Handballtraining Handballübungen


22. Oktober 2016

Torwarttraining: Fußabwehr schulen

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 10:39

Im Folgenden gibt es von uns einige Tipps und Übungen zum Thema Fußabwehr.

Allgemeine Tipps

Lass deine Torleute möglichst oft die Füße benutzen. Wer seine Füße zum Abwehren der Bälle nutzen soll, muss auch im Training möglichst viel mit ihnen Arbeiten und dies nicht nur bei torwartspezifischen Übungen. Erlaubt euren Torhütern ruhig bei Erwärmungsspielen, welche eigentlich nur mit der Hand gespielt werden, ihre Füße zum Abwehren und Erobern von Bällen zu nutzen (z.B. beim Parteiball).

Auch beim Einpassen sollten Torhüter sich Bälle nicht nur mit den Händen, sondern auch mal mit den Füßen zuspielen dürfen. Mangelt es euch an Torhütern und wollt ihr diese aus euren dem Kontingent eurer Feldspieler umschulen, schaut euch an welche von ihnen besonders gut Fußballspielen können. Gute Fußballer sind oft auch sehr gut für die Torhüterposition geeignet.

Übung für drei Personen: Beinarbeit und Fußabwehr

Für die folgende Übung werden drei Akteure und ein Handball benötigt. Ein Torhüter (der Übende) steht auf der Grundlinie. Die anderen beiden Spieler stehen in drei Metern Entfernung zueinander ca. einen Meter vor dem Tor (s. Abbildung 1).

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Die beiden Helfer spielen sich den Ball jeweils flach mit dem Fuß zu. Der Torhüter soll mit Hilfe der regelgerechten Seitwärtsbewegungen stets mit dem Körper zwischen Ball und Torlinie sein. Nach einer unbestimmten Anzahl an Pässen schießt einer der Helfer den Ball flach auf die jeweilige kurze Torecke. Der Torhüter soll den Ball per Fuß abwehren.

Wichtig hierbei ist die richtige Fußhaltung. Das Knie ist nach außen rotiert, sodass die Fußspitze in Richtung Torpfosten zeigt. Die Übung kann natürlich zunächst einfacher gestaltet werden, indem zunächst eine feste Anzahl an Pässen festgelegt wird.

Ein dritter Helfer, welcher zentral vor dem Tor steht (Dreiecksformation mit den anderen beiden Helfern) kann für zusätzliche Reize sorgen. Dieser Helfer darf in beide Torecken schießen, wenn er sich für den Abschluss entscheidet (schnelle Richtungswechsel des Torhüters werden nötig).

Torfläche abhängen, Arme hinter dem Rücken verschränken

Diese Übung eignet sich besonders für Torleute, welche auch bei flachen Würfen aus dem Rückraum häufig die Hände zur Abwehr benutzen und auf den Einsatz ihrer Beine/Füße fast gänzlich verzichten.
Es werden Wurfserien aus dem Rückraum von unterschiedlichen Positionen gestaltet. Dabei sollen die Werfer (im Idealfall zwei Werfer jeweils mit Ballkiste) lediglich die untere Hälfte des Tores anvisieren (obere Torhälfte abhängen). Nach einer kurzen Einwerfphase mit festem Wurfbild (links rechts im Wechsel) wird frei von neun Metern geworfen.

Der Torhüter soll mit hinter dem Rücken befindlichen Händen die Würfe nur mit Beinen und Füßen parieren. Besonderes Augenmerk sollte auch hier wieder auf die nach außen rotierte Fußspitze bei der Wurfabwehr gelegt werden um Verletzungen vorzubeugen.

Die Wurfhärte sollte zu Beginn möglichst gering sein, damit sich der Übende an den Ablauf gewöhnen kann und zunehmend erhöht werden. Die Übung bildet gleichzeitig die Möglichkeit die Angst vor Körpertreffern zu minimieren. Eine Variante ist es z.B. einen Werfer flache Bälle aus dem Rückraum werfen zu lassen, wohingegen der zweite Werfer Bälle aus der Nahwurfzone auf den Oberkörper des Torhüters ausführt.

Hierbei wird der Torhüter darin geschult sich durch das Anspannen des körpereigenen „Muskelpanzers“ zu schützen und nicht nur mit seinen Händen als Schutzinstrumente zu arbeiten. Diese Fähigkeit ist essentiell um Verletzungen vorzubeugen.

Autor: Robert Nowacki

29. Oktober 2014

Richtig stehen – Stellungsspielschulung für Torhüter II

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 10:42

Richtig stehen bedeutet für Torhüter vor allem, auf die Wurfhaltung des gegnerischen Schützen eingehen zu können. Dies ist insbesondere aus der Nahwurfzone ein entscheidender Faktor, da hier auch die besten Reaktionsfähigkeiten ein schlechtes Stellungsspiel nicht kompensieren können.

„Den Schützen lesen, seine Wurfbewegung genau verfolgen und das eigene Stellungsspiel anpassen.“,
all dies muss ein Torhüter innerhalb von Sekundenbruchteilen tun, um bei der Abwehr eines Balles erfolgreich zu sein. Im Folgenden beschreiben wir zwei Basisübungen, in denen gesondert das schnelle Anpassen des Stellungsspiels geübt werden kann.

Mit der Wurfhand mitgehen

Für die Übung werden mindestens zwei Werfer mit Ball (bzw. Ballkiste wird positioniert) benötigt. Der erste Werfer steht bei ca. sechs Metern. Der Torhüter beginnt die Übung bei etwa vier Metern, sprintet Richtung Werfer und berührt dessen Ball. Anschließend bewegt er sich wieder schnell zurück auf seine Ausgangsposition (s. Abbildung 1: schwarzer Laufweg).

Der Werfer springt seinerseits im Anschluss an die Ballberührung aus einem Schritt deutlich nach links oder rechts weg und wirft den Ball hoch in die entsprechende kurze Ecke. Der Torhüter versucht die Bewegung des Werfers mitzugehen und den Ball abzuwehren. Im Anschluss wird die Übung mit dem nächsten Werfer wiederholt. Eine Wurfserie sollte 8-12 Würfe in schneller Abfolge beinhalten. Dies ist mit einer höheren Anzahl an Werfern besser zu gewährleisten.

Die Übung kann beliebig durch unterschiedliche Wurfpositionen, -höhen, und -arten variiert werden. Für Feldspieler eignet sie sich zudem um das Abknicken des Oberkörpers während des Sprungwurfes zu trainieren.

Stellungsspiel gegen Kreisläufer

Das schnelle reagieren auf die Wurfposition des in der Nahwurfzone wird mit dieser Übung geschult. Sechs Spieler positionieren sich am Sechsmeterkreis (s. Abbildung 2). Ein Anspieler mit Ballkiste wird bei 9-10 Metern Torentfernung postiert.

Der Anspieler passt den Ball zum ersten Kreisläufer, welcher umgehend per Sprungwurf abschließen soll. Der Torhüter muss sein Stellungsspiel schnell der Wurfposition des Spielers anpassen. Direkt im Anschluss an den Wurf passt der Anspieler den nächsten Ball zu einem anderen Kreisspieler. Der Torhüter muss sich nun schnell orientieren und sein Stellungsspiel erneut verändern. Nach 10 Würfen erfolgt eine Pause, bzw. ein Torwartwechsel.

Autor: Robert Nowacki

24. Februar 2014

Ballsicherheit beim Prellen – Übungen mit Koordinationsringen

Kategorie: Dribbling – Autor: KaiDittrich – 10:25

Die folgenden Übungen sollen die Fähigkeit des Prellens schulen. Zwar gilt für große Teile des Handballspiels, dass Prellen möglichst vermieden werden sollte, insbesondere im Positionsangriff. Allerdings gibt es Situationen im Spiel, in denen die Fähigkeit des Prellens essenziell ist, z.B. im Gegenstoß.

Erwärmungsspiel

Ein mögliches Erwärmungsspiel für eine Einheit zur Thematik Prellen könnte folgendermaßen aussehen:

Gespielt wird in einer Hallenhälfte. Vor Übungsbeginn werden einige Koordinationsringe (im Volksmund „Hula-Hoop-Reifen“) über das Spielfeld verteilt. Zwei Teilnehmer werden zu Fängern bestimmt, die anderen erhalten jeweils einen Ball.

Die Fänger müssen versuchen alle anderen innerhalb des Feldes abzuschlagen. Die „Gejagten“ dürfen sich nur ballprellend innerhalb des Feldes bewegen. Die Ringe am Boden stellen Schutzzonen dar (s. Abb. 1). Prellt ein Spieler seinen Ball auf dem Boden innerhalb des Ringes darf er nicht abgeschlagen werden. Allerdings dürfen sich die „Gejagten“ nur eine bestimmte Zeit (z.B. fünf Sekunden) an einem Ring aufhalten. Den Jägern ist es nicht erlaubt sich nur in der Nähe eines Reifens aufzuhalten.

Parcours

Eine höhere Sicherheit beim Prellen des Balles kann mit einem Parcours aus Koordinationsringen erlangt werden. Die Ringe werden in einer bestimmten Reihenfolge und Art auf den Boden gelegt (s. Abb. 2).

Die Übenden erhalten die Aufgabe den Parcours laufend und ballprellend zu absolvieren und dabei bestimmte Aufgaben zu erledigen. Zu Beginn soll der Ball lediglich in jedem Ring einmal geprellt werden, ohne dass der Übende an Lauftempo verliert. Gelingt dies einige Male, können zusätzliche Schwierigkeiten eingebaut werden, z.B. dass an gelben Ringen mit der starken und an roten Ringen mit der schwachen Hand geprellt werden soll oder zwischen den Ringen eine vorgegebene Zahl an Bodenberührungen durch den Ball erreicht werden muss (z.B. 3 mal Prellen zwischen den Ringen).

Partnerwettkampf

Die Spieler finden sich zu Paaren zusammen. Jeder Partner benötigt einen Ball. Des Weiteren werden vier Ringe pro Paar benötigt. Die ersten beiden Ringe werden in ca. zwei Meter Abstand mit gleichem Abstand zur Spielfeldmitte (s. Abb. 3) platziert. Die verbliebenen beiden Ringe werden jeweils in der Nähe der Auslinie hingelegt.
Die beiden Partner prellen zunächst ihren Ball in ihrem jeweiligen zentralen Ring. Auf Zeichen des Übungsleiters versucht ein Partner seinen Ring in Ausliniennähe zu erreichen, während der zweite ihn verfolgt (beide bewegen sich ballprellend fort). Hat der Gejagte den Ring erreicht und den Ball darin geprellt, kann der Spieß umgedreht werden und der Jäger wird zum Gejagten.

18. Juni 2012

Verbesserung des Ballprellens im Handball

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 10:01

Das Prellen des Balles gehört zu den wichtigsten Handballgrundtechniken überhaupt. Im Folgenden werden einige Übungen beschrieben, die zur Festigung dieser Technik beitragen.

Prellen in Kombination mit anderen Aufgaben

Das Prellen des Balles ist eine Technik, die als Automatismus geschehen sollte. Das heißt, dass sich die Spieler prinzipiell gar nicht bewusst auf das Ausführen dieser Technik konzentrieren sollten. Bei vielen Spielern ist zu beobachten, dass sie im Wettkampf während des Ballprellens nur auf den Ball sehen und ihren Fokus daher nicht auf die Spielsituation und ihre Gegebenheiten, wie freie Mitspieler oder Gegenspieler richten können.

Um dies zu beheben besteht eine gute Übung darin, die Spieler in einem abgesteckten Feld kreuz und quer prellenderweise laufen zu lassen und ihnen zusätzliche koordinative Aufgaben zu geben. So können sie beispielsweise verschiedene Übungen aus der Laufschule ausführen oder aufgrund bestimmter akustischer Signale unterschiedliche Aufgaben ausführen (z.B. auf den Boden setzen, in den Liegestütz gehen, etc.). Hierbei hat der Trainer ein großes Feld an Möglichkeiten und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Ball verteidigen/abluchsen

Auch diese Übung findet in einem, der Teilnehmerzahl angemessenem, Spielfeld statt. Die Spieler gehen paarweise zusammen und einer von ihnen erhält einen Ball. Auf das Startsignal hin versucht der Partner ohne Ball seinem Partner das Spielgerät mit fairen Mitteln abzunehmen.

Der ballführende Spieler darf sich nur prellend fortbewegen und den Ball nicht in der Hand festhalten. Er versucht durch sicheres Prellen, Abschirmen und schnelle Richtungswechsel den Gegenspieler vom Ball fernzuhalten. Nach 30 Sekunden werden die Aufgaben getauscht, falls der Ballbesitz nicht gewechselt hat.

Schattenlauf mit Ball

Für die Übung finden sich die Spieler paarweise zusammen. Beide Partner erhalten einen Ball. Die Übung sieht vor, dass Partner A sich ballprellend durch die Sporthalle bewegt. Er soll dabei möglichst viel Abwechslung in seine Bewegungen bringen. Er kann z.B. Rückwärtslaufen, das Tempo variieren, die ballführende Hand wechseln oder verschiedene Laufstile benutzen.

Sein Partner hat als „Schatten“ die Aufgabe möglichst dicht hinter ihm zu laufen und alle Veränderungen der Bewegungsart möglichst schnell und exakt nachzuahmen. Er ist also gezwungen sich auf das Geschehen vor ihm zu konzentrieren.

Robert Nowacki

10. Mai 2012

Stufen vom Erlernen der Technik bis zur Beherrschung

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 14:53

TECHNIKVORAUSSETZUNGSTRAINING

Die erste Stufe des Techniktrainingszyklus bildet das Erwerben der Voraussetzungen zur Beherrschung einer Technik. Damit sind vor Allem konditionelle Fähigkeiten wie Sprungkraft, Schnellkraft oder Schnelligkeit, sowie Grundfertigkeiten des Sports wie Laufen, Springen und Werfen gemeint. Hier ist besonders der Leistungsstand der Trainingsgruppe für den Übungsleiter von Bedeutung. Bei den meisten Gruppen sind dabei die Voraussetzungen schon vorhanden. Lediglich im Kindertraining kommt dem Technikvoraussetzungstraining eine höhere Bedeutung zu.

TECHNIKERWERBSTRAINING

Diese Phase bildet die entscheidendste Komponente des Techniktrainings. Hier wird die Technik in ihren Grundzügen erlernt. Der Übungsleiter kann dabei zwischen verschiedenen Vermittlungsmethoden (induktiv-deduktiv) wählen. Außerdem lässt sich das Training nach zwei verschiedenen Vorgangsmethoden durchführen. Der Übungsleiter kann die sportliche Technik entweder als Ganzes trainieren lassen oder in Teilabschnitte zergliedern, die dann einzeln geübt und zusammengesetzt werden.

Die Nützlichkeit der Methoden hängt dabei von der Komplexität der Zieltechnik ab. Ein einfacher Schlagwurfpass aus dem Stand sollte demnach eher im Ganzen erlernt werden, da es hier nur wenig Anhaltspunkte für eine Abgrenzung einzelner Technikpunkte gibt. Allerdings kann der Trainer einzelne Punkte der Technik herausarbeiten und die Technik mit dem Hauptaugenmerk auf diese Punkte üben lassen. Bei komplexeren Übungen wie z.B. der Sprungwurftechnik empfiehlt es sich einzelne Technikabschnitte zu trainieren.

Hier kann z.B. eine Dreiteilung der Technik in Absprung, Torwurf und Landung erfolgen. Unabhängig von der Methode sollte das Technikerwerbstraining auf genaue und qualitativ hochwertige Ausführung unter normierten Bedingungen ausgelegt sein.

TECHNIKANWENDUNGSTRAINING

Beherrschen die Spieler eine Technik unter normierten Bedingungen wird das Technikanwendungstraining initiiert. Hier unterteilt man in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt geht es um die Automatisierung der Technik. Hier sind vor allem hohe Wiederholungszahlen bei Übungen zur Durchführung der Technik wichtig, um diese als festes Engramm abzuspeichern.

Die Spieler sollen in der Lage sein die Technik auszuführen ohne bewusst über den Vorgang nachzudenken. Im Abschnitt zwei geht es um Variation der Technik. Hierbei soll die Grundtechnik sowohl unter unterschiedlichen Bedingungen wie Zeitdruck, Gegnereinwirkung oder speziellen Aufgaben ausgeführt werden als auch in einzelnen Punkten variiert werden (z.B. Schlagwurf über das „falsche Standbein).

Zusätzlich zum Anwendungstraining sollte Technikergänzungstraining durchgeführt werden, um die Qualität der Technik zu erhöhen.

Robert Nowacki