Handballtraining Handballübungen


25. September 2015

Zusammenspiel zwischen Halb- und Außenangreifer (auf das Abwehrverhalten reagieren) Teil 2

Kategorie: Taktik – Autor: KaiDittrich – 17:08

Im letzten Beitrag ging es um die grundlegende Vermittlung der Stoßbewegung zwischen Außen- und Halbverteidiger. Die nächste Übung baut dabei auf den vorher beschriebenen auf.

Spiel gegen zwei aktive Abwehrspieler

Vor Übungsbeginn wird eine Slalomstange gemäß Abb. 1 am Torkreis positioniert. Ein Anspieler befindet sich auf der RM-Position. Ein Außen- und ein Halbverteidiger werden postiert.
Die beiden Angreifer auf RL/RR und LA/RA versuchen nach Pass von RM zu einer Torchance zu kommen. Dabei wird eine Bewegung der Abwehr simuliert. Der Halbverteidiger muss mit einem Fuß den Sockel der Slalomstange berühren, solange der Ball noch beim Anspieler ist. Der Ball darf außerdem jederzeit wieder zum Anspieler zurückgepasst werden, was für den Halbverteidiger den Weg zurück zur Slalomstange bedeutet.

Je nachdem auf welchen Grundzügen des Zusammenspiels von Außen- und Halbspieler der Fokus gelegt wird, können verschiedene Vorgaben für die Abwehr erfolgen.

Stoßen mit Hauptaugenmerk auf Eins-Gegen-Eins

Die Vorgabe an die Verteidigung ist hier, mannbezogen zu agieren und nicht konsequent auszuhelfen. Dementsprechend ergeben sich Möglichkeiten für eine Eins-Gegen-Eins Bewegung der Angriffsspieler. Insbesondere das Eins-Eins gegen die Hand auf die Lücke zwischen 1 und 2 kann hierbei geschult werden.

Stoßen mit Hauptaugenmerk auf das Abräumen

Der Außenverteidiger hilft konsequent aus gegen den Halbangreifer, allerdings nur dann, wenn dieser wirklich mit Zug zum Tor auf die Lücke stößt. Der Außenspieler erhält den Ball im Lauf und schließt ab. Die Passhöhe und -art wird anhand der Armhaltung des Außenverteidigers gewählt.

Offensive Deckung – Kreuz zwischen Halb und Außen (Abb. 2)

Die Verteidiger Agieren beide offensiv (8-9 Meter) gegen ihren jeweiligen Gegenspieler. Der Halbangreifer versucht nach Erhalt des Balles gegen die Hand in den Raum hinter dem Außenverteidiger zu stoßen (roter Laufweg). Dieser Raum entsteht dadurch, dass der Außenangreifer sich auf seiner Position bis ca. 9 Meter zurückfallenlässt.
Nun ist der Außenverteidiger unter Druck dem Halbangreifer den Weg Richtung Tor abzuschneiden. In diesem Moment kann sich der Außenangreifer lösen und hinter seinem Mistspieler zum Kreuz Richtung Spielfeldmitte kommen. Je nachdem wie weit der Halbverteidiger nach außen mit verschoben hat, kann der Außenangreifer selbst zwischen 2 und 3 (in diesem Fall dargestellt durch die Slalomstange) stoßen (schwarzer Laufweg) und so zum Torabschluss kommen.

Zusammenspiel virtuos beherrschen

Ziel des isolierten Übens gegen unterschiedliche Abwehrvarianten soll natürlich sein, für alle Situationen Lösungswege zu verinnerlichen und diese auch im Wettkampf anzuwenden. Insbesondere die Eingespieltheit zwischen Halb- und Außenangreifer ist hierbei von großer Bedeutung und sollte im Training regelmäßig verbessert und gefestigt werden.

Autor: Robert Nowacki

9. September 2015

Methodische Übungsreihe Abräumen (Zusammenspiel zwischen Halb- und Außenangreifer)

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 09:47

Das Abräumen zählt zu den geläufigsten Angriffshandlungen im Handball. Gerade im Jugendhandball kommt das Einsetzen der Außenspieler jedoch häufig zu kurz. Außerdem ist die Übersicht und das Timing in einer 2vs.1 Situation, wie sie das Abräumen ja zumeist erfordert häufig unzureichend. Daher gibt es im Folgenden eine kleine methodische Übungsreihe mit der das Abräumen sowohl erlernt und anschließend verbessert werden kann.

Grundübung: Anzugsbewegung von Halb auf Lücke zwischen 1 und 2

Eine Basisübung zum Verinnerlichen der Lauf- und Passwege während des Abräumens ist in Abb. 1 dargestellt. Ein Spieler auf RM fungiert mit Ballkiste als Anspieler. Zusätzlich werden beide Außen und beide Halbpositionen besetzt.

Die Lücke zwischen Halb- und Außenverteidiger wird mit Pylonen simuliert. Der Halbangreifer erhält den Ball im Lauf von RM und stößt mit dem Ball zwischen die beiden Pylonen. Der Ball wird von ihm bei ca. 0,5-1 Meter Entfernung zum Torkreis auf die Außenposition abgelegt. Direkt nach dem Torabschluss von LA passt RM den Ball auf die rechte Angriffsseite wo die Übung wiederholt wird.
Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass der Außenangreifer den Ball ebenfalls bereits im Lauf erhält und lernt sich auf das Passtiming seines Nebenmannes einzustellen. Zudem sollen bereits verschiedene Arten des Passes auf Außen (Aufsetzer, beidhändige Weiterleitung, usw.) verinnerlicht werden.

Übung: Entscheidungstraining mit aktivem Außenverteidiger

Die Übung baut auf der oben geschilderten Grundübung auf und wird lediglich in durch die Hinzunahme eines menschlichen Außenverteidigers modifiziert (s. Abbildung 2: graues Trikot). Der Außenverteidiger deckt zu Übungsbeginn noch den Außenangreifer. Nach dem Pass von RM auf die Halbposition simuliert er jedoch ein Aushelfen und rückt ein in Richtung der Pylone.
Der Halbspieler soll hierbei lernen die Bewegung des Außenverteidigers zu lesen und den idealen Abspielmoment sowie die beste Passtechnik (Armhaltung des Verteidigers) zu erkennen. Bei zureichender Beherrschung dieses Automatismus wird die Übung dahingehend modifiziert, dass der Außenverteidiger selbstständig entscheidet, ob er einrückt oder nicht. Der Halbangreifer muss je nach Situation mit dem Abspiel auf außen oder dem selbstständigen Durchbruch mit Torwurf reagieren.

Bereits hier herrscht eine erhöhte Anforderung an kognitive und koordinative Fähigkeiten des Halbspielers, da ein starres Verhaltensmuster jetzt durch zwei Lösungswege ersetzt wird. Im nächsten Beitrag werden wir die Übungsreihe nochmals erweitern.
Autor: Robert Nowacki

2. September 2015

Bälle einhändig fangen (Teil 2)

Kategorie: Werfen und Fangen – Autor: KaiDittrich – 09:47

Im folgenden Artikel soll es insbesondere um kleine Übungen zum einhändigen Fangen und verarbeiten des Balles am Kreis gehen. Schließlich sieht man im Leistungshandball immer wieder, wie sich Kreisläufer im Angriff mit einer Hand vom Gegner distanzieren und mit der andere Anspiele ihrer Mannschaftskameraden fangen und verwerten.

Rückpass links Wurf rechts

Für diese relativ einfache Übungsvariante wird lediglich ein Anspieler mit Ballkiste bei ca. 8 Metern Torentfernung benötigt. Der Kreisspieler positioniert sich innerhalb eines etwa einen Meter breiten Pylonentores.

Der Anspieler passt den ersten Ball zunächst links oder rechts neben eine der Pylonen. Diesen Ball muss der Kreisspieler erlaufen, kurz mit einer Hand fangen und anschließend direkt zum Anspieler zurückpassen. Direkt danach bewegt er sich wieder in Richtung „Pylonenzentrum“ und erhält umgehend ein zweites Zuspiel zur anderen Seite, welches ebenfalls einhändig gefangen werden muss und umgehend aus der Drehung per Sprung- oder Fallwurf verwertet werden soll.
Die Pässe erfolgen in schneller Reihenfolge. Nach dem Torwurf beginnt die Übung ohne Zeitverzögerung von vorn. Der Anspieler sollte Passhöhe, -härte und -art (Aufsetzer z.B.) variieren. Zudem kann im späteren Verlauf auch die Übungsroutine verändert werden.

Eine Variante hierfür wäre, dass alle direkten Pässe zurückgespielt werden und alle Aufsetzer per Torwurf verwertet werden müssen. So entsteht eine neue Drucksituation, da der Übende nicht vorhersehen kann, wann er welches Übungsmuster anwenden muss.

Zweikampfsituation simulieren

Für die Grundübung wird ein Theraband benötigt. Der Übende nimmt ein Ende des Therabandes zunächst in die Nicht-Wurfhand. Ein Helfer hält das andere Ende des Bandes fest in beiden Händen und positioniert sich gemäß Abbildung 2 zum Kreisspieler. Das Band muss vor Beginn der Übung bereits deutlich unter Spannung stehen. Ein Anspieler mit Ballkiste wird bei etwa acht Metern Torentfernung postiert.

Der Anspieler passt während der Übung Bälle in Richtung der Wurfarmseite des Kreisspielers, welcher dieser zurückspielen muss. Die Bälle sollten zwischen Schulter- und Überkopfhöhe gespielt werden. Der Übende muss immer wieder versuchen aus der Ausgangsstellung heraus die Bälle zu erlaufen, sicher einhändig zu fangen und zurückzuspielen.

Erfolgt ein Pass als Aufsetzer, so darf der Übende das Theraband nach erfolgreichem Fangen des Balles loslassen und zum Torwurf ansetzen. Nach ca. 20 Ballaktionen wird die Übungsseite gewechselt, da es für Kreisspieler auch sehr wichtig ist mit der vermeintlich schwächeren Hand Bälle verarbeiten zu können.

Autor: Robert Nowacki