.B. durch Videomaterial oder mehrmaliges zeitentzerrtes Vormachen der Technik).

Bei der induktiven Trainingsmethode hingegen sollen die Trainierenden selbst das Technikbild herausarbeiten. Der Übungsleiter führt die Technik vor und die Übenden versuchen eine bestimmte Aufgabe (z.B. ein Torwurf auf ein kleineres Ziel im Tor) mit der entsprechenden Technik zu lösen. Nun versucht der Übungsleiter nach und nach in den Trainingsprozess einzugreifen und die Übenden hin zur Zieltechnik zu leiten.

VOR- UND NACHTEILE des deduktiven Technikerwerbstrainings

Vorteil eines deduktiven Technikerwerbstrainings ist, dass die Übenden von Beginn an eine klare Zielvorstellung der Gesamttechnik im Kopf haben und Fehler sofort bemerkt werden. Nachteile entstehen besonders bei sehr komplizierten Techniken wie z.B. Körpertäuschungen, da hier die Informationsfülle oft zu hoch für ein deduktives Training ist.

Die Vorteile der induktiven Vermittlung neuer Techniken liegen in der Reduzierung des Informationsflusses. Die Übenden haben wesentlich weniger Druck, da die Technik nicht von Grund auf perfekt gelernt werden soll. Außerdem wird die Selbstwahrnehmung und Eigenverantwortung des Handballers geschult. Außerdem kann der Trainer durch das Erkennen besonders auffälliger Fehler oder Probleme beim Erlernen der Technik besser reagieren und das Training gegebenenfalls umgestalten.

Gefahren beim induktiven Training entstehen vor allem durch fehlbare Teilumsetzungen einer Technik, welche sich dann bei den Übenden als feste Engramme manifestieren können. Hier ist der Trainer als Beobachter gefragt und muss solchen Entwicklungen rasch entgegen wirken. Außerdem ist für das induktive Technikerwerbstraining eine gewisse motorische Grundleistungsfähigkeit der Spieler vorausgesetzt werden.

Robert Nowacki