Dies ist die Forsetzung des „Mixed-Circles“ aus der
Hometraining Reihe. Die Übungen sind erneut nahezu ohne Materialien
durchzuführen.
Warm up
Reverse Nordic Curl
In Kniestellung mit aufrechtem Oberkörper werden die Arme
vor dem Oberkörper über Kreuz gehalten. Dann langsam den Oberkörper so weit
nach hinten richtung Füße bewegen wie möglich. Dabei unbedingt vermeiden ins
Hohlkreuz zu gehen! Anschließend zurück in die Ausgangsposition. Die Übung
besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
Sidestep gestreckt
Das Resistance Band um die Fußfesseln binden und mit
gestreckten Beinen und aufrechtem Oberkörper in die seitliche Bewegung gehen (Sidestep).
Die Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 12 Wiederholungen
beinhaltet.
Hauptteil
Liegestzütz
In der Liegestützposition einen Liegestütz ausführen. Unten
angekommen immer zwei Sekunden halten, dann wieder hoch bewegen. Diese Übung
besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 8-10 Wiederholungen beinhaltet.
Hamstring Slides
In Rückenlage werden die Beine angewinkelt und die Hüfte
angehoben. Dann die Beine langsam ausstrecken (ca. 8 Sekunden lang) und bei
voller Streckung die Hüfte ablegen. Die Beine erneut anwinkeln und von vorne
beginnen. Schwierigkeit wird erhöht, indem das ganze einbeinig durchgeführt
wird. Die Übung besteht aus fünf Sätzen, wobei jder Satz 8-10 Wiederholungen
beinhaltet.
Seitstütz heben dynamisch
Im Seitstütz die Hüfte dynamisch nach oben heben. Dann
langsam wieder Richtung Boden bewegen, jedoch nie komplett absetzen. Diese
Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
Rudern
An einem Tisch o.ä. festhalten und Oberkörper auf- und ab liften. Die Beine
dabei ausgestreckt aufsetzten. Diese Übung besteht aus vier Sätzen, wobei jeder
Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
In diesem Teil der Hometraining Serie beschäftigen wir uns
mit einem „Mixed-circle“. Hierbei werden unterschiedlichste Körperregionen
beansprucht und es soll erneut maximale Intensität nur durch Training mit dem
Körpereigengewicht geboten werden.
Warm up
Unterarmliegestütz Opener
Im Unterarmliegestütz die Position 10 Sekunden halten, dann
zuerst nach links, dann nach rechts aufdrehen und erneut jeweils 10 Sekunden
halten. Diese Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 30 Sekunden lang
gehalten wird (1 Satz = 3x aufdrehen pro Seite).
V-Sitz dynamisch
Im V-Sitz (etwa 90 °Winkel) die Beine dynamisch
ausstrecken und wieder anwinkeln. Den Bauch dabei anspannen. Diese Übung
besteht aus zwei Sätzen, wobei jeder Satz 30-40 Sekunden durchgeführt wird.
Squat exzentrisch
In die Kniebeuge gehen. Hiebei immer drei Sekunden runter in
den Squat gehen, unten drei Sekunden halten und drei Sekunden wieder hoch
bewegen. Diese Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 12 Wiederholugen
beinhaltet.
Hauptteil
Burpees
Aus dem Stand in die Liegestützposition begeben, mit den
Beinen zu den Armen ranspringne und wieder zurückspringen. Dann in die
aufrechte Position begeben und einen Strecksprung ausführen. Diese Übung
besteht aus vier Sätzen, wobei jeder Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
Handstand
Im Aufschwung gegen die Wand in den Handstand begeben. Je
näher der Athlet mit den Händen an der Wand steht, desto intensiver die
Belastung. Die Position halten. Diese Übung besteht aus vier Sätzen, wobei
jeder Satz 30 Sekunden lang gehalten wird.
Bulgarian Split Squat
Im Ausfallschritt das hintere Bein auf eine Erhöhung positionieren. Im Anschluss in die Knie gehen (einbeiniger Squat). Den Oberkörper stets aufrecht halten. Diese Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 12 Wiederholungen beinhaltet.
Im Folgenden geht die Übungsreihe „Hometraining“ vom
„Under-Body“ Training ins „Upper-Body“ Training über. Durch ein kurzes Warm-up
und einen Hauptteil soll wieder eine maximale Intensität ohne Geräte geboten
werden. Dies ist der erste Teil der zweiteiligen „Upper Body“ Serie, welcher
sich mit der Kräftigung der Oberkörper- und Bauchmuskulatur beschäftigt.
Warm Up
Strampler
In Bauchlage werden Arme und Beine voll ausgestreckt, der
Oberkörper ist leicht angehoben. Darauf achten, dass der Bauch und das Gesäß
angespannt sind. Nun Arme und Beine gemeinsam nach oben und unten bewegen
(Beinschlag ähnlich wie beim Kraulen) und strampeln. Die Übung besteht aus drei
Sätzen, wobei jeder Satz 40 Sekunden anhält.
Bergsteiger
In Liegestützposition werden die Knie schnellstmöglich und
immer abwechselnd zum Oberkörper ran gezogen. Darauf achten, dass der Körper
„eine Linie“ bildet und das Gesäß nicht deutlich höher als der Oberkörper ist.
Die Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 40 Sekunden anhält.
Unterarmliegestütz
Im Unterarmliegestütz immer abwechselnd ein Bein anheben und
wieder abstellen. Darauf achten, dass Oberkörper und Gesäß wieder eine Linie
bilden und der Kopf diese Linie fortführt. Die Übung besteht aus drei Sätzen,
wobei jeder Satz 15 Wiederholungen beinhaltet.
Hauptteil
Crunch diagonal
In Rückenlage Beine und Arme ausstrecken, Oberkörper leicht
anheben und den Bauch anspannen. Ellenbogen und Knie berühren sich nun diagonal
im 90 ° Winkel, kehren danach wieder in die Ausgangsposition zurück. Die Übung
besteht aus vier Sätzen, wobei jeder Satz 30 Wiederholungen beinhaltet.
Klappmesser
In Rückenlage berühren sich auf einer Seite Ellenbogen und
Knie und üben leichten Druck gegeneinander aus. Die andere Seite führt die
Bewegung eines Klappmessers aus (gestreckter Arm und gestrecktes Bein berühren
sich am höchsten Punkt). Die Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder Satz 10
Wiederholungen beinhaltet.
Liegestütz extreme
In der Liegestützposition werden zuerst beide Arme
nacheinander ausgetreckt, danach beide Knie nacheinander angewinkelt. Das
Ausstrecken der Arme und das Anziehen beider Knie bilden eine Wiederholung. Die
Übung besteht aus vier Sätzen, wobei jeder Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
Spider
In der Liegestützposition wird zuerst das rechte Bein nach
außen rotierend angewinkelt und kehrt dann in die Ausgangsposition zurück.
Anschließend ist das linke Bein an der Reihe. Während des Anwinkelns der Beine
wird ein Liegestütz ausgeführt. Die Übung besteht aus drei Sätzen, wobei jeder
Satz 10 Wiederholungen beinhaltet.
Wie bereits angekündigt folgt nun die Fortsetzung des „Under Body“ Stabilisations- und Krafttrainings. Auch diese Übungen versprechen mit Hilfe des Resistance- Bandes (elastisches Trainingsband) eine maximale Intensität und sind problemlos Zuhause durchzuführen.
Warm Up
Hocke
In der breiten Hocke den Oberkörper
zwischen den Beinen aufrichten. Die linke Hand berührt hierbei das Schienbein
auf der rechten Seite und andersherum. Die Beine dann langsam ausstrecken und
die Arme mitgleiten lassen. Während der gesamten Übung ist darauf zu achten,
dass der Rücken gerade bleibt. Danach zurück in die Ausgangsposition kommen und
erneut beginnen. Die Übung beinhaltet vier Sätze, bestehend aus zehn
Wiederholungen.
„Bester Stretch der Welt“
Aus dem Stand wird das linke Bein
zum Körper hin in einem 90° Winkel angezogen. Im Anschluss erfolgt ein
Ausfallschritt. Im Ausfallschritt versuchen, den linken Fuß mit dem linken
Ellenbogen zu berühren. Anschließend über die linke Seite aufdrehen und den Arm
dabei horizontal ausstrecken. Den rechten Arm und das rechte Bein aufsetzten,
sodass man sich nun in der Liegestützposition befindet. Nun mit den Beinen bis
vorne zu den Händen laufen und aufrichten. Den neuen Durchgang mit dem anderen
Bein beginnen. Diese Übung beinhaltet einen Satz, bestehend aus sechs
Wiederholungen.
Hauptteil
Squat Walks
In der Kniebeuge (Band wieder oberhalb der Knie) seitlich
hin- und her steppen. Dabei bleibt der Oberkörper aufrecht und der Bauch
angespannt. Das Resistance-Band soll hierbei auf Spannung gehalten werden. Dies
gelingt, wenn die seitliche Schrittweite immer gleichbleibt. Die Übung
beinhaltet vier Sätze, bestehend aus 20 Wiederholungen.
Donkey Kicks
Ausgangsposition ist der Vierfüßler Stand. Das Resistance-
Band befindet sich wieder oberhalb der Knie. Aus dieser Ausgangsposition heraus
abwechselnd ein Bein in 90° Winkel horizontal ausstrecken und wieder ran
ziehen. Das Bein hierbei nicht absetzten. Diese Übung beinhaltet vier Sätze,
bestehend aus 15 Wiederholungen.
2 Plank jumps + leg kicks
Die Liegestützposition mit dem Resistance- Band oberhalb der
Knie ist die Ausgangsposition. Im Folgenden springen die Beine 2x auseinander
und wieder zusammen. Danach wird jedes Bein abwechselnd ausgestreckt nach oben
gezogen (mindestens auf Höhe des Gesäßes). Diese Übung beinhaltet drei Sätze,
bestehend aus 10 Wiederholungen.
Pile abduction
Gestartet wird in der Hocke auf Zehenspitzen stehend und das
Resistance- Band wieder oberhalb der Knie. Die Oberschenkel sind hierbei
parallel zum Boden. Mit den Händen, bei Bedarf, an etwas festhalten. Knie jetzt
auseinander drücken und wieder zurückführen. Das Auseinanderführen darf
durchaus etwas zügiger erfolgen, während das Zurückführen langsam durchgeführt
werden sollte. Diese Übung beinhaltet drei Sätze, bestehend aus 20
Wiederholungen.
Die behördlichen Maßnahmen gegen
die Ausbreitung des Virus haben uns mittlerweile voll im Griff. Dies hat nicht
nur mentale, sondern auch physische Spuren hinterlassen. Sämtliche
Sportstätten, Hallen und öffentliche Sportplätze sind geschlossen. Der Trainingsbetrieb
wurde umgehend eingestellt. Jetzt heißt es, sich Zuhause fit zu halten. Für ein
abwechslungsreiches Training in den eigenen vier Wänden oder draußen im Freien
sollen die folgenden Trainingseinheiten dienen. Dabei soll trotz der nicht
vorhandenen Geräte und Gewichte und nur mit Hilfe eines Resistance-Bandes (elastisches
Trainingsband) eine maximale Intensität geboten werden. Im Fokus dieses ersten
Teils (weitere folgen in den nächsten Wochen) „Under Body“ steht eine
Stabilisations- und Krafteinheit für den Unterkörper.
Warm up
Ausfallschritt + Rotation
Im Ausfallschritt werden beide
Arme seitlich maximal ausgestreckt. Darauf achten, dass der Oberkörper aufrecht
ist und das hintere Bein parallel zum Boden steht. Über das vordere Standbein
den Oberkörper drehen und versuchen, die Wade bzw. Ferse zu berühren. Die
Drehung des Oberkörpers erfolgt immer in die Richtung, die das Standbein
vorgibt (linkes Bein vorne – Rotation nach links). Rumpf und Bauch sind dabei
stets angespannt. Im Anschluss erfolgt die Bewegung zurück in die
Ausgangsposition. Die Übung beinhaltet vier Sätze, bestehend aus jeweils zehn
Wiederholungen pro Seite.
Standwaage
In der Standwaage darauf achten,
dass das Becken eingedreht ist und der Kopf parallel zum Oberkörper gehalten
wird. Aus dieser Position einen entfernten Punkt auf dem Boden suchen und mit
der Hand berühren. Ist also das linke Bein das Standbein, wird ein Punkt auf
der rechten Bodenseite mit der linken Hand berührt. Nach der Berührung zurück
in den normalen Stand gehen und von vorne beginnen. Die Übung beinhaltet vier
Sätze, bestehend aus acht Wiederholungen pro Seite.
Hauptteil
Jumpick Jack Squat
Im Stand die Arme horizontal ausstrecken. Die Beine stehen
eng zusammen und ein Resistance- Band befindet sich oberhalb der Knie. Aus
dieser Position in den Squat (Kniebeuge) springen und die Arme dabei seitlich
nach unten mitschwingen. Danach wieder zurück in die Ausgangsposition springen.
Vergleichbar ist diese Abfolge mit einem Hampelmann in Kombination mit einer
Kniebeuge. Die Übung beinhaltet vier Sätze, bestehend aus 20 Wiederholungen.
Side to side lunges
Ausgangsposition ist wieder der leichte Squat mit einem
Resistance-Band oberhalb der Knie. Hier raus bewegt man sich nun in einen
seitlichen Ausfallschritt. Beispiel: Das linke Bein bleibt stehen, das rechte
setzt seitlich, hinter dem linken Standbein auf. Danach setzt das rechte Bein
mit einem weiten seitlichen Schritt (auf Höhe des linken Beins) auf und das
linke Bein setzt seitlich, hinter dem rechten Bein auf. Während der gesamten
Übung stehen Oberkörper und Unterkörper in einem 90° Winkel zueinander. Die
Übung beinhaltet vier Sätzen, bestehend aus 20 Wiederholungen.
Lateral Kickback to Squat
Die Ausgangsposition ist die gleiche wie bei den vorigen
Übungen, nur dass man sich zu Beginn in einem aufrechten Stand befindet (Beine
trotzdem leicht gebeugt). Im Stand ein Bein seitlich hochziehen und
anschließend absetzten, um in die Kniebeuge zu gehen. Nun abwechselnd
fortfahren. Wer kann, darf die seitlichen „Kicks“ auch schwungvoller ausführen,
sollte dabei aber trotzdem auf einen stabilen Oberkörper achten. Die Übung
beinhaltet drei Sätze, bestehend aus 12-15 Wiederholungen pro Seite.
Die Schnelligkeit gehört zu den am schwersten trainierbaren konditionellen Fähigkeiten. Im Gegensatz zu Ausdauer und Kraft ist Schnelligkeit in höherem Maße von genetischen Faktoren abhängig und kann im Regelfall nur durch spezielles Training gesteigert werden.
Über Möglichkeiten die maximale Sprintschnelligkeit zu erhöhen, haben wir vor längerer Zeit schon einmal berichtet
Noch entscheidender als eine hohe Maximalgeschwindigkeit ist im Handball jedoch das schnelle Erreichen von maximalem Tempo. Insbesondere im Gegenstoßverhalten verschafft diese Fähigkeit einem Spieler hohe Vorteile, denn effektiv bleiben lediglich 20-25 Meter Laufstrecke, auf welcher man möglichst viel Geschwindigkeit aufnehmen muss. Daher müssen Handballer vor allem gezielt den Antritt trainieren.
Trainingsansatz-Antritt mit Handicap
Eine recht wirkungsvolle Methode den Antritt zu verbessern ist das Arbeiten mit Handicaps, das heißt Beeinträchtigungen, beim Starten eines Sprints. Der Übende wird durch eine Erschwerung der Startbedingungen dazu veranlasst mehr muskuläre Anstrengung, sowohl was die Kraft als auch die Koordination angeht, auszuüben um einen dynamischen Antritt auszuführen.
Trainingsgrundlage hierzu bieten stets kurze Sprintstrecken von 20 bis maximal 40 Meter. Im Folgenden werden einige Möglichkeiten, solch ein Handicap zu konstruieren, dargestellt.
Weiche Untergründe
Jeder weiß, dass es wesentlich schwieriger ist, auf weichen Untergründen voranzukommen. Beispielhaft können hier Sprints im Sand, Matsch oder auf Weichbodenmatten ausgeführt werden.
Zusatzgewichte
Jeder der schon einmal über längere Zeit eine Gewichtsweste oder -manschetten anhatte weiß, wie befreiend das Gefühl ist, diese wieder ablegen zu können. Diese Trainingsutensilien eignen sich hervorragend für das Antrittstraining. Nicht ganz so speziell aber ähnlich wirkungsvoll sind Medizinbälle oder einfach zwei volle Wasserflaschen.
Natürliche und Unnatürliche Widerstände
Noch besser geeignet für das Training der Antrittsschnelligkeit sind Widerstände, welche den Übenden in seinem Start- und Bewegungsverhalten einschränken. Das höhere Aufbringen von Kraft und Koordination beim Überwinden dieser Widerstände sorgt für muskuläre und neurologische Anpassungen.
Eine natürliche Methode hierzu sind Sprints im Wasser (etwa knie- bis hüfthoch). Die moderne Trainingswissenschaft hat zudem viele unterschiedliche Materialien zu bieten, welche einen Widerstand simulieren.
Als sehr nützlich haben sich Gurtsystem, wie in Abbildung 1 dargestellt erwiesen. Diese können entweder von einem Partner gehalten werden, welcher den Antritt des Übenden durch permanenten Zug von hinten stark verlangsamt, oder aber z.B. an Sprossenwänden, Torpfosten etc. befestigt werden.
Hierdurch wird es dem Übenden ermöglicht, mehrere Antrittsversuche hintereinander gegen einen immer höher werdenden Widerstand auszuführen, da irgendwann natürlich die maximale Elastizität des Gurtsystems ausgereizt ist.
Weitere Utensilien mit ähnlichen Funktionseigenschaften sind Sprintschlitten oder Therabänder, welche ebenfalls von Partnern festgehalten werden.
Sind keine solche Utensilien verfügbar reicht es auch, wenn ein Partner den Übenden einfach im Hüftbereich am Hosenbund festhält und stets entgegen der Sprintrichtung zieht.
In Kürze werden wir euch einige konkretere Übungsbeispiele für das Antrittstraining mit Handicap vorstellen.
Im Folgenden beschreiben wir einige Übungen zur Verbesserung der Explosivität bei der Wurfabwehr für eure Torhüter. Generell stehen dabei meistens kurze Vorbelastungen mit anschließender Abwehr von ein oder zwei Würfen im Vordergrund.
Wurfabwehr nach Stoß gegen Hochsprungmatte
Für die Übung wird eine Turn- oder Hochsprungmatte benötigt, welcher knapp neben dem Pfosten auf einer Seite des Tores platziert wird. Der Torhüter gibt der Matte, die von einem Helfer gehalten wird zunächst einen kräftigen Stoß mit beiden Händen und geht anschließend sofort explosiv in die andere Ecke um einen Torwurf abzuwehren (s. Abb. 1).
Diese Übung wird pro Durchgang sechs- bis achtmal wiederholt. Erschwerungen können vorgenommen werden, indem der Helfer der Matte einen Schubser gibt, sodass der Torhüter diese zunächst auffangen und wieder aufrichten muss. Zudem kann die Übung auch mit je einer Matte auf jeder Seite durchgeführt werden.
Reaktive Wurfabwehr nach Sprung von einem Turnhocker
Für die Übung wird ein Turnhocker zentral vor der Torlinie platziert. Es werden zwei Schützen auf Pfostenhöhe mit Ballkiste benötigt. Der Torhüter nimmt zunächst die Ausgangsstellung auf dem Turnhocker ein (s. Abb. 2). Dann springt er beidbeinig ab und landet ebenfalls beidbeinig vor dem Hocker. Kurz nach der Landung wirft der erste Schütze flach in seine Torecke. Der Torhüter muss direkt im Anschluss an die Landung explosiv in die Seitwärtsbewegung gehen um den Ball abzuwehren.
Nach dem Wurf des ersten Schützen wechselt der Torhüter auf die andere Seite und wehrt den Wurf des zweiten Schützen ab. Die Werfer sollten ihre Würfe so timen, dass die Torleute gerade noch in der Lage sind die Bälle abzuwehren.
Variation für Abwehr hoch/halbhoch: Der Torhüter springt wie gehabt vom Hocker und landet einbeinig auf dem Boden. Direkt nach der Landung wechselt er das Standbein und wehrt einen hoch oder halbhoch geworfenen Ball mit dem Bein auf welchem er ursprünglich gelandet war ab. Anschließend springt er noch einmal um und wehrt einen Wurf des zweiten Schützen auf das andere Bein ab.
Wurfabwehr nach Schrittmuster durch Koordinationsleiter
Links und rechts neben dem Tor wird jeweils eine Koordinationsleiter ausgelegt. Die Torhüter machen führen an dieser jeweils verschiedene Schrittmuster aus. Dabei bewegen sie sich immer in Richtung Tor. Nachdem die Koordinationsleiter absolviert wurde versucht sich der Torhüter durch schnelle Seitwärtsbewegung in Richtung langes Toreck zu bewegen und einen Ball nach Ansage (flach, halbhoch, hoch) abzuwehren.
Im Anschluss an die Abwehraktion läuft er um die zweite Leiter herum und startet an deren Ende angekommen erneut mit dem Schrittmuster Richtung Tor.
Nach ca. acht Würfen (4x linke/rechte Torecke/Leiter) ist ein Durchgang beendet.
Wichtig ist, dass sich der Torhüter nach Verlassen der Leiter mit schnellen Side-Steps versucht in Position zu bringen und mit einem langen explosiven Schritt in die endgültige Abwehrposition zu gehen.
Variation Richtungswechsel: Torhüter schlägt nach Verlassen der Leiter erst am langen Pfosten an und bewegt sich dann explosiv zurück zur Abwehr eines Wurfes in die kurze Ecke.
In der Abbildung 1 ist das Beispiel einer komplexen Wurfübung dargestellt, bei welcher Torhüter und Feldspieler gleichzeitig belastet werden sollen.
Aufbau und Vorbereitung
Vor Beginn der Übung müssen einige Trainingsutensilien bereitgestellt werden. In der Nähe der Seitenauslinie wird eine Bahn aus Turnhockern oder noch besser Sprunghürden vorbereitet. Die Abstände sollten zwischen 0,5 und 1,0 Metern betragen.
Auf Höhe der Mittellinie werden zwei Hütchen gemäß der Abbildung positioniert. Bei ca. 10-11 Metern Torentfernung werden zudem zwei Koordinationsleitern parallel zur Grundlinie ausgelegt. Bei ca. 8 Metern werden zwei Abwehrdummies postiert. Jeder Feldspieler benötigt außerdem einen Handball.
Übungsablauf
Die Werfer stehen zunächst gleichmäßig verteilt links und rechts neben den Torpfosten. Der erste Spieler auf jeder Seite hält seinen Ball auf Höhe des Pfostens. Der Torhüter muss die Bälle im schnellen Rechts-Links-Wechsel antippen. Sobald sein Ball angetippt wurde läuft ein Spieler in leichtem Bogen zu der Hockerbahn. Diese versucht er mit Schlusssprüngen zu überwinden, nach Möglichkeit ohne Zwischensprung (Schulung der reaktiven Sprungkraft).
Anschließend sprintet der Werfer um das Wendehütchen herum an das äußere Ende der Koordinationsleiter und durchläuft diese nach einem festgelegten Muster (z.B. zwei Kontakte pro Zwischenraum mit Blick zum Tor). Hat er die Leiter überwunden, wird eine Körpertäuschung (nach außen oder innen bzw. zur oder gegen die Hand) am Abwehrdummie ausgeführt und anschließend der Torwurf nach Ansage ausgeführt.
Das Ganze muss so getimt werden, dass alle Spieler bereits in Bewegung sind, wenn der erste Werfer zum Torabschluss ansetzt, damit der Torhüter bereit zur Abwehr der Bälle ist. Hier kann durch unterschiedliche Postierung des Wendehütchens gegebenenfalls eine Anpassung vorgenommen werden.
Varianten
– Einbeinsprünge im Hocker-/Hürdenparcours, Hindurchkriechen unter den Hürden
– Verschiedene Schrittmuster an der Koordinationsleiter
– Eins-Gegen-Eins-Bewegung aus dem Doppelpass mit Zuspieler/gegen einen aktiven Abwehrspieler
– Freie Wurfauswahl/anstatt Ansage
Die Übung ist ein gutes Beispiel dafür, dass Einwerfen der Torhüter auch für die Feldspieler fordernder zu gestalten und bestimmte Übungselemente (Köpertäuschungen, Sprungkraft, Koordination, etc.) bereits vorwegzunehmen.