Handballtraining Handballübungen


23. Juli 2015

Torwarttraining – Die Angst vor dem Ball beherrschen

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 09:44

Jeder Torhüter trägt die Angst vor dem Ball und insbesondere vor Gesichts- und Körpertreffern in sich. Gute Torhüter wissen jedoch mit dieser Angst umzugehen und können aus ihr teilweise zusätzliche Motivation und Körperspannung ziehen.

Es gibt einige kleine Tricks und Übungen mit denen man die Angst eines Torhüters vor dem Ball abschwächen kann und ihn auf die unliebsamen Treffer vorbereiten kann. Außerdem kann man das reflexartige Schließen der Augen vor dem Wurf zu großen Teilen abtrainieren, sodass eine lückenlose Wurfbeobachtung möglich wird.

Lidschlussreflex an der Wand abtrainieren

Für diese Übung stellt sich der Torhüter in etwa einem Meter Entfernung mit Blick zu einer Wand auf. Ein Schütze stellt sich mit Ballkiste einige Meter hinter ihm. Der Schütze wirft nun in schneller Folge Bälle an die Wand, sodass sie von dieser möglichst nahe am Torhüter zurückprallen ohne ihn jedoch zu treffen. Der Torhüter soll versuchen die Augen die gesamte Übungszeit über geöffnet zu lassen und nicht zu blinzeln.

Körpertreffer mit weichen Bällen

Eine besonders gute Möglichkeit Torhüter auf Treffer an Kopf oder Körper vorzubereiten ist die Verwendung von besonders weichen Bällen, z.B. aus Schaumstoff. Unter Zuhilfenahme solcher Bälle können Torhüter das Bewegungsverhalten bei zu erwartenden Treffern trainieren.

Als Beispiel sei hier eine Wurfserie von der Außenposition genannt, bei welcher der Schütze Schaumstoffbälle auf Kopfhöhe Richtung Tor wirft. Der Torhüter soll dem Drang widerstehen den Kopf wegzuziehen sondern versuchen sich durch minimale Bewegungen der Arme vor solchen Treffern zu schützen und durch Absenken des Kopfes etwaige Treffer auf die Stirn zu bekommen.
Für Körpertreffer gilt, dass der Torhüter lernt bei Würfen auf den Körper nicht schon vor der Berührung mit dem Ball zusammenzusacken, sondern die Körperfläche aufrechtzuerhalten und den ganzen Körper mit Spannung zu versehen.

Bälle auf den Kopf im Sitzen

Diese Übung ist besonders um den Schutz des Kopfes mit Armen und Händen zu trainieren. Der Torhüter sitzt auf der Torlinie und zwei Werfer stehen mit Ballkiste bei etwa fünf Metern. Die Schützen werfen abwechselnd in schneller Abfolge Richtung Kopf des Torhüters, welcher die Bälle mit den Händen abwehren soll. Dabei werden die Hände nach jedem Wurf kurz auf den Boden gelegt.
Im Jugend- und niedrigem Amateurbereich sollten solche Übungen zunächst auch immer erst mit weicheren Bällen aus Schaumstoff durchgeführt werden.
Autor: Robert Nowacki

13. Juli 2015

Torwarttraining – Beweglichkeitsübungen

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 09:41

Das Training der Beweglichkeit ist essentiell für Torhüter. Dabei sollten neben normalen Dehnübungen vor allem auch wettkampfnahe Bewegungsmuster trainiert werden. Im Folgenden haben wir einige exemplarische Übungen aufgeführt.

Beweglichkeitstraining ohne Schwerkrafteinflüsse

Für solche Übungen sollte eine Turnmatte verwendet werden. Einfache Grundbewegungen können ohne den Einfluss der Schwerkraft trainiert werden, entweder indem der Torhüter auf dem Rücken oder auf dem Bauch liegt (s. Abbildung 1). Soll die Beweglichkeit der unteren Extremitäten trainiert werden, werden die Arme in Schulterhöhe ausgestreckt und während der Übung nicht bewegt.

Spagat oder Hürdensitz

Für eine bessere Bewegungsamplitude im Spagat und Hürdensitz kann folgende Übung genutzt werden. Der Übende sitzt mit angewinkelten Beinen auf dem Fussboden. Der Übungsleiter steht mit einem Ball hinter dem Rücken vor ihm.

Der Torhüter muss aus der sitzenden Grundposition einen Spagat/Hürdensitz so ausrichten, dass er den Ball abwehren kann. Dabei wechselt der Trainer den Ball zwischen linker und rechter Hand um den Übenden die Wurfrichtung zu simulieren (s. Abb. 2).

Als Erweiterung des Ganzen kann die Übung statt aus dem Sitzen aus einer Rolle vorwärts durchgeführt werden. Hier hat der Übende wesentlich mehr Situationsdruck um sich für die Seite der Ballabwehr zu entscheiden.

Rumpfbeweglichkeit

Der Übende sitzt auf einer Matte. Die Beine sind ausgestreckt und leicht gegrätscht. Jeweils links und rechts vom Torhüter steht ein Helfer mit Ball. Der Torhüter versucht jeweils abwechselnd die Bälle in hohem Tempo mit beiden Händen zu berühren, indem er möglichst schnelle Rumpfbewegungen zur jeweiligen Seite ausführt (s. Abbildung 3).

Die Helfer können die Position des Balles auch nach jeder Berührung ein klein wenig verändern, sodass der Torhüter nicht automatisiert sondern situationsgebunden agiert.

Arm- und Schulterbeweglichkeit

Vor Übungsbeginn werden an den Pfosten und er Latte eines Tores kleine Bereiche markiert (z.B. mit Therabändern, Leibchen, o.ä.). Der Übende bewegt sich in möglichst maximalem Tempo von Pfosten zu Pfosten und muss dabei versuchen alle markierten Bereiche mit einer Hand abzuschlagen (s. Abb. 4). Dabei werden automatisch verschiedene Bewegungen des Schultergürtels erforderlich (z.B. Strecken, Absenken, Übergreifen). Gleiches gilt für den Ellenbogen.

Es ist auch denkbar die Übung im Stehen auszuführen, sodass nur die Arme und Hände schnell zwischen verschiedenen Punkten hin- und herwechseln.

Autor: Robert Nowacki

3. Juli 2015

Torwarttraining – ein einfacher Technikparcours

Kategorie: Torwarttraining – Autor: KaiDittrich – 09:39

Um Torhüter auf die Belastungsszenarien im Wettkampf vorzubereiten, empfiehlt es sich bei Torhütern, welche die Grundtechniken sauber beherrschen, Techniktraining mit Konditionstraining zu vereinen. Denn nur wenn ein Torhüter auch unter Belastung in der Lage ist Technikbilder abzurufen, kann er zu einem positiven Faktor im Spiel seiner Mannschaft werden. Dazu gibt es im Folgenden ein Beispiel für die Grundbewegung der Beinabwehr.

Parcours

Für den Parcours werden zehn hüfthohe Hürden im Abstand von etwa 0,5 Metern hintereinander aufgebaut (s. Abbildung 1). Der übende Torhüter absolviert den Parcours, mit einem Bein neben dem Parcours hüpft und mit dem anderen Bein eine einbeinige Abwehr eines hüfthoch geworfenen Balles simuliert. Zwischen den Hürden wird das Übungsbein nur ganz kurz auf den Boden gesetzt. Am Ende des Parcours dreht sich der Übende und wechselt das Übungsbein.

Über die Intensität der Durchführung lässt sich der Parcours in verschiedene Bereiche des Trainings integrieren. So kann eine lockere Durchführung der Erwärmung dienen und eine schnelle intensive Durchführung ins Konditions- und Techniktraining integriert werden.

Variation des Parcours – wechselseitige Belastung

Aufbauend auf dem Parcours können Übungsmuster auch variiert werden. So kann z.B. das Üben auf nur einem Bein zu Gunsten einer wechselseitigen Belastung verändert werden. Dafür muss der Übende nach jeder simulierten Beinabwehr auf halber Höhe noch eine zusätzliche flache Abwehr in die gleiche Richtung simulieren, sodass er die nächste Hürde auf der anderen Seite passieren muss (s. Abbildung 2).

Variation des Parcours – Sprungabwehr

Der Parcours lässt sich natürlich auch für die Sprungabwehr einbeinig oder die Hampelmannabwehr durchführen. Hier ist vor allem die Bewegungspräzision des Torhüters entscheidend. Die Hürden helfen dabei, die Bewegungsrichtung nach vorn auch tatsächlich in die Technik zu integrieren. Außerdem lassen sich z.B. beim Hampelmann Beweglichkeitsdefizite einer Körperseite besser ausmachen, da die Hürde hier als Orientierungslinie fungiert.

Variation des Parcours – Koordinatives Ergänzungstraining

Auch im Technikergänzungstraining lässt sich der Parcours einsetzen, indem man z.B. zusätzliche koordinative Reizpunkte setzt, wie z.B. das Anordnen der Hürden in unterschiedlichen Höhen oder das Absolvieren in der Rückwärtsbewegung.

Autor: Robert Nowacki