Handballtraining Handballübungen


25. August 2015

Kleine Übungen zum Verteidigen von Kreisanspielen

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:19

Fängt ein Kreisläufer den Ball und schafft es sich mit diesem in Richtung Tor zu drehen, ist dies eine der vielversprechendsten Aktionen im Handball. Gerade bei Würfen aus zentralen Kreispositionen hat der Kreisspieler jede Menge Möglichkeiten seinen Torwurf zu platzieren. Torhüter müssen meist sehr schnell reagieren und haben kaum Zeit ihr Stellungsspiel gemäß der Situation anzupassen. Ein Foul durch den Abwehrspieler hat nahezu immer einen Siebenmeter und evtl. sogar noch eine progressive Bestrafung zur Folge.
Demzufolge muss man das Anspiel an den Kreis verhindern, was jedoch gerade gegen eine gut eingespielte Rückraum-Kreis-Achse sehr schwer sein kann. Im Folgenden zeigen wir daher einige zwei kleine Übungen mit denen man insbesondere die Grundzüge des Übergebens und Übernehmens am Kreis trainieren kann.

Übung: Schnelle Aufgabenverteilung

Benötigt wird ein passiver Verteidiger bei 9-10 Metern. Ein Kreisläufer wird im abgesteckten Bereich (s. Abbildung 1) postiert. Des Weiteren stehen zwei Abwehrspieler links und rechts versetzt hinter dem passiven Verteidiger bei 7-8 Metern. Die Angreifer positionieren sich mit Ball auf der Rückraum Mitte Position.

Der erste RM-Spieler passt den Ball zu einem Zuspieler auf der Halbposition und geht nach dem Rückpass in eine Eins-Gegen-Eins-Situation mit dem passiven Verteidiger. Je nachdem zu welcher Seite RM am Verteidiger vorbeigeht müssen die zwei hinteren Abwehrspieler reagieren. Der RM-nähere Abwehrspieler versucht RM am Durchbruch zu hindern indem er ihm entgegentritt. Sein Abwehrpartner versucht hingegen den Kreisspieler abzudecken, indem er sich nach hinten absetzt und einen etwaigen Passweg zustellt.

Übung: Schnelle Vorwärts- und Rückwärtsbewegung im 3 vs. 2

Für die Übung wird ebenfalls ein Kreisspieler positioniert. Dieser hat lediglich die Aufgabe sich zentral am Kreis aufzuhalten und stets fangbereit in Richtung des Balles zu drehen. Zwei Abwehrspieler beginnen zunächst die Übung mit den Fersen an sechs Metern. Für den Angriff werden zwei Spieler auf einer Halbposition benötigt. Der Positionsabstand zwischen den Angreifern beträgt in etwa der Aufteilung wie im Angriffsspiel mit zwei Kreisläufern.
Die Halbspieler stoßen jeweils mit Ball Richtung Tor. Die Abwehr soll mit klarer Aufgabenverteilung reagieren. Ein Spieler nimmt den ballführenden Angreifer an während der zweite Spieler den Kreisläufer abdeckt. Erfolgt der Pass auf die andere Halbposition müssen die Aufgaben in der Defensive schnellstmöglich getauscht werden.
Die Angreifer stoßen so lange mit dem Ball Richtung Tor bis einer von ihnen eine sichere Anspielgelegenheit zum Kreisläufer erkennt.
Die Übung erfordert schnelle Beine genauso wie das schnelle Umschalten im Kopf und ist besonders zur Schulung des Abwehrverhaltens im offensiven Abwehrsystem der 3:2:1 mit Libero geeignet.

Autor: Robert Nowacki

18. August 2015

Saisonvorbereitung – Komplexer Übungsparcours Teil 2 (Sprungkraft, Oberkörperkräftigung, Verletzungsprophylaxe)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 09:18

Aufbau Bahn 3

Für Bahn 3 werden zwei Turnbänke in kurzem Abstand hintereinander aufgestellt (s. Abbildung 1). Dahinter wird zudem eine Hochsprungmatte der Länge nach auf den Boden gelegt

Durchführung Bahn 3: Sprungkraft, Reaktivkraft

Auf den Bänken werden in hoher Frequenz beidbeinige Sprünge absolviert. Dabei steht der Übende vor dem Sprung etwas breitbeinig, sodass sich die Bank zwischen seinen leicht gegrätschten Beinen befindet und die Füße jeweils rechts und links von der Bank auf dem Boden aufgesetzt sind. Der Übende springt gleichzeitig mit beiden Füßen ab und schließt die gegrätschten Beine, sobald seine Sprunghöhe die Höhe der Bank übersteigt, sodass er mit beiden Füßen auf der Bank landen kann.
Nach minimaler Kontaktzeit beider Füße auf der Bank springt der Übende in die Ausgangsposition zurück, aus welcher er ebenfalls nach kürzester Bodenkontaktzeit den nächsten Sprung ausführt. Jeder Sprung soll zudem einen kleinen Raumgewinn nach vorne erzielen, sodass sich der Ausführende in kleinen Schritten vom einen Ende der Bank zum anderen bewegt. Die kurzen Bodenkontaktzeiten sind hierbei das wichtigste, da nur so reaktive Sprungbelastungen möglich sind.
Über die Weichbodenmatte bewegt sich der Übende anschließend mit kurzen hochfrequenten Schritten im Kniehebelauf. Auch hier wird dank des Energieverlustes durch die Matte ein erhöhter Trainingsreiz gesetzt.

Aufbau Bahn 4

Die Strecke der vierten Bahn wird zunächst mit zwei Pylonen abgesteckt (Länge ca. 15-20 Meter). Am An der Startpylone werden einige Medizinbälle (etwa entsprechend der Anzahl aller Teilnehmer) abgelegt.

Durchführung Bahn 4: Explosivkraft, Koordination, Stützkraft

Am Startkegel angekommen nimmt der Übende einen Ball auf und führt Strecksprünge aus der Hocke aus. Die Sprünge sollen dabei auf Erzielung einer maximalen Höhe ausgelegt werden. Zudem ist ein kleiner Weitegewinn ebenfalls erforderlich. Nach jeder Ladung wird umgehend wieder in die hockende Ausgangsposition gegangen und der nächste Sprung vorbereitet.
Am Endkegel angekommen bewegt sich der Übende gehend zurück zum Startkegel. Währenddessen wird der Medizinball mit den Händen in einer achtförmigen Bahn zwischen den Beinen hindurchgerollt (s. Abbildung 2).

Erneut am Startkegel angelangt legen die Übenden ein letztes Mal den Weg zur Endpylone im Krebsgang (Medizinball wird vorher wieder am Startkegel abgelegt) vorwärts zurück. Im Anschluss daran beginnt umgehend ein neuer Durchgang auf Bahn 1.
Autor: Robert Nowacki

11. August 2015

Saisonvorbereitung – Komplexer Übungsparcours Teil 1 (Sprungkraft, Oberkörperkräftigung, Verletzungsprophylaxe)

Kategorie: Saisonvorbereitung – Autor: KaiDittrich – 09:30

Kleinere Parcours eignen sich gut, um wichtige Elemente des Konditionstrainings in der Saisonvorbereitung zu verknüpfen. Im Gegensatz zum Zirkel- oder Kreistraining können Parcours ohne längere Pausenzeiten durchgeführt werden und stellen dabei auch Anforderungen an die allgemeine Ausdauerfähigkeit.

Einzelne Übungen verbinden unterschiedliche Schwerpunkte zu einem ausgewogenen Gesamtbild. Im folgenden Beispielparcours liegt der Fokus insbesondere auf der Kräftigung der unteren Extremitäten und der Verletzungsprophylaxe.

Der Aufbau des Parcours erfolgt in vier thematisch gegliederten Bahnen, welche in einem Rechteck angeordnet sind und bspw. die vier Seiten einer Spielfeldhälfte aufgebaut werden können.

Aufbau Bahn 1: Sprünge

Die erste Bahn besteht aus zwei Teilabschnitten. Der erste Abschnitt besteht aus einigen Hürden sowie Pylonen. Etwa 0,5 Meter hinter jeder Hürde wird eine Pylone platziert. Die nächste Hürde wird entsprechend Abbildung 1 seitlich versetzt hinter der Pylone platziert. Der zweite Teilabschnitt besteht aus einigen am Boden liegenden Koordinationsreifen, deren Abstände zueinander je nach Schwierigkeitsgrad gleich (einfach) oder unterschiedlich weit (schwierig) ausfallen.

Durchführung Bahn 1: Kniestabilität, Reaktivkraft, Körpertäuschung

Im ersten Abschnitt sollen die Übenden die Hürden beidbeinig überspringen und im „Nullschritt“ hinter dieser landen. Direkt aus diesem Nullschritt heraus führen sie eine Körpertäuschung an der Pylone vorbei aus, sodass sie direkt vor der nächsten Hürde erneut zum Absprung kommen können. Es soll eine flüssige Bewegung aus Sprung, Körpertäuschung und erneutem Sprung entstehen.
Zusätzliche koordinative Erschwerung kann durch unterschiedliche Höhenabstufungen bei den Hürden entstehen, sodass sich die Übenden nicht auf eine bestimmte Sprunghöhe einstellen können, sondern jedes Mal von Neuem gefordert werden.

Im zweiten Teilabschnitt sollen die Übenden Sprünge von Reifen zu Reifen ausführen. Je nach Trainingsziel kann hier variiert werden zwischen einbeinigen oder beidbeinigen Sprüngen. Außerdem kann der Übungsleiter entscheiden, ob hier der Fokus auf Reaktivkraft (Sprünge mit geringer Bodenkontaktzeit zwischendurch) oder Stabilisation und Gleichgewicht (z.B. einbeiniges Ausbalancieren nach der Landung innerhalb des Reifens) gelegt wird.

Aufbau Bahn 2: Oberkörperkräftigung, Entlastung der Beine

Die zweite Bahn ist ebenfalls gegliedert in zwei Teilabschnitte. Für den ersten Abschnitt werden mehrere Kastenteile der Länge nach in kurzem Abstand hintereinander auf den Boden gelegt (s. Abbildung 2).

Für den zweiten Abschnitt werden Medizinbälle im Abstand von etwa 2 Metern aneinandergereiht. Die Anzahl der aufzubauenden Einzelelemente sollte abhängig von Trainingsziel und Leistungsniveau der Trainingsgruppe gemacht werden.

Durchführung Bahn 2: Robben, Bewegung im Liegestütz

Im ersten Abschnitt muss der Übende möglichst schnell durch die Kastenteile robben. Wichtig dabei ist, dass er währenddessen mit möglichst wenig Körperfläche den Boden berührt (im Idealfall nur mit Händen und Füßen). Nach jedem Kastenteil wird zunächst kurz aufgestanden. Erst danach darf aus dem Liegestütz heraus das nächste Kastenteil absolviert werden.
Für den zweiten Abschnitt geht der Übende in den Liegestütz (Oberkörper gerade, Bauch und Po angespannt) und bewegt sich seitlich über die Medizinbälle ohne mit anderen Körperteilen den Boden zu berühren. Im Raum zwischen zwei Medizinbällen wird jeweils ein kompletter Liegestütz ausgeführt.

Der Medizinballparcours kann auch mit dem Kopf bzw. den Füßen voran absolviert werden. Eine weitere Erschwerung ist es, die Liegestütze mit den Händen auf den Medizinbällen auszuführen.

Fortsetzung folgt

Im nächsten Beitrag werden die Bahnen 3 und 4 von uns genauer beschrieben.
Autor: Robert Nowacki

4. August 2015

Erwärmungsspiele fürs Torwarttraining

Kategorie: Aufwärmen – Autor: KaiDittrich – 09:26

Spezielles Torwarttraining ist entscheidend für die Entwicklung guter Fähigkeiten auf der Position des Schlussmannes. Häufig integrieren Übungsleiter auch Torwarttraining in ihre Trainingseinheiten. Eine zielführende Erwärmung der Schlussleute bleibt dabei jedoch häufig auf der Strecke.

Zumeist werden die Erwärmungsinhalte zusammen mit den Feldspielern durchgeführt bzw. Torhüter einfach zum Dehnen geschickt. Wir wollen im Folgenden zeigen, dass man jedoch auch mit wenigen Torleuten effektive und motivierende Erwärmungsspiele machen kann, von denen viele aus anderen Sportarten entliehen werden können.

Fußballtennis und Fußballduell

Zwei kleine Spiele, die insbesondere Einheiten vorangestellt werden, in denen die Abwehrtechnik flacher Würfe im Vordergrund steht.

Beim Fußballtennis wird ein Netz (am besten Badminton- oder Tennisnetz) in der Mitte eines Spielfeldes gespannt. Ziel ist es einen Handball mit dem Fuß über das Netz in das gegnerische Spielfeld zu spielen. Der Ball darf lediglich einmal in der eigenen Hälfte aufkommen, bevor er zurückgespielt werden muss.
Das Spiel kann sowohl 1 vs. 1 als auch 2 vs. 2 oder 3 vs. 3 gespielt werden. Bei der Variante mit mehreren Spielern pro Team ist auch das Passen innerhalb des Teams erlaubt. Des Weiteren können andere Bälle, z.B. Tennis- oder Fußbälle verwendet werden.
Für „Fußballduell“ werden kleinere Tore (Hockeytore z.B.) benötigt. Diese werden im Abstand von ca. 5 Metern voneinander aufgestellt. Die Tore werden im Idealfall an einer Hallenwand platziert und mit zusätzlichen „Banden“ auf der anderen Seite abgeschirmt (s. Abbildung 1).

Zwei Torhüter spielen gegeneinander. Der Ball darf nur mit den unteren Extremitäten berührt werden. Ziel ist es, den Ball mit dem Fuß ins Tor des Gegners zu befördern. Dabei darf jeder Spieler nur bis zur imaginären Mittellinie vorrücken.

Tennis mit der flachen Hand

Für Tennis mit der flachen Hand wird ein Tennisball benötigt. Das Spiel kann mit oder ohne Netz gespielt werden. Ziel ist es den Ball mit der Handfläche so in die Hälfte des gegnerischen Spielfeldes zu spielen, dass der Ball dort mehr als einmal aufkommt bevor der Gegner ihn zurückspielen kann. Es ist demnach eine Variante des weiter oben beschriebenen Fußballtennis, sollte jedoch eher Trainingseinheiten mit den Hauptschulungsinhalten Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination vorangestellt werden.

Kopfballduell

Ähnlich wie beim Fußballduell auch werden hier zwei Tore in geringem Abstand voneinander aufgestellt. Jedoch sollten die Tore mindestens Handballgröße haben (s. Abbildung 2).

Ziel des Spiels ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu köpfen. Die Abwehr des Balles darf ebenfalls nur per Kopf erfolgen. Das Spiel kann genutzt werden, um Einheiten mit Themen wie Ganzkörperspannung oder Prävention von Kopftreffern einzuleiten. Bei größerem Abstand (z.B. Breite des Handballfeldes) können die Tore auch mit den Händen erzielt werden.
Autor: Robert Nowacki