Handballtraining Handballübungen


7. Januar 2014

Passen, Fangen, Werfen – Erwärmungstipps

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 14:23

Gerade bei hohen Teilnehmerzahlen im Training greifen viele Übungsleiter gerne auf eine spielerische Erwärmung zurück. Besonders häufig wird hierfür das Handballspiel auf kleine Tore genutzt, da es zahlreiche Variationsmöglichkeiten bietet und für jeden Trainingsschwerpunkt verwendet werden kann. Im Folgenden werden die Vorteile und Variationsmöglichkeiten dieses Spiels etwas eingehender erläutert.

Das Spielprinzip

Das Grundprinzip des Spiels ist das Gleiche, wie beim normalen Handball (s. Abb. 1: hier mit vier kleinen Toren). Zwei Mannschaften stehen sich gegenüber und versuchen den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen und das eigene Tor zu verteidigen. Allerdings ist das Spiel wesentlich freier von taktischen Zwängen, wie Abwehrsystemen und Spielzügen, womit die konditionellen (Ausdauer, Schnelligkeit, etc.) und technischen Fähigkeiten (Passen, Fangen, Werfen) stärker geschult werden.

Vorteile

Der große Vorteil gegenüber anderen Erwärmungsformen liegt besonders im Kinderbereich am hohen Spaßfaktor. Durch den stark handballbezogenen spielerischen Aspekt kann der Übungsleiter sicher sein, dass alle Beteiligten nach einem fünfzehnminütigen Spiel gut erwärmt sind.

In Verbindung mit einem strengen Regelwerk (Spiel ohne Fouls oder Körperkontakt) ist die Verletzungsprophylaxe vielversprechend. Der taktische Charakter des Spiels ist besonders beim Üben der Manndeckung von Vorteil. Da es keine festen Abwehrsysteme gibt, ist gute Kommunikation beim Verteidigen gefordert. Ballgewinne lassen sich fast nur durch eine intensive Manndeckung erzwingen, was wiederum Laufbereitschaft und hohe Spielausdauer erfordert.

Aus genau diesem Grunde wird auch von der angreifenden Mannschaft viel Laufarbeit verlangt, da ständiges Freilaufen der einzige Weg ist, um die gegnerische Abwehr zu überwinden.
Kreativität steht im Vordergrund. Durch die geringe taktische Ausrichtung des Spiels ist jede Spielsituation anders, sodass vor allem schnelles Mit- und Umdenken im Angriffsspiel gefordert ist. Besonders bei einem zusätzlichen Prellverbot, ist ein hohes Maß an Spielübersicht gefragt. Technik und Teamwork werden hier klar über die Fähigkeiten im Zweikampf gestellt.

Variationen des Spiels

Technik:
– Vorgabe von Passtechniken
– Spiel mit unterschiedlichen Bällen
– Vorgegebene Anzahl an Pässen vor Torabschluss
– Kleines Spielfeld bei hoher Teilnehmerzahl
– Ballwechsel bei bloßer Berührung des Ballführenden durch einen Gegenspieler (hohe Passschnelligkeit)
– Prellverbot (bzw. nur einmal Tippen erlauben)
– Verbot von Rückpässen
Kondition:
– Spiel auf mehr als zwei Tore
– Spiel mit mehr einem Ball
– Spiel mit mehr als zwei Mannschaften
– Vergrößerung des Spielfeldes
– Spiel mit speziellen Trainingsbällen (höheres Gewicht)
– Strafaufgaben bei Gegentoren (Liegestütze u.ä.)
R. N.

31. Dezember 2013

Trainingsübungen: Kleine handballverwandte Erwärmungsspiele (Teil 3)

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 13:59

Reifenball Variante 1

Für das Spiel werden mehrere Hula-Hoop-Reifen benötigt. Das Spielfeld wird an Spielerzahl und Trainingsziel (Passsicherheit, Spielausdauer) angepasst. Zwei Mannschaften spielen gegeneinander. Die Reifen werden innerhalb des Spielfeldes verteilt auf den Boden gelegt. Es sollten mehr Reifen vorhanden sein, als Spieler pro Mannschaft.

Ziel des Spiels ist es den Ball so zu passen, dass er auf dem Boden innerhalb des Reifens auftippt und anschließend von einem Mitspieler gefangen werden kann (s. Abb. 1). Einen Punkt erhält eine Mannschaft, wenn sie alle Reifen mindestens einmal erfolgreich „angespielt“ hat. Es können auch hier mehr als zwei Mannschaften gegeneinander spielen.

Reifenball Variante 2

Für eine andere Variante des Reifenballs werden 4 Reifen benötigt (bei sehr hoher Teilnehmerzahl auch mehr). Gespielt wird in zwei Mannschaften gegeneinander. Jedes Team bestimmt zwei Spieler, die jeweils einen Reifen erhalten. Das Spielfeld wird wieder gemäß Trainingsziel und Spielerzahl angepasst. Gespielt wird mit einem oder mehreren Handbällen.

Ziel des Spiels ist es, den Ball so durch einen der Reifen zu werfen, dass ein andere Spieler der eigenen Mannschaft ihn sicher fangen kann ohne dass der Gegner das Spielgerät berührt (s. Abb. 2). Die Teammitglieder, welche im Besitz des Reifens sind müssen demnach versuchen sich günstig zu positionieren. Das Spiel ist für alle Beteiligten von hoher Laufintensivität, da sich das Ziel permanent bewegt.

Parteiball mit neutralen Anspielstationen (s. Abb. 3)

Die Übenden werden in Teams zu je vier Spielern verteilt. Es werden quadratische Spielfelder mit Pylonen abgegrenzt (Größe 10×10 Meter). Drei Mannschaften benötigen jeweils ein Spielfeld. Zwei Mannschaften spielen immer direkt gegeneinander. Die vier Spieler der dritten Mannschaft verteilen sich auf die vier Seiten des Quadrates (außerhalb des Spielfeldes).

Ziel der Mannschaft in Ballbesitz ist es, jedem der vier neutralen Spieler hinter den Auslinien des Spielfeldes den Ball zweimal zuzuspielen. Dabei darf die ballbesitzende Mannschaft nicht zweimal zum selben neutralen Spieler passen. Jeder neutrale Spieler darf sich nur an einer Seite des Quadrates bewegen. Innerhalb einer Mannschaft darf der Ball beliebig oft hin und her gepasst werden. Hat eine Mannschaft einen Punkt (d.h. acht gültige Anspiele) erzielt, tauscht sie die Rolle mit den neutralen Spielern.

R. N.