Handballtraining Handballübungen


14. Juli 2018

Saisonvorbereitung: Integration individualtaktischer Technikbilder

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 10:32

Auch wenn die Saisonvorbereitung zu großen Teilen für das Schaffen konditionell-körperlicher Grundlagen für eine erfolgreiche Spielzeit dient, ist die Integration von handballspezifischen Technikbildern möglich. Im Folgenden zeigen wir euch ein Beispiel, wie ihr Körpertäuschungen in eure Vorbereitung integrieren könnt.

Erwärmung mit Schwerpunkt Körpertäuschung

Jeder Spieler benötigt einen Ball. Vor Übungsbeginn werden Pylonen gleichmäßig über den Hallenboden verteilt (s. Abb. 1).

Die Teilnehmer bewegen sich mit Ball durch die Halle. Es werden verschiedene Elemente des Lauf-ABC´s ausgeführt. Trifft ein Spieler auf eine der platzierten Pylonen führt er an dieser eine Körpertäuschung aus. Die Pylonenfarbe kann als Signal für die Art der Körpertäuschung (z.B. rot = zu Hand, gelb = gegen die Hand) dienen.

Varianten:
– Durchführung mit Gewichtsbällen
– Durchführung als Partnerübung
– Teilung der Gruppe in Ballführende und Verteidiger (Körpertäuschung bei Aufeinandertreffen beider Parteien)

Diagonalsprints mit Körpertäuschungsserie

An beiden Torkreisen werden je fünf Pylonen in gleichmäßigen Abständen verteilt.

Die Spieler sprinten diagonal von einer Hallenecke zur anderen (s. Abb. 2). Dort angekommen werden an allen fünf Pylonen Körpertäuschungen ausgeführt. Anschließend wird die Übung nach einem erneutem Diagonalsprint wiederholt. Danach werden drei Runden um das gesamte Spielfeld zurückgelegt. Im Anschluss beginnt der komplette Zyklus von Neuem.

Varianten
– Übung mit/ohne Ball
– Körpertäuschung vorgeben (zur bzw. gegen Hand oder je nach Pylonenfarbe)

Wurfserie mit Körpertäuschungen

Es werden auf fünf Positionen passive Verteidiger postiert (s. Abb. 3). Ein Anspieler mit Ballkiste wird benötigt. Vor Übungsbeginn werden die Torleute eingeworfen.

Ein Übender führt an allen fünf Abwehrspielern Körpertäuschungen mit anschließendem Torabschluss aus. Der Zuspieler passt ihm jeweils den Ball zu. Nachdem fünf Würfe absolviert wurden, läuft der Schütze fünf Runden plus X Runden um das Handballfeld. Die zusätzlichen Runden richten sich nach der Anzahl verworfener Chancen (0-5).

Varianten:

– Übung mit aktiven Verteidigern
– Wurf nach Ansage (Übung für Torhüter)

Autor: Robert Nowacki

7. Juli 2018

Saisonvorbereitung: Der Medizinball als zentrales Trainingsutensil

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:24

Medizinbälle sind einfache, aber vielseitig einsetzbare Trainingsgeräte, welche insbesondere in der Vorbereitung auf die neue Saison gerne genutzt werden. Nachfolgend zeigen wir euch eine exemplarische Trainingseinheit, welche die „etwas anderen“ Bälle in den Mittelpunkt stellt.

Erwärmung – Parteiball mit Medizinball

Für die Erwärmung wird mit Pylonen ein Spielfeld markiert und die Teilnehmer werden in drei Mannschaften eingeteilt (bei sehr großer Spielerzahl spielen sechs Mannschaften auf zwei Spielfeldern).

Im Spielfeld spielen zwei Mannschaften gegeneinander Parteiball. Ziel ist es, den Ball 10mal innerhalb der eigenen Mannschaft hin- und her zu passen ohne dass ein Spieler der gegnerischen Mannschaft einen Ballkontakt hat. Bei 10 erfolgreichen Pässen muss die verteidigende Mannschaft eine Strafaufgabe erledigen.

Die dritte Mannschaft läuft Runden um das Spielfeld (s. Abb. 1). Dabei trägt jeder Spieler einen Medizinball. Nach 20 Spielfeldumrundungen des dritten Teams, wechselt dieses auf das Spielfeld und übergibt die Medizinbälle an eine der beiden anderen Mannschaften, welche anschließend das Feld 20mal umrunden muss, usw.

Kreistraining mit Medizinbällen und eingestreuten Passübungen

Es wird ein Kreistraining mit Medizinbällen durchgeführt, wobei jede Station mit zwei Akteuren besetzt sein sollte.

Die in der Abbildung 2 dargestellten Übungen sind dabei folgende (Im Uhrzeigersinn beginnend von oben):
– Hockstrecksprung mit Medizinball in ausgestreckten Armen
– Medizinballhochhalte mit den Beinen,
– Kniebeuge mit Medizinball in Vorhalte
– Medizinballübergabe zum Partner aus dem Sit-Up, Liegestütze auf dem Medizinball

Nach jeder der genannten Übungsstationen folgt eine Passübung mit dem Ball (Schlagwurf links/rechts, Überkopfwurf, Druckpass, Schockpass links/rechts, Sprungwurf links/rechts). Pass- und Kraftübung werden demnach immer im Wechsel absolviert.

Die Übungszeit beträgt 45 Sekunden pro Station mit 30 Sekunden Pausenzeit. Der Ziekel sollte 2-3 Mal wiederholt werden.

Fahrtspiel: Laufschlange mit Medizinbällen

Die Spieler bilden eine Reihe. Der vorderste Spieler besitzt einen Medizinball. Die Reihe bewegt sich in gleichmäßigem Lauftempo auf einer festgelegten Bahn (ideal ist hier die Laufbahn eines Sportplatzes).

Der Medizinball wird während des Laufens nach hinten durchgespielt. Ist er beim letzten Spieler der Reihe angekommen sprintet dieser mit Ball im Slalom durch die anderen Mitglieder der Schlange (s. Abb. 3) bis zum Beginn der Reihe, von welcher der Ball erneut nach hinten gespielt wird usw.

Varianten
– Erschwerung (häufigere Sprints) durch zwei Medizinbälle/kleinere Gruppen
– Abwechselnde Durchführung mit Spielformen, ähnlich wie bei der Erwärmung

Autor: Robert Nowacki

9. Juni 2018

Laufen ist nicht alles – Saisonvorbereitung mit Sinn und Verstand

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 08:35

Viele Trainer schwören immer noch auf die Methode „Viel hilft Viel!“, während der Vorbereitung auf die neue Saison. Dabei ist in der modernen Trainingsmethodik die Schaffung von konditionellen Grundlagen wesentlich spezieller geworden, als das noch vor einigen Jahren war.

Deine Spieler sind keine Langstreckenläufer

Natürlich ist eine gewisse Grundlagenausdauer auch im Handball von wichtiger Bedeutung. Schließlich kann man mit guter Fitness vor allem in der Endphase des Spiels den entscheidenden Vorteil erlangen. Dauerläufe, wie sie viele Trainer immer noch gerne durchführen, sollten jedoch sehr dosiert eingesetzt werden.

Was verlangst du von deinen Spielern?

Ein Patentrezept für die perfekte Saisonvorbereitung gibt es nicht. Die Art und Weise der Vorbereitung sollte sich auch nach Leistungs-, Altersniveau und Spielkonzept richten.

Hast du ein junges Team und willst vielleicht mit offensiven Abwehrvarianten die Gegner überraschen, ist die Saisonvorbereitung vor allem auf Schnelligkeitsausdauer und Umschaltverhalten auszurichten.
Hast du einen breiten Kader, welcher jedoch noch nicht lange zusammenspielt, solltest du schon früh damit beginnen, dass taktische System spielerisch zu integrieren.

Unabhängig von den verschiedenen Voraussetzungen hat sich in den letzten Jahren der Ansatz integriert, wettkampforientiert zu trainieren. Die Trainer gehen weg von eintönigen Langzeitbelastungen und greifen eher auf intensive Belastungsspitzen mit kurzen Pausenzeiten zurück.
Dieser Ansatz wird häufig in Form von Wettkämpfen in Einzel- oder Teamformationen verpackt, damit die Trainierenden die Belastung motiviert bewältigen und vielleicht sogar etwas Spaß verspüren. Vieler Beispiele für solche Übungen könnt ihr bei uns finden: http://www.handballtraining.de/uebungen/saisonvorbereitung

Beziehe die Mannschaft mit ein

Die Vorbereitung zählt zu den wichtigsten und zugleich schwierigsten Bestandteilen der Trainingsarbeit, da hier Grundlagen gelegt werden und Spieler oft mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in sie hineingehen.

Trainer im Amateursport sollten besonders darauf achten, dass Leistungsstarke nicht unter- und Leistungsschwache nicht überfordert werden. So ist es wichtig Übungen auch für solche Zwecke variieren zu können.

Vernachlässigt man eine Gruppe oder fühlen sich manche Spieler benachteiligt, kann dies schnell zu Problemen in der Mannschaft führen. Daher sollte die Saisonvorbereitung auch Grundlagen für ein gesundes Mannschaftsgefüge legen.

Teamspiele, bei welcher bestimmte Mannschaftsteile oder das gesamte Team zusammenarbeiten sollten unbedingt in fast jeder Trainingseinheit integriert werden.

Autor: Robert Nowacki

30. September 2017

Torwarttraining mit dem Luftballon

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 11:09

…klingt erst einmal merkwürdig. Doch der Luftballon eignet sich besonders als Hilfsmittel für das Reaktions- und Schnelligkeitstraining mit euren Torleuten, da er Eigenschaften mitbringt, welche andere Trainingsgeräte nicht besitzen. Im Folgenden versuchen wir das an einigen Übungsbeispielen zu veranschaulichen.

Ballonhochhalte

Ballonhochhalte eignet sich hervorragend für eine spielerische Erwärmung von Torleuten. Benötigt werden hierfür zwei Luftballons ähnlicher Größe. Zwei Torleute spielen gegeneinander und halten zu Beginn einen Luftballon in der Hand.

Gleichzeitig schlagen sie ihren Luftballon mit einer Hand nach oben, um direkt im Anschluss den Ballon des anderen zu erlaufen und ebenfalls wieder nach oben zu schlagen, bevor dieser den Boden berührt (s. Abbildung 1).

263 Torwarttraining mit Ballon Abb. 1

Das Spiel kann in einem vorgegebenen Feld (z.B. im gesamten Torkreis) gespielt werden. Die Luftballons dürfen nicht nach unten geschlagen werden, sondern immer möglichst kraftvoll in Richtung Hallendecke.

Es darf jedoch versucht werden, den Ballon möglichst weit weg vom Gegenspieler zu schlagen, um dessen Laufweg zu verlängern, sodass beide Torleute mit zunehmender Spielzeit immer weitere Distanzen zurücklegen müssen. Hierbei ist sowohl Schnelligkeit als auch Einsatz gefragt, um z.B. besonders nah am Boden befindliche Luftballons noch zu erreichen (evtl. per Hechtsprung).

Explosivität und Reaktion mit dem Luftballon

Es wird ein Luftballon benötigt sowie ein Schütze mit Ballkiste bei ca. 5-6 Metern Torentfernung. Der übende Torhüter stellt sich in gewohnter Abwehrposition vor das Tor und versucht einen Luftballon auf einer Seite des Tores einhändig durch leichte, kurze Berührungen in der Luft zu halten.

263 Torwarttraining mit Ballon Abb. 2

Auf ein Zeichen des Schützen gibt er dem Ballon einen kräftigen Stoß nach oben und wehrt anschließend einen schnellen Wurf in die gegenüberliegende Torecke ab. Direkt danach bewegt er sich wieder in die andere Torecke um seinen Ballon vor dem Fallen auf den Boden zu bewahren und erneut bis zum nächsten Signal hochzuhalten.

Hierbei können alle Torecken- und -höhen nacheinander mit Serien von 5-6 Würfen absolviert werden, ehe die Übung erschwert wird, indem die Wurfhöhe vom Schützen variabal gestaltet wird. Eine weitere Erschwerung kann erfolgen, indem der Torhüter den Ballon zunächst in der Mitte des Tores hochhält und erst kurz vor dem Wurf des Schützen die Information über die anvisierte Torecke erhält.

Der Ballon muss dann zunächst kräftig in Richtung der „Nichtwurfecke“ geschlagen werden, der Wurf abgewehrt und anschließend der Ballon wieder erlaufen werden.

Kleiner Tipp noch: Je kleiner die Ballons sind, umso schneller fallen sie und umso weniger gewinnen sie an Höhe, wenn man sie Richtung Hallendecke schlägt (beim Schwierigkeitsgrad berücksichtigen)

Autor: Robert Nowacki

8. Juli 2017

Belastung spielerisch verpacken: „Medizinball-Golf“

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:32

Aufbauend auf unserem letzten Artikel wollen wir euch heute ein weiteres Spiel vorstellen, bei welchem die Belastung in der Vorbereitung in Wettkampfform „verpackt“ wird. Es handelt sich hierbei um Medizinball-Golf.

Grundlegendes

Der Medizinball hat als Trainingsgerät bereits zahlreiche Jahrzehnte auf dem Buckel und wird doch immer noch gerne im Training verwendet. Im Handballbereich sind Übungen mit dem Medizinball meist darauf ausgelegt Wurfkraft durch Stärkung von Schultergürtel- und Rumpfmuskulatur zu fördern.

Allerdings können sie auch einfach als Zusatzgewicht für läuferische Übungen verwendet werden.

Gerade Wurf- und Passübungen haben jedoch oft eine gewisse Eintönigkeit, weshalb Medizinball-Golf hier für Abwechslung sorgen kann.

Spielprinzip

256 Medizinballgolf Abb. 1

Genau wie beim Golf geht es beim Medizinball-Golf darum, das Spielgerät mit möglichst wenig Versuchen in einen vorgegebenen Zielbereich zu befördern (s. Abb. 1).

Der Übungsleiter bestimmt dabei, auf welche Wurftechnik dabei zurückgegriffen wird (Beispiele folgen weiter unten). Der Zielbereich kann in Form eines Kreises aus z.B. aneinander geknoteten Springseilen vorgegeben werden.

Alle Spieler starten an einem gemeinsamen Abwurfpunkt und zählen die Gesamtzahl ihrer Würfe, bis der eigene Medizinball im Zielkreis zum Liegen kommt. Gewonnen hat im Grundspiel der Spieler, welcher die wenigsten Versuche benötigt.

Mögliche Wurftechniken sind Schlagwürfe (hier kann man alternativ auch Gewichtshandbälle verwenden), Überkopfwürfe, Druckwürfe, Schockwürfe beidhändig oder Seitwürfe. Das Spielfeld sollte nach Möglichkeit natürlich sehr groß sein (mindestens Sportplatzgröße) um eine vernünftige Wiederholungszahl anzustreben.

Variationsmöglichkeiten

Paarwettkampf mit Zusatzbelastung: Das Grundspiel wird als Paarwettkampf gestaltet. Nach einem Wurf muss jeder Spieler umgehend zehn Sit-Ups, Kniebeuge und Liegestütze ausführen. In dieser Zeit darf der Partner bereits werfen und seine Zusatzaufgaben im Anschluss ebenfalls ausführen. Erst nachdem diese erfolgreich absolviert wurden, darf der nächste Wurf erfolgen.

Geschwindigkeitsvariante: Im Grundspiel gewinnt das Team mit den wenigsten Versuchen, unabhängig davon wie lange dies gedauert hat. In der Geschwindigkeitsvariante siegt der Spieler, welcher tatsächlich als schnellster mit seinem Medizinball im Zielbereich ankommt. Es muss demnach auch schnell dem geworfenen Ball nachgelaufen werden. Auch hier können Zusatzaufgaben nach jedem Wurf die Intensität weiter steigern.

Pendelspiel: Es werden mehrere Zielbereiche (mindestens 2) auf dem Spielfeld verteilt und die Spieler/Mannschaften müssen versuchen in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Zielbereiche zu treffen (immer in der gleichen Reihenfolge).

Autor: Robert Nowacki

1. Juli 2017

Der „Mensch-ärgere-dich-Lauf“ – Belastung spielerisch verpacken

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:00

In den letzten Jahren ist die Trainingslehre vom sturem „Konditionsbolzen“ in der Vorbereitung abgeschwenkt. Viele Trainer versuchen immer mehr die nötige konditionelle Belastung vor der Saison in Spiele und Wettkämpfe zu verpacken.

Einerseits ist dies auch für die Spieler abwechslungsreicher und macht mehr Spaß, auf der anderen Seite lassen sich durch wettkampfbetonte Trainingsinhalte auch beim ein oder anderen noch ein paar mehr Prozent Einsatzbereitschaft herauskitzeln.

Ein Beispiel, nämlich den „Mensch-ärgere-dich-Lauf“, welcher insbesondere im Jugend- und Damenhandball großen Anklang findet, wollen wir euch im Folgenden vorstellen.

Grundlegendes Spielprinzip

255 Mensch ärgere dich Lauf Abb. 1

Zunächst einmal benötigt man für das Spiel eine Variante des Brettspiels „Mensch-ärgere-dich-nicht“. Dieses wird in die Mitte eines Spielquadrates gelegt. Es werden vier Mannschaften (maximal 4 Spieler pro Team) gebildet, welche jeweils eine Spielfigurenfarbe erhalten.

Ein Spieler jeder Mannschaft darf zu Beginn würfeln und muss anschließend die Anzahl der Würfelaugen als Runden um das Quadrat laufen (s. Abb. 1). Hat er dies geschafft, darf er die Spielfigur seiner Mannschaft um die betreffende Augenzahl nach vorne setzen.

Im Anschluss ist der nächste Spieler an der Reihe. Die Spieler, welche gerade nicht um das Quadrat laufen erhalten Zusatzaufgaben.

Anpassung an Trainingsziele

Das Spiel kann in seiner Gestaltung den erforderlichen Trainingszielen angepasst werden. Im Folgenden einige Beispiele mit möglichen Modifikationen.

Ziel Grundlagenausdauer: Spielfeld möglichst groß gestalten (Sportplatzrunde). Alle Spieler würfeln gleichzeitig und laufen gleichzeitig (hier macht das „Rausschmeißen“ am Meisten Spaß).

Ziel Sprintschnelligkeit: Ein kleines Spielfeld reicht aus (eine Hallenhälfte). Zusatzaufgaben sollten entlastend für die Beine sein (z.B. Sit-Ups, Liegestütze, Übungen mit Medizinball oder Stabiübungen)

Ziel Sprungkraft: Einbau von Hindernissen auf der Laufbahn (Reaktivsprünge über Hürden, Sprünge auf Hochsprungmatten oder Bänken)

Ziel Oberkörperkräftigung: Mehrere Bahnen im Vierfüssler- oder Krebsgang absolvieren oder Paarlauf mit Schubkarre

Ziel Technikschulung: Parcours mit Handball absolvieren und dabei unterschiedliche Geschicklichkeitsübungen absolvieren (z.B: Slalomdribbeln, Doppelpässe mit der Hallenwand, Zielwerfen, etc.)

Autor: Robert Nowacki

3. Juni 2017

Saisonvorbereitung mit der Weichbodenmatte

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 11:11

In den kommenden Wochen werden wir euch aus aktuellem Anlass eine Reihe von Übungen und Tipps zum Thema Saisonvorbereitung vorstellen. Im folgenden Artikel wollen wir die Weichbodenmatte als kreatives Trainingsutensil ins Spiel bringen und drei Basisübungen und -spiele mit entsprechenden Variationsmöglichkeiten beschreiben.

Mattenkippen

253 Saisonvorbereitung Weichbodenmatte Abb. 1

Das Grundprinzip beim Mattenkippen ist ganz einfach. Zwei bis drei Spieler versuchen eine Weichbodenmatte durch permanentes Umkippen über die Kante durch die Halle zu befördern (s. Abbildung 1). Gefragt sind dabei Kraftausdauer, Schnellkraft und Teamwork. Gespielt werden kann entweder in Teams gegeneinander mit mehreren Matten, welche über ein und dieselbe Distanz befördert werden müssen, gegen die Zeit oder gegen einen Gegner, welcher eine andere Aufgabe hat.

Zum Beispiel können drei Spieler versuchen die Matte möglichst auf zwischen den Torkreisen hin- und her zu kippen, während drei andere Spieler versuchen müssen mit dem Handball eine Bank mit Medizinbällen durch direkte Treffer leer zu räumen.

Das Mattenkippen ist dann beendet, wenn alle Medizinbälle getroffen wurden. Die zurückgelegte Distanz wird vermerkt und nach Aufgabentausch miteinander verglichen.

Variation kann außerdem bereits dadurch erfolgen, dass man die Matte zunächst über die Längskante und im späteren Verlauf über die breite Seite (Erschwerung) kippen lässt.

Mattenrutschen

253 Saisonvorbereitung Weichbodenmatte Abb. 2

Das Mattenrutschen ist ein sehr beliebtes Spiel mit nahezu unendlichen Variationsmöglichkeiten. Im Hauptfokus steht vor allem die Sprintschnelligkeit sowie die Sprintausdauer. Die Grundvariante sieht das Spielen zweier oder mehr Mannschaften gegeneinander vor.

Ziel ist es durch das schnelle Anlaufen und anschließende Springen auf die Weichbodenmatte diese möglichst weit über den Hallenboden zu bewegen (s. Abbildung 2). Die Variationsmöglichkeiten gehen bereits bei der Spielerzahl los. Die gängigsten Varianten sind:

– Solorutschen: ein Spieler rutscht mit der Matte, rennt anschließend zurück zu seinem Team und schlägt den nächsten „Rutscher“ ab
– Paarrutschen: zwei Spieler rutschen gleichzeitig
– Paarrutschen mit „Bremser“: Zwei Spieler rutschen gleichzeitig.

Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft liegt auf der Matte als zusätzlicher Ballast
Zudem kann durch die Art und Weise der Landung auf der Matte eine Variation erfolgen (im Sitzen, in Bauchlage, in Rückenlage). Besitzt man nur eine Weichbodenmatte kann diese zu Beginn auf die Mittellinie gelegt werden und die Mannschaften rutschen abwechselnd von gegenüberliegenden Seiten. Das Team welches zuerst die Neunmeterlinie des Gegners mit der Matte überquert hat, gewinnt.

Ähnlich wie beim Mattenkippen ist auch ein Wettkampf mit einer anderen Mannschaft, die gleichzeitig Zielwerfen auf Medizinbälle macht o.ä. möglich.

Mattenrugby

Ein schönes Spiel, um die Zweikampffähigkeit zu schulen ist Mattenrugby. Jedes Team hat eine Matte in seiner Spielfeldhälfte, auf welcher der Gegner versuchen muss den Ball abzulegen. Der Ball darf wie beim richtigen Rugby nur nach vorne getragen werden. Pässe müssen stets nach hinten erfolgen.

Der ballführende Spieler darf von vorne festgehalten und geklammert werden. Der Ball darf aus den Armen herausgerissen werden.

Auf diese Art entwickelt sich ein intensives Spiel mit viel Körperkontakt. Es kann auch auf mehrere Matten gespielt werden.

Autor: Robert Nowacki

20. Mai 2017

Saisonvorbereitung an der frischen Luft – Die örtlichen Gegebenheiten zu Nutze machen

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 10:48

Viele Trainer gehen für den konditionellen Anteil der Saisonvorbereitung mit ihren Schützlingen lieber an die frische Luft als in der überhitzten Turnhalle zu arbeiten. Dadurch fällt natürlich die Nutzung einiger Trainingsutensilien weg bzw. wird erschwert.

Dennoch geben auch die einfachsten Freiluftsportstätten vielfältige Möglichkeiten der Trainingsgestaltung. Im Folgenden sollen nur einige Beispiele aufgeführt werden.

Training im Sand: Die besondere Beschaffenheit von Beach- und Spielplätzen

Ein idealer „Trainingspartner“ für die Saisonvorbereitung unter freiem Himmel ist Sand. Aufgrund seiner Nachgiebigkeit sorgt Sand besonders im Gebiet der Verletzungsprophylaxe für gute Grundlagen. Die Unberechenbarkeit eines sandigen Untergrundes schult die koordinativen Fähigkeiten, vor allem Gleichgewicht und Reaktion. Zudem kann die Sensomotorik durch die erhöhten Anforderungen an muskuläre Mikrobewegung zur Stabilisation verbessert werden.

Weiterhin erhalten Trainingsinhalte im Sand wesentlich höhere Intensität, da nur ein Teil der aufgewendeten Bewegungsenergie tatsächlich in Energie umgesetzt wird. Lauf- und Sprungstaffeln eignen sich daher besonders, sowohl für das Training der Ausdauerleistungsfähigkeit, als auch für die Explosivität.

Ideal sind Beachvolleyballplätze. Dort können Parteiballvarianten, Staffeln oder Kräftigungsübungen (z.B. das Zuwerfen eines Medizinballes über das Volleyballnetz) zusätzliche Trainingsreize zugefügt werden.

Auch Sandspielplätze eignen sich für die „Zweckentfremdung“ zum Training, aber natürlich nur dann, wenn keine Kinder vom Spielen abgehalten werden (denkt an die motorische Grundausbildung der Handballer von morgen ;).

Training auf dem Sportplatz „Aus wenig viel machen“

Auch wenn ein normaler Sportplatz außer zwei Fussballtoren und einer Laufbahn vielleicht nicht viel zu bieten hat, gibt es auch hier Möglichkeiten, welche jede Saisonvorbereitung bereichern können. In Dreiergruppen kann z.B. ein intensives Medizinballwerfen erfolgen.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 1

Dazu stellen sich drei Spieler mit einem Medizinball wie in der Abbildung dargestellt auf und werfen sich über die Torlatte mit Druckpässen den Ball zu. Nach jedem Wurf wird dem Ball nachgelaufen und zwar um das Tor herum. Natürlich kann das Ganze auch mit mehr Spielern durchgeführt werden.

Die aufgezeichneten Linien eignen sich zudem meist für extensive Linienläufe. Hier kann der Übergang von der Grundlagenausdauer zum Schnelligkeitstraining gut umgesetzt werden.

251 Saisonvorbereitung an der frischen Luft Abb. 2

Ein Beispiel: Die Spieler starten an der Grundlinie, laufen zur Kante des 5-Meter-Raumes und zurück (Abbildung 2: blau), dann zur 16-Meter-Raumbegrenzung und zurück zu 5 Meter (rot), dann zur Mittellinie und zurück zur 16 Meterlinie (schwarz), schließlich zur gegenüberliegenden Grundlinie im Vollsprint (weiss).

Auch hier kann eine gewisse Handballspezifik eingebaut werden, indem die Läufe paarweise mit Zuspielen des Balles durchgeführt werden. Auch Wettkämpfe gegeneinander sind möglich. Eine Gruppe versucht gemeinsam möglichst viele Liegestütze, Sit-Ups, Burpees, etc. zu schaffen, während die andere Gruppe die Linienläufe absolviert.

Autor: Robert Nowacki

25. März 2017

Erwärmungszirkel für das Torwarttraining

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 14:49

„Torhüter sind eine besondere Spezies!“, hört man immer wieder. Auch wenn dieser Spruch meistens eher lustig gemeint ist, enthält er viel Wahres. Das Anforderungsprofil an die wichtigste Position der Defensive unterscheidet sich komplett von den anderen Spielpositionen im Handball. Dennoch kommt das Torwarttraining vor allem im Amateursport oft zu kurz. Ein bis zwei Wurfbübungen, Einwerfen und ansonsten müssen die Schlussleute als Zuspieler oder sogar Zuschauer im Training fungieren.

Es geht allerdings auch anders. Nach einer allgemeinen Erwärmung für alle Spieler kann bei taktischen Übungen, die keinen Torabschluss beinhalten in der anderen Hälfte der Halle torwartspezifisch trainiert werden, z.B. in Form des von uns nachfolgend dargestelltem Parcours.

Folgende Materialien werden benötigt: Medizinbälle (elastisch), mindestens 6 Turnmatten, 2-3 Turnbänke, Handbälle, 4-8 Hürden (hüfthoch), 4-8 Pylonen

Station 1 – Fuß-Auge Koordination mit Turnbank

Mit der Sitzfläche einer umgekehrten Turnbank werden Doppelpässe mit dem Fuß gespielt. Die Grundhaltung mit erhobenen Armen ist zu beachten. Die Füße sollten gleichmäßig in das Passspiel eingebunden werden.
Erschwerung: Zeitgleich einen Ball permanent einhändig gegen die Wand werfen und wieder fangen.

Station 2 – Stabilisierung Rumpfmuskulatur mit Medizinball

Auf einer Matte in der Nähe der Hallenwand wird aus Sit-Ups heraus ein Medizinball (im Idealfall mit elastischen Eigenschaften) gegen die Hallenwand geworfen und in der Bewegung nach unten abgefangen ohne, dass die Schultern den Boden berühren. Insgesamt werden 10-15 Sit-Ups mit Medizinball ausgeführt.

Station 3 – Abwehrbewegung hoch und flach im Wechsel

247 Parcours für Torhüter Abb. 1

In einem Parcours bestehend aus Hürden in Hüfthöhe und Pylonen (s. Abbildung) werden die Technikbilder Standabwehr hoch und Standabwehr flach in schneller Wechselfolge ausgeführt.
Variation: Sprungabwehr über die Hürden ausführen (entweder einbeinig oder beidbeinig im Hampelmann)

Station 4 – Reaktionsfähigkeit, Hand-Auge-Koordination

Auf einer Mattenbahn wird ein Ball hochgeworfen und anschließend eine Vorwärtsrolle ausgeführt in deren Anschluss der Ball wieder gefangen werden soll. Je niedriger der Wurf ausgeführt wird, umso schneller muss sich der Übende orientieren und reagieren.
Variation: Rückwärtsrolle oder Seitwärtsrolle (Ball auf dem Rücken liegend fangen).

Station 5 – Schnellkraftausdauer

Es werden 100 Durchschläge mit dem Springseil in maximaler Frequenz ausgeführt. Es kann auf verschiedene Varianten des Seilspringens zurückgegriffen werden.

Autor: Robert Nowacki

29. Juni 2016

Kleine Wettkämpfe für die Saisonvorbereitung

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 18:00

Nicht immer machen die Inhalte der ersten und zweiten Vorbereitungsphase besonders viel Spaß. Meistens geht es darum konditionelle Substanz mit Hilfe von einfachen Übungen aufzubauen. Um jedoch die Motivation der Teilnehmer hoch zu halten, kann man diese Inhalte auch hin und wieder mit Hilfe von Wettkämpfen verpacken.

Bezwinge menschliche Hindernisse – Stabilisation, Kraftausdauer

Der Wettkampf wird im Idealfall auf einer großen ebenen Fläche durchgeführt (Sportplatz). Es werden vor Beginn zwei Mannschaften gebildet. Mit Hilfe einer Mittellinie aus Pylonen im Abstand von ca. 3 Metern werden zwei Bahnen abgetrennt.

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 1

Bis auf jeweils einen Spieler begeben sich alle Mitglieder beider Mannschaften in den Liegestütz. Dabei nimmt jeder Spieler die Position neben einer der Pylonen an (s. Abbildung 1), sodass eine Art Kette entsteht. Auf Startkommando beginnen die Startläufer beider Mannschaften vom Anfang der Kette im maximalen Tempo zu deren Ende zu laufen.

Dabei muss über den ersten Mitspieler gesprungen und unter dem zweiten durchgekrabbelt werden, um den nächsten wieder zu überspringen usw. Am Ende der Kette angekommen nimmt ein Spieler ebenfalls auf Höhe einer Pylone Position im Liegestütz und gibt ein Startsignal, für den ersten im Liegestütz befindlichen Teilnehmer seiner Mannschaft, welcher nun über die Hindernisse muss.

Gewonnen hat die Mannschaft, bei der zuerst alle Spieler einmal vollständig die Kette überwunden haben. Je nach Teilnehmerzahl kann dies natürlich variiert werden.

Hallenhälfte sauber halten – Wurfkraft,

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 2

Auch in diesem Spiel treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Vor Spielbeginn wird die Halle in der Mitte durch Aufstellen von Turnbänken in zwei Hälften eingeteilt. Jede Mannschaft erhält zu Beginn Medizinbälle ihrer Spielerzahl entsprechend.

Die beiden Teams versuchen ihre Hallenhälfte möglichst frei von Medizinbällen zu halten, indem sie ihre Bälle nach vorgegebener Wurftechnik in die gegnerische Spielfeldhälfte bugsieren.

Gewonnen hat ein Team, wenn es entweder alle Bälle in die Hälfte des Gegners befördert hat oder nach Ablauf einer vorgegebenen Spielzeit weniger Bälle in seiner Hälfte hat als der Gegner.
Mehrere Spiele können unter Vorgabe unterschiedlichster Wurftechniken durchgeführt werden.

Memorylauf – Schnelligkeit

216 kleine Wettkämpfe Saisonvorbereitung Abb. 3

Dieses Staffelspiel kann mit beliebig vielen Mannschaften und in verschiedenen Variationen durchgeführt wird. Grundgedanke ist, dass die Spieler einer Mannschaft versuchen nach einem kurzen Sprint eine Aufgabe zu erfüllen. Hierfür können z.B. mehrere gleiche Memorysätze verwendet werden.

Eine einfachere Variante sieht vor, dass die Mannschaften versuchen von einem Stappel Spielkarten eine bestimmte Farbe zu sammeln. In der Abbildung 3 sind die alle Spielkarten im auf einer Turnmatte ausgebreitet (natürlich sind alle Karten verdeckt). Pro Lauf darf jeder Spieler eine Karte umdrehen. Hat er die richtige Farbe erwischt, darf er diese zurück zum Startpunkt seines Teams mitnehmen.

Gewonnen hat das Team, welche zuerst alle Karten seiner Farbe gesammelt hat.

Autor: Robert Nowacki