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3. Dezember 2016

Wurfübungen für Außenangreifer mit Fokus auf Sprungweite

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 10:22

Das Anforderungsprofil für Außenangreifer sieht vor allem vor, dass diese in der Lage sind, weit in den Kreis hineinzuspringen und das auch so zu machen, dass die eigene Position zum Tor immer besser wird („Winkel aufspringen“). Im Folgenden stellen wir einige ganz simple Übungen vor, welche wettkampfnah diese Voraussetzungen schulen sollen.

Wurf mit verändertem Winkel – Tor umpositionieren

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Voraussetzung für diese Übungsform sind Tore, welche nicht fest im Hallenboden verankert sind. Wahlweise ist eine ähnliche Variante auch bei genügend Raum hinter der Torauslinie möglich.
Die Grundidee: Indem der am Werfer näher befindliche Torpfosten in Richtung des Spielfeldes verschoben wird (s. Abbildung 1), entsteht eine wesentlich höhere Anforderung daran, das Tor überhaupt zu treffen. Schützen welche beispielsweise die Angewohnheit besitzen frontal auf Tor und Torwart zu zuspringen, müssen hier erkennen, dass ein Torerfolg nicht mehr möglich ist.

Es ist erforderlich den Winkel aufzuspringen, um den Ball ins Tor werfen zu können. Die Übung eignet sich insbesondere für das Basistraining in der Jugend und erweist zudem gute Dienste beim Üben des Torwurfes in die lange Ecke. Quasi nebenbei wird die Sprungkraft trainiert, da hier ein wesentlich höherer Fokus beim „Aufspringen des Winkels“ liegt.
Alternativ kann der Absprung auch hinter der Torauslinie erfolgen falls die Tore nicht in ihrer Position veränderbar sind.

Sprung über kleine Hindernisse vor dem Wurf aus verschiedenen Anlaufszenarien

Ein gern genutztes Instrument beim Training des Sprungwurfes von der Außenposition sind kleine Hürden, welche es zu überspringen gilt. Zum einen kann durch solche Hürden der Absprungwinkel zum Tor noch einmal verdeutlicht werden (Hürden stehen so, dass der Sprung ungefähr in Richtung des Siebenmeterstriches ausgeführt wird, s. Abbildung 2). Zum anderen kann durch verschiedene Anläufe sowohl die Differenzierungsfähigkeit, als auch die Sprungkraft als eigene Fähigkeit verbessert werden.

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SZENARIO 1 – ABSPRUNG AUS DEM STAND
Hier wird am ursprünglichsten die für den Sprung erforderliche Explosivkraft trainiert. Der Werfer steht in geringem Abstand zum Kreis und versucht trotz des fehlenden Anlaufes den Winkel aufzuspringen und den Ball im Tor unterzubringen (Absprung mit zwei oder einem Bein). Prinzipiell ist hier auch nicht unbedingt eine Hürde erforderlich. Für die Torhüter bietet sich zudem bei dieser Trainingsform eine gute Möglichkeit die Anpassung ihres Stellungsspiels zu üben. Durch den fehlenden Anlauf und die recht kurze Zeit zwischen Absprung und Torwurf bleibt auch nur wenig Zeit das Stellungsspiel anzupassen.

SZENARIO 2 – ABSPRUNG AUS EINEM SCHRITT ANLAUF
Ähnlich wie in der Vorübung fehlt auch hier noch eine beträchtliche Menge an Schwung durch einen ordentlichen Anlauf, sodass die Sprungkraft ebenfalls recht isoliert geschult werden kann.

SZENARIO 3 – ABSPRUNG AUS MEHR ALS 2 SCHRITTEN (MIT UND OHNE ERSCHWERUNG)
In diesem Szenario wird der Absprung so durchgeführt, wie es auch meistens in der Wettkampfsituation der Fall ist: Der Angreifer erhält nach Anlauf aus der Spielfeldecke den Ball und versucht durch schnelle Schritte bis zum Absprungpunkt Geschwindigkeit aufzunehmen, die in Flugweite umgesetzt werden kann. Die Hürde ist dabei zusätzlicher Reizpunkt für die Absprungweite.

Erschwerungen können z.B. vorgenommen werden, indem der Schütze sich zunächst von einem Abwehrspieler, welcher ihn an der Hüfte festhält losreißen muss. Zudem kann mit Gewichtswesten- und -manschetten gearbeitet werden (Achtung: nicht im Jugendbereich oder bei Rücken- bzw. Gelenkbeschwerden durchführen).

Autor: Robert Nowacki

30. Juli 2013

Entscheidungstraining für Außenspieler

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 08:54

Entscheidung: Stoßen vs. Ablegen

Für die Übung positionieren sich die Außenspieler als Eckenaußen ihrer Position. Auf den Halbpositionen wird jeweils ein Anspieler postiert. Zwei Abwehrspieler (Außen u. Halb) agieren auf jeder Seite (s. Abb. 1). Die Außenangreifer erhalten den Ball von ihrem Zuspieler auf der Halbposition und stoßen in die Lücke zwischen den beiden Abwehrspielern.

Der Abwehrspieler auf der Halbposition soll nun eine klar erkennbare Entscheidung treffen, ob er die Lücke zusammen mit dem anderen Verteidiger zustellt, oder ob er auf einen Rückpass zum Halbspieler spekuliert. Anhand der Reaktion des Abwehrspielers muss der Außen mit der entsprechenden Gegenreaktion agieren. Bleibt der Abwehrspieler hinten, spielt er nach der angetäuschten Stoßbewegung den Pass zum Rückraumhalben zurück, der per Schlagwurf auf das Tor abschließt.

Spekuliert der zweite Verteidiger auf den Pass, versucht der Außenangreifer durch die entstandene Lücke zu stoßen und den erfolgreichen Torabschluss zu suchen. Der erste Abwehrspieler ist dabei jedoch weiterhin als aktiver Zweikampfgegner vorhanden, weshalb der Raum durch eine schnelle und explosive Bewegung ausgenutzt werden soll.

Entscheidung: Torabschluss vs. Abspiel im Gegenstoß

Die Übung beginnt auf Höhe der Mittellinie. Die Spieler verteilen sich wie in Abb. 2 in den Bereichen nahe beider Seitenlinien mit Blick zu einem der Tore. Ein Abwehrspieler steht bei 12-15 Meter Torentfernung mit Blick zu den Angriffsspielern. Ein Zuspieler steht mit Ballkiste im Mittelkreis. Auf ein Startsignal laufen die ersten beiden Außen (je einer links und einer rechts) Richtung Tor.

Bereits kurz nach dem Start erhält einer der beiden Außen den Ball vom Zuspieler. Direkt nach der Annahme des Balles durch den Angriffsspieler entscheidet sich der Abwehrspieler, ob er den Ballführenden aggressiv attackiert, den anderen Spieler versucht zu decken, oder passiv den Raum abzudecken. Der ballführende Spieler muss entsprechend reagieren und Passen (aktive Deckung gegen ihn; Abb. 2 rote Wege), selbst den Torabschluss suchen (Deckung gegen seinen Angriffspartner; Abb. 2 blaue Wege).

Bleibt der Abwehrspieler zunächst passiv muss der Ballführende dies genau beobachten und zunächst weiter mit Ball Richtung Tor laufen. Zeigt der Verteidiger im späteren Verlauf eine Reaktion, sollte der Außenspieler wie in den oben genannten Fällen agieren. Lediglich, wenn sich der Angreifer bereits in der Nahwurfzone befindet, sollte der Abschluss in jedem Fall selbst gesucht werden, falls der Abwehrspieler sich noch nicht in unmittelbarer Nähe befindet.

Robert Nowacki