Handballtraining Handballübungen


2. März 2022

Vorbereitende Übung zur Beinarbeit in offensiven Abwehrsystemen

Kategorie: Abwehrtraining,Allgemein,Jugendtraining,Zweikampf – Autor: KaiDittrich – 15:30

Als vorbereitende Übung für eine offensive Abwehr ist es von enormer Wichtigkeit die Beinarbeit der Abwehrspieler zu fördern. Ein Grundprinzip, welches wir unseren Spielerinnen und Spielern vermitteln müssen, lautet, dass der Körper des Abwehrspielers immer zwischen Angreifer und Tor platziert werden sollte. Dieses Prinzip wird durch eine gute Beinarbeit des Abwehrspielers ausgeprägt.

1 vs. 1 Verteidigen durch Beinarbeit

Vor Übungsbeginn wird ein Korridor von ungefähr 2 Metern mit 2 Pylonen abgesteckt und dieser von einem Abwehrspieler besetzt. Die Angreifer stellen sich als Reihe mit etwas Abstand zum Korridor auf. Zudem gibt es einen passiven Zuspieler auf der rechten oder linken Seite des Angreifers.

Das Ziel des Abwehrspielers ist es, den Korridor so zu verteidigen, dass der Gegenspieler nicht durch ihn hindurch laufen kann. Der Angreifer darf dafür alle seine handballerischen Fähigkeiten nutzen (Täuschungen, Finten). Der Abwehrspieler erhält während der Übung ein kleines Handicap. Er muss einen Ball hinter seinem Rücken festhalten und darf diesen nicht loslassen. So wird er gezwungen den Gegner nur mit seinem Körper und seiner Beinarbeit von der Durchquerung des Korridors abzuhalten.

Zu Beginn der Übung wird ein Pass vom Angreifer zum Zuspieler gespielt. Der Rückpass gibt das Startsignal für den Angreifer und den Abwehrspieler. Folglich muss der Abwehrspieler versuchen, den Gegenspieler von dem abgesteckten Korridor wegzuhalten. Trotz seiner eingeschränkten Armbewegung soll der Verteidiger Druck auf den Angreifer ausüben. Falls er passiv bleiben sollte, wird er höchstwahrscheinlich vom Gegner überlaufen.

Als Trainer ist besonders auf die korrekte Abwehrhaltung zu achten. Schulter und Bein müssen zur Wurfhand des Angreifers ausgerichtet werden. Zudem sollte versucht werden den Gegner zur Nicht-Wurfhand-Seite zu drängen. Dafür sollte sich der Abwehrspieler etwas auf die Wurfarmseite stellen und versuchen den Angreifer zu der anderen Seite zu locken, um ihn anschließend zur Seite nach außen zu drängen.

Die Angreifer haben freies Spiel und sollten mit Täuschungen arbeiten, um am Abwehrspieler vorbeizukommen. Der Abwehrspieler ist nach einer festgelegten Anzahl an Aktionen durch einen Angreifer auszutauschen. Der Zuspieler geht in den Angriff und der Abwehrspieler besetzt die passive Zuspielposition.

Vereinfachte Variante

Manche SpielerInnen sind anfangs unsicher und wollen sich unabsichtlich helfen, indem sie ein Bein oder ihren Fuß in den Laufweg des Gegners stellen. Als Vereinfachung für den abwehrenden Spieler kann der Ball auch vor den Körper genommen werden. Jetzt kann der Verteidiger den Ball als Druckmittel gegen den ankommenden Angreifer nutzen und die Überforderung für den Abwehrspieler ist deutlich geringer.

von Finn Wäsch

2. Mai 2015

Kleingruppenübung – Halb- und Außenangreifer

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:41

Im Folgenden zeigen wir euch eine Übung zur Schulung des Zusammenspiels in der kleinen Gruppe zwischen Halb- und Außenangreifern.

Übungsaufbau

Zu Beginn der Übung werden am Kreis mit Hilfe von Pylonen zwei Spielbereiche gekennzeichnet (s. Abb. 1). Diese Bereiche werden jeweils von einem Außenverteidiger und einem Halbverteidiger abgesichert. Die restlichen Spieler verteilen sich auf den Angriffspositionen LA, RL, RR, RA. Dabei sollten mindestens die Außenpositionen doppelt besetzt sein. Dort werden auch die benötigten Handbälle in einer Kiste gelagert. Zusätzlich wird ein Verbindungsspieler auf RM installiert.

Übungsablauf

Die Übung beginnt mit einer Anzugsbewegung von LA (rote Laufwege). Der LA versucht dabei möglichst torgefährlich auf die Lücke zwischen den beiden Verteidigern zu ziehen und den Ball anschließend auf RL abzulegen, welcher seinerseits die Eins-Eins-Bewegung gegen den halbrechten Abwehrspieler zur Mitte sucht und den Ball zum Verbindungsspieler auf der Mittelposition passt.
Dieser spielt RR an, welcher in das Eins-Gegen-Eins mit dem Halbverteidiger nach außen geht. Diese Bewegung sollte so dynamisch sein, dass der linke Außenverteidiger aushelfen muss und somit RA freigespielt werden kann und mit möglichst gutem Wurfwinkel abschließt.
Direkt nach dem Torwurf von RA zieht der zweite RA mit Ball an und die Übung geht in die entgegengesetzte Richtung weiter, um LA freizuspielen.

Was zu beachten ist/Korrekturen

Eins-Eins-Bewegungen in die Tiefe:

Insbesondere der letzte Schritt sollte klar Richtung Tor gehen, sodass der zweite Abwehrspieler gebunden wird
Anlauftiming
Alle Spieler nehmen den Ball im Lauf an
Die Halbangreifer brauchen jedoch bei Ballannahme noch genügend Abstand zum Ansetzen der Eins-Gegen-Eins-Bewegung
Sauberes Passspiel
Pässe in den Lauf auf Brusthöhe
Letzter Pass auf den wurfbereiten Außen evtl. als Tippanspiel
Unterschiedliche Eins-Eins-Bewegung
Klassische Finte zur Hand
Höherer Schwierigkeitsgrad gegen die Hand –> evtl. Überzieher anwenden um Arm für den Pass freizubekommen

Variationen

Die Übung kann Schritt für Schritt für eine freie Entscheidungsfindung geöffnet werden. Dies bedeutet, dass auch die Halbspieler oder der anziehende Außenspieler bereits den Torabschluss suchen können, falls sie einen Zweikampf für sich entscheiden.

Außerdem ist es möglich ohne Verbindungsspieler auf der Mittelposition (Grundübung für das 4:2 Angriffssystem) und mit langen Pässen von einer Halbposition zur anderen zu agieren, z.B. auch zur Übung des Überpasses bei 5:1 oder 3:2:1 Deckungssystemen.

Autor: Robert Nowacki

14. Oktober 2013

Körpertäuschungen

Kategorie: Zweikampf – Autor: KaiDittrich – 08:44

Körpertäuschung Rückraum mit Pass auf Außen

Für die Übung werden alle drei Rückraumpositionen gleichmäßig besetzt. Jeder Rückraumposition steht ein Abwehrspieler gegenüber. Auf LA und RA befindet sich jeweils ein Angreifer mit Ballkiste in der Nähe.
RL erhält von LA den Ball und setzt seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung unter Druck, in deren Anschluss er den Ball zu RM passt, der das Procedere wiederholt (s. Abb. 1), genau wie RR, welcher schließlich auf RA abspielt, der per Torabschluss von außen vollendet. Die Übung dient dazu, dass binden von Abwehrspielern mittels Körpertäuschungen zu schulen und das saubere Abspielen des Balles unter Bedrängnis zu verbessern. Die Körpertäuschung muss von den Spielern natürlich dem nachfolgenden Passweg angeglichen werden (d.h. Pass zum linken Nebenmann = Körpertäuschung nach links). Dass Beherrschen der Finten zur und gegen die Hand ist also Grundvoraussetzung. Jede Dreiergruppe spielt mehrere Angriffe in beide Richtungen hintereinander.

Lauftäuschung und Körpertäuschung mit Ball

Die folgende Übung verknüpft zwei verschiedene Arten der Körpertäuschung. Vor Übungsbeginn werden auf beiden Halbpositionen Durchbruchzonen am Kreis markiert (s. Abb. 2). Diese entsprechen der Größe, die ein Abwehrspieler gerade noch alleine verteidigen kann. Die beiden Zonen werden auch jeweils von einem Abwehrspieler besetzt. Auf den Außenpositionen agiert jeweils ein Spieler mit Ballkiste als Anspieler.
Die Übenden befinden sich bei ca. 11 Metern Torentfernung (ohne Ball). Ihnen gegenüber steht ein weiterer Verteidiger, welcher den Übenden in Manndeckung nimmt. Ziel soll es sein sich mit Hilfe einer Lauffinte vom Manndecker zu lösen und eine der beiden markierten Zonen anzulaufen. Gelingt dies den Angriffsspielern erhalten sie ein Zuspiel vom Außenspieler der jeweiligen Position und versuchen nun im Eins-Gegen-Eins am Abwehrspieler vorbei zum Torabschluss zu kommen.

Varianten und Erschwerungen

Die Übung lässt sich auf viele Arten modifizieren. So kann beispielsweise zusätzlich ein Kreisläufer in jeder Zone postiert werden. Hier gilt es dann für den Angreifer zu erkennen, wie der KL die Sperre setzt und seine Körpertäuschung zur betreffenden Seite hin auszuführen (s. Abb. 3). Auch verschiedene Arten von Kreuzungen (z.B. mit dem Außenspieler) sind möglich.

Robert Nowacki